Schmierstoff + Schmierung
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expert verlag Tübingen
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2022
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Korrosionsschutzöle leistungsstark und nachhaltig? Ja, das geht!
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2022
Angelika Damian
Marc Steinmetz
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Schmierstoff + Schmierung · 3. Jahrgang · 4/ 2022 14 FacHartiKEl FacHartiKEl Korrosionsschutzöle leistungsstark und nachhaltig? Ja, das geht! Korrosion ist auch im 21. Jahrhundert eines der großen globalen Probleme. Angelika Damian / Marc Steinmetz, hebro ® chemie Am 24. April diesen Jahres war es wieder soweit: Der World Corrosion Awareness Day sollte auf die teils verheerenden wirtschaftlichen Folgen aufmerksam machen. © istock.com/ Rawf8 Allein die jährlichen Verluste, die in Deutschland durch Korrosion entstehen, entsprechen circa 3-4 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. In Zahlen ausgedrückt sind das Schäden in Höhe von 110 bis 140 Milliarden Euro, mit weiteren signifikanten Folgekosten für die Industrie. Umso mehr ist effektiven Korrosionsschutzkonzepten ein hoher Stellenwert beizumessen. Die Notwendigkeit eines zusätzlichen Korrosionsschutzes in metallbearbeitenden Betrieben liegt zum einen in der Lagerung (wo und wie wird gelagert > Innen-, Außenbereich, wie lange soll geschützt werden > Zeit) sowie dem Transport (Klima: Temperaturschwankungen, salzige Luft, Meer (Überseelogistik), Umwelteinflüsse wie saurer Regen, Rußpartikel, Feinstaub) der gefertigten Bauteile. Darüber hinaus gibt es unter Umständen kundenseitige Vorgaben (Wachsschicht, VOC-Konformität, Flammpunkt, Kennzeichnung). In der Metallbearbeitung ist stets Gefahr für Korrosion gegeben. Die Gründe für Korrosion sind vielfältig: Wasser (Chloride im Ansatzwasser), Emulsions- / KSS-Reste, Metallabrieb (Guss), saure Medien sowie Kontaktkorrosion / elektrochemische Reaktionen. Korrosionsauslösende Wirkung auf metallische Werkstoffe haben auch Absonderungen der menschlichen Haut wie Hautschweiß, Fette und Talg. Bereits geringe Konzentrationen an der Oberfläche eines Werkstückes können in Verbindung mit Feuchtigkeit und Temperatur entsprechende Schäden auslösen. Zu Recht denkt man hier an den berüchtigten Fingerprint auf korrodierten Stahlteilen. Das außer Acht lassen eines geeigneten Schutzes führt somit regelmäßig zu einer kostspieligen und aufwendigen Auf bereitung der korrodierten Bauteile. Will man also Korrosion verhindern, muss man auf absolute Trockenheit achten. Bleibt nur etwas Wasser 15 Schmierstoff + Schmierung · 3. Jahrgang · 4/ 2022 Fachartikel-|-Korrosionsschutzöle leistungsstark und nachhaltig? Ja, das geht auf dem Metallstück, führt dies zu Folgeschäden. Beispielhaft sei hier die Unterrostung einer final auf dem Bauteil aufgetragenen Lackschicht genannt. Trocknung durch Wärmeeinwirkung auf das Bauteil erfordert den Einsatz von kostspieliger Energie. Eine vollständige Sicherheit, dass das Bauteil dabei trocknet, hat man hierbei nicht. Die Methode der Wahl ist daher das Dewatering. Bei diesem bei Raumtemperatur durchführbaren Verfahren kommen oberflächenaktive, wasserverdrängende Substanzen zum Einsatz. Wasserabweisende Moleküle unterwandern den wässrigen Oberflächenfilm auf den Teilen, so dass Wasser und wassermischbare Kühlschmierstoffe schnell und zuverlässig selbst auf hochkomplexen Geometrien von der Metalloberfläche abperlen und einen dünnen, kaum wahrnehmbaren Schutzfilm hinterlassen. Der Auftrag des Korrosionsschutzes erfolgt idealerweise im Tauchbad. Es kann ebenfalls leicht mit einer Sprühlanze oder einem geeigneten Polysprüher auf das zu schützende Material aufgebracht werden. Der Schutzfilm lässt sich später leicht durch Lösemittel oder wässrig-alkalische Reiniger rücklösen. Oft allerdings ist dieses gar nicht notwendig. Unser hebro ® protect DW 304 hinterlässt z. B. nur einen minimalen Schutzfilm mit einem Schichtgewicht von 0,3 g/ qm, der in den meisten Fällen einen zusätzlichen Reinigungsprozess unnötig macht. Mit unserer neuen Korrosionsschutzserie ist uns ein Meilenstein in der Entwicklung gelungen. Durch neuartige, effektivste Additivkombinationen gelingt es uns bei gesteigerter Schutzdauer (mit dem Korrosionsschutzöl hebro ® protect 416-S geprüfte 80 Stunden Salzsprühperformance im Salzsprühtest) die Verbrauchsmengen um teilweise 90 % zu reduzieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle weist allein für 2019 bei den Korrosionsschutzölen Inlandsablieferungen von über 6.000 Tonnen aus. Eine Reduktion des Ölbedarfs beim Korrosionsschutz bedeutet für den Anwender einen großen Benefit im Verbrauch und der Abfallentsorgung sowie Schonung unserer Umwelt durch effizientere Nutzung der eingesetzten Ressourcen. Durch den schnellen Dewatering-Effekt (5 Sekunden) lassen sich Prozesszeiten reduzieren und somit weitere freie Kapazitäten schaffen. Dass unsere Produkte besonders mitarbeiterfreundlich sind, zeichnet sich durch ihre geringe Kennzeichnung aus. Die hebro ® chemie arbeitet als innovatives und umweltorientiertes Unternehmen kontinuierlich an Verbesserungen für Kunden und Umwelt. Fordern Sie uns heraus! Ihre Ansprechpartner Angelika Damian (Leiterin Anwendungstechnik Schmierstoffe), Marc Steinmetz (Projektleiter Schmierstoffe), www.hebrochemie.de »« Eingangsabbildung: © foxaon - stock.adobe.com *DIN EN ISO 9227 NSS: Diese Prüfmethode zeigt das Potenzial für Überseetransporte und Lagerung in Meeresnähe. Grundsätzlich geht man davon aus, dass Salzsprühtests größer 24 Stunden für eine Pazifiküberquerung ausreichen. © istock.com/ z1b
