Schmierstoff + Schmierung
2699-3244
expert verlag Tübingen
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2025
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Eine Zeitschrift des Verband Schmierstoff-Industrie e. V. Schwerpunktthema: Baumaschinen SCHMIERSTOFF SCHMIERUNG 1 25 IHR SPEZIALIST FÜR BORNITRID-PRODUK TE Henze BNP AG Grundweg 1 87493 Lauben Phone +49 8374 589 97-0 www.henze-bnp.de HeBoLub ® Das Schmierstoff-Additiv Für besseres Schmierverhalten, höhere Wärmeleitfähigkeit, höheres Lastaufnahmevermögen. HeBoLub HeBoLub ® innovatives und leistungsfähiges Schmierstoff- Additiv für Motoren, Getriebe und Anlagen. Die hochfeine Additiv für Motoren, Getriebe und Anlagen. Die hochfeine Bornitrid-Öl-Dispersion minimiert als Additiv in Schmierstoffen Bornitrid-Öl-Dispersion minimiert als Additiv in Schmierstoffen nachweisbar Reibung und Verschleiß. nachweisbar Reibung und Verschleiß. Unsere Produkte H Unsere Produkte HeBoFill eBoFill ® LL-SP 010 LL-SP 010 und HeBoFill HeBoFill ® LL-SP 050 LL-SP 050 sind NSF zertifiziert. Beide Pulver haben das sind NSF zertifiziert. Beide Pulver haben das Zertifikat in der Kategorie HX-1 bekommen und dürfen Zertifikat in der Kategorie HX-1 bekommen und dürfen nun in Schmierstoffen mit unbeabsichtigten Lebensmittel nun in Schmierstoffen mit unbeabsichtigten Lebensmittelkontakt eingesetzt werden. Somit ist ein Einsatz im und kontakt eingesetzt werden. Somit ist ein Einsatz im und um den Bereich der Lebensmittelverarbeitung möglich. um den Bereich der Lebensmittelverarbeitung möglich. Sie wollen schon vor einem Sie wollen schon vor einem PFAS Verbot reagieren? PFAS Verbot reagieren? PTFE-ALTERNATIVE GESUCHT? BORNITRID GEFUNDEN! NSF-ZERTIFIZIERUNG 1 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 MÄRZ 2025 6. JAHRGANG Rubriken 5 Editorial 25 Nachgefragt 26 20 Minuten mit … 28 Termine 30 Neues aus dem Verband 32 Neues aus der Branche Inhalt INHALT 3 Schmierstoff UND Schmierung 4 Spezialschmierstoffe: Schalungs-, Trenn- und Formenöle Schlüsselkomponenten für die Baumaschinen- und Betonindustrie 8 Betontrennmittel 10 Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen - quo vadis? 17 Reibmartensit: Unsichtbare Gefahr für Meißelwerkzeuge 25 In der Betriebsanleitung meines Radladers ist von einem „LS-Getriebeöl“ die Rede. Was ist darunter zu verstehen? 26 20 Minuten mit … Dr. Marco Pfeiffer und Elisabeth Götze 28 Termine 30 Neues aus dem Verband 32 Neues aus der Branche Vom 13.-15. Mai 2025 ist es wieder soweit: Das seit 2011 etablierte Top-Event rund um die Themen nachhaltige Schmierung, Schmierstoffe, Fette und proaktives Condition Monitoring findet erneut in Rosenheim statt! 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Maschinen wie Bagger, Planierraupen oder Kräne arbeiten unter extremen Bedingungen - bei hoher Belastung, intensiver Nutzung und teils widrigem Wetter. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, spielen Schmierstoffe eine Schlüsselrolle. Schmierstoffe sind die unauffälligen Helden hinter der Kulisse, die dafür sorgen, dass Baumaschinen reibungslos laufen. Sie minimieren den Verschleiß, reduzieren die Reibung und verhindern Überhitzung. Sie verhindern die direkte Berührung von beweglichen Teilen und sorgen dafür, dass alle Kom- Herausgeber: Verband Schmierstoff-Industrie e. V. Hermannstr. 16, 20097 Hamburg redaktion: Stephan Baumgärtel Petra Bots Elisabeth Götze Manfred Jungk Rüdiger Krethe Ulrich Sandten-Ma © 2025 expert verlag - Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG, Tübingen Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlages. Namentlich gekennzeichnete Beiträge sowie die Inhalte von Interviews geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Verlag: expert verlag - Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5, 72070 Tübingen Telefon: +49 (0)7071 97 97 0 www.expertverlag.de Geschäftsführer: Robert Narr Programmleitung: Ulrich Sandten-Ma Telefon: +49 (0)7071 9 75 56 56 eMail: sandten@verlag.expert anzeigenverwaltung: Oliver Solbach Telefon: +49 (0)7071 97 97 12 eMail: solbach@narr.de anzeigenverkauf: Stefanie Richter Telefon mobil: +49 171 2034663 eMail: richter@narr.de Erscheinungsweise: 4 Hefte pro Jahr druck: Elanders Waiblingen GmbH Anton-Schmidt-Str. 15 71332 Waiblingen titelfoto: © PickOne - stock.adobe.com Bildrechte Inhaltsverzeichnis: © Emanuel - stock.adobe.com ▪ © Kanin - stock. adobe.com ▪ © Chatchanan - stock.adobe.com ▪ © littlewolf1989 - stock.adobe.com 6. Jahrgang 2025, Heft 1 ISBN 978-3-381-13861-6 ISSN 2699-3244 ponenten wie Motoren, Getriebe, Hydrauliksysteme und Lager effektiv gekühlt und geschmiert werden. Dies reduziert die Reibung, was den Verschleiß der Maschinenteile erheblich verringert. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Schutz vor Korrosion. Baumaschinen sind oft Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee oder Staub ausgesetzt. Hochwertige Schmierstoffe bieten einen zusätzlichen Schutzfilm, der verhindert, dass Feuchtigkeit in die inneren Teile der Maschine eindringt und Rostbildung fördert. Das alles ist auch ein erheblicher Beitrag zur Nachhaltigkeit. Grund genug, uns diesem Thema in dieser Ausgabe zu widmen. Wir wünschen eine spannende und erhellende Lektüre! » « © Ivan Uralsky - stock.adobe.com / Olivier Le Moal - stock.adobe.com 3 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 4 FacHartikEl FacHartikEl Spezialschmierstoffe: Schalungs-, Trenn- und Formenöle Schlüsselkomponenten für die Baumaschinen- und Betonindustrie Elisabeth Götze (VSI) Einleitung In der modernen Baubranche sind Effizienz, Qualität und Nachhaltigkeit entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Besonders in der Betonindustrie spielen Schalungs-, Trenn- und Formenöle eine fundamentale Rolle. Diese speziellen Schmierstoffe gewährleisten nicht nur ein sauberes und effektives Ablösen des Betons von der Schalung, sondern tragen auch zum Schutz von Maschinen und Werkzeugen vor Abnutzung bei. In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung dieser Öle über ihre Funktion als bloße Hilfsmittel hinaus erweitert: Ihre chemische Zusammensetzung, Umweltverträglichkeit und Leistungsfähigkeit beeinflussen maßgeblich den Erfolg von Bauprojekten. Im Folgenden wird ein detaillierter Blick auf die Funktionen und Vorteile dieser Produkte geworfen sowie auf die Auswirkungen ihrer Verwendung auf die Betonqualität und die wirtschaftliche Effizienz in der Bauindustrie. Funktion und Bedeutung von Schalungs-, Trenn- und Formenölen Schalungen und Formen sind unverzichtbare Hilfsmittel in der Betonproduktion. Sie bestimmen maßgeblich die Gestaltung und Struktur von Betonelementen. Schalungs-, Trenn- und Formenöle verhindern das Anhaften von Materialien wie Beton oder Asphalt an den Oberflächen der Formen und Schalungen. Diese Spezialöle gewährleisten einen reibungslosen und störungsfreien Ausschalvorgang. Das Risiko von Anbackungen, insbesondere bei Mischgütern wie Beton und Asphalt, wird signifikant reduziert. Eine effiziente Anwendung dieser Öle sorgt nicht nur für eine glatte, makellose Betonoberfläche, sondern verringert auch den Materialverlust und das Beschädigungsrisiko der Schalungen. Dies hat nicht Elisabeth Götze Elisabeth Götze, 37, ist Abteilungsleiterin Schmierstoffe beim VSI Verband Schmierstoff-Industrie e.V. und verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Mineralölbranche mit Fokus auf Industrie- und Spezialschmierstoffe. Sie absolvierte ihr Bachelorstudium in Vertriebsmanagement und Marketing an der Hochschule Schmalkalden sowie ein weiterführendes Studium zum KorrosionsExpert an der Montanuniversität Leoben - Fakultät Werkstofftechnik und Analytische Chemie. Vor ihrer aktuellen Position war sie über 15 Jahre bei einem Spezialschmierstoffhersteller in diversen Führungspositionen tätig, wo sie umfassende Expertise in den Bereichen Formen- und Trennmittel, Korrosionsschutz und Industrieschmierstoffe auf baute. 5 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Fachartikel-|-Spezialschmierstoffe: Schalungs-, Trenn- und Formenöle nur einen positiven Einfluss auf die Produktqualität, sondern auch auf die Reduzierung des Nachbearbeitungsaufwands und damit auf die Gesamtkosten eines Bauprojekts. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Verwendung von Trennmitteln ist der Schutz von Maschinen und Schalungen vor korrosiven Einflüssen, insbesondere bei der Verwendung von Metall- oder Kunststoffschalungen. Diese Öle wirken als Schutzbarriere gegen Feuchtigkeit und Alkalien im Beton, was die Lebensdauer der eingesetzten Formen und Maschinen erheblich verlängert. In der Praxis zeigt sich, dass ohne diese Schutzfunktion häufig teure Schalungen und Maschinen verschleißen, was zu einer Verringerung der Wirtschaftlichkeit von Bauunternehmen führen kann. Vielfalt der Öle und ihre Anwendung Die Auswahl des richtigen Trennmittels hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der verwendeten Schalung und der spezifischen Anforderungen der Bauweise. Die gängigsten Typen von Schalungs-, Trenn- und Formenölen sind Mineralöle mit speziellen Trennzusätzen, die häufig im Transportbeton verwendet werden. Darüber hinaus finden auch lösungsmittelhaltige Produkte oder Öl-in-Wasser-Emulsionen immer häufiger Verwendung, insbesondere als nachhaltigere Alternativen im Fertigteilbereich. Für bestimmte Anwendungen, wie bei der Herstellung von Porenbeton, sind Pflanzen- und Syntheseöle mit speziellen Additiven besonders wirksam. Schalwachse hingegen werden oft bei Sonderanwendungen eingesetzt, etwa bei reliefartigen Schalungsoberflächen. Die Basis dieser Trennöle bildet häufig eine Mischung aus Mineralölen, Syntheseölen oder Pflanzenölen, wobei auch Lösungsmittel in einigen Fällen zum Einsatz kommen. Die chemische Wirkung der Trennstoffe wird durch eine Vielzahl von Additiven unterstützt. Antioxidantien, Rostschutzmittel, Emulgatoren und Netzmittel sind gängige Zusätze, die die Leistungsfähigkeit der Öle steigern. Diese Additive können nicht nur die Haftwirkung auf der Oberfläche verbessern, sondern auch die Viskosität der Öle steuern und somit die Anwendungseffizienz optimieren. Die physikalische und chemische Trennwirkung Es gibt zwei Hauptmechanismen, durch die Schalungs-, Trenn- und Formenöle ihre Trennwirkung bauma 2025 7.- 13. April 2025 in München Halle A5, Stand 139 Mit Motorenölen, Getriebeölen und Mehrbereichsölen von TotalEnergies reduzieren Sie langfristig Ihre Betriebskosten. Lassen Sie sich von unserem Außendienst vor Ort zum kostensparenden Einsatz von TotalEnergies Schmierstoffen beraten. Ihr persönlicher Ansprechpartner: Mathias Krause · (0162) 1333 458 mathias.krause@totalenergies.com totalenergies.de Erhöhen Sie Ihre Energieeffizienz Anzeige Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 6 Fachartikel | Spezialschmierstoffe: Schalungs-, Trenn- und Formenöle entfalten: die physikalische und die chemische Trennwirkung. Die physikalische Trennwirkung wird vor allem durch die Hydrophobierung der Schalungsoberflächen erzielt. Da Beton ein hydrophiles Material ist, wird die Trennwirkung durch Mineralöle oder Wachse unterstützt, die die Oberfläche von der Feuchtigkeit des Betons abhalten. Eine chemische Trennwirkung wird durch Additive wie Fettsäuren oder Ester erzielt. Diese Verbindungen reagieren mit dem Beton, wodurch eine effektive Trennschicht entsteht, die das Ablösen des Betons von der Form erleichtert. Besonders bemerkenswert ist die Reaktion von Fettsäuren mit Calciumhydroxid (gelöschter Kalk), die beim Aushärtungsprozess des Betons zu einer Kalkseife führt. Diese Kalkseife bildet eine zusätzliche Trennschicht, die die Sollbruchstelle für den Ausschalvorgang bildet und so eine einfache Entformung ermöglicht. Chemische Trennwirkung - Prinzip Trennmittel auf Mineralölbasis ohne chemische Additive Trennmittel auf Mineralölbasis mit chemischen Additiven ausschließlich physikalische Trennwirkung zusätzlich chemische Trennwirkung durch Bildung von Kalkseife UVK Verlag - Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG \ Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany \ Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ info@narr.de \ www.narr.de Unternehmen haben derzeit mit steigenden Rohsto - und Energiepreisen, Lieferkettenengpässen, den gesamtwirtschaftlichen folgen einer weltweiten Pandemie, geopolitischen Ereignissen, Klimaschutzgesetzen, In ation, progressiver Zinspolitik, Überbürokratisierung, weiter zunehmendem Fachkräftemangel und einer jungen Arbeitnehmergeneration mit einem neuen Verständnis von moderner Arbeitswelt zu kämpfen. Der Garant zur Bewältigung dieser vielfältigen Herausforderungen ist ein funktionierendes und stabiles Inhouse-Gefüge. Das sind die proaktiven Führungskräfte und Mitarbeiter: innen, die tagtäglich mit ihrem Engagement, ihrer Loyalität und Innovationskraft dazu beitragen, dass die Unternehmen konkurrenz- und wirtschaftsfähig sind und bleiben. Dieses Buch zeigt auf, wie Kommunikation und Skills im Unternehmen zum Wettbewerbsvorteil werden. Barbara Weyerer Die proaktive Führungskraft Mit Skills und Kommunikation zu Leadership nuggets 1. Au age 2025, 85 Seiten €[D] 17,90 ISBN 978-3-381-12491-6 eISBN 978-3-381-12492-3 Anzeige 7 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Fachartikel-|-Spezialschmierstoffe: Schalungs-, Trenn- und Formenöle Einfluss auf die Betonqualität Schalungs-, Trenn- und Formenöle haben einen direkten Einfluss auf die Qualität des Betons. Eine zu dicke Schicht von Trennmittel auf der Schalung kann zu optischen Mängeln an der Betonoberfläche führen, etwa durch Porenbildung, Lunker oder Wasserlinsen. Diese Defekte entstehen häufig durch eine zu hohe Auftragsmenge an Trennöl oder durch unregelmäßige Anwendung, was die Qualität der Betonoberfläche beeinträchtigt. Zudem kann ein unsachgemäßer Auftrag von Trennmitteln auch zu ungleichmäßiger Betonzusammensetzung führen, was sich negativ auf die Stabilität des Betons auswirkt. Die Wahl des richtigen Trennmittels hängt dabei in hohem Maße von der Art der Schalung ab. Bei saugenden Holzschalungen muss beispielsweise darauf geachtet werden, dass der Austritt von Holzzucker verhindert wird, während bei nicht-saugenden, glatten Schalungen die Trennöle eine möglichst saubere Oberfläche ohne Beeinträchtigung der Oberflächenqualität gewährleisten müssen. Fazit Schalungs-, Trenn- und Formenöle sind unverzichtbare Bestandteile der modernen Betonindustrie. Sie gewährleisten nicht nur eine hohe Effizienz beim Betonausformen und beim Schutz von Maschinen und Schalungen, sondern tragen auch zur Verbesserung der Oberflächenqualität und zur Verlängerung der Lebensdauer der verwendeten Formen bei. Ihre chemische und physikalische Zusammensetzung beeinflusst maßgeblich die Qualität des Betons und damit den Erfolg eines Bauprojekts. Der richtige Einsatz dieser Produkte führt zu einer höheren Wirtschaftlichkeit, einer verbesserten Qualität und einer reduzierten Umweltbelastung in der Beton- und Bauindustrie. Für die Bauindustrie ist die sorgfältige Auswahl und Anwendung von Schalungs-, Trenn- und Formenölen somit ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigeren, kostengünstigeren und qualitativ hochwertigeren Produktion. »« Eingangsabbildung: © Emanuel - stock.adobe.com Anzeige Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 8 FacHartikEl FacHartikEl Betontrennmittel Ulrich Mehling, FUCHS LUBRICANTS GERMANY GmbH Ein wesentlicher Trend im Bereich Betontrennmittel betrifft das Thema Nachhaltigkeit. Die gesamte Bauindustrie befindet sich derzeit im Umbruch. Um den Klimazielen gerecht zu werden, arbeitet die Branche an unterschiedlichen Lösungen, wie CO 2 -Emissionen eingespart werden können. Zum einen hat die Herstellung von Beton erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt, da neben dem hohen Energiebedarf bei der Zementproduktion auch CO 2 - Emissionen entstehen. Zum anderen ist es wichtig, den gesamten Lebenszyklus von Beton zu betrachten, einschließlich der Nutzung von umweltfreundlichen Zusatzstoffen und Hilfsmitteln wie Betontrennmitteln. Vor diesem Hintergrund werden in der Branche neue Rezepturen wie Geopolymerbeton, auch als zementfreier Beton bekannt, als eine vielversprechende Innovation gesehen. Er stellt ein Gemisch aus Flugasche und Hüttensand dar, das in Verbindung mit einem Aktivator ein Geopolymer-Bindemittel bildet. Die Verwendung von Geopolymerbeton bringt keine technischen Nachteile mit sich und es treten im Gegensatz zu herkömmlichem Beton bei der Fertigteilproduktion keinerlei Kalkausblühungen auf. Allerdings wirken aufgrund der zementfreien Zusammensetzung des Betons bewährte Trennmittel nicht wie gewohnt. Schmierstoffhersteller wie FUCHS LUBRICANTS GERMANY setzen daher ihre Forschungs- und Entwicklungsleistungen gezielt ein, um nachhaltige, das heißt, umweltverträgliche, effiziente und ressourcenschonende Betontrennmittel ins Portfolio aufzunehmen, beispielsweise indem Trennmittel spezifisch für Geopolymerbeton entwickelt werden. Aus den bishe- Ulrich Mehling Ulrich Mehling, geboren 1964, absolvierte eine technische Ausbildung zum „Staatlich geprüften Maschinenbautechniker“ und kam 1997 als Vertriebsingenieur Bau zur FUCHS-Gruppe, wo er zunächst in der damaligen FUCHS LUBRITECH im Vertrieb tätig war. Anschließend arbeitete er als Business Development Manager für Trennmittel. Ab 2016 war er in der Funktion „Teamleiter Bau“ bei FUCHS aktiv und setzte mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Trennmittel für die Baubranche wichtige Impulse. Seit 2021 verantwortet er als Business Development Manager für FUCHS LUBRICANTS GERMANY den Bereich Concrete Release Agent/ Asphalt Processing in Deutschland und den anliegenden Ländern. 9 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Fachartikel-|-Betontrennmittel rigen Erfahrungen zeigt sich sowohl in Betonfertigteilwerken als auch auf Baustellen, dass wasserfreie und hochviskose Trennmittel sich dabei besonders gut für die physikalische Trennung bei Geopolymerbeton eignen. Für die Wahl des optimalen Trennmittels sind immer mehrere Faktoren zu berücksichtigen, wie zum Beispiel das Verhältnis zwischen Flugasche und Hüttensand, der Bindemittelanteil der Betonmischung, äußere Umwelteinflüsse (Raumtemperatur oder Feuchtigkeit) und die Materialqualität der verwendeten Schalung. Darüber hinaus entwickelt FUCHS Emulsionen mit stark reduziertem VOC (Volatile Organic Compounds)-Wert, um der neuen Vorgabe der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) für die höchste Qualitätsstufe gerecht zu werden. Die geplante Emulsion wird mineralölfrei und leicht biologisch abbaubar sein und einen VOC- Gehalt < 1 % aufweisen. In der Form, wie der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen, die Minimierung des Energiebedarfs und eine verbesserte Umweltverträglichkeit heute mehr denn je im Fokus stehen, zeigt sich, dass neben den technischen Innovationen auch regulatorische Anforderungen eine wesentliche Rolle spielen. So gilt beispielsweise die DGNB-Zertifizierung als die Referenz für nachhaltiges Bauen. Trennmittel tragen dann nicht unwesentlich zur Zertifizierung und Klasseneinteilung der Projekte bei, indem über unter anderem die GISCODE-Einordnung und die biologische Abbaubarkeit die Qualitätsstufe für Schalöle beziehungsweise Betontrennmittel bestimmt wird. Je höher die Qualitätsstufe, desto besser für die Erreichung der Zertifizierung. Der Schmierstoffhersteller FUCHS LUBRICANTS GERMANY setzt für seine Betontrennmittel zum einen auf das Ecolabel der Europäischen Union, das ein anerkanntes Zeichen für die Verwendung umweltfreundlicher Produkte ist. Zum anderen nutzt der Schmierstoffhersteller eine eigene TÜV-zertifizierte Berechnungsmethode zur Ermittlung des CO 2 -Fußabdrucks, die sowohl dazu dient, FUCHS-Produkte für den Kunden untereinander vergleichbar zu machen, als auch das von FUCHS gesetzte Ziel unterstützt, bis 2045 CO 2 -neutral zu werden. Nachhaltigkeit bei Betontrennmitteln ist daher ein komplexes Thema, das technische Innovationen, Umweltverträglichkeit und regulatorische Anforderungen miteinander verbindet, um nachhaltige Produktlösungen zu entwickeln, die sich durch ihre Umweltverträglichkeit, Effizienz und Ressourcenschonung auszeichnen. Dieser Trend zu nachhaltigen Produktlösungen wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken. »« Eingangsabbildung: © Kanin - stock.adobe.com Anzeige Interesse? Unterstützung für Bauprofis mit Hochleistungsschmierstoffen 8 Gründe, Q8Oils für maximale Baumaschinen-Leistung zu wählen Bauprofis müssen täglich maximale Maschinenleistung und Effizienz sicherstellen. Q8Oils bietet Lösungen, die die Produktivität und Nachhaltigkeit Ihrer Maschinen und Ihres Unternehmens steigern. • Hervorragende Leistung unter extremen Bedingungen • Längere Motorlebensdauer, spart Wartungs- und Kraftstoffkosten • Kundenorientierter Support • Freigaben führender OEMs • Über 1.000 Produkte: Alles aus einer Hand • Forschung und Entwicklung fortschrittlichster Schmierstoffe • Fokus auf minimalen ökologischen Fußabdruck bei maximaler Leistung • Teil der Kuwait Petroleum Corporation (KPC) Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 10 FacHartikEl FacHartikEl Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen - quo vadis? Rüdiger Krethe, OilDoc GmbH Baumaschinen stehen für den stetigen Wandel der Welt, in der wir leben. Ob nun ein Haus, Fabrikgebäude, ein ganzes Areal, eine Straße oder Brücke: Altes muss Neuem weichen, Bestehendes wird instand gesetzt, modernisiert oder erweitert. Baumaschinen sind also auch morgen aus unserem Leben nicht wegzudenken. Auch für die Baumaschinen selbst bleibt die Zeit nicht stehen. Herausforderungen wie Automatisierung, Digitalisierung, Vernetzung bis hin zur autonom arbeitenden Baumaschine, deren Einsatz im modernen Flottenmanagement ebenso smart organisiert ist wie die Arbeit der Maschine selbst, finden sich unter dem Schlagwort „Baumaschine 4.0“ wieder. Dazu kommen Kostendruck, Forderungen nach hoher Energieeffizienz, niedrigen Emissionen und das Ganze noch so nachhaltig wie möglich. Hydraulische Systeme, seit Jahrzehnten fest mit der Welt der Baumaschinen verbunden, können sich diesen Rahmenbedingungen ebenso wenig entziehen wie die in ihnen eingesetzten Hydraulikflüssigkeiten. In diesem Artikel sollen zunächst die generellen Anforderungen an Hydraulikflüssigkeiten in Baumaschinen betrachtet werden. Anschließend wird aufgezeigt, welche Konsequenzen der technische Fortschritt für die Hydraulikflüssigkeit und den smarten Umgang mit ihr ergeben. Die beschriebenen Anforderungen und Rahmenbedingungen lassen sich auch auf andere mobile Maschinen und Arbeitsgeräte, beispielsweise Land- und Forstmaschinen, übertragen. Allgemeine Anforderungen Hydraulikflüssigkeiten dienen primär zur Kraftübertragung und sind damit ein untrennbarer Teil des Systems, wie beispielsweise die Wälzlager und Zahnräder eines Getriebes. Hydraulikflüssigkeiten unter- Rüdiger Krethe Rüdiger Krethe ist Geschäftsführer der OilDoc GmbH, der Akademie für Weiterbildung rund um Schmierstoffanwendung, Ölanalysen und proaktive Instandhaltung. Nach seinem Studium des Maschinenbaus und der Tribotechnik war er im Produktmanagement für Industrieöle einer Mineralölgesellschaft tätig. Anschließend leitete er 15 Jahre das Diagnose-Team von OELCHECK. Seit mehr als 30 Jahren gibt Rüdiger Krethe als IHK-zertifizierter Trainer in Seminaren sein Know-how zu Tribologie, Schmierstoffen und Ölanalysen erfolgreich weiter. Außerdem ist er seit der ersten Ausgabe aktives Mitglied des Redaktionsteams der Schmierstoff+Schmierung. 11 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Fachartikel-|-Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen - quo vadis stützen zudem die Steuerung des Systems und sind zugleich auch Schmierstoffe, zu deren Aufgaben die Kontrolle von Reibung und Verschleiß gehören sowie der Korrosionsschutz der ölbenetzten Teile, die Wärmeabfuhr und der Partikeltransport. Die sich für ein konkretes Hydrauliksystem beziehungsweise eine konkrete Maschine aus den technischen Parametern, eingesetzten Komponenten und Einsatzbedingungen ergebenden Anforderungen können sehr unterschiedlich sein. Sie werden vom Hersteller spezifiziert, zum Beispiel durch > einen genormten Hydrauliköltyp und eine dazugehörige Viskositätsklasse, > wenn erforderlich, gepaart mit einer Freigabe des Anlagenbeziehungsweise Geräteherstellers. Die Viskosität Der wichtigste physikalische Kennwert eines Hydraulikfluids ist die Viskosität. Sie hat entscheidenden Einfluss auf die Effizienz der Kraftübertragung und auf die Schmierfähigkeit des Öls. Eine zu hohe Viskosität beeinträchtigt durch die zunehmende innere Reibung und Förderverluste den Wirkungsgrad der Kraftübertragung. Ist die Viskosität zu niedrig, sinkt der volumetrische Wirkungsgrad, zugleich verringert sich die Schmierfähigkeit. Zusätzlich zur Viskosität hat auch die Dichte einen Einfluss auf die Energieeffizienz. Je niedriger die Dichte, umso weniger Energieaufwand ist notwendig, um die Ölmenge durch das System zu bewegen. Der großen Bedeutung der Viskosität zufolge ist diese Kenngröße anhand internationaler Normen in ein System von Viskositätsklassen eingeteilt. Für Hydraulikflüssigkeiten, die hauptsächlich dem Bereich der Industrieschmierstoffe zugerechnet werden, hat sich das System der ISO-Viskositätsklassen durchgesetzt (englisch: ISO VG = ISO Viscosity Group). Tabelle 1 zeigt die Viskositätsklassifikation gemäß ISO 3448. Die Einteilung erfolgt anhand der kinematischen Viskosität bei 40 °C. Ein- oder Mehrbereichsöl Die Viskosität von Hydraulikflüssigkeiten und Schmierölen ist temperaturabhängig. Mit zunehmender Temperatur nimmt die Viskosität ab, bis bei entsprechend hohen Temperaturen das Öl unzureichend schmierfähig ist. Mit fallender Temperatur steigt die Viskosität an, bis das Öl seine Fließfähigkeit verliert ISO Viskositätsklasse Mittelpunkts- Viskosität bei 40 °C [mm²/ s] Kin. Viskosität [mm²/ s bei 40 °C] Min. Max. ISO VG 2 2,2 1,98 2,42 ISO VG 3 3,2 2,88 3,52 ISO VG 5 4,6 1,14 5,06 ISO VG 7 6,8 6,12 7,48 ISO VG 10 10 9,00 11,0 ISO VG 15 15 13,5 16,5 ISO VG 22 22 19,8 24,2 ISO VG 32 32 28,8 35,2 ISO VG 46 46 41,4 50,6 ISO VG 68 68 61,2 74,8 ISO VG 100 100 90,0 110 ISO VG 150 150 135 165 ISO VG 220 220 198 242 ISO VG 320 320 288 352 ISO VG 460 460 414 506 ISO VG 680 680 612 748 ISO VG 1000 1000 900 1100 ISO VG 1500 1500 1350 1650 ISO VG 2200 2200 1980 2420 ISO VG 3200 3200 2880 3520 Tab. 1: Viskositätsklassifikation gemäß ISO 3448 Anzeige ZUVERLÄSSIG & EFFIZIENT - SCHMIERFETTE FÜR BAUMASCHINEN HÖCHSTE PERFORMANCE AUCH UNTER WIDRIGSTEN BEDINGUNGEN. SIEBERT - IHR PRIVATE LABEL PARTNER FÜR SCHMIERSTOFFE www.siebert-lubricants.com SIEBERT KOMPETENZ PROGRAMM Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 12 Fachartikel | Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen - quo vadis und damit die Fähigkeit zur hydraulischen Kraftübertragung. Mineralische Grundöle weisen eine starke Abhängigkeit der Viskosität von der Temperatur auf und sind nur in einem begrenzten Temperaturfenster einsetzbar. Schmieröle und Hydraulikflüssigkeiten auf der Basis mineralischer Grundöle werden deshalb auch Einbereichsöle genannt (Bild 1). Kommen synthetische Grundöle zum Einsatz, deren Viskositätsabhängigkeit von der Temperatur geringer ist, oder wird das V-T-Verhalten mineralischer Grundöle mit Additiven (VI-Verbesserern) optimiert, werden diese Flüssigkeiten Mehrbereichsöle genannt, das heißt, diese Flüssigkeiten decken, wie im Bild 1 dargestellt, einen breiteren Temperaturbereich ab, der sich durchaus über den mehrerer klassischer Einbereichsöle erstrecken kann. Standardisierte Hydrauliköltypen Den vielfältigen Anforderungen verschiedener Systeme folgend, haben sich in DIN- oder ISO-Standards spezifizierte Hydrauliköltypen herausgebildet (Tabelle 2). Die Anforderungen moderner Hydrauliksysteme sind durch reine Grundöle, das heißt ohne die Zugabe spezieller, ihre Eigenschaften verbessernder Wirkstoffe (Additive), nicht zu erfüllen. Auch Hydraulikf lüssigkeiten vom Typ HL, deren Korrosionsschutzeigenschaften und Oxidationsstabilität durch Additivzugabe verbessert sind, kommen in heutigen Hydrauliksystemen mangels ausreichender Schmierfähigkeit kaum noch zum Einsatz. Den Minimalanforderungen heutiger Hydrauliksysteme Rechnung tragend, haben sich Hydrauliköle vom Typ HLP als Quasi-Standard etabliert. Dabei ist zu beachten, dass die DIN 51524 nur die Mindestanforderungen an Hydraulikf lüssigkeiten definiert. Mit anderen Worten: > Je nach Hydrauliksystem, den Einsatz- und Umgebungsbedingungen, aber auch den Wartungserfordernissen Rechnung tragend, können die Mindestanforderungen gemäß HLP ausreichend sein oder auch nicht. > Verschiedene Hydrauliköle vom HLP-Typ können ein Leistungsniveau abdecken, das deutlich über die Mindestanforderungen der DIN 51524 hinausgeht, und sind deshalb selten wirklich gleich beziehungsweise von gleicher Performance. Die über die Mindestanforderungen der DIN hinausgehenden Anforderungen sind deshalb in den Betriebsvorschriften oder Spezifikationen der Anlagenhersteller definiert. Mehrbereichshydrauliköle beginnen gemäß DIN mit der Buchstabenkombination HV, Hydraulikflüssigkeiten mit detergierenden Eigenschaften wird am Ende der Buchstabenkombination ein D nachgestellt. Abb. 1: Ein- und Mehrbereichsöle im Vergleich 13 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Fachartikel-|-Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen - quo vadis Neben den in der Tabelle genannten Additivtypen werden Hydraulikflüssigkeiten gegebenenfalls weitere zugegeben, zum Beispiel zur Unterdrückung der Schaumbildung (Anti-Schaum-Additive) oder zur Verbesserung der Fließfähigkeit bei tiefen Temperaturen (Fließverbesserer). Bio-Hydraulikflüssigkeiten In Baumaschinen und anderen mobilen Arbeitsmaschinen, zum Beispiel der Forst- und Landwirtschaft, kommen bereits seit einigen Jahrzehnten neben den klassischen Hydraulikölen umweltverträgliche Hydraulikflüssigkeiten zum Einsatz. Diese vereinfacht Bio-Öle genannten Hydraulikflüssigkeiten müssen neben den technischen auch besondere Umweltanforderungen erfüllen, zum Beispiel an die biologische Abbaubarkeit, Ökotoxizität und Nachhaltigkeit. Die an umweltverträgliche Druckflüssigkeiten gestellten Anforderungen sind in der DIN ISO 15380 in vier verschiedenen Kategorien spezifiziert (Tabelle 3). Umweltverträgliche Hydraulikflüssigkeiten aller oben genannten Kategorien sind Mehrbereichsöle und diesbezüglich den klassischen Mineralölen überlegen. In der Herstellung heutiger Bio-Hydrauliköle hat sich der Einsatz einer zinkfreien Additivtechnologie durchgesetzt. Flüssigkeiten der Kategorien HETG und HEES müssen gemäß der aktuellen Ausgabe der DIN ISO 15380 (2024) einen Mindestgehalt an Kohlenwasserstoffen biologischer Herkunft von 25 Prozent aufweisen. Hydraulikflüssigkeiten der Kategorie HETG (TG = Triglyzeride) werden auf der Basis natürlicher (nativer) Esterflüssigkeiten hergestellt, zum Beispiel Raps- oder Sonnenblumenöl. Die Oxidationsstabilität der nativen, ungesättigten Flüssigkeiten kann durch geeignete Herstellungsverfahren (Hydrieren) verbessert werden. Die Druckflüssigkeiten der Kategorie HEES (ES = synthetische Ester), besonders die gesättigten Ester, sind den Triglyzeriden hinsichtlich der Oxidationsstabilität und des Tieftemperaturverhaltens weit überlegen und finden heute im Bereich der umwelt- DIN-Typ (iSo) kurzbeschreibung Typische Anwendung H(H) Unlegiert (keine Additive) (Praktisch nicht mehr in Anwendung) HL (HL) Enthält Alterungs- und Korrosionsschutz-Additive Nur sehr selten in Anwendung HLP (HM) Wie HL, enthält zusätzlich Verschleißschutz-Additive Mindestanforderung für stationäre und mobile Anwendungen HVLP (HV) Wie HLP, zusätzlich hoher Viskositätsindex, meistens durch VI-Verbesserer realisiert Wenn weiter Temperatur-Einsatzbereich erforderlich, z. B. in mobilen Geräten HLP-D* (HM) Wie HLP, enthält zusätzlich detergierende/ dispergierende Additive Bei Temperaturschwankungen oder Aussetzbetrieb, z. B. um Feuchtigkeit besser zu binden HVLP-D* (HV) Wie HVLP, enthält zusätzlich detergierende/ dispergierende Additive Wenn weiter Temperatureinsatzbereich und Aussetzbetrieb, z. B. um Feuchtigkeit besser zu binden *) Nach DIN 51524 können HLPbzw. HVLP-Öle zusätzlich mit detergierenden/ dispergierenden Zusätzen versehen sein. Im deutschen Raum hat sich im Allgemeinen durch in Anlehnung an die DIN 51502 das Anhängen des Zusatzbuchstabens „D“ an die DIN-Typbezeichnung durchgesetzt. Tab. 2: Konventionelle Hydraulikflüssigkeitstypen gemäß DIN 51524 und ISO 11158 typ Beschreibung Typische Anwendung HETG TG = Triglyceride Pflanzenöle (Ester) z. B. Rapsöl, Sonnenblumenöl Mobile Hydrauliken, bei niedriger bis moderater thermischer Beanspruchung HEES ES = Ester, synthetisch (gesättigt oder ungesättigt) Mobile Hydrauliken, auch bei hoher thermischer Beanspruchung HEPG PG = Polyglykole (z. B. Polyethylenglykol, wasserlöslich) Sonderanwendungen, z. B. Schleusen- Hydrauliken HEPR PR = PAO und andere synthetische Kohlenwasserstoffe (z. B. Poly-Alpha-Olefinen) Stationäre und mobile Anwendungen, auch bei hoher thermischer Beanspruchung Tab. 3: Bio-Hydraulikflüssigkeiten nach DIN ISO 15380 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 14 Fachartikel | Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen - quo vadis verträglichen Druckflüssigkeiten breite Anwendung. Bei entsprechender Ölpflege sind sehr lange Öleinsatzzeiten möglich. Hydraulikflüssigkeiten der Kategorie HEPG (PG = Polygykole), meist wasserlöslich, weisen als echte Mehrbereichsöle einen sehr hohen Viskositätsindex und eine exzellente Alterungsstabilität auf. Der Nicht- Mischbarkeit mit anderen Flüssigkeitstypen und besonderen Anforderungen an die Auswahl der Dichtungsmaterialien, Schläuche und Farbanstriche zufolge kommen sie in Sonderanwendungen zum Einsatz, in der Mobilhydraulik selten. Öle der Kategorie HEPR (PR = Polyalphaolefine und [related] andere synthetische Kohlenwasserstoffe) kommen zunehmend zum Einsatz. Die zur Herstellung verwendeten, speziellen vollsynthetischen Flüssigkeiten zeichnen sich durch ihre Hydrolysestabilität, sehr gute Oxidationsstabilität und ein hervorragendes Tieftemperaturverhalten aus. Ihre Materialverträglichkeit ist im Vergleich zu den Flüssigkeiten der anderen Kategorien den Mineralölen am ähnlichsten. Während die ISO 15380 die Kategorisierung, die technischen und umweltbezogenen Mindestanforderungen definiert, ist das 1992 eingeführte EU-Ecolabel (Symbol ist die Euro-Margerite) der europaweit anerkannte Nachweis dafür, dass es sich um ein zertifiziertes, umweltverträgliches Produkt handelt. In Deutschland wird dafür auch der Blaue Engel vergeben (DE-ZU 178). Herausforderung mobiler Einsatz Im klassischen Erdbewegungsbereich sind Baumaschinen oft nicht mehr als 1.000 Stunden pro Jahr im Einsatz, dafür jedoch bei Sonne oder Regen, wechselnden Temperaturen und in staubiger Umgebung. Daraus ergeben sich im Vergleich zu stationären Hydraulikanlagen, die im Inneren eines Fabrikgebäudes betrieben werden, hauptsächlich folgende besondere Anforderungen: > Abdecken eines weiten Temperatureinsatzbereiches > Erhöhte Anforderungen an den Korrosionsschutz Deshalb kommen im mobilen Einsatz zunehmend Mehrbereichshydrauliköle mit detergierenden Eigenschaften zum Einsatz. Die Viskosität des Hydraulikfluids stellt die Fähigkeit zur Kraftübertragung sicher und ist zugleich für die Schmierfähigkeit entscheidend. Sie muss im gesamten Temperatureinsatzbereich in einem definierten Bereich liegen. Mehrbereichsöle erlauben es, wie bei Motorenölen bereits Standard, sowohl bei niedrigen als auch höheren Außentemperaturen zu arbeiten, weil ihre Viskosität nicht so stark von der Temperatur abhängig ist wie die der Einbereichsöle. Die Viskosität von Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen liegt üblicherweise im Bereich der ISO VG 32 bis ISO VG 68, Hydrauliköle für Lastkraftwagen gegebenenfalls auch etwas darunter (zum Beispiel Kipperhydrauliköle). Auf Besonderheiten elektrifizierter Hydrauliksysteme wird weiter unten eingegangen. Der Wechsel zwischen Betriebs- und Stillstandszeiten ist mit deutlichen Schwankungen der Öltemperatur verbunden, dazu noch unter freiem Himmel. Um der steigenden Gefahr von Kondensatbildung und nachfolgend Korrosion zu begegnen, werden detergierende Öle eingesetzt, die eingedrungenes Kondensat feinstverteilt in Schwebe halten, um damit deren Kontakt zur Metalloberfläche zu verhindern. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein erhöhter Wassergehalt in detergierenden Ölen keine Kavitationsschäden zum Beispiel an Axialkolbenpumpen hervorrufen kann. Auch detergierende Hydrauliköle sollten deshalb einen maximalen Wassergehalt von 0,1 Prozent möglichst nicht überschreiten. In einigen Fällen werden Motorenöle als Hydraulikflüssigkeit verwendet. Diese sind ebenfalls detergierend und sowohl als Mehrbereichs- oder Einbereichsöl verfügbar. Die Viskosität von Motorenölen und Getriebeölen für Kraftfahrzeuge wird in SAE-Klassen eingeteilt, üblich sind in Mobilhydrauliken die SAE-Klassen 10W, 20W-20, 30 oder auch 10W-30. Der Mining-Bereich unterscheidet sich hinsichtlich seines Betriebs erheblich von klassischen Erdbewegungsmaschinen. Ein typischer Mining-Bagger arbeitet 23 Stunden pro Tag, gefolgt von einer Stunde Wartung, sieben Tage pro Woche im ganzen Jahr. Dadurch ergeben sich zum Beispiel andere Wartungserfordernisse, zu garantierende Maschinenverfügbarkeiten sowie höhere Standzeiten der eingesetzten Komponenten und Öle. In einer der späteren Ausgaben wird in einem gesonderten Fachartikel detaillierter auf diesen Bereich eingegangen. Abb. 2: Emissionsfrei unterwegs mit dem LIEBHERR- Radlader L 507 E (Bild: LIEBHERR) 15 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Herausforderung Elektrifizierung Im Straßenverkehr gehören sowohl hybridals auch vollelektrisch angetriebene Fahrzeuge inzwischen zum Alltag. Im Baumaschinenbereich hat diese Technologie ebenfalls Einzug gehalten. In Bezug auf die Elektrifizierung hydraulischer Systeme und der dafür eingesetzten Hydraulikflüssigkeiten sind einige Besonderheiten zu beachten. In der klassischen Mobilhydraulik hat sich zur Regelung der Anlage das Load-Sensing-Prinzip (LS) bewährt, wodurch der Druck und/ oder der Volumenstrom der Pumpe an die Erfordernisse der gerade im Einsatz befindlichen Verbraucher angepasst wird. Diese Art der Regelung kann auch elektrohydraulisch erfolgen. Alternativ kommen anstelle der LS-geregelten Systeme zunehmend drehzahlgeregelte Elektromotoren in Verbindung mit einer Konstantpumpe zum Einsatz. Das erlaubt nicht nur eine smarte, einfache Regelung des Systems. Durch die in diesen Systemen wegfallenden Regelverluste eines klassischen LS-Systems erhöht sich der Wirkungsgrad des Systems erheblich. Die elektrische Lösung erfordert eine deutlich niedrigere Starkviskosität des Hydraulikfluids und eine möglichst flache Viskositätstemperaturabhängigkeit, da die jetzt entfallenden LS-Regelungsverluste in klassischen Hydrauliksystemen im Nebeneffekt zu einer schnellen Erhöhung der Öltemperatur des beim Start noch kalten Hydraulikfluids führten. In elektrifizierten Baumaschinen ist deshalb besonderes Augenmerk auf den vom Hersteller einzusetzenden Hydraulikflüssigkeitstyp und die richtige Viskosität zu legen. Welche Art und welcher Grad der Elektrifizierung zum Einsatz kommen, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Im mobilen Einsatz zum Beispiel davon, wie lange die Baumaschine unter Hochleistung betrieben wird und ob eine stationäre oder mobile zusätzliche Energieversorgung, beispielsweise durch fahrbare Akku-Packs, möglich ist. Gerade dann sind, wie auch bei mobilen Fahrzeugen, die Batteriekapazität und Lademöglichkeiten zu berücksichtigen oder auch hybride Lösungen einzusetzen. Nachhaltiger Betrieb Nachhaltigkeit und CO 2 -Fußabdruck sind heute in aller Munde. Nachhaltiger Betrieb soll Ressourcen schonen. Nachhaltiger Betrieb beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Einsatz eines nachhaltig hergestellten Öls oder eines Bio-Öls. Das ist allenfalls der halbe Weg und auch nicht immer zielführend. Der professionelle Einsatz von Hydraulikflüssigkeiten bietet viele Möglichkeiten, nicht nur nachhaltig, sondern zugleich wirtschaftlich vorteilhaft unterwegs zu sein: > Das richtige Hydraulikfluid: energieeffizient und langlebig Salvo, Taurus, Trebor drei geschützte Marken überzeugen beim Schleifen und Zerspanen von Kunststoff, Keramik, Composite, Stahl, Alu und Buntmetall Natürlich gibt es auch andere, aber wer will das schon wenn er haben kann. Think different! Think different! www.gogreen.co.at 0043 664/ 1644217 office@gogreen.co.at Nur wo „unser“ drauf steht ist auch „unser“ drin! Kühlschmierstoffe von GoGreen die Problemlöser bei Hautreaktionen. Anzeige Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 16 Fachartikel | Hydraulikflüssigkeiten für Baumaschinen - quo vadis > Das richtige Überwachungskonzept: professionelle Ölüberwachung > Das richtige Wartungskonzept: zielgerichtete Ölpflege Die genannten Maßnahmen arbeiten dabei Hand in Hand. Sie als Einzelbaustelle zu betrachten oder gar gegeneinander auszuspielen, ist weder nachhaltig noch ökonomisch. Das richtige Öl ist selbst langlebig und schützt die mit dem Öl benetzten Bauteile bestmöglich vor Verschleiß, Korrosion und Fehlfunktionen. Wenn ein Einsatz eines Bio-Öls technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist, sollte das auch so umgesetzt werden. Wechselnde Anbaugeräte können zu Vermischung unterschiedlicher Öltypen führen. Die eindeutige Kennzeichnung von Ölgebinden und Transportgefäßen, geschultes Personal und die Verringerung der Anzahl der eingesetzten Hydraulikflüssigkeiten verringern dieses Risiko. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn umweltverträgliche Öle und Mineralöle gleichzeitig zum Einsatz kommen. Die richtige Überwachung erkennt Unregelmäßigkeiten so früh wie möglich, das heißt, lange bevor es zum Ausfall der Komponente oder des Öls kommen muss. So können rechtzeitig Korrekturmaßnahmen eingeleitet werden, um unnötige Komponentenausfälle, Ölwechsel und daraus resultierende Folgekosten ebenso zu minimieren wie auch die zur Neubeschaffung einzusetzenden Ressourcen zu sparen. Im Zeitalter von Industrie 4.0 hat sich die Kombination von Online-Sensoren mit der Offline-Überwachung durch Ölanalysen im Labor bewährt. Die Online-Überwachung meldet Unregelmäßigkeiten sofort, die Laboranalyse klärt die notwendigen Details, um Symptomreparaturen zu vermeiden. Die richtige Ölpflege beginnt bereits beim neuen Öl, mit dem Eingang ins Lager. Eine professionelle Lagerung und richtiges Handling sorgen dafür, dass das Öl nicht bereits auf dem Weg zur Maschine verunreinigt oder vermischt wird. Beim Befüllen sensibler Hydraulikanlagen sollte die Filtration des verwendeten Öls ins Auge gefasst werden. Ist die Anlage, zum Beispiel betriebsbedingt durch Alterungsprodukte oder nach einem Schaden durch Verschleißpartikel, verunreinigt, kann eine Nebenstromfiltration teure Folgeschäden vermeiden. Nicht nur beim Einsatz von Bio-Hydraulikflüssigkeiten entfernt die Nebenstromfiltration zuverlässig Partikel, Wasser und Ölalterungsprodukte praktisch umgehend nach ihrer Entstehung aus dem Öl und lässt so die Komponenten und das Öl länger leben. Erfahrungen zeigen, dass sich dadurch die Standzeiten von Öl und Maschine erheblich verlängern lassen. Hydraulikflüssigkeiten als Maschinenelement Es ist nicht mehr zeitgemäß, Hydraulikflüssigkeiten und Schmieröle als Hilfsstoffe zu bezeichnen und sie auch so zu behandeln: Ein Hydrauliksystem funktioniert ohne das Öl nicht eine Sekunde. Obwohl die Kosten für diese Öle in der Regel nur einen Bruchteil der Gesamtkosten einer Maschine ausmachen, führt ein unprofessioneller Umgang mit ihnen zu Schäden, die ihren eigenen Wert um ein Vielfaches übersteigen. Im Erdbewegungsbereich ist das Erreichen der Lebensdauerfüllung für die eingesetzten Hydraulikflüssigkeiten bei der Umsetzung des optimalen Servicekonzepts durchaus eine realistische Zielsetzung. Das lohnt sich nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch im Sinne unserer Umwelt. »« Eingangsabbildung: © Chatchanan - stock.adobe.com Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG \ Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany \ Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ info@narr.de \ www.narr.de Der wissenschaftliche Charakter der BWL wurde in der Vergangenheit oft in Frage gestellt und die BWL teils als Pro tlehre verspottet. Lars Wächter beleuchtet die junge Wissenschaft: Zentrale Begriffe sowie Konzepte erläutert er und geht konkret auf die großen Namen der Disziplin und deren Bedeutung ein. Jedes Kapitel endet mit einer hilfreichen Zusammenfassung. Lars Wächter Betriebswirtschaftliches Denken von der Antike bis zur Gegenwart 1. Au age 2024, 387 Seiten €[D] 29,90 ISBN 978-3-8252-6291-4 eISBN 978-3-8385-6291-9 Anzeige 17 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 FacHartikEl Reibmartensit: Unsichtbare Gefahr für Meißelwerkzeuge Dr.-Ing. Jens Kondratiuk Wenn die Leistung von Elektrowerkzeugen kontinuierlich gesteigert wird, kann unzureichende Schmierung zum Problem werden. Meißelbrüche sind die Folge. Hochleistungsschmierfette neuester Generation mit optimierter Zusammensetzung schaffen Abhilfe. Einleitung In der Bauindustrie sind Meißelanwendungen allgegenwärtig. Sie finden beim Abbau von Naturstein und insbesondere Beton Anwendung. Heutige Meißel sind Hochleistungsprodukte, die mit vorzeitlichen Werkzeugen aus Knochen, Geweih oder Kupfer nur noch den Verwendungszweck gemein haben. Der Ausfall solcher Spezialwerkzeuge verursacht Kosten und führt oft zu Verzögerungen im Projektablauf, da Ersatz nicht immer und überall verfügbar ist. Die effektive Schmierung von Meißelwerkzeugen ist ein entscheidender Faktor für deren Lebensdauer. Der Artikel beleuchtet die Hauptausfallursachen und Verschleißmechanismen, die im tribologischen System Werkzeugaufnahme/ Werkzeug auftreten können. Ferner werden die Anforderungen an Schmierfette für solche Anwendungen und die Methoden zur Schmierfettevaluierung behandelt. Verschleiß von Werkzeugen im Baustellenumfeld Geräte und Werkzeuge, die im rauen Baustellenumfeld verwendet werden, unterliegen einer Vielzahl von Beanspruchungen, die über die Lebensdauer zu verschiedenen Schädigungen führen können. Ein neuralgischer Punkt ist das tribologische System Dr.-Ing. Jens Kondratiuk Dr.-Ing. Jens Kondratiuk ist seit 2011 als Tribologie- Experte in der Konzernforschung bei der Hilti Aktiengesellschaft in Schaan, Liechtenstein, tätig. Seine Aufgabengebiete umfassen Prüfung und Entwicklung von dynamischen Dichtungssystemen, Werkstoff- und Beschichtungstribologie sowie die Entwicklung von Industrieschmierstoffen. Nach dem Studium der Verfahrenstechnik promovierte er an der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit dem größten deutschen Stahlerzeuger im Themenkomplex der Oberflächentechnik und Umformtribologie. Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 18 Fachartikel | Reibmartensit: Unsichtbare Gefahr für Meißelwerkzeuge Werkzeugaufnahme/ Meißel, wie in Abbildung 1 dargestellt. Zwischen der Werkzeugaufnahme und dem Meißel entsteht im Betrieb eine hochfrequente Relativbewegung, die durch verschiedene Bewegungsarten, insbesondere axiale und rotatorische Bewegungen oder eine Kombination beider, gekennzeichnet ist. Heutige Elektrowerkzeuge arbeiten typischerweise bei Frequenzen zwischen 20 und 90 Hertz. Dies bedeutet, dass bei einer Frequenz von zum Beispiel 60 Hertz und einer Amplitude des Meißels von 2 Millimetern im Arbeitspunkt beträchtliche Gleitwege zurückgelegt werden (in diesem Beispiel in einer Stunde 864 Meter). Bedingt durch die Systemtoleranzen und die Querkräfte, die in der Anwendung entstehen, bilden sich lokale Kontaktflächen, wie Abbildung 1 zu entnehmen ist, zwischen der Werkzeugaufnahme und dem Meißel, die hohen Belastungen unterliegen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn mit langen Werkzeugen gearbeitet wird, da hohe Biegemomente erzeugt werden können. Einer der offensichtlichsten Schädigungsmechanismen, die im betrachteten tribologischen System Abb. 1: Simulationsergebnis zu lokalen Flächenbelastungen für das tribologische System Werkzeugaufnahme/ Meißel in Abhängigkeit der Einzelschlagenergie (Quelle: Hilti AG) Abb. 2: Schematische und mikroskopische Darstellungen von Abrasion und Adhäsion (Quelle: Hilti AG) 19 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Fachartikel-|-Reibmartensit: Unsichtbare Gefahr für Meißelwerkzeuge auftreten, ist der abrasive Verschleiß. Sogenannter 2-Körper-Verschleiß tritt auf, wenn Rauheitsspitzen eines harten Materials in einen weichen Gegenkörper eindringen. Abrasiver Verschleiß äußert sich zumeist als Furchen in der verschlissenen Oberfläche (siehe Abbildung 2). Sind im tribologischen System abrasive Partikel im Zwischenmedium vorhanden, wie es im Baustellenumfeld durch harte, mineralische Stäube der Fall ist, spricht man von 3-Körper-Verschleiß. Bauteile, die abrasivem Verschleiß ausgesetzt sind, zeigen starke Änderungen in ihren Abmessungen durch Materialverlust. Um den Kundenwünschen nach mehr Produktivität (höhere Abbauleistung) gerecht zu werden, werden die Einzelschlagenergien der Elektrowerkzeuge kontinuierlich erhöht. Dies führt vermehrt zu einem weiteren Schädigungsmechanismus: dem adhäsiven Verschleiß. Die gesteigerten Einzelschlagenergien erzeugen hohe Flächenpressungen in den Kontaktpunkten zwischen den Reibpartnern, was zu plastischer Deformation der Rauheitsspitzen führt (siehe Abbildung 1). Hierdurch können Mikroverschweißungen entstehen, die infolge der Relativbewegung zu einem lokalen Materialversagen beziehungsweise Herauslösen oberflächennaher Teilchen führen. Dies verursacht einen Materialtransfer vom Grundauf den Gegenkörper oder umgekehrt. Die Schaffung neuer Oberflächen und das Lösen von Mikroverschweißungen in Kombination mit einer Aufrauhung beider Reibpartner erhöht die Reibung im System signifikant. Reibmartensit und Meißelbrüche Die Bildung von Reibmartensit steht in engem Zusammenhang mit adhäsivem Verschleiß. Es handelt sich bei diesem Phänomen um eine unerwünschte mikrostrukturelle Veränderung im oberflächennahen Bereich von Stahlteilen. Unzureichende Schmierung und die daraus resultierende erhöhte Reibung führen zu einem Anstieg der Kontakttemperatur. Diese kann lokal die Austenitisierungstemperatur des Stahlgefüges erreichen, was zu einer unkontrollierten Neuhärtung führt. Die so entstandene Phase nennt man daher Reibmartensit. Sie ist sehr hart und spröde und wird auch als weiße Schicht bezeichnet, da sie sich im metallografischen Schliff schlecht anätzen lässt (siehe Abbildung 3). Die weiße Zone kann beträchtliche Dicken von über 100 Mikrometer aufweisen. Darunter befindet sich eine Schicht aus angelassenem Martensit, der eine deutlich geringere Härte aufweist, wie der Härteverlauf in Abbildung 3 zeigt. Warum erhöht die Anwesenheit von Reibmartensit das Risiko für Meißelbrüche? Zum einen entstehen durch die Werkstoffüberschiebungen durch adhäsiven Verschleiß an der Oberfläche lokale Kerben, zum anderen resultieren ungünstige Eigenspannungszustände aus der Martensitneubildung, die das Riss- Abb. 3: Lichtmikroskopische Darstellung von Reibmartensit in der Nähe des Bruchausgangs eines gebrochenen Meißels inklusive einer Härteverlaufsmessung (Quelle: Hilti AG) Abb. 4: Im Bereich des Einsteckendes gebrochene Stockermeißel (Quelle: Hilti AG) Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 20 Fachartikel | Reibmartensit: Unsichtbare Gefahr für Meißelwerkzeuge wachstum begünstigen. Die im Betrieb auftretenden Biegewechselbelastungen führen zu einem Wachstum der mikroskopisch kleinen Anrisse, was letztlich zum Bruch des Meißels führt (siehe Abbildung 4). In zahlreichen internen Untersuchungen konnte Reibmartensit als Hauptursache für das Versagen von Meißeln identifiziert werden. Auch wenn Premiumwerkzeughersteller heute alle werkstofftechnischen Maßnahmen wie spezielle Wärmebehandlungsverfahren, optimierte Werkstoffe und das Einbringen von Druckeigenspannungen einsetzen, bekämpfen diese Maßnahmen nur die Symptome. Schmierungstechnische Maßnahmen Effektive Schmierung ist die zentrale Maßnahme zur Vermeidung von Reibmartensit, da sie die Ursache - hohe Reibung - direkt angeht. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel Feststoffschmierung in unterschiedlichen Applikationsformen wie Gleitlacke oder Festschmierstoff blöcke, die im Kontakt mit dem tribologischen Reibpartner stehen und so einen kontinuierlichen Übertrag auf das Werkzeug gewährleisten. Diese Lösungen bieten Vorteile hinsichtlich der Handhabung und sind grifftrocken, wodurch weniger Staub gebunden wird. Leider zeigen solche Systeme eine zu geringe Abriebfestigkeit oder mechanische Stabilität. Daher bleibt die Fettschmierung als wichtige und erprobte Option. Schmierfette bestehen aus verschiedenen Bestandteilen, die in Tabelle 1 dargestellt sind. Die Leistungsfähigkeit hängt sowohl von der korrekten Zusammensetzung, auf die im Folgenden eingegangen wird, als auch von den Nachschmierintervallen und der korrekten Applikation ab. Schließlich kann auch der beste Schmierstoff seine Wirkung nur entfalten, wenn er an der Reibstelle vorhanden ist. Wie lässt sich nun ein Schmierfett für die Anwendung zielgerichtet auswählen? Aus der Art der Abdichtung des zu schmierenden tribologischen Systems, der Bewegung und der wirkenden Belastung lassen sich grundsätzliche Anforderungen an die verschiedenen Fettbestandteile ableiten. Von besonderer Bedeutung ist die Bewegung des Meißels in der Werkzeugaufnahme, da sich infolge der Kurzhubbewegung mit häufigem Richtungswechsel kein dauerhafter, konstanter Schmierfilmauf bau einstellt, wie man es zum Beispiel von einem Gleitlager kennt. Für diese Anwendung ist den meisten Technikern die Stribeck- Kurve zur Veranschaulichung der verschiedenen Reibungszustände bekannt. Diese kann im diskutierten Fall als Beispiel dienlich sein, um besser zu verstehen, welche Formulierungsbestandteile ein leistungsfähiges Schmierfett für Meißelanwendungen aufweisen sollte. Da in den Umkehrpunkten der Meißelbewegung die Gleitgeschwindigkeit null ist, befindet sich das System häufig in der sogenannten Grenzreibung. Hier sind Extreme-Pressure-Additive und/ oder Festschmierstoffe entscheidende Bestandteile, um die Reibung zu verringern und dadurch adhäsiven Verschleiß zu vermeiden (siehe Abbildung 5). Um diese Anforderung ideal zu erfüllen, können sich auch gewisse Verdickersysteme, die sogenannte inhärente Extreme-Pressure-Eigenschaften aufweisen, als vorteilhaft erweisen. Überdies kommt dem Verdicker eine weitere Bedeutung zu, da das hier diskutierte offene tribologische System nicht über eine Abdichtung verfügt. Aus diesem Grund muss das formulierte Fett eine höhere Konsistenz aufweisen als beispielsweise ein Fett für ein geschlossenes Getriebe. Besonders geeignet sind Schmierfette mit einer Konsistenz der NLGI-Klasse 1 bis 2. Eine weitere Eigenschaft, die durch den Verdicker gesteuert wird, ist der Tropfpunkt des Schmierfetts. Der Tropfpunkt ist die Temperatur, bei der das Bestandteil Typischer Gehalt Funktion Beispiele Grundöl 70-85 % Basis des Schmierfetts, entscheidend für die Schmierfähigkeit. Es hilft, Reibung zu reduzieren und Wärme abzuleiten. Entscheidet wesentlich über die biologische Abbaubarkeit Mineralöle, synthetische Öle (PAO, Ester) Verdicker 5-30 % Verleiht dem Fett seine Konsistenz, hält das Öl an Ort und Stelle. Steuert die Ölabgabe. Kann Verschleißschutzaufgaben übernehmen Lithiumseifen, Calciumseifen, Polyharnstoffe, Kieselgele Additive bis 10 % Verbessern die Eigenschaften des Grundöls, bieten Schutz vor Oxidation, Verschleiß und Korrosion Antioxidantien, Verschleißschutzadditive, Korrosionsinhibitoren Festschmierstoffe bis 10 % Verbessern die Schmierfähigkeit unter extremen Bedingungen Grafit, Metallsulfide, Metalloxide, PTFE Tab. 1: Hauptbestandteile von Schmierfetten UVK Verlag - Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany \ Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ info@narr.de \ www.narr.de BUCHTIPP In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu den zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft zählen, bietet diese Studie wertvolle Einblicke und praxisnahe Empfehlungen. Sie beleuchtet, wie Unternehmen Nachhaltigkeitsüberlegungen in ihre Projektmanagementprozesse integrieren und welche Rolle die SDGs dabei spielen. Mit einer detaillierten Analyse und fundierten Ergebnissen zeigt die Untersuchung auf, welche Fortschritte bereits erzielt wurden und wo noch Handlungsbedarf besteht. Die „Projektportfolio Sustainability Monitor 2024“-Studie untersucht den Status quo der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit als Kriterium im Projektportfoliomanagement deutscher Unternehmen. Im Fokus steht dabei insbesondere die Integration der UN Sustainable Development Goals (SDGs). Ziel der Studie ist es zu erfassen, welche Bedeutung Nachhaltigkeitskriterien in der Projektselektion und -priorisierung haben und wie sich dies in der Einbindung der SDGs sowie in der Einhaltung relevanter Nachhaltigkeitsgesetze zeigt. GPM Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V. Projektportfolio Sustainability Monitor 2024 Studie in der deutschen Unternehmenspraxis mit Fokus auf die UN Sustainable Development Goals GPM Science 1. Au age 2024, 96 Seiten €[D] 65,00 ISBN 978-3-381-13061-0 eISBN 978-3-381-13062-7 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 22 Fachartikel | Reibmartensit: Unsichtbare Gefahr für Meißelwerkzeuge Fett von einem pastösen in einen flüssigen Zustand übergeht und somit die definierte Konsistenz verliert. Er ist ein wichtiger Indikator für die thermische Stabilität und die obere Einsatzgrenze des Schmierfetts. Aufgrund der hohen Temperaturen im Bereich der Werkzeugaufnahme ist es daher nicht zweckmäßig, Einfachseifenverdicker zu verwenden, da deren Tropfpunkt unter 200 °C liegt. Bei der Wahl der Grundöltype und ihrer Viskosität ist im Wesentlichen auf die Temperaturstabilität, das Nachfließverhalten und die biologische Abbaubarkeit zu achten. Hier bieten sich dem Schmierfettentwickler zahlreiche Möglichkeiten, wenngleich die Grundölviskosität nicht zu hoch gewählt werden sollte, um ein gutes Nachfließen mit frischen Additiven in den Kontakt und eine niedrige Reibung sicherzustellen. Prüfmethodik Für die Bewertung der Schmierleistung unterschiedlicher Formulierungskonzepte können verschiedene Prüfmethoden angewendet werden. Zur Auswahl einer Formulierung ist es zweckmäßig, Tests mit geringerem Aufwand zuerst durchzuführen, um die Anzahl der Kandidaten für aufwendige Systemtests auf ein sinnvolles Minimum zu reduzieren. > 4-Kugel-Apparat: Die Aussagekraft dieses Tests wird in Fachkreisen zu Recht kontrovers diskutiert. Jedoch eignet sich der Versuch, um eine erste Indikation über das Vorhandensein einer Extreme- Pressure-Additivierung zu erhalten. Ferner kann er vor allem für die Qualitätskontrolle in der Serienfertigung Anwendung finden. > Hochlast-Schwingungs-Reibungs-Verschleißtest: Dieser Test bewertet die Tragfähigkeit von Schmierstoffen unter hohen Kontaktdrücken bei niedriger Frequenz, sodass sich das Prüfsystem dauerhaft im Mischreibungsbereich befindet. Der Prüfstand wurde speziell auf die Anforderungen bei Hilti gebaut und ermöglicht es, in einer für derartige Prüfungen üblichen und sinnvollen Probenkonfiguration (Zylinder auf Platte) Hertzsche Pressungen bis 2,6 Gigapascal darzustellen (siehe Abbildung 6). Standardmäßig werden die Versuche bei Raumtemperatur und 120 °C mit Frischfett sowie künstlich gealtertem Schmierfett durchgeführt. Hierdurch kann die Leistungsfähigkeit der Additivierung sowie die thermische Beständigkeit des Schmierfetts analysiert werden. Abb. 6: Prüfaufbau Zylinder auf Platte (Quelle: Hilti AG) > Schwingungs-Reibungs-Verschleißtest: Dieser Test analysiert die Verschleißschutz- und Reibungseigenschaften von Schmierstoffen bei hohen Frequenzen von über 50 Hertz, um die Stoßfrequenzen in der Anwendung zu simulieren. Nachteilig bei diesem Test ist, dass die auf kommerziell erhältlichen Prüfständen erreichbare Flächenpressung in der Zylinder-Platte-Konfiguration nur etwa 1 Gigapascal beträgt. Mit dieser Prüfung können die Grundöleigenschaften, wie der ideale Viskositätsbereich und das Nachfließverhalten, analysiert werden. Abb. 5: Schematische Darstellung der Stribeck-Kurve (Quelle: Hilti AG) tiven und nachhaltigen Vermittlung von (Fach-)Wissen Bausteinen zur effekmit den wichtigsten verlag.expert Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 24 Fachartikel | Reibmartensit: Unsichtbare Gefahr für Meißelwerkzeuge > Meißelprüfstand: Eine Prüfung von ausgewählten Schmierfettfavoriten unter realen Anwendungsbedingungen im Meißelprüfstand ist unerlässlich, da sich hier die Leistungsfähigkeit des Schmierstoffs unter hochfrequenter Stoßbelastung evaluieren lässt. Diese Stoßbelastung ist in kommerziell erhältlichen Tribometern nicht darstellbar. In den Meißeltests lassen sich unter anderem geeignete Verdickersysteme oder Festschmierstoffgehalte am besten bewerten. Als Messgrößen beziehungsweise Bewertungskriterien dienen im Wesentlichen die Temperaturentwicklung nahe einer kritischen Kontaktstelle Werkzeugaufnahmemeißel sowie die Befundung der Oberflächen nach dem Versuch. Es zeigt sich, dass nicht ideal zusammengesetzte Schmierstoffe bei identischer NLGI-Klasse bereits nach zehn bis 25 Minuten dauerhaften Meißelbetriebs einen starken Anstieg der Temperatur zeigen. Dies signalisiert das Auftreten von adhäsivem Verschleiß, welcher im Nachgang durch metallografische Analysen zweifelsfrei nachgewiesen werden kann. Ideal auf die Anwendung abgestimmte Schmierstoffformulierungen zeigen demgegenüber bei doppelter Prüfzeit eine gleichförmige Temperaturentwicklung und in der nachgeschalteten Analyse keine Anzeichen von adhäsivem Verschleiß oder Reibmartensitbildung in der Kontaktzone, wie in Abbildung 7 dargestellt ist. Schlussfolgerung Die Leistungssteigerung von Meißelgeräten erfordert eine effektive Schmierung, um übermäßigen Verschleiß und Meißelbrüchen durch Reibmartensitbildung vorzubeugen. Ein wesentlicher Hebel ist die Applikation von Hochleistungsschmierfetten mit an die Anwendung angepasster Zusammensetzung. Besonders geeignet sind Verdickersysteme, die intrinsische Extreme-Pressure-Eigenschaften und hohe Tropfpunkte mitbringen. Ferner ist eine leistungsfähige Verschleißschutzadditivierung von Bedeutung, um die Kontakttemperaturen unter Stoßbelastung im Grenz- und Mischreibungsbereich zu senken. Diese Kombination hat sich als die beste Lösung für Meißelanwendungen erwiesen, sodass signifikante Verbesserungen hinsichtlich des Verschleißschutzes und der Reibmartensitprävention erreicht werden können. »« Eingangsabbildung: © littlewolf1989 - stock.adobe.com Abb. 7: Temperaturentwicklung nahe Kontaktbereich Meißel/ Werkzeugaufnahme und metallografische Analyse nach dem Versuch (Quelle: Hilti AG) 25 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 NacHGEFraGt In der Betriebsanleitung meines Radladers ist von einem „LS-Getriebeöl“ die Rede. Was ist darunter zu verstehen? Rüdiger Krethe, OilDoc GmbH Getriebe dienen zur Kraftübertragung unter Änderung von Bewegungskenngrößen wie Drehzahl, Drehmoment oder Drehrichtung. Durchfährt ein Fahrzeug eine Kurve, muss das kurveninnere Rad einen deutlich geringeren Weg zurücklegen als das kurvenäußere. Im Achsantrieb klassischer Fahrzeuge und Arbeitsmaschinen ist deshalb ein Differenzialgetriebe integriert, das jeder der beiden, über eine eigene Achshälfte versorgten Antriebsseiten die Möglichkeit gibt, mit unterschiedlicher Drehzahl zu agieren. Abb.: Schnittmodell eines Achsantriebs mit Differenzial © KOLJA - stock.adobe.com Dieses bei Kurvenfahrten vorteilhafte Verhalten bringt jedoch Nachteile im Gelände oder bei vereister Fahrbahn mit sich: Hat eines der beiden Räder nur eingeschränkten oder gar keinen Fahrbahnkontakt, dreht es durch und entzieht dem auf der anderen Achshälfte angeordneten Rad die Antriebskraft, was eine nur eingeschränkte Vortriebskraft oder gar den Stillstand des Fahrzeugs zur Folge hat. Der Ausweg: eine Differenzialsperre. Diese sperrt temporär bei zu großem Drehzahlunterschied der beiden Achshälften die Wirkung des Differenzials, indem sie über eine Kupplung beide Achshälften miteinander verbindet und diese nun mit gleicher Drehzahl rotieren. Somit wird der Schlupf der Antriebsräder begrenzt, um den Vortrieb unter widrigen Verhältnissen zu optimieren. Genau dafür steht die Buchstabenkombination „LS“: Limited Slip = begrenzter Schlupf. Moderne Fahrzeugkonzepte nutzen diese Technik darüber hinaus aktiv, um durch ein Power Vectoring in dynamischen Fahrsituationen jedem Rad des Fahrzeugs das optimale Drehmoment zur Verfügung zu stellen. So kann beispielsweise das kurveninnere Rad gebremst, das kurvenäußere hingegen beschleunigt werden. Wird in den Achsantrieben die Sperrwirkung über im Ölbad laufende Lamellenkupplungen sichergestellt, muss das Öl diesen Lamellenkupplungen spezielle Reibwerteigenschaften liefern, die durch LS- Additive sichergestellt werden. Hierbei handelt es sich um Friction Modifier, das heißt reibwertverändernde Additive. LS-Getriebeöle müssen also den Anforderungen klassischer Achsgetriebe genügen, sowohl der API-Klassifikation API GL-5 als auch den LS-Anforderungen. Diese speziellen Anforderungen sind allermeist in den Spezifikationen der Getriebebzw. Fahrzeughersteller geregelt. Als einer der Klassiker sei hier stellvertretend die Spezifikation „ZF TE-ML 05“ der ZF Friedrichshafen AG genannt, die mit der Klasse „05C“ LS-Getriebeöle in verschiedenen Viskositätsklassen listet. »« Eingangsabbildung: © Юлия Корниевич - stock.adobe.com Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 26 20 MINuTeN MIT … Dr. Marco Pfeiffer und Elisabeth Götze: Schmierfette in Baumaschinen: Trends, Herausforderungen und Nachhaltigkeit Im Rahmen unserer Serie „20 Minuten mit …“ sprach Elisabeth Götze (VSI Verband Schmierstoff-Industrie e. V.) mit Dr. Marco Pfeiffer von der Siebert GmbH. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich Schmierfette, insbesondere für den Einsatz in Baumaschinen. Dr. Pfeiffer promovierte in Physik. Seit mehr als neun Jahren ist er im Produktmanagement mit Schwerpunkt Schmierfette bei der Siebert GmbH, seit Mitte letzten Jahres als Gesamtleitung Produktmanagement tätig. Er gewährte dabei spannende Einblicke in aktuelle Trends und Anforderungen der Schmierfettbranche. Elisabeth Götze: Welche besonderen Herausforderungen stellen Baumaschinen an Schmierfette unter diversen Umwelt- und Betriebsbedingungen und welche Faktoren nehmen Einfluss auf Schmierfette? Dr. Pfeiffer: Baumaschinen stellen Schmierfette vor enorme Herausforderungen. Vor allem Feuchtigkeit, Korrosion, Staub- und Schmutzbelastungen, dazu hohe mechanische Beanspruchungen sind typische Einsatzbedingungen. Dazu kommen oft unterschiedliche, je nach Einsatzgebiet teilweise extrem hohe oder niedrige Temperaturen und anspruchsvolle Umgebungseinflüsse. Die Schmierfette müssen daher in einem weiten Feld von Anforderungen zuverlässig funktionieren. Im Bereich Zentralschmieranlagen müssen Schmierfette zudem besonders leicht pumpbar sein, um an alle Schmierstellen gefördert zu werden und einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. In der Praxis bedeutet dies, dass Schmierfette nicht nur effizient arbeiten und technisch zuverlässig sein müssen, sondern auch dazu beitragen müssen, Langlebigkeit zu gewährleisten und dabei Wartungsintervalle zu verlängern und damit Kosten zu sparen. Welche Fortschritte gibt es in der Formulierung von Fetten Bezug nehmend auf Additive und diverse Grundöle, um den steigenden Anforderungen der Baumaschinen gerecht zu werden? Die Industrie sucht stetig nach Verbesserungen im Grundöl- und Additivbereich, die konform zu REACH (und ähnlichen internationalen Rechtsräumen) ausgelegt und zugleich leistungsstark sind. Die zuvor genannten Anforderungen bei der Auswahl stehen dabei im Mittelpunkt. Lithiumfette sind bewährt und vielseitig und sind am Markt immer noch am weitesten verbreitet. Moderne Calciumfette bieten inzwischen jedoch eine vergleichbare Leistungsfähigkeit in einem weiten Temperaturbereich bei verbesserter Wasserbeständigkeit. Global betrachtet haben auch Polyharnstoff-basierte Schmierfette stark an Bedeutung gewonnen und stellen leistungsfähige Alternativen zu Lithiumkomplexfetten dar. Dennoch bleiben Lithiumkomplexfette für bestimmte Hochleistungsanwendungen oft (noch) unersetzlich. In puncto Nachhaltigkeit bringen moderne Schmierfette auf Basis synthetischer Ester und/ oder auf Basis nachwachsender Rohstoffe mitunter die gleichen Leistungen wie mineralölbasierte Fette - und sind gleichzeitig umweltfreundlich. Zudem bieten sie mittlerweile vielfach eine hohe Verträglichkeit gegenüber Dichtungsmaterialien. Auch die globale Harmonisierung der Formulierungen in Bezug auf die Chemikaliengesetzgebung bleibt eine permanente Herausforderung und es gilt, die aktuellen Trends im Auge zu behalten. Neben alternativen Rohstoffen sind es aber vor allem auch innovative Technologien, die die Dr. Marco Pfeiffer Dr. Marco Pfeiffer ist seit 2015 bei der Siebert GmbH als Produktmanager für Schmierfette tätig und verantwortlich für die Ausrichtung des Produktportfolios, das Pricing und die Anwendungstechnik. Seit Oktober 2024 leitet er zudem übergreifend das Produktmanagement, zu dem neben den Schmierfetten der Bereich Kühlschmierstoffe und Dienstleistungen gehört. 27 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 20 Minuten mit …-|-Dr. Marco Pfeiffer und Elisabeth Götze Branche vorantreiben, denen wir uns anpassen und die wir mit unseren Partnern weiter transformieren. Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit bei Siebert und wie wird sich das auf die Leistungsfähigkeit der Schmierfette auswirken? Dr. Pfeiffer: Nachhaltigkeit wird ein immer zentraleres Thema auch im Bereich der Schmierfette. Einer der Schwerpunkte ist die Ermittlung und sukzessive Reduktion des Product Carbon Footprint (PCF) anhand unserer gesamten Wertschöpfungskette in der Schmierfettproduktion. Einiges kann man als Produzent selbst zur Reduktion beitragen - zum Beispiel durch Prozessoptimierungen. Aber auch die Rohstoff- und Lieferantenauswahl spielt eine extrem große Rolle, denn Rohstoffe bringen bereits einen erheblichen Rucksack an Emissionen mit. Andere Ansatzpunkte sind biologisch leicht abbaubare Produkte. Das sind längst keine Nischenprodukte mehr. Biologisch leicht abbaubare Schmierfette haben sich in den letzten Jahren qualitativ stark weiterentwickelt. Früher galt oft der Leitsatz: Bioschmierstoffe bleiben hinter den technischen Anforderungen zurück und sind für anspruchsvolle Anwendungen nicht zu gebrauchen. Das hat sich deutlich geändert: Heute können wir auch höchst leistungsfähige und gleichzeitig umweltverträgliche Produkte anbieten, die noch dazu mit dem European Ecolabel zertifiziert sind. Ich möchte aber noch auf einen weiteren wesentlichen Punkt in Sachen Nachhaltigkeit hinweisen: In vielen Anwendungen kann durch geschickte Auswahl des richtigen Schmierstoffs ein signifikanter Beitrag geleistet werden: etwa indem längere Lebensdauern und dadurch weniger Nachschmierung und Schmierstoffverbrauch erreicht werden oder durch Schmierstoffe, die besonders niedrige Reibwerte ermöglichen und damit den Kraftstoffverbrauch senken. Dies bedeutet nicht nur geringere Betriebskosten, sondern gleichzeitig Ressourcenschonung. Vielen Dank, Herr Dr. Pfeiffer, für unser gemeinsames, sehr interessantes Gespräch. Möchten Sie unseren Lesern noch einen letzten Ansatz mit auf den Weg geben? Dr. Pfeiffer: Es ist meines Erachtens wichtig, über den reinen Preis eines Schmierfetts hinauszudenken. Die Gesamtbetriebskosten sind entscheidend. Längere Wartungsintervalle, dabei effizienter Schmierfettverbrauch und eine höhere Anlagenlebensdauer können die Kosten erheblich senken sowie den Mehrpreis eines hochwertigen Schmierfetts mehr als rechtfertigen. Des Weiteren werden wir mit neuen Technologien, nachhaltigen Ansätzen und spezialisierten Produkten weiterhin eine Schlüsselrolle in der Baumaschinenindustrie spielen. Wir als Siebert GmbH sind bereit, diesen Wandel aktiv mitzugestalten und innovative Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu bieten. »« Eingangsabbildung: © istock.com/ Comeback Images Buchtipp Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany \ Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ info@narr.de \ www.narr.de Während KI bahnbrechende Möglichkeiten bietet, bringt sie auch komplexe Herausforderungen mit sich. Von ethischen Bedenken bis hin zu Fragen der Datenschutz- und Sicherheitsrisiken stehen Unternehmen vor vielfältigen Aufgaben bei der Integration dieser Technologien. Dieses Buch widmet sich genau diesen Herausforderungen und bietet einen umfassenden Einblick in die Anwendung von KI in der Unternehmenspraxis sowie praktische Ansätze zur Bewältigung der damit verbundenen Hürden. Es untersucht die Schlüsselaspekte der KI-Integration, von der Strategieentwicklung bis zur operativen Umsetzung, und präsentiert Fallstudien erfolgreicher Implementierungen, um Leser: innen einen fundierten Leitfaden für die Bewältigung der KI-Herausforderungen in ihrem eigenen unternehmerischen Umfeld zu bieten. Roman Simschek, Dominik Danz KI-Herausforderungen für Unternehmen Prozesse, Geschäftsmodelle, Verantwortung 1. Au age 2025, 186 Seiten €[D] 24,90 ISBN 978-3-8252-6368-3 eISBN 978-3-8385-6368-8 Anzeige Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 28 tErMiNE datum ort Veranstaltung 11.-12.03.2025 VSI | UNITI Workshop - „Bioschmierstoffe“ 11.-12.03.2025 Bali Asian Lubricant Association (ALIA) Annual Meeting 08.-09.04.2025 Stuttgart UMTF UNITI Mineralöltechnologie-Forum 26.-29.04.2025 Kopenhagen European Lubes and Grease Institute (ELGI) Annual Meeting 29.-30.04.2025 Visselhövede VSI TSA-Frühjahrstagung 2025 13.-15.05.2025 Rosenheim OilDoc Konferenz & Ausstellung www.oildoc-conference.de 18.-22.05.2025 Atlanta Society of Tribologists and Lubrication Engineers (STLE) 11.-12.06.2025 Köln VSI Ordentliche Mitgliederversammlung 16.-18.09.2025 Düsseldorf Lubricant Expo 05.-06.11.2025 Freudenstadt VSI TSA-Herbsttagung 2025 Buchtipp UVK Verlag - Ein Unternehmen der Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG Dischingerweg 5 \ 72070 Tübingen \ Germany \ Tel. +49 (0)7071 97 97 0 \ info@narr.de \ www.narr.de Mithilfe von Strategie, Taktik und Psychologie richtig verhandeln Die Everest-Methode®von Jörg Pfützenreuter und Thomas D. Veitengruber ist bei Konzernen und Mittelständlern gefragt. Seit Jahren coachen sie Ein- und Verkäufer: innen gleichermaßen und lassen die eine Seite in die Karten der anderen schauen. Denn am Ende entscheidet die strategische, taktische und psychologische Raf nesse, wer als Sieger: in vom Verhandlungstisch aufsteht. Ein Buch für alle, die im Einkauf oder Vertrieb arbeiten und ihr Verhandlungsgeschick um den alles entscheidenden Gipfelmeter voranbringen wollen. Es eignet sich auch für Studierende der Betriebswirtschaftslehre. Jörg Pfützenreuter, Thomas D. Veitengruber Professionelles Verhandeln für Einkauf und Verkauf Die EVEREST-Methode® 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Au age 2025, 264 Seiten €[D] 27,99 ISBN 978-3-381-12371-1 eISBN 978-3-381-12372-8 Anzeige Infos & Anmeldung unter register.oildoc.com! Seminare Seminare, die als Zertifikatskurse (z. B. CLS, MLA I & II, LLA), Weiterbildungsreihen, offene und maßgeschneiderte interne Schulungen angeboten werden. Präsentiert von erfahrenen Trainern mit praktischem Know-how und technisch aktuellem Wissen. Online-Trainings Lernen im Virtuellen Klassenzimmer - entweder über einen interaktiven Live-Stream oder als ondemand in Videoaufzeichnungen. Möglich auch als individuelles Coaching. Kostengünstig, bequem und von ausgebildeten Online-Trainern gestaltet. Beratung & Gutachten Individuelle Beratung über Video/ Telefon/ E-Mail oder vor Ort sowie Troubleshooting. Außerdem Erstellung von qualifizierten Gutachten durch Rüdiger Krethe (BDSH-geprüfter Sachverständiger für Schmierstoffe und Schmierstoff-Überwachung). Konferenzen OilDoc organisiert Konferenzen und Symposien für erfahrene Ingenieure, Anwendungsexperten und Wissenschaftler aus der ganzen Welt. Die Veranstaltungen sind bekannt für hohen Praxisnutzen, gutes Networking und professionelle Abläufe. Ö l k a n n s p r e c h e n . L ernen Sie s eine S prache. 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Professionelles Schmierstoff-Management (Modul III Schmierstoff-Experte - Auch einzeln buchbar) 07.-08.10.25 Schmierfette - Eigenschaften, Auswahl und Überwachung 14.-16.10.25 Schmierung und Ölüberwachung für Turbinen & Kompressoren 21.-23.10.25 Maschinenüberwachung durch Ölanalysen für Einsteiger MLT I / MLA I-Zertifikatskurs 11.-12.11.25 Schmierung und Ölüberwachung für stationäre Gasmotoren 13.-14.11.25 Infrarot-Spektroskopie in der Praxis - IR-Spektren verstehen 18.-20.11.25 Grundlagen der Schmierstoffanwendung II (Modul I Schmierstoff-Experte - Auch einzeln buchbar) Alle aktuellen Termine und ausführliche Informationen zu den konkreten Seminarinhalten, den Zielen und Zielgruppen finden Sie unter www.oildoc.de. Gerne können Sie uns auch persönlich kontaktieren unter Tel. +49 8034-9047-700. aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ aktuell ++ Erleben Sie nach dem Seminar die Freitzeitmöglichkeiten im bayerischen Voralpenland! Egal ob Wandern, Therme, Bowling, Gasthaus, Pub, Kino - wir kennen uns hier aus und beraten Sie gern! Sie können nicht zu uns nach Brannenburg kommen? Kein Problem! Sie können trotzdem live beim Seminar dabei sein - auch kurzfristig! Die Kamera läuft die ganze Zeit während des Seminars mit und Sie sind von Ihrem Arbeitsplatz oder Home-Office live dabei! Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 30 NeueS AuS DeM VerBAND VSI-Veranstaltungsreihe „Product Carbon Footprint (PCF) für die Schmierstoffindustrie“: Kostenfreie Webinare, Diskussionsrunden und praxisorientierter Workshop unterstützen Unternehmen in der nachhaltigen Umweltbilanzierung Zum Jahresbeginn lud der Verband Schmierstoff-Industrie e. V. (VSI) zu einer praxisorientierten und informativen Veranstaltungsreihe ein, die sich mit dem Thema Product Carbon Footprint (PCF) für die Schmierstoffindustrie beschäftigt. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Carbon Minds werden Unternehmen der Branche fundiertes Wissen und praxisnahe Werkzeuge an die Hand gegeben, um den wachsenden Anforderungen an Umweltbilanzierung und Nachhaltigkeitsberichterstattung erfolgreich gerecht zu werden. Ziel der weiteren Veranstaltungen ist es, die Mitgliedsunternehmen des VSI gezielt bei der Berechnung und Anwendung der UEIL/ ATIEL-Methodik zur Ermittlung des Product Carbon Footprints zu unterstützen und das zugehörige Application Tool in der Praxis anzuwenden. Der PCF ist ein wichtiger Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Schmierstoffindustrie und eine unverzichtbare Grundlage für eine erfolgreiche Unternehmensführung in einer zunehmend umweltbewussten Wirtschaft. Die Aufzeichnung wird allen Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Die nächste Veranstaltung ist ein Praxisworkshop „PCF-Anwendung in der Schmierstoffindustrie“ am 17. Juni zu Themen wie > Einführung in die UEIL/ ATIEL-Methodik und das Application Tool > Praxisanwendung der Methodik und des Application Tool anhand einer Musterformulierung (Laptop oder Tablet erforderlich) > Impact LCA (Life Cycle Assessment) > Gelegenheit für vertiefte Diskussionen und Networking Interessierte können sich gern über den VSI anmelden. Die technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) 611 „Verwendungsbeschränkungen für wassermischbare bzw. wassergemischte Kühlschmierstoffe, bei deren Einsatz N-Nitrosamine auftreten können“ werden derzeit überarbeitet, um den sicheren Umgang mit Schmierstoffen und anderen Gefahrstoffen im Arbeitsumfeld weiter zu verbessern. Die aktualisierte Fassung stellt neue Anforderungen an die Anwendung, Formulierung und Überwachung von Bearbeitungsmedien, die in vielen industriellen Prozessen eingesetzt werden. Sollten die Änderungen vom Ausschuss für Gefahrstoffe akzeptiert werden, sind einige Vereinfachungen hinsichtlich der Messverpflichtung zu erwarten. In der neuesten Version werden praxisorientierte Anpassungen vorgenommen, die den aktuellen Stand der Technik sowie neue wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen. Sobald die neue TRGS verabschiedet wurde, wollen wir an dieser Stelle die Neuerungen näher erläutern. Die 24. Auflage der „Stoffliste für Kühlschmierstoffe (KSS) nach DIN 51385 für die Metallbearbeitung“ wurde Ende 2024 fertiggestellt. Sie ist die Fortführung der bisherigen „VKIS-VSI-IGM-BGHM-Stoffliste für Kühlschmierstoffe nach DIN 51385 für die Metallbearbeitung“ unter geändertem Namen. In der Metallbearbeitung kommen mitunter Stoffe zum Einsatz, die gesundheitliche Risiken für die Arbeiter mit sich bringen können. Um die Sicherheit und den Gesundheitsschutz zu verbessern, hat der VSI zusammen mit Anwendern und Vertretern der Industriegewerkschaft Metall (IGM) sowie der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) vor vielen Jahren eine Stoffliste mit Kühlschmierstoff bestandteilen entwickelt und kontinuierlich gepflegt. Diese Liste enthält Stoffe, die in Metallbearbeitungsflüssigkeiten vorkommen und deren Verwendung besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordert bzw. für die es Grenzwerte oder auch technische Beschränkungen gibt. Die Liste dient als Orientierungshilfe für Unternehmen, um potenziell gefährliche Stoffe zu identifizieren und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Sie umfasst Stoffe, die zu gesundheitlichen Problemen führen können, wie etwa Haut- und Atemwegserkrankungen, Krebs oder andere langfristige Schäden. Dabei werden nicht nur die bekannten toxischen und krebserregenden Substanzen berücksichtigt, sondern auch weniger offensichtliche Gefahren wie Reizstoffe und sensibilisierende Substanzen. Ziel dieser Initiative ist es auch, eine sichere Handhabung der Stoffe zu fördern. Unternehmen sind angehalten, sich an die empfohlenen Sicherheitsrichtlinien zu halten, um das Risiko für ihre Mitarbeiter zu minimieren und gleichzeitig den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die VSI-VKIS-IGM-BGHM-Stoffliste stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung eines sicheren Arbeitsumfeldes in der Metallbearbeitung dar und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Verantwortung für den Gesundheitsschutz wahrzunehmen. Die neuen Listen sowie die aktualisierten Anleitungen in deutscher und englischer Sprache finden Sie auf der VSI-Homepage unter folgendem Link: https: / / www.vsi-schmierstoffe.de/ regelwerke/ stoffliste-fuer-kssnach-din-51385 Neue EU-Regulierung zur Bekämpfung von Entwaldung und Walddegradation: Auswirkungen auf die Industrie Am 29. Juni 2023 trat die neue EU-Regulierung zur Bekämpfung von Entwaldung und Walddegradation (EUDR) in Kraft. Diese Vorschrift betrifft Unternehmen, die Rohstoffe in die EU importieren, und stellt neue Anforderungen an die Nachverfolgbarkeit der Herkunft von Rohstoffen. Die Umsetzung wurde um ein Jahr verschoben: Ab Januar 2026 müssen Unternehmen die Herkunft ihrer Rohstoffe bis zur Anbaufläche (geografische Koordinaten) zurückverfolgen und dies in ihren Sorgfaltserklärungen dokumentieren. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wurde die Umsetzung auf Juli 2026 verschoben. Die EUDR betrifft zahlreiche Rohstoffe, die häufig in der Produktion von Schmierstoffen verwendet werden, darunter Palmitinsäure und Stearinsäure (Zolltarifnummern 2915 70 und 2915 90) sowie Industriefettsäuren und Fettsäurealkohole (Zolltarifnummern 3823 11, 3823 12, 3823 70). Der bürokratische Aufwand, der mit der Erfüllung dieser Anforderungen verbunden ist, wird voraussichtlich zu erheblichen Preissteigerungen bei der Einfuhr dieser Produkte in die EU führen. Infolgedessen könnte der Import dieser Rohstoffe in die EU eingestellt werden. Die Regulierung hat auch Auswirkungen auf die Weiterverarbeitung und Veredelung dieser Stoffe innerhalb der EU. Unternehmen sehen sich durch die neuen Anforderungen einem massiven Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Regionen ausgesetzt, in denen keine vergleichbaren Beschränkungen bestehen. Es besteht die Gefahr, dass die betroffenen Produkte in Länder umgeleitet werden, die weniger streng reguliert sind, dort verarbeitet und unter geänderten Zolltarifnummern zurück in die EU exportiert werden. Die Auswirkun- NeueS AuS DeM VerBAND 31 Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 Neues aus dem Verband gen auf die Lieferketten und die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Unternehmen sind erheblich. Unternehmen müssen sich auf steigende Kosten und mögliche Umstellungen in ihrer Produktionsweise einstellen, um mit den neuen regulatorischen Anforderungen Schritt zu halten. VSI-Initiative: UEIL jetzt als Interessengruppe bei der ECHA akkreditiert Auf Initiative des VSI ist der europäische Schmierstoffdachverband UEIL nun als Interessengruppe bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) akkreditiert. Diese Akkreditierung ermöglicht es UEIL, verstärkt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Chemikalienbehörde zu vertreten und sich aktiv in Konsultationen einzubringen. Der VSI wird als UEIL-Mitglied die Aktivitäten der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA begleiten. Zu den wichtigsten Konsultationen, bei denen Interessenvertreter gehört werden, zählen unter anderem Themen wie: > Harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung > Potenziell besonders besorgniserregende Stoffe > Zulassungsliste und Empfehlungen > Vorgeschlagene Beschränkungen > Anträge auf Zulassung > Stellungnahmen und Nachweise zu regulatorischen Aufforderungen > Grenzwerte für berufliche Exposition > Vorschläge für persistente organische Schadstoffe > Biozide - potenzielle Substitutionskandidaten und Ausnahmen von Ausschlusskriterien Mit der Akkreditierung als Interessengruppe bei der ECHA können wir die Anliegen unserer Mitglieder in wichtigen chemikalienrechtlichen Prozessen aktiv vertreten. Die Teilnahme an Konsultationen und Arbeitsgruppen verschafft uns die Möglichkeit, fundierte Stellungnahmen abzugeben und Einfluss auf entscheidende regulatorische Entwicklungen zu nehmen. Die Arbeitsgruppen, für die UEIL Interesse bekundet hat, umfassen: > Committee for Risk Assessment (RAC) > Committee for Socio-economic Analysis (SEAC) > Biocidal Products Committee (BPC) > HelpNet (EU/ EEA-Netzwerk der BPR-, CLP- und RE- ACH-Hilfsdienste) > Aktualisierung von Leitlinien-Dokumenten Diese Akkreditierung ist ein wichtiger Schritt, um die Expertise der Mitglieder von UEIL in der chemikalienrechtlichen Diskussion zu stärken und die Interessen der Branche auf europäischer Ebene erfolgreich zu vertreten. »« Schmierstoff + Schmierung · 6. Jahrgang · 1/ 2025 32 NeueS AuS Der BrANChe Zukunftstrends in der Schmierstoffindustrie: Nachhaltigkeit, Effizienz und Innovation Die Schmierstoffindustrie steht vor einem spannenden Wandel: Der Weg führt hin zu hochwertigen Produkten, die nicht nur in der Anwendung überzeugen, sondern auch einen klaren Mehrwert bieten. Dabei wird der Mehrwert zunehmend durch Innovation, Umweltfreundlichkeit und Langlebigkeit definiert. Die Entwicklung wird von mehreren markanten Trends geprägt, die nicht nur die Industrie, sondern auch die Anwender nachhaltig beeinflussen. Nachhaltigkeit und strengere Regulierung Ein zentraler Trend ist die fortschreitende Substitution umweltgefährlicher und gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe. Die Europäische Union hat in den letzten Jahren ihre Regulierungen verschärft, um den Einsatz gefährlicher Chemikalien zu minimieren. So wurden laut der Europäischen Chemikalienagentur seit 2020 über 100 Substanzen in Schmierstoffen neu reguliert oder verboten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen. Eine Herausforderung bleibt jedoch: Die Kennzeichnungspflichten wachsen rasant. Während die Transparenz für die Anwender wichtig ist, führt der Informationsüberschuss in der Praxis häufig zu einer gewissen Abstumpfung. Hier wird es für Hersteller entscheidend, einfache und verständliche Informationen zu bieten, um die Akzeptanz ihrer Produkte zu fördern. Hochwertige Schmierstoffe und längere Lebensdauer für Maschinen Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Trend ist der Wandel hin zu Premium-Schmierstoffen, die eine längere Einsatzzeit ermöglichen. Untersuchungen zeigen, dass hochwertige Schmierstoffe die Wartungsintervalle von Maschinen um bis zu 50 Prozent verlängern können. Laut einer Studie des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau konnten Unternehmen durch den Einsatz moderner Schmierstoffe ihre Betriebskosten um durchschnittlich 15 Prozent senken. Neben der Effizienz geht es auch um die Schonung der Ressourcen: Weniger Schmierstoffverbrauch bedeutet weniger Abfall und damit einen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Bioschmierstoffe: Vom Nischenprodukt zum Standard in Spezialanwendungen Während Bioschmierstoffe lange als Nischenlösung galten, setzen sie sich in immer mehr Bereichen durch. Vor allem in wassernahen Anwendungen, etwa in der Schifffahrt oder im Bahnwesen, sind sie in Zentraleuropa und Skandinavien inzwischen Standard. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Europäische Union und lokale Regierungen die Nutzung von Bioschmierstoffen in sensiblen Umgebungen fördern. Der Markt wächst: Laut einer Analyse von Statista stieg der Umsatz mit Bioschmierstoffen in Europa zwischen 2020 und 2023 jährlich um durchschnittlich sieben Prozent. Dennoch bleibt der Preisaspekt eine Hürde. Bioschmierstoffe sind meist 30 bis 50 Prozent teurer als konventionelle Produkte, was ihre Verbreitung in kostengetriebenen Branchen verlangsamt. Technologische Entwicklungen: Elektrifizierung im Fokus Neben der Entwicklung von Schmierstoffen nimmt auch die Diskussion um den Ersatz hydraulischer Systeme durch elektrische Lösungen an Fahrt auf. Elektrische Antriebe, insbesondere Linearantriebe, bieten in einigen Bereichen klare Effizienzvorteile. Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass Hydrauliksysteme ihren Platz behalten werden. Hydraulikzylinder punkten mit ihrer Einfachheit, Robustheit und Kosteneffizienz. In der Erdbewegung, beispielsweise bei Baggern, sind elektrische Alternativen aufgrund ihres Gewichts, der geringeren Dämpfungseigenschaften und der höheren Kosten bislang keine ernsthafte Konkurrenz. Dennoch gibt es Innovationen: Laut einer Marktanalyse von Frost & Sullivan wird der Markt für elektrische Linearantriebe bis 2030 jährlich um sechs Prozent wachsen. Ihr Einsatz wird vor allem dort an Bedeutung gewinnen, wo präzise Steuerung und Energieeffizienz im Vordergrund stehen - etwa in der Automatisierungstechnik. Für Schwerlastanwendungen bleibt jedoch die Hydraulik aufgrund ihrer bewährten Vorteile unschlagbar. Fazit: Die Zukunft bleibt vielseitig Die Schmierstoffindustrie entwickelt sich in eine spannende Richtung: Nachhaltigkeit, Effizienz und innovative Technologien sind die treibenden Kräfte. Während elektrische Antriebe in spezifischen Anwendungen an Bedeutung gewinnen, bleiben hydraulische Systeme für viele Einsatzbereiche die wirtschaftlichere Lösung. Eines ist klar: Die kommenden Jahre werden sowohl für Hersteller als auch Anwender von Schmierstoffen zahlreiche Herausforderungen und Chancen bieten - ein spannendes Feld, das weiterhin im Fokus von Innovation und Nachhaltigkeit steht. »« NeueS AuS Der BrANChe Mehr Informationen und Anmeldung www.tae.de/ 50019 25. Internationales Kolloquium Tribologie Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Industrie - Mit Tribologie in eine nachhaltige Zukunft Nehmen Sie an Europas führender Konferenz über Schmierung, Reibung und Verschleiß teil! Erleben Sie 3 intensive Tage mit 130 Vorträgen von Top-Experten aus Forschung, Industrie und Praxis in 5 parallelen Sitzungen, mit über 400 Teilnehmern aus der ganzen Welt. Verpassen Sie nicht die 25. Jubiläums-Veranstaltung und merken Sie sich den Termin schon heute vor! Ostfildern bei Stuttgart 27. - 29. Januar 2026 Vortragsvorschlag bitte einreichen bis 31. Mai 2025 CONSISTENT SOLUTIONS FROM A TRUSTED PARTNER Performance and consistency are more important than ever. And so is Ergon’s long-term commitment to reinvesting in technologies and integrated logistics — especially as the industry evolves and chemistries shift. You can rely on the consistency of our HyGold Solutions to meet your naphthenic and paraffinic base oil needs. 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