eJournals Tribologie und Schmierungstechnik 66/3

Tribologie und Schmierungstechnik
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Nachrichten 58 Tribologie + Schmierungstechnik · 66. Jahrgang · 3/ 2019 Der Bundespräsident der Republik Österreich hat mit Entschließung vom 7. Dezember 2018 dem Geschäftsführer der AC2T research GmbH - Exzellenzzentrum für Tribologie und Vorstandsmitglied der Österreichischen Tribologischen Gesellschaft, Dipl.-Ing. Dr. Andreas P AUSCHITZ , den Berufstitel „Professor“ verliehen. Generell stellen Berufstitel eine Auszeichnung für Personen dar, die sich in langjähriger Ausübung ihres Berufes um die Republik Österreich durch besondere Leistungen verdient gemacht haben. Der Berufstitel „Professor“ ist für Personen vorgesehen, die im Bereich der Wissenschaft tätig sind. Dementsprechend ist für die Vorbereitung der Verleihung das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zuständig, das auf Basis des Vorliegens von Informationen betreffend zu würdigender Leistungen ein Fachgutachten einer inländischen Universität oder universitätsähnlichen Einrichtung einholt. Bei Vorliegen eines positiven Gutachtens wird ein entsprechender Vorschlag an die Kanzlei des Bundespräsidenten übermittelt. Dr. P AUSCHITZ , 1964 in Graz geboren, absolvierte nach dem Besuch der HTL in Kapfenberg das Studium „Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau“ an der Technischen Universität Graz. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Projektmanager in der Fahrzeugindustrie (Steyr Daimler Puch Fahrzeugtechnik Ges. m. b. H. in Graz) kehrte er wieder in den universitären Bereich zurück - diesmal an die TU Wien - wo er als Universitätsassistent mit dem Fachgebiet Tribologie in Kontakt kam. Zweifellos erkannte Herr P AUSCHITZ auf Grund seiner Erfahrungen in der Industrie die besondere Bedeutung der einschlägigen Thematik für die Innovations- und Qualitätserfordernisse der Branchen im Naheverhältnis zu Maschinenbau, Produktionstechnik, Antriebstechnik und vor allem Fahrzeugtechnik. Andreas P AUSCHITZ entschloss sich naheliegender Weise, in einem schließlich mit ausgezeichnetem Erfolg absolvierten Doktoratsstudium ein tribologisches Thema - Arbeitsschwerpunkt „Tribo- Design“ - zu bearbeiten. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung der Österreichischen Tribologischen Gesellschaft wurde er 1996 mit den Agenden des Generalsekretärs betraut. Ab dem Jahr 1999 wurde Herrn Dr. P AUSCHITZ die Leitung des Arbeitsbereiches für Tribologie und Konstruktion am Institut für (Mikround) Feinwerktechnik der TU Wien übertragen. In besonderer Weise nahm er sich der Vorbereitung und Durchführung des 2. Tribologie-Weltkongresses 2001 (2 nd World Tribology Congress 2001 - WTC 2001, über 850 Teilnehmer) in Wien an. Fast gleichzeitig mit der Vorbereitung zu dem genannten Kongress WTC 2001 bewältigte Herr Dr. P AUSCHITZ - in Zusammenarbeit mit seinem vormaligen Doktorvater Univ.-Prof. Dr. Friedrich F RANEK - auch die Planung und Antragsvorbereitung eines Kplus-Zentrums für Tribologie, das nach erfolgreicher Präsentation der Bewerbung vor einer internationalen Jury und demzufolge Bewilligung durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie auf Basis der Trägerorganisation AC2T research GmbH im Herbst 2002 den Betrieb im Technologie- und Forschungszentrum Wiener Neustadt aufnehmen konnte. P AUSCHITZ integrierte sich als Miteigentümer voll und ganz in dieses „Österreichische Kompetenzzentrum für Tribologie“, wo er zunächst als Key Researcher wesentlich den Aufbau und Ausbau dieser Forschungseinrichtung mitgestaltete. Mit Oktober 2003 wurde er zum Prokuristen der Trägerinstitution AC2T research GmbH berufen, schließlich mit Oktober 2006 zu deren Geschäftsführer, eine Position die er bis heute inne hat. Obwohl Dr. P AUSCHITZ - seinen Ambitionen und zweifellos auch seiner Begabung entsprechend - sich mit großem persönlichen Engagement (bis hin zur Übernahme finanzieller Risiken im Zusammenhang mit der Geschäftsführertätigkeit) organisatorischen und wirtschaftlichen Belangen des Zentrums widmet, legt er ebenso Wert auf die klare wissenschaftliche Ausrichtung des Zentrums unter den Ansprüchen, die die internationale Sichtbarkeit und die Position einer führenden Forschungseinrichtung auf dem Gebiet der Tribologie definieren. Diesen Vorgaben folgend, ist er auch selbst nach wie vor in die fachliche Führung des AC2T-Teams involviert, obwohl die mittlerweile eine Personalstärke von über 130 Personen (größtenteils im wissenschaftlich-technischen Bereich tätig) aufweisende Institution Mitteilungen der ÖTG DI Dr. Andreas P AUSCHITZ - Professor Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz F ASSMANN (li) übergibt die Urkunde zur Verleihung des Berufstitels Professor an DI Dr. Andreas P AUSCHITZ (re). © W. Haslinger - Fotobox (www.freewilly.at) T+S_3_2019.qxp_T+S_2018 13.06.19 11: 31 Seite 58 Nachrichten 59 Tribologie + Schmierungstechnik · 66. Jahrgang · 3/ 2019 über entsprechende aufgabenteilige hierarchische Strukturen (ForschungsbereichsleiterInnen, FachpoolleiterInnen etc.) verfügt. Andreas P AUSCHITZ bringt seine facheinschlägigen wissenschaftlichen Erfahrungen ein, um insbesondere den Projektverantwortlichen sein Wissen weiter zu geben. In diesem Sinne erweist er sich als „Ausbilder“ bzw. Lehrer in der Disziplin der Tribologie bzw. darüber hinaus in den Fähigkeiten, die wissenschaftliche Arbeiten erfordern. So erörtert er oft bis ins Detail mit den befassten wissenschaftlichen MitarbeiterInnen die schriftlichen Projektdokumentationen und insbesondere Publikationen, wo er sich auch als Autor bzw. Koautor betätigt. Seine umfangreiche Publikationstätigkeit und die Bandbereite seines wissenschaftlich-technischen Schaffens umfasst mehr als 50 Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften, etwa 150 Konferenzbeiträge, über 20 Buchbeiträge sowie 6 Patente. Die Verleihung des Berufstitels „Professor“ an Dr. Andreas P AUSCHITZ stellt sowohl im Hinblick auf den Tätigkeitsbereich, die Errungenschaften seines beruflichen Schaffens wie auch die Persönlichkeit eine verdiente Würdigung dar. Die feierliche Überreichung der Verleihungsurkunde durch Herrn Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz F ASSMANN fand am 18.3.2019 im Audienzsaal des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung in Wien statt. Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich F RANEK / 10.5.2019 Die „Forschungstochter“ der Österreichischen Tribologischen Gesellschaft, das Kompetenzzentrum für Tribologie in Wiener Neustadt (AC2T research GmbH), holt das erste „Open Innovation Test Bed“ nach Österreich. Am 1. Jänner 2019 startete das EU Projekt i-TRIBOMAT mit insgesamt 10 internationalen Partnern und einem Fördervolumen von € 7.113.313. Ziel des Projektes ist es, in den nächsten 4 Jahren das weltweit größte „Open Innovation Test Bed“ für tribologische Materialcharakterisierung aufzubauen. Durch die Vernetzung von bestehender Infrastruktur zur (tribologieorientierten) Charakterisierung von Werkstoffen und der Entwicklung von neuen (digitalen) Services wird der Industrie eine kosteneffiziente Möglichkeit zur Materialcharakterisierung und zum Up-Scaling (d. h zur Vorhersage von Systemeigenschaften) von neuen oder alternativen Materialen zu Verfügung gestellt. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die bei den Projektpartnern bestehende Infrastruktur zur tribologischen Materialcharakterisierung mit Hilfe von IoT (Internet of Things) - Technologie vernetzt und an eine IT-Plattform gekoppelt. Die Charakterisierungsdaten können dadurch zentral in einer Datenbank gespeichert und weiterverarbeitet werden. Ein „Collaboration“-Interface soll es den Industriekunden über sogenannte „Virtual Workrooms“ und „Surrogate“-Modelle ermöglichen, die Daten zur Simulation und Vorhersage von anwendungsspezifischen Eigenschaften der betreffenden Werkstoffe zu verwenden. Dadurch soll sehr effizient und einfach ein Up- Scaling von Parametern tribologischer Werkstoffcharakterisierung vom TRL3 (Technology Readiness Level 3) auf TRL 6 erreicht werden. i-TRIBOMAT wird diese neuen (digitalen) Services über eine neu zu gründende Firma anbieten und schließlich dazu beitragen, dass Entwicklungszeiten wie auch Entwicklungskosten deutlich reduziert werden können. „Dieses Projekt zeigt das Potenzial der Digitalisierung vor allem im Hinblick auf neue digitale Services sowie neue Geschäftsmodelle. Eines der größten Digitalisierungsprojekte in Österreich.” Die ÖTG freut sich über die erfolgreiche Platzierung dieses EU-Projektes durch das Konsortium und wünscht den allerbesten Projekterfolg. DI Franz P IRKER , MSc / Univ.-Prof. DI Dr. Friedrich F RANEK 15.5.2019 i-TRIBOMAT - Intelligent Open Test Bed for Materials Tribological Characterisation Services ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! D U # # # # # # # # # # # C; 3D# E%7F90G# ; &D# %909349: # 8H': 3'I# 8%7J# G; 9# ,H%7E9&'# 2'37'KD# ! "#$%"&' ()()# %9D9&%0; # &': # 3''74&G37'# E%7I%&JJ9# L3''74&G37'# &0G37'M# H': 9%# I%&'G# &I%99J9'G# =75#N>OOBO#LP&QQR#SA@A@6=.T)6CU6"=! 6A@>NM# T+S_3_2019.qxp_T+S_2018 13.06.19 11: 31 Seite 59