eJournals Kolloquium Straßenbau in der Praxis 4/1

Kolloquium Straßenbau in der Praxis
kstr
expert Verlag Tübingen
0217
2025
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Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Straßenbaus

0217
2025
Andreas Hollatz
kstr410015
4. Kolloquium Straßenbau in der Praxis - Februar 2025 15 Maßnahmen zur Förderung eines nachhaltigen Straßenbaus Andreas Hollatz Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg, Stuttgart Zusammenfassung Eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur ist vor allem dann gewährleistet, wenn das Straßennetz eine möglichst hohe Dauerhaftigkeit aufweist. Die hierfür erforderlichen hochwertigen Baustoffe, Bauweisen und Bauverfahren haben einen entsprechenden finanziellen Bedarf zur Konsequenz, so dass die Bereitstellung entsprechender Finanzbudgets eine unmittelbare Auswirkung auf die Nachhaltigkeit hat. Effektive und etablierte Strukturen und Abläufe in der Straßenbauverwaltung haben ebenso die Sicherstellung eines resilienten Straßennetzes zum Ziel. Außerdem ist die Verkehrssicherheit von wesentlicher Bedeutung, welche gleichermaßen der Umsetzung nachhaltiger Aspekte dient. Nachfolgend angegebene Aktivitäten der Straßenbauverwaltung BW sind daher wesentliche Faktoren für die Nachhaltigkeit: Zustandserfassung und -bewertung des Straßennetzes sowie eine systematische Erhaltungsplanung - Einsatz hochwertiger Baustoffe, Bauweisen und Bauverfahren sowie deren Gütesicherung - Bauwerksüberwachung sowie eine daraus resultierende Sanierungsplanung (ggfs. Ersatzneubau) Brücken, Tunnel, Hang- und Felssicherungen) - besondere Berücksichtigung der Verkehrssicherheit in der Planung durch Sicherheitsaudits Die Erhaltung wie auch der Neu-, Um- und Ausbaus dürfen nur unter Beachtung zahlreicher technischer und ökologischer Vorgaben umgesetzt werden. Eine wichtige Aufgabe der Straßenbauverwaltung ist es daher auch die Wissensvermittlung - insbesondere bei neuen Mitarbeitern - wie auch der Erfahrungsaustausch. Um die Straßeninfrastruktur über das bereits hohe Maß hinaus noch nachhaltiger zu planen, bauen, erhalten und zu betreiben setzt die Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg (BW) diverse weitergehende Maßnahmen um: In der Planung fließt ein CO 2 -Schattenpreis in die Bewertung unterschiedlicher Planungsvarianten ein. Ein „Klimacheck“ bei Förderungen des Landes von kommunalen Planungen legt darüber hinaus zukünftig einen systematischen Fokus auf klimaverträgliche Projekte. Beim Bau und der Erhaltung wird - zunächst im Rahmen von Pilotmaßnahmen - geprüft, inwieweit nachhaltige Herstellungs- und Einbauverfahren sowie Materialien bei der Ausschreibung und der Vergütung begünstigt werden können. Beispielsweise kann mit dem Einsatz von Temperaturabgesenktem Asphalt nicht nur Belangen des Arbeitsschutzes sondern auch des Klimaschutzes nachgekommen werden. Außerdem werden Abläufe und Strukturen in der Brückenerhaltung optimiert, um effiziente Brückensanierungen bei einem hochwertigen Natur- und Artenschutz umzusetzen. Für einen nachhaltigen Betrieb ist die Versorgung der Betriebshöfe und Tunnelanlagen mit regenerativer Energie von wesentlicher Bedeutung. Daher stellt die Straßenbauverwaltung BW Flächen zur Nutzung durch Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung. Fazit: Die Straßenbauverwaltung BW hat die Umsetzung ein höchstmögliches Maß an Nachhaltigkeit zum Ziel und nutz hierfür Ihre etablieren und effektiven Strukturen, Abläufen und Ressourcen (finanziell und personell). Moderne Mittel und Methoden werden darüber hinaus geprüft und ggfs. implementiert, um weitere Nachhaltigkeitspotentiale zu realisieren.