Schmierstoff + Schmierung
sus
2699-3244
expert verlag Tübingen
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Neues aus dem Verband
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Schmierstoff + Schmierung · 3. Jahrgang · 4/ 2022 30 neues aus deM VerBand Nach wie vor werden Biozide zur Bekämpfung von Keimen in Kühlschmierstoffen verwendet. Allerdings dürfen nur solche Biozide verwendet werden, die in der sogenannte „Artikel 95-Liste“ der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) enthalten sind. Diese Liste enthält die Namen und Hersteller der zugelassenen Biozide. Den aktuellen Auszug der Liste mit den Wirkstoffen für die Produktgruppe 13 (Metallbearbeitungsflüssigkeiten) gibt es auf der VSI- Homepage. Einige Neuigkeiten, die auch den Anwender betreffen, sind der Stoff „N,N’-methylenebismorpholine (MBM)“, welcher nicht mehr auf der Liste geführt wird, d. h., er wird wohl nicht mehr unterstützt, und die Namensänderung von „3,3’-methylenebis[5-methyloxazolidine] (MBO)“. Auf Betreiben der Behörden (Österreich) wird dieses nun als „Reaction products of paraformaldehyde and 2-hydroxypropylamine (ratio 3: 2)“, ohne CAS- und EC- Nummer, bezeichnet. Hintergrund ist wohl die Absicht, das Formaldehyd explizit genannt werden muss. Interessant ist auch der Eintrag „Free radicals generated in situ from ambient air or water”, ebenfalls ohne CASbzw. EC-Nummer. Hier könnte Ozon gemeint sein. Auch zum Thema „Nachhaltigkeit“ gibt es Neues: Ende September wurde (endlich) der erste entscheidende Schritt auf dem Weg zur Decarbonisierung der Chemiebranche gemacht: Die Veröffentlichung der „Together for Sustainability“-Richtlinie der chemischen Industrie trägt entscheidend zur Angleichung und Klarheit bei der Messung der Emissionsauswirkungen chemischer Produkte bei. Im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Together for Sustainability” (TfS) haben sich 37 Unternehmen der chemischen Industrie auf einen weltweit einheitlichen Leitfaden zur Berechnung ihrer Product Carbon Footprints (PCFs) geeinigt. Dieser umfasst spezifische Berechnungsanweisungen für Emissionen für chemische Materialien von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor. CO 2 -Fußabdrücke sind eine wichtige Information zur Steuerung von Emissionen in der Wertschöpfungskette. Der TfS-Leitfaden harmonisiert die PCF-Berechnungsansätze in der gesamten Branche und ist auf die große Mehrheit der chemischen Produkte anwendbar. Dies soll Firmen in der Lieferkette aber auch den Absatzmärkten in Zukunft ermöglichen, die Klimaauswirkungen von Produkten direkt zu vergleichen und zu bewerten. Diese branchenweite Vereinbarung zwischen den weltweit führenden Herstellern der Chemie- und Prozessindustrie als Mitglieder von TfS bringt die Vergleichbarkeit von CO 2 -Fußabdrücken und damit gleichen Wettbewerbsbedingungen innerhalb der chemischen Wertschöpfungskette einen großen Schritt näher. Die Standardisierung der PCF-Berechnungsmethode mit einer umfassenden Richtlinie zur konsistenten Bewertung des Product Carbon Footprints von chemischen Rohstoffen entspricht den relevanten ISO-Normen (ISO 14040, ISO 14044, ISO 14067) sowie dem Greenhousegas Protocol, ist jedoch spezifischer für die chemische Industrie und hat das Ziel, der Industrie eine umfassende CO 2 -Bilanzierung zu ermöglichen und eine Transparenz von PCF-Daten zu fördern. In diesem Zusammenhang freuen wir uns, das der VSI Mitglied im Nachhaltigkeitsnetzwerk „Catena-X“ Mitglied werden soll. Noch etwas Neues bezüglich Chlorparaffine: Die ECHA hat eine öffentliche Konsultation zur Beschränkung von mittelkettigen Chlorparaffinen (MCCP) und anderen Stoffen gestartet: https: / / echa.europa.eu/ de/ restricc tions-under-consideration. Nach wie vor sind die MCCP ein wichtiger Bestandteil von Umformschmierstoffen für extreme Beanspruchung. Daher verfolgt der VSI die Konsultationen sorgfältig und ist hier aktiv, denn verschiedene Umformvorgänge können ohne MCCP nur schwer effizient durchgeführt werden. Der Vorschlag umfasst die Beschränkung der Herstellung, der Verwendung und des Inverkehrbringens von Stoffen, Gemischen und Erzeugnissen, die mittelkettige Chlorparaffine (MCCPs) sowie andere Stoffe enthalten, die aus Chloralkanen mit Kohlenstoffkettenlängen von C14 bis C17 (EC-, CAS-) mit PBTund/ oder vPvB-Eigenschaften bestehen. Die Konsultation läuft bis zum 22. März 2023. Kommentare, die bis zum 21. Oktober 2022 eingegangen sind, werden bei den ersten Diskussionen über den Vorschlag in RAC und SEAC im November 2022 berücksichtigt. Aktuelle Informationen dazu finden sich auch auf de VSI-Homepage. »« Anzeige Ulrich Engelmann, Martin Baumann Zielführend moderieren Kompetenzen - Methoden - Wege zum Gesprächserfolg 1., Auflage 2022, 438 Seiten €[D] 34,90 ISBN 978-3-8252-5689-0 eISBN 978-3-8385-5689-5 In der Teamarbeit wird Moderation zum Erfolgsfaktor, der jedoch häufig unterschätzt wird. Ausgehend vom persönlichen Kompetenzniveau verknüpft dieses Buch Grundlagen und Methoden zu Wegen, um Ihre persönliche Entwicklung individuell zu begleiten: Einsteiger: innen finden hilfreiche Checklisten und Basistechniken für ihre ersten Moderationen, Fortgeschrittene wertvolle Praxistipps und Methoden für den Ausbau ihrer Moderationskompetenz. Profis schließlich genießen eine raffinierte Aussicht auf weniger bekannte Techniken und neue Anwendungen. Weiterführende Exkurse zum Meeting-Management und zur Online-Moderation runden den Anwendungshorizont ab. 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