eJournals Tribologie und Schmierungstechnik 67/1

Tribologie und Schmierungstechnik
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„International Colloquium Tribology“ startet in die 20er Jahre

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Manfred Jungktus6710001
Editorial 1 Tribologie + Schmierungstechnik · 67. Jahrgang · 1/ 2020 Liebe Leserinnen und Leser, die von Prof. Wilfried Bartz ins Leben gerufene und alle zwei Jahre von der Technischen Akademie Esslingen durchgeführte Veranstaltung fand im Januar zum 22. Mal statt. Das in Zusammenarbeit mit dem Verband Schmierstoff-Industrie e.V. und insbesondere der Gesellschaft für Tribologie e.V. erstellte Programm lockte über 500 Teilnehmer an. Darunter waren erfreulicherweise viele junge Kolleginnen und Kollegen, was den stattfindenden Generationswechsel verdeutlicht. Die aktuellen Themen wurden sowohl im Anschluss an die über 150 Vorträge als auch in den vielen Gesprächen während der Pausen diskutiert. Nachhaltigkeit war das bestimmende Thema des Kolloquiums und es ist für die junge Generation das Lebensthema. Dazu gab es am zweiten der drei Tage eine eigene Vortragsreihe mit acht Beiträgen zu nachhaltigen Schmierstoffen. Schon während der Eröffnungsveranstaltung wurden im Plenum die makroökonomische Sichtweise, die Trendanalyse der Society of Tribologists and Lubrication Engineers, die Chancen für neue Schmierstoffe in der Elektromobilität, die Auswirkung der Elektromobilität auf die Tribologie und eine Nachhaltigkeitsanalyse zum Thema gemacht. Die neun parallel verlaufenden Vortragsreihen waren in die Fachbereiche Grundöle, Prüfung, Additive, Schmierfette, Dichtungen, Gleitlager, Ölanalytik, Reibung, Verschleiß, Wälzlager, Beschichtungen, Fahrzeugschmierung und Metallbearbeitung unterteilt. Neben der Vortragsreihe zur Nachhaltigkeit von Schmierstoffen wurden die Themen Elektromobilität, Simulation und i-Tribomat als eigenständige Vortragsreihen neu ins Programm aufgenommen. Die Elektromobilität verlangt vom Schmierstoff besseres Verhalten im Grenzreibungsgebiet bei gleichzeitig veränderten Anforderungen an thermische und elektrische Leitfähigkeit. Die Simulation und Berechnung von molekularen Veränderungen im Schmierspalt hat seit meiner Studienzeit, in der es nur möglich war, das Wasserstoffmolekül zu berechnen, mehrere Quantensprünge erfahren. i-Tribomat ist ein Projekt, mit dem neue tribologische Materialien schneller geprüft und in industrielle Anwendungen gebracht werden können. Dazu werden Daten erfasst, ausgetauscht und analysiert. Zum Abschluss der Tagung wurde durch die persönlichen Sichtweisen der Jungen Tribologen ein Ausblick in die Zukunft gewährt. Die Tribologie wird eine wichtige Rolle im Umfeld von Gesellschaft, Ökonomie und Ökologie einnehmen. Sicherlich haben sich die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen über die Anwesenheit von Prof. Bartz während der Abendveranstaltung genauso gefreut, wie ich es getan habe. Die jüngeren Kolleginnen und Kollegen werden sich in den kommenden Jahrzehnten auch gerne daran erinnern, einen Pionier der Tribologie gesehen zu haben. Persönlich erinnere ich mich an die Begegnung mit einem Pionier der Atomphysik. Friedrich Hund schritt Anfang der 80er Jahre an mir auf dem Weg zum Rednerpult des Hörsaales vorbei, um über die nach ihm benannten Regeln zu berichten. Mögen die kommenden 20er Jahre Ihnen auch viele interessante Begegnungen bringen und bleiben Sie der Tribologie gewogen, Ihr Manfred Jungk Herausgeber „International Colloquium Tribology“ startet in die 20er Jahre T+S_1_2020_ 2.qxp_T+S_2018 04.03.20 15: 03 Seite 1