lendemains
ldm
0170-3803
2941-0843
Narr Verlag Tübingen
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2014
39154-155
Einleitung Europa als Archipel / L’Europe comme archipel
91
2014
Ottmar Ette
ldm39154-1550226
226 Dossier Ottmar Ette Einleitung: Europa als Archipel / L’Europe comme archipel Die nachfolgenden Beiträge wurden am 16. Juni 2014 im Rahmen der Sektion „Europa als Archipel / L’Europe comme archipel“ am Institut français zu Berlin als Teil der internationalen Tagung „Europa in Bewegung / L’Europe en mouvement. Neue Räume des Zusammenlebens / Les nouveaux espaces du vivre ensemble“ in Vortragsform präsentiert. Die Sektion verfolgte das Ziel, innerhalb der in Zusammenarbeit mit Philippe Wellnitz (Ambassade de France), Wolfgang Asholt (Universität Osnabrück), Edith Heurgon (Cerisy-la-Salle), Patricia Oster-Stierle (Universität des Saarlandes), Ulrike Schneider (Freie Universität Berlin) und Helmut Pfeiffer (Humboldt-Universität zu Berlin) durchgeführten Tagung die Fragen einerseits nach den Formen und Normen der Konvivenz 1 sowie andererseits nach den Figurationen und Konfigurationen der Bewegungen Europas aus der Perspektive literarischer und künstlerischer Filiationen epistemologisch reflektiert zu beantworten. Die selbstgestellte Aufgabe bestand folglich in einem Nach-Denken und, mehr noch, Über-Denken Europas aus archipelischer bzw. transarchipelischer Sicht. Damit sollte zugleich der Versuch unternommen werden, ohne jede Vernachlässigung der Geschichte wie der Memoria-Funktion von Literatur die historische Tiefenschärfe literarischer Produktion für die Entfaltung jener prospektiven Denkmöglichkeiten heranzuziehen, welche die Literaturen Europas wie die Literaturen der Welt für unsere kreative Aneignung mit Blick auf ein Fort-Denken des ‚alten Kontinents‘ bereithalten. Wie also lässt sich Europa aus der Vergangenheit heraus in eine Zukunft denken, die neue Denk-Landschaften, die neue Landschaften der Theorie zu eröffnen und entfalten vermag? Wie lässt sich ein ‚Europa in Bewegung‘ vorstellen, sobald wir den Versuch unternehmen, dieses Europa archipelisch und transarchipelisch zu perspektivieren? Und inwieweit lässt sich damit jene für die gesamte Tagung zentrale Fragestellung verknüpfen, welche die vielleicht größte Herausforderung für das 21. Jahrhundert darstellt: Wie wir in Frieden und Differenz in Europa - und dies impliziert ganz selbstverständlich: im globalen Maßstab - zusammenleben können? Mein herzlicher Dank gilt ebenso den Mitveranstaltern der am Institut français ausgerichteten deutsch-französischen Tagung wie den Herausgebern der Zeitschrift lendemains für die freundliche und rasche Aufnahme, insbesondere aber auch Jean-Pierre Dubost, Anne Kraume und Gesine Müller für ihre engagierten Beiträge und die Bereitschaft, sich auf die soeben skizzierten Fragestellungen einzulassen und ihre Beiträge kurzfristig zur Verfügung zu stellen. 227 DDossier 1 Cf. zu diesem Themenfeld auch die Akten der am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) durchgeführten Tagung: Ottmar Ette (ed.), Wissensformen und Wissensnormen des ZusammenLebens. Literatur - Kultur - Geschichte - Medien. Berlin / Boston, de Gruyter, 2012; zur Frage der Konvivenz cf. auch id., ZusammenLebensWissen. List, Last und Lust literarischer Konvivenz im globalen Maßstab (ÜberLebenswissen III), Berlin, Kadmos, 2010.