eJournals Schmierstoff + Schmierung 2/1

Schmierstoff + Schmierung
sus
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expert verlag Tübingen
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33 Schmierstoff + Schmierung · 2. Jahrgang · 1/ 2021 neues aus dem VerBand Neue VKIS-VSI-IGM-BGHM-Stoffliste Die VKIS-VSI-IGM-BGHM-Stoffliste enthält die Stoffe, welche in Kühlschmierstoffen von den Herstellern verwendet werden sollten bzw. nicht verwendet werden dürfen oder welche deklarationspflichtig sind. Diese Stoffliste wird regelmäßig vom Verbraucherkreis Industrieschmierstoffe (VKIS), dem Verband Schmierstoffindustrie e. V. (VSI) und der IG Metall (IGM) unter Mithilfe der Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) überarbeitet. Die nunmehr neueste 20. Auflage der Stoffliste 20. Auflage wurde am 18. Dezember 2020 veröffentlicht. Die neue Liste sowie die englische Übersetzung kann auf der VSI-hompage heruntergeladen werden. Umfangreiche Änderungen im Chemikalienrecht geplant Vor 15 Jahren wurde ein Gesetz mit dem Namen REACH ins Werk gesetzt mit dem Ziel, sämtliche Chemikalien in der EU auf Risiken für Mensch und Umwelt zu untersuchen und ggf. deren Verwendung zu verbieten oder zu beschränken. Die sich nun abzeichnende Überarbeitung wird weitere tief in den Markt eingreifende Mechanismen einführen. So sollen Stoffe nur verfügbar sein, wenn die Verwendung „zwingend geboten“ ist (was immer das im Einzelfall bedeutet). Auch sollen Stoffe, die zwar ungefährlich, aber nicht biologisch abbaubar sind, verboten werden. Dies könnte u. a. dazu führen, dass Hochleistungsschmierstoffe für besondere Umgebungen (z. B. für Umgang mit extremen Temperaturen oder aggressiven Chemikalien) weniger verfügbar sein werden. Neben der Schmierstoffindustrie sind auch zahlreiche andere Industriezweige wie Textil- und Elektronikindustrie betroffen. Ob und wann diese Regulierung kommt, bleibt abzuwarten. VSI Nachhaltigkeitsinitiative - VSI NaSch Da die europäische Kommission das Thema Nachhaltigkeit als Kernpunkt auf Ihrer politischen Agenda platziert hat, ist es selbstverständlich und wichtig, dass auch die (europäische) Schmierstoff branche eine Führungsrolle in der Definition und dem Setzen von Standards und Maßstäben im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens übernimmt. Bereits 2016 hat der VSI (Verband Schmierstoffe-Industrie e. V.) eine Nachhaltigkeits-Taskforce (VSI NaSch) bestehend aus sechs Mitgliedsunternehmen des Schmierstoffmittelstandes ins Leben gerufen, um Nachhaltigkeitsaspekte und Kennzahlen zum Carbon Footprint von Produkten mit dem Ziel der Implementierung eines Branchenstandards zu erarbeiten und zu definieren. Jetzt, im Jahr 2021, arbeitet die VSI NaSch-Gruppe in enger Zusammenarbeit mit dem UEIL 1 Sustainability Committee an der Etablierung eines einheitlichen Nachhaltigkeitsstandards für die europäische Schmierstoffindustrie. Nachhaltigkeit und der europäische Green Deal werden einen starken Einfluss auf die europäische Schmierstoffindustrie haben: Die Anforderungen an nachhaltige Produkte werden in unserem täglichen Leben immer wichtiger: sozial, wirtschaftlich und ökologisch. 1 UEIL als Dachverband aller europäischen Schmierstoffverbände Schmierstoffe tragen maßgeblich durch Vermeidung von Reibung, Verschleiß und Korrosion zur Energieeffizienz bei und sind ein für unsere Kunden (OEMs) relevanter Faktor zur CO 2 -Reduktion. Es geht bei der Senkung des CO 2 -Footprints um eine ganzheitliche Betrachtung - vom Rohstoff über die Produktion bis zur Entsorgung. Der bei weitem größte Anteil kommt aus den Basisölen und Vorprodukten. Hier gibt es derzeit nur grobe Datensätze mit teilweise unterschiedlicher Berechnungsmethode, die daher nur schwer miteinander vergleichbar sind. Wenn alle sonstigen Produkt-Parameter gleich sind, kann ein nachhaltig zertifiziertes Produkt durchaus über den Zuschlag im Wettbewerb entscheiden. Derzeit ist dies noch visionär, aber es wird zukünftig als Forderung unserer Kunden auf uns zukommen und der CO 2 -Fußabdruck wird - neben Produktpreis und Performance - ein weiteres Element beim Kaufentscheidungsprozess werden. Der VSI/ NaSch sieht hier die Notwendigkeit der Implementierung eines Regelwerkes für die Branche, welches durch Transparenz und Rechtsverbindlichkeit für alle Nutzer verlässliche Daten und Rahmenbedingungen setzt, um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden und den einzelnen Firmen einfachen Zugang zu validierten Werten ermöglicht. Das Regelwerk soll auf einer Datenbank basieren , welche sowohl belastbare Durchschnittswerte als auch spezifische Einzelberechnungen enthält bzw. ermöglicht. Die Kommunikation der Schmierstoffindustrie mit relevanten Stakeholdern, Kunden, OEMs als auch der Dialog mit anderen wichtigen Gremien und Verbänden ist dabei Grundvoraussetzung. Der VSI ist hier bereits vielfältig im Dialog und wird über die Ergebnisse weiter berichten. Ihr Wissensdienstleister an der Schnittstelle von Chemie, Werkstofftechnik & Materialwissenschaft. www.materiales.de Neu bei uns im Haus: ⋅ Rheologie und Tribologie an Schmiermitteln und Werkstoffen. Von der Routineuntersuchung bis zur hochkomplexen Fragestellung. ⋅ Erstellung von Sicherheitsdatenblättern und Betriebsanweisungen. Anzeige