Schmierstoff + Schmierung
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expert verlag Tübingen
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33 Schmierstoff + Schmierung · 3. Jahrgang · 2/ 2022 neues Aus deM VerBAnd Schmierstoffabsatz 2021 Die vorläufigen Absatzzahlen für Schmierstoffe in Deutschland wurden nun vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlicht. Demnach sank der Absatz an Schmierstoffen für die Automobilindustrie 2021 um fast 13 % auf rund 320.000 t gegenüber 2020. Offenbar haben hier die weltweiten Lieferkettenprobleme sowie die Coronapandemie zu einem signifikanten Rückgang der Automobilproduktion als auch der gefahrenen Kilometer geführt. Demgegenüber sehen wir einen Anstieg des Industrieschmierstoffabsatzes um 6,5 % auf nunmehr 320.000 t. Jedoch ging dieses Wachstum vom außergewöhnlich schwachen Absatzjahr 2020 aus (300.000 t). Im letzten Jahr vor Pandemiebeginn lag der Absatz an Industrieschmierstoffen noch bei rund 350.000 t. Diese Zahlen unterstreichen, dass Schmierstoffe aller Art für die produzierende Industrie nach wie vor unverzichtbar sind und ein Ende der Krise noch lange nicht ersichtlich ist. Die detaillierten BAFA-Zahlen können auf der VSI-Webseite eingesehen werden. TSA-Sitzung Frühjahr 2022 Der VSI veranstaltet zweimal jährlich ein Treffen für Entwickler, HSE-Fachleute und Anwendungstechniker der Mitgliedsunternehmen. Wieder waren über 60 Fachleute anwesend, leider immer noch die meisten nur online. Der VSI wird diese Fachkonferenz weiterhin als Hybridveranstaltung anbieten. Das Frühjahrstreffen in diesem Jahr fand am 20. April auf Einladung der Firma Petrofer Chemie H.R. Fischer GmbH & Co. KG in Hildesheim statt. Themen waren diesmal u. a. > Wirtschaftliche Lage & Rohstoffverfügbarkeiten > REACH/ CLP und Chemikalienrecht: Zahlreich sind die Neuerungen, welche hier auf uns zukommen. So sollen z. B. in Zukunft Chemikalien nur verwendet werden, wenn die Verwendung „essentiell“ für die Gesellschaft ist. Allerdings steht eine dazu gehörige Definition noch aus. Dazu gibt es neue Gefahrenmerkmale, die es so zunächst nur in Europa geben wird, was den Welthandel erschwert. Der VSI arbeitet eng mit den europäischen Partnerverbänden zusammen, um die Interessen der Chemischen Industrie im Sinne des Schutzes von Mensch und Umwelt zu wahren. Der VSI unterstützt seine Mitglieder bei der Umsetzung gesetzlicher Vorschriften, bündelt und kommuniziert Bedenken der Mitglieder an die Behörden. Gerade Schmierstoffe geraten oft aus dem Fokus und werden wenig beachtet. > VKIS-VSI-IGM-BGHM-Stoffliste für Kühlschmierstoffe: Die neu überarbeitete Liste ist auf der VSI-Homepage einsehbar. Anwender und Hersteller stimmen sich über diese Liste zur (Nicht-)Verwendung „unerwünschter“ oder gar gefährlicher Stoffe ab. > Überarbeitung der DGUV 109-003 „Umgang mit Kühlschmierstoffen“: Die deutsche gesetzliche Unfallversicherung DGUV überarbeitet federführend mit Unterstützung des VSI seit nunmehr über 10 Jahren die bekannte Richtlinie, die Anwendern umfangreiche Hinweise gibt, wie mit Kühlschmierstoffen zum bestmöglichen Schutz der Arbeitnehmer umgegangen werden soll. Die an den Stand der Technik angepasste Richtlinie soll beim 31. Kühlschmierstoff-Forum in Fellbach am 3. und 4. November 2022 vorgestellt werden. > Die neue Handlungshilfe „Borsäure“: Zur Borsäure, einem häufig verwendeten Additiv in Kühlschmierstoffen, hat der VSI eine aktualisierte Handlungshilfe herausgegeben. Diese wie auch die anderen Handlungshilfen auf der VSI-Webseite informieren die Anwender und Hersteller über den sicheren Umgang mit Schmierstoffen. Im Fall der Borsäure greift eine neue Kennzeichnung ab Dezember 2022, über deren Inhalt und Bedeutung die Handlungshilfe umfassend informiert. > Bestimmung bestimmter kritischer Bestandteile in Schmierfetten: Einige Rohstoffe zur Schmierfettproduktion unterliegen einer verschärften Beobachtung bzw. Einstufung durch die Chemikalienbehörden. Wir diskutieren, wie diese Stoffe gemessen werden können, um so einen bestmöglichen Schutz der Anwender sicherzustellen. > Dichtungsverträglichkeit nach ISO 1817, Überarbeitung/ Anpassung der ISO zur besseren Abtestung der Kompatibilität von Kühlschmierstoffen mit Elastomeren: Hier gab es verschiedentlich Probleme mit neuen Schmierstoff- und Elastomerrezepturen. Das bei ISO eingereichte Testverfahren soll Herstellern und Anwendern Sicherheit geben bezüglich der Verträglichkeit beider Bestandteile von modernen Produktionsprozessen. > DIN-Frühjahrstagung, DGMK-Forschungsprojekte: Aufmerksam betrachtet werden insbesondere DGMK-Projekte zur Elektromobilität, aber auch Untersuchungen zur Zerspanbarkeit neuer Werkstoffe. > Umweltzeichen „Blauer Engel“ für Schmierstoffe: Das Umweltzeichen wurde umfassend überarbeitet u. a. mit dem Ziel, sich dem europäischen Ecolabel anzunähern. Zusätzlich gab es zwei Gastvorträge zu den Themen „Förderungen für F&E und Investitionsprojekte“ (Matthias Larisch, Industrie & Management Beratung Intern GmbH) mit einem Einblick in die mögliche Forschungsförderung sowie „SKF RecondOil, Nachhaltige Nutzung von industriellen Schmierstoffen“ von Till Gerrit Neumann, SKF GmbH. Die nächste Tagung findet dann im November 2022 statt. »«
