Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
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1992
511
Kristol De Stefani«Rationale signum et sensuale»
121
1992
Ricarda Liver
Peter Wunderli
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Briefe von Jakob Jud an Hugo Schuchardt Nr.22 Verehrter Meister! 33 UBG 5212 15.III.21 Das Bild von unserem Nationalhelden Winkelried 89, der in der Schlacht bei Sempach eine Gasse für seine Kampfbrüder sich bahnte, will ich nicht allzu weit ausführen: aber sicher ist, dass er den Opfertod suchte, nicht um die anderen zu tyrannisieren, sondern um ihnen zu helfen. Wenn ich nun versuche, all den dräuenden Nöten, die auf Sie einstürzen, etwas zu steuern, so fühle ich mich in der «lignee» derer, die versuchen, durch all die Wirrnisse des Lebens einen Weg denen zu bahnen, die ich liebe. Dass ich nicht falsch interpretiert werde, das darf ich von denen erhoffen, die mich am Werke gesehen haben. Meine liebe Frau und ich danken Ihnen warm für die beiden Photographien, die uns ein teures Andenken sind: die Widmungsworte haben uns besonders gefreut. Wir beide sind uns der Pflichten wohl bewusst, die eine so aussergewöhnlich privilegierte Stellung wie die des Schweizers uns auferlegt. Wenn wir nun aber die von Hass und Liebe getragenen Stimmungen unserer nördlichen und westlichen Nachbarn nicht einfach mitmachen, sondern die Lage eines jeden Volkes zu verstehen suchen und auch verstehen wollen, so bleiben wir auch da unserer Aufgabe treu. Als ich letzten Herbst durch die Schlachtfelder Frank-_ reichs, durch die Ruinen von Verdun und Reims und der Dörfer bis an den Chemin des Dames 90 pilgerte, da habe ich zum ersten Mal so recht tief empfunden, welche Hasswelle dieser Krieg entfesselt hat. (...) So kommt es mir denn vor, dass, wenn ich mit einem Franzosen diskutiere, ich den Deutschen helfe, mit einem Deutschen den Franzosen, mit einem Italiener den Südtirolern. Sie werden das mangelnden festen nationalen Boden nennen! Ich sehe gerade in dieser Stimmung und in dieser Einstellung den Standpunkt des «au-dessus de la melee». (...) So jetzt haben wir aber, verehrter Meister, genug Politica behandelt. Ich freue mich also zunächst des Breviers 9 1, womit einer meiner herzlichsten Wünsche 89 W'inkelried: Die materielle Not, in die Sch. infolge der Inflation in den ersten Nachkriegsjahren geraten war, sucht Jud auf verschiedene Arten zu lindern. Unter anderem veranlaßt er, dass Niemeyer dem Grazer Meister die Zeitschrift für romanische Philologie kostenlos zusende (Postkarte Juds vom 7.Febr.1921). So viel Unterstützung glaubt Sch. nicht annehmen zu können. In verschiedenen Briefen protestiert er, meist in scherzhaftem Ton, gegen alle die «Wohltaten». «Sie (...) trampeln auf meinem Selbstbestimmungsrecht herum», heißt es am 10.Febr.1921. Der Brief vom 24.Febr. beginnt mit den Worten: «Wo ist die Freiheit, der Arnold von Winkelried eine Gasse machte? Versklavung selbst auf dem Gebiet der Wissenschaft! » 90 Höhenzug nw. von Reims, dep. Aisne. 91 Am 7.Febr. 1921 hatte Jud auf einer Postkarte mitgeteilt: «Das Brevier für Sprachforscher aus Hugo Schuchardts Schatzkästlein ist nun durch Spitzer gesichert: hoffentlich erleichtern Sie 34 Siegfried Heinimann endlich in Erfüllung geht: nämlich Ihren Gedanken und Anschauungen die starke Durchschlagskraft zu gewähren, die sie verdienen. Eine solche Ehre ist eigentlich noch keinem Sprachforscher zuteil geworden: könnte man sich ein schöneres Denkmal vorstellen als eine solche Auslese aus der Arbeit Ihres Lebens? Der Aufruf zur Deckung des Zuschusses der Druckkosten ist bereits unterwegs (...): Sie sehen, verehrter Meister, die Solidarität der schweizerischen Linguistengarde ist vollkommen. Dieselbe Solidarität hat sich neulich bei einer Spende für Kluge bewährt 92 und erweist sich auch als tragfähig für eine Spende zu Gunsten des Thesaurus linguae latinae. (...) Und nun, verehrter Meister, nüt für unguet! Stets Ihnen herzlich zugetan J.Jud Nr.23 UBG 5214 Guggisberg, 4.VIII.21 Verehrter Meister! Unsere Correspondenz hat einen monatelangen Unterbruch erfahren: ich wusste, dass Sie in einem intensiven Briefaustausch (im diplomatischen Jargon würde man sagen: Depeschenwechsel) mit Spitzer sich befanden und meine Nachrichten nicht die Aktualität jener anderen hatten. War es da nicht das Beste für mich, in die Ecke zu stehen, bis das Werk abgeschlossen war 93 , das Ihre Aufmerksamkeit voll und ganz verdiente? Das letzte Vierteljahr war ein wissenschaftlich wenig ergiebiger Zeitraum für mich: die zwölf Wochen Universität und Schule bei der immer drückenderen Hitze liess jede Initiative erlahmen. Ich frage mich ja überhaupt mehr als einmal im Jahre, ob es sich eigentlich verantworten lässt, wissenschaftliche Forschung fortzuführen, wenn solche Last auf einen drückt: dabei ist ja gar nicht vorauszusehen, dass dieser Raubbau an Geist und Kraft einmal in nächster Zeit ein Ende ihm die Arbeit durch freundliche Mithülfe. » Ein reger Briefwechsel zwischen Spitzer und Schuchardt bezeugt, daß der Meister dem Herausgeber des Breviers seine Hilfe nicht versagt hat. Das bestätigt auch Spitzers Vorrede zur 1. Auflage (1922). 92 Kluge: Am 17. Dez. 1920 klagt Sch. über seine abnehmende Sehkraft und fügt bei: «Von blinden Kollegen erregt mir keiner ein grösseres Mitleid als Friedrich Kluge, den ich übrigens nicht persönlich kenne. Er wurde am 1. Okt. 1919 (um jüngeren Kollegen Platz zu machen die Humanität äussert sich heutzutage oft recht wunderlich) in den unfreiwilligen Ruhestand versetzt, und damit zugleich, wie er mir schreibt, in eine schwere Notlage, da sein Ruhegehalt zu klein zum Leben ist, er tritt nun aus allen Vereinen, auch aus den wissenschaftlichen aus. » Die Spende der schweizerischen Romanisten und Germanisten war als Beitrag zum Gehalt von Klu§es Helferin gedacht, wie Jud am 22. Dez. 1920 berichtet. 9 Das Brevier, dessen 1. Auflage 1922 erschienen ist. Cf. N 91. Briefe von Jakob Jud an Hugo Schuchardt 35 nehme 94. (... ) Dazu tritt ja dann noch die immer tiefere Erkenntnis von der Stückarbeit all unseres Schaffens: ich bewege mich langsam in der Linie der immer grösser werdenden Unzufriedenheit mit der eigenen Leistung und dem Fortschreiten der romanischen Linguistik überhaupt 95. ( ...) Aber nun Schluss mit diesem «unfachwissenschaftlichen» Brief! Ich möchte Ihnen ein gutes Sommerende und einen guten Herbst wünschen und Sie freundlich bitten, des zürcherischen Botens sich etwa zu erinnern. Nr.24 Verehrter Meister! Mit warmem Gruss Ihr Jud UBG 5217 30. I. 22 Der 80. Geburtstag, den Sie Ende der kommenden Woche feiern, ist für Ihre alten und jungen Freunde in Europa so recht der Anlass, wiederum zu gedenken all der Förderung, die Ihre Schüler (in der Auslegung, die Sie dem Wort geben) 96 Ihnen verdanken. Nicht das blosse Ausweiten des Tatsachenmaterials, sondern die Sehnsucht nach weiten Horizonten haben wir alle bei Ihnen geholt: die innere V erknüpfung allen Sprachgeschehens mit psychischem, politischem und kulturellem Wandel haben Sie, verehrter Meister, uns immer wieder eingeschärft, und, wenn wir Jüngeren, ohnmächtig dem gewaltigen Flug des Adlers zu folgen, etwa an unserem Können verzweifelten, dann hatten Sie ein gütiges Ermutigungswort gleich bei der Hand, um uns zu neuem Aufflug anzuspornen. V or einigen Wochen skizzierte ich Herrn H. Steiner die Phasen des Einflusses, den Sie auf die schweizerischen Forscher ausgeübt haben: Ihre kleine, aber umso inhaltsreichere Schrift: Über die Lautgesetze 97 hat wuchtig bei der Generation Morf und seinen Schülern eingeschlagen: Sie erinnern sich wohl, mit welcher klaren Einsicht Morf in seiner Zürcher Antrittsvorlesung 98 sich über die Bedeutung Ihrer Schrift geäussert hat. Die zweite Generation (Hubschmied, Jaberg und ich) standen in erster Linie unter dem Eindruck des Wortforschers, der neue Wege bahnte mit jener 94 Jud wurde erst auf das Wintersemester 1923/ 24 zum vollamtlichen Professor ernannt; cf. Brief Nr. 25. 95 Jud beklagt anschliessend den Rückgang der romanischen Sprachwissenschaft an den deutschen Universitäten zu Gunsten der neuem Literaturgeschichte und schließt nach einigen persönlichen Bemerkungen über den verstorbenen Kollegen Cornu. 96 Cf. N 85. 97 Cf. N 31. 98 In seiner Zürcher Antrittsvorlesung über das Studium der romanischen Philologie (1889) legte Heinrich Morf (1854-1921) Gewicht auf die Vermittlung von Schuchardts Auffassung über die sprachgeschichtlichen Vorgänge. Die Vorlesung ist abgedruckt in Morfs gesammelten Schriften Aus Dichtung und Sprache der Romanen, 2. Reihe, Straßburg 1911. 36 Siegfried Heinimann Kampfesfreude, die uns mitriss. So haben Sie, verehrter Meister, in dem Lande, zu dem Sie stets warme Liebe hegten, für Ihre Ideen Widerhall gefunden, und es danken dem Meister von Graz alle jene, die in der Forschung nicht Handwerksarbeit, sondern Künstlerwirken sehen wollen. Ihr 80. Geburtstag wäre wohl, wenn der Krieg nicht die Geister getrennt hätte, in der ganzen Sprachforschergilde in herzlichem Gedenken all Ihrer grossen Forschungsarbeit gefeiert worden: aber in der Not erkennt man seine wahren Freunde. Mögen am Samstag einige Briefe weniger bei Ihnen die Wünsche bringen, umso echter sind diejenigen der Gratulanten, die sich jetzt einstellen. Und wollen Sie, verehrter Meister, inmitten des Chorus freundlicher Stimmen, auch aus weiter Feme die meine heraushören: sie ist nicht die lauteste, aber eine der herzlichsten. Ihnen ein achtzigstes Jahr in voller Gesundheit wünschend, verbleibe ich in warmem Danke Ihr J. Jud Nr.25 UBG 5221 17. IV. 23 Verehrter Meister, Der in Aussicht gestellte Brief liess länger auf sich warten, als ich es geplant: aber die letzten drei Monate brachten soviel Unvorhergesehenes 99, dass ich nicht die notwendige Ruhe fand, mein Versprechen einzulösen. Zuerst kam mein Vortrag über die tessinische Ortsnamenforschung (Mitte Februar), der mir ausserordentlich viel zu schaffen gab, dann wurde mein Vater schwer krank, so dass er Wochen zwischen Leben und Tod schwebte: hierauf meine Ernennung zum Extraordinarius an der Universität, die Grippe packte mich selber für acht Tage an; es folgte der Abschied vom Gymnasium, der mir schwer fiel, und schliesslich in den letzten drei Wochen die Ausarbeitung meiner Antrittsvorlesung, die am 10. Juni festgesetzt ist. Jetzt vor Anfang des Semesters will ich noch rasch meine mich arg drückenden Briefschulden begleichen: das Versprechen, das ich Ihnen gegeben, drückt mich ganz besonders. Indirekt durch Prof. Spitzer habe ich erfahren, wie sehr das Brevier Ihren Wünschen entgegengekommen ist: es ist wirklich ein Monumentum, das berufen ist, Ihren Worten ein Echo zu sichern, wie es kaum einem Sprachforscher beschieden ist. Es wäre eigentlich für uns interessant zu erfahren, welche im 99 Im Original: Unvorgesehenes. Briefe von Jakob Jud an Hugo Schuchardt 37 Brevier aufgenommenen Gedankengänge Sie heute zu modifizieren wünschten: für eine zweite Auflage wäre eine solche Revision mit der in Noten hinzuzufügenden neuen Fassung der Gedanken überaus wertvoll. (...) Mit dem kommenden Semester beginnt nun ein neuer Abschnitt meines Lebens: nicht als ob ich restlos glücklich wäre (denn die Mittelschule bot mir im Französischunterricht ein seelisches Gleichgewicht zur mehr rationalistischen Sprachwissenschaft), aber andererseits muss doch die Concentration der Arbeit auf ein Gebiet und an einer Schule mir die Last vermindern. Dazu tritt nun der Abschluss der Mundartaufnahmen in Italien durch Herrn Dr. Scheuermeier in grössere Nähe (Oktober 1923), und da gilt es, sich eingehend mit den Problemen der Drucklegung auseinanderzusetzen. Und bei der starken Betonung des Sachlichen in unseren Aufnahmen ist 100 die Darstellung des Sachlichen innerhalb der sprachlichen Formen eine sehr heikle Aufgabe, die Jaberg und ich mit Hilfe einer Reihe von Probekarten zu lösen versuchen müssen. Also «une corvee immense» erwartet die beiden Initianten. (...) Sonst ist nicht viel zu erwarten in diesen Zeiten: Deutschland 101 wendet sich gegenwärtig ganz Spanien zu, und die Sprachforschung ist gegenwärtig weniger denn je in der Universität als «aktuell» empfunden; in Italien ist merkwürdige Sterilität in allen methodischen Fragen. Die Ermattung macht sich überall sehr stark fühlbar. Die «Dacoromania» ist dagegen ein erfreuliches Symptom im Osten Europas 102. ( •.• ) Aber nun soll mein Brief nicht allzu lang werden. Ihnen wünsche ich guten Frühling und stets starke Arbeitsfreude. Mit herzlichen Grüssen verbleiben (...) 10 3 Ihre ergebenen M. und J.Jud 100 Im Original: spielt. 101 Gemeint ist natürlich die romanistische Forschung und Lehre in Deutschland. 102 Der 1. Band der Zeitschrift Dacoromania ist 1921 mit der Jahrzahl 1920/ 21 in Cluj/ Klausenburg erschienen. 103 In einem zweiseitigen Postscriptum erteilt Jud sprachgeographische Auskünfte, vor allem aus dem ALF. - 1924/ 25 werden die Briefe spärlicher und auch weniger leidenschaftlich. Von 1925 ist ein einziger erhalten, von 1924 deren zwei und eine Postkarte. Dominierendes Thema ist jetzt der Italienische Sprachatlas, der sich weiter nach Süden ausdehnt als ursprünglich geplant, und die Frage einer Zusammenarbeit mit italienischen Dialektologen. Wir lassen diese Briefe beiseite und geben noch die zwei von 1926. Nr. 27 vom 26. Dez. 1926 ist der letzte, den Jud an Sch. gerichtet hat, wenn nicht ein späterer verloren gegangen ist. Am 21. April 1927 ist Hugo Schuchardt gestorben. Schuchardts Briefe an Jud sind nur bis zum 8. Mai 1922 erhalten. 38 Nr.26 Verehrter Meister! Siegfried Heinimann UBG 5229 3. II. 26 Zu Ihrem Geburtstag möchte ich Ihnen warme Glückwünsche darbringen; wenn auch Ihr Brief etwas mutlos klang, so wollen wir doch hoffen, dass die seelische und körperliche Krise rasch vorübergehen wird. Ihr prächtiger Lebenselan hat immer wieder über alle solchen Beschwerden den Sieg davongetragen. Herzlichen Dank schulde ich Ihnen für den letzten Aufsatz: Der Individualismus in der Sprachforschung 104: Sie haben da ein Problem angeschnitten, das Ihnen stets am Herzen lag und über das so manche Forscher sich ausschweigen. Die seelenlose «Objektivität» der Forschung hat einer ganzen Generation von Forschern den Gedanken verwehrt, eine Selbstprüfung vorzunehmen, die periodisch für den Gelehrten und für die Forschung heilsam wäre. Wir feiern Prof. Gauchats 60. Geburtstag Samstag abend mit der Überreichung eines Bandes 105, es werden da eine schöne Zahl von schweizerischen Romanisten sich einfinden, um ihm zu huldigen, der zugleich noch mit der Würde des Rektors · für zwei Jahre ausgestattet worden ist. Von Gillieron habe ich in den letzten Tagen nicht eben guten Bericht: es scheint, dass sein Magen nicht mehr recht reagiert. Sie können sich denken, dass seine Schweizer Freunde sehr um ihn besorgt sind: wir hatten ihn im letzten Herbst in seinem kürzlich gekauften eigenen Haus besucht und ihn wie immer voll Kampfeslust und neuer Ideen gefunden. Ein solches Temperament in unserer Forschung zu missen, wäre ein Gedanke, an den man sich fast nicht gewöhnen könnte. Darf ich Ihnen verraten, dass ich nächsten Sommer im Proseminar Ihr Brevier mit den Studenten besprechen werde? Sie sehen, Sie veralten nie, denn die Jungen sollen in Ihre Gedankenwelt wieder eingeführt werden, damit der Kontakt zwischen den grossen Führern und den Epigonen nicht verloren gehe. Also nochmals alles Gute und Liebe für das kommende Jahr! Stets Ihr J.Jud 104 Cf. N 36. Es ist die letzte Schrift von Sch., die noch zu seinen Lebzeiten erschienen ist. 105 Festschrift Louis Gauchat, Aarau 1926. Briefe von Jakob Jud an Hugo Schuchardt Nr.27 Verehrter Meister, 39 UBG 5230 26. XII. 26 Zum kommenden Jahre wünschen wir Ihnen wiederum alles Gute: möge der angebrochene Winter Ihnen nicht allzu schwer fallen jetzt, da die schlimmen Nachkriegsjahre langsam sich zu lichten beginnen. In den letzten Monaten habe ich sehr wenige Nachrichten von Ihnen erhalten: hoffentlich ist das ein gutes Zeichen, dass bei Ihnen alles seinen normalen Gang geht. Ich selber habe ein sehr schweres Jahr hinter mir: der Umzug der Wohnung von Zürich nach dem Vorort Zollikon bedeutete schon eine starke Anspannung aller Kräfte, der Bau des Hauses eine nicht minder grosse, die sich seit letztem Neujahr bis in den Hochsommer ausdehnte. Jetzt da nun dies alles vorüber ist, ermesse ich erst, wie stark ich mit allen wissenschaftlichen Arbeiten in Rückstand geraten bin. Besonders die Vorbereitungen für das erste Faszikel des Atlas haben darunter zu leiden gehabt. Ueber den Gang der linguistischen Studien werden Sie nicht wenig erfreut sein: die Indogermanisten weiten sich immer mehr zu allgemeinen Sprachforschern aus, wogegen dieselbe Tendenz sich bei den Romanisten von Ausnahmen abgesehen kaum verfolgen lässt. Die romanische Sprachwissenschaft pflegt in Deutschland nur noch eine ganz geringe Zahl von Forschern: die ausgesprochene Tendenz zur einseitigen Bevorzugung der Literaturwissenschaft auf den Lehrstühlen der Universitäten wird über kurz oder lang den Nachwuchs aussterben lassen. In Hinblick darauf, dass die nächsten zehn Jahre ganz dem Atlas gewidmet sein müssen, fehlt mir jeglicher Antrieb, grössere Arbeiten zu unternehmen. Es ist mir, als ob ich in ein ganz dunkles Tunell eintrete, dessen kleine Lichtöffnung ganz in der Ferne sichtbar ist. Wenn ich den Ausgang des Tunells, d. h. die Veröffentlichung des Atlanten mit Jaberg zusammen erreiche, dann sind die beiden Unternehmer des Atlanten schneeweisshaarige Männer. Und nun alles Gute, auch von meiner Frau, und warme Wünsche J.Jud Bern Siegfried Heinimann «Rationale signum et sensuale» Concezione linguistica e stile nel primo libro del De vulgari eloquentia 1. Introduzione Leggendo e rileggendo il De vulgari eloquentia, si e eolpiti dal faseino ehe esereita questo trattato danteseo non finito, non solo per la novita del pensiero, ma anehe per l'arte dell'espressione. Stupisee la raffinata pluralita stilistiea, insolita nel genere del trattato, eon la quale Dante eonduee il lettore per il sentiero dei suoi ragionamenti. Hans Rheinfelder ha rilevato nel 1957 l'interesse ehe il De vulgari suseita anehe dal lato stilistieo 1• Ma in genere la eritiea ehe sie oeeupata del trattato si e eoneentrata sui tanto diseussi problemi di eontenuto. E vero ehe Vineenzo Mengaldo, nelle note al testo della sua magistrale edizione del De vulgari 2 , addita puntualmente i fenomeni stilistiei degni di attenzione. Ma si tratta di osservazioni singole, per lo piu dell'identifieazione di determinate figure retoriehe o di eommenti su fatti lessieali. Anehe negli artieoli dello stesso autore nell' Enciclopedia Dantesca relativi al De vulgari eloquentia 3 , si eerea invano una valutazione eomplessiva della forma del testo 4 • Se mi sono proposta di oeeuparmi, nelle osservazioni ehe seguono, dello stile del De vulgari, e perehe sono eonvinta ehe l'argomento meriterebbe una trattazione piu approfondita. Prima di tutto perehe la pluralita stilistiea del trattato latino e eome un preludio alla maestria stilistica della Commedia. Ma anehe (ed e questo l'aspetto ehe mi preme sottolineare) perche esiste un rapporto intrinseeo tra la eoneezione linguistiea di cui tratta il primo libro (concezione del linguaggio umano in genere e del volgare illustre italiano in partieolare) e la forma del testo 5 • Dante nel capitolo III, d'aecordo con la tradizione tomistica, definisce il linguaggio umano eome «rationale signum et sensuale» (III/ 2). Questa bipolarita familiare L «Dantes Stilkunst in seinem Büchlein von der italienischen Kunstsprache», in: RHEINFELDER 1975: 51-63. 2 MENGALDO 1979. Se citiamo MENGALDO senza anno, ci riferiamo sempre all'edizione de! De vulgari eloquentia del 1979. 3 «De vulgari eloquentia» in: Enciclopedia Dantesca II, Roma 1970: 399-415. Cf. «illustre», «lingua», «pantera». 4 Nell'articolo «stili» dell'Enciclopedia Dantesca (di MENGALDO anch'esso) non si parla dello stile delle apere in latino. Lo stesso vale per BALDELLI 1978. , Un apprezzamento simile sembra essere alla base dell'ultimo paragrafo di RHEINFELDER 1957. 42 Ricarda Liver a noi moderni (almeno da Saussure in poi) per Dante e un effetto neeessario della natura umana ehe parteeipa sia alla ratio sia alla materia (cf. Convivio III/ VII/ 5). Ma l'elemento razionale, all'interno del segno linguistieo bipolare, e privilegiato in quanto e proprio la parteeipazione alla ratio ehe fa l'uomo: «seeondo l'umanitade propriamente, eioe seeondo ragione» (Conv. III/ XI/ 14). E tra «quelle operazioni ehe sono proprie de l'anima razionale», Dante pone in prima luogo la faeolta del linguaggio (Conv. III/ VII/ 8). Come vedremo, il eoneetto di ratio e fondamentale e onnipresente nel trattato. Nondimeno ha la sua importanza anehe l'altro polo, quello «sensuale», sia nella eoneezione linguistiea di Dante, sia nella sua prassi stilistiea nel De vulgari. La natura doppia del linguaggio umano, razionale e materiale in uno, trova riseontro in quella ehe ehiamerei la polarita stilistiea fondamentale del trattato, eioe la tensione eontinua tra ragionamento astratto di earattere filosofieo-seolastieo e eoneretizzazione espressiva. Cereheremo di rintraeeiare in seguito le strategie stilistiehe attraverso le quali Dante avvieina il suo pensiero alla sensibilita del lettore, offrendogli «ponti e seale» per arrivare, eoll'aiuto della fantasia, alla eomprensione di eontenuti astratti. Queste strategie sono varie e vengono sfruttate in modo raffinato e svariato. Si e aeeennato alla tensione astratto-eonereto. Nello stesso ordine di idee, si puo seorgere nel trattato un'alternanza tra espressione e�plieita ed espressione implieita o definizione «e negativo» (per esempio nei eapitoli da XI a XV, dove si diee quel ehe il volgare eereato non e, versa i eapitoli da XVI a XVIII dove lo si definisee positivamente). La maero-strutturazione del testo viene effettuata attraverso una divisione tematiea primaria, spesso aeeompagnata e assottigliata da proeedimenti metatestuali 6 • Frequenti eambiamenti di registro stilistieo (di tonalita) eostituiseono un ulteriore fattore strutturante. L'abbondanza di figure retoriehe non e eerto dovuta solo al bisogno di fregiare il testo di «ornatus», bensi e da vedere eome un tentativo di sfruttare il lato «sensuale» della lingua, di dare eorpo al eontenuto teorieo. Soprattutto le frequenti metafore e similitudini, spesso eombinate tra di loro, eoneretizzano o fingono di eoneretizzare quel contenuto eentrale ehe e l'ideale linguistieo proposto da Dante. 6 Cf. CONTE 1988: 138. «Rationale signum et sensuale» 43 2. Strategie stilistiche nei primo libro del De vulgari eloquentia 1 2.1 Strutturazione del contenuto e segnali metatestuali 8 La struttura del cantenuta (avvero macrostruttura tematica) del prima libro del De vulgari e malta chiara; madificanda la schema stabilita dal Mengalda, secanda cui una prima parte camprenderebbe i capitala da I a X, una secanda quelli da XI a XIX 9 , la si puo descrivere came segue: I Introduziane al trattata intern Da II a X/ 2 Parte introduttiva: natura, arigine e storia del linguaggia umana Da X/ 3 a XVIII Parte centrale: il valgare illustre italiana, suddivisa in due parti: Da XI a XV Rassegna dei valgari d'Italia Da XVI a XVIII Definiziane del valgare illustre XIX Canclusiane del prima libro. Ognuna di queste parti e marcata chiaramente came satta-unita tramite segnali metatestuali. Cam'e da aspettarsi nel genere del trattata, la presenza di tali segnali e particalarmente forte nel capitola introduttiva e in quella conclusiva. Nel prima capitala, l'autare dichiara la sua intenziane («lacutiani vulgarium gentium prodesse» I/ 1) e definisce il sua argamenta (la «vulgaris locutia» naturale, apposta alla «gramatica» artificiale, I/ 2-3). Nell'ultima capitolo del libro, Dante riassume il risultata della discussiane precedente (XIX/ 1) e preannuncia il cantenuta del secanda libro e dei libri seguenti (XIX/ 2-3). I segnali metatestuali sana i verbi in prima persona (dicimus . . . quod I/ 2, dicimus XIX/ 1 ecc.) e le espressioni deittiche all'interno del testo («ut palliciti sumus in principia huius aperis» XIX/ 2, «in inmediatis libris tractabimus» XIX/ 2) 10. Mi sembra indubbia ehe la cesura tra le due parti principali del libro non e, came vuale il Mengaldo, l'inizio del capitalo XI, bensl la meta del capitolo X. I due primi paragrafi di X cantinuano il discarso di IX dave Dante esamina le cause della diversificaziane dell'«ydioma tripharium» e del mutamento linguistica in genere. All'inizio del capitalo XI, l'autare riprende il tema dell'«ydioma tripharium» e si damanda quale delle tre lingue, la lingua d'oi'l, quella d'oc o la lingua del si, meriti 7 Ci limitiamo al primo libro perche costituisce un testo chiuso in se. Inoltre, la variazione stilistica e molto piu grande nel primo libro ehe non nel secondo, piu limitato tematicamente e piu tecnico. s Puo sembrare problematico designare Ja strutturazione metatestuale come «strategia stilistica». Si potrebbe obiettare ehe appartiene alla linguistica testuale piuttosto ehe alla stilistica. Ma a parte le difficolta e lo scarso consenso in quel ehe riguarda una definizione de! concetto di «stile» (cf. SANDERS 1977: 7-9), mi pare legittimo un punto di vista ehe considera «stilistiche» le leggi di strutturazione di un testo (anche letterario) nella loro totalita. 9 MENGALDO 1979: 5. 10 CL CONTE 1988: 138 s. 44 Ricarda Liver di essere preferita alle altre. Dopo aver dato un giudizio elegantemente indiretto a favore dell'italiano, Dante inizia la parte relativa al volgare italiano nel paragrafo 3 con una netta dichiarazione metatestuale ehe manca invece all'inizio del capitolo XI: Nos vero iudicium relinquentes in hoc et tractatum nostrum ad vulgare latium retrahentes, et receptas in se variationes dicere nec non illas invicem comparare conemur. Dicimus ergo ... Questa divisione ehe mette in evidenza la struttura tematica del libro, ne rivela inoltre una composizione perfettamente simmetrica (1 + 8 e mezzo + 8 e mezzo + 1), procedimento non inconsueto in Dante. E significativo pure ehe la prima meta del libro (X/ 2) finisce con la (prima) menzione degli Stilnovisti. Rimane comunque il fatto ehe la seconda parte del capitolo X, pur facendo parte tematicamente della seconda meta del libro, ne e una specie di prologo. 11 vero tema di questa seconda parte, la ricerca del volgare illustre, comincia all'inizio del capitolo XI colla metafora della venatio (cf. qui sotto p. 49). E altamente significativo il segnale metatestuale ehe marca Ja suddivisione della seconda parte del libro. All'inizio del capitolo XVI, dopo aver constatato l'esito negativo della caccia al volgare illustre nei volgari d'Italia dei capitoli da XI a XV, Dante afferma ehe a questo punto e neccessario cambiare metodo di ricerca: «rationabilius investigemus» (XVI/ 1). L'avverbio rationabilius, contrastando fortemente col cotesto metaforico, sta a indicare ehe dopo il metodo d'investigazione empirico adottato finora, Dante passera ad un'indagine deduttiva astratta 11 • I richiami alla ratio sono frequenti, sia nelle parti metatestuali, sia nel testo base. Ci soffermiamo brevemente sui casi piu significativi. Nel primo paragrafo del capitolo VI, Dante dichiara ehe trattera in seguito della lingua di Adamo. Nei paragrafi 2 e 3, qualificati dall'autore stesso come digressione (cf. VI/ 4: «redeuntes igitur ad propositum»), Dante si scalda contro il municipalismo o campanilismo ehe crede ehe il proprio idioma sia il piu bello del mondo, per opporre poi ad una tale limitatezza il proprio atteggiamento di cosmopolita il quale, rigettando i sentimenti ehe gli ispira l'amore irriflesso per la propria patria, si forma un giudizio oggettivo basato sulla riflessione. L'antitesi fortemente accentuata tra ratio e sensus («rationi magis quam sensui spatulas nostri iudicii podiamus», VI/ 3), riecheggiata dall'opposizione sensualitas-ratiocinantes nella frase seguente, allude alla definizione della lingua quale «rationale signum et sensuale» (III/ 2). II carattere armonico del volgare di Bologna, giudicato da Dante in modo piu benigno ehe altri dialetti italiani, viene spiegato come l'effetto logico della commixtio oppositorum: 11 Cosl il MARIGO, citato da MENGALDO nella nota al testo. «Rationale signum et sensuale» 45 ratiorrabile videtur esse quod eorum loeutio per eommixtionem oppositorum lern suavitatem remaneat temperata (XV/ 5). ad laudabi- Dante insiste sul eoneetto di rationabile, perehe antieipa qui un prima elemento definitorio positivo del volgare illustre eereato, il earattere equilibrato e temperato di una lingua urbana. Questo earattere equilibrato del volgare illustre sara messo in evidenza con una metafora nel eapitolo XVIII dove si tratta della curialitas: quia eurialitas rril aliud est quam librata regula eorum que peragenda surrt (XVIII/ 5). Ed eeeo ehe si ripresenta il eoneetto di ratio quale tratto eomune dei membri della euria ideale: sie membra huius gratioso lumine ratiorris unita surrt (XVIII/ 5). E gratiosum questo lume essendo dono divino, eome diee il passo gia eitato del Convivio sulla faeolta del linguaggio in quanto proprieta umana: quelle operazioni ehe sono proprie de l'anima raziorrale, dove la divina luee piu espeditamerrte raggia (Conv. IIINII/ 8). In eonclusione, i frequentissimi riehiami alla ratio 12 , spesso in antitesi a sensus, sono segnali ehe rammentano al lettore la eoneezione dantesea del linguaggio umano insieme razionale e materiale eon privilegio evidente del lato razionale. 2.2 Procedimenti stilistici miranti alla concretizzazione o figurazione di contenuti astratti La ricchezza e vivacita del linguaggio figurato evidentissima nella Divina Commedia si osserva anehe nei trattati, soprattutto nel Convivio. Metafore e similitudini sono presenti anehe nei trattati latini, nella Monarchia forse in misura minore rispetto al De vulgari eloquentia dove Dante sfrutta questi proeedimenti in un modo ehe a Rheinfelder e sembrato straordinario 13 . Difatti, l'uso ehe Dante fa dello strumento stilistico del parlare figurato nella parte dedicata al volgare illustre e di una raffinatezza senza pari. In un primo approccio, si puo constatare ehe Dante traduce dei contenuti astratti in immagini eoncrete e suggestive, cosl il processo dell'investigazione razionale nella metafora della caccia (VI/ 1, XI/ 1, XVI/ 1) o il concetto di un ideale linguistico (il volgare illustre) nell'allegoria della pantera (XVI/ 1). Un'analisi stilistica piu approfondita del tessuto testuale rivela invece una situazione molto piu complessa 12 Cf., altre ai luoghi citati, IV/ 3, IV/ 4, VI/ 1, VIII/ 1. IX/ 1, IX/ 5, XVIII/ 1. 13 RHEINFELDER 1975: 57-59. 46 Ricarda Liver e sottile. Prima di tutto, ci si rende eonto ehe il diseorso di Dante, inveee di seguire un'andatura argomentativa eome la si aspetterebbe in un trattato 14 , proeede in un'altra maniera. II suo modo di «mentis enucleare eoneeptum», eome deserive nel eapitolo II ogni atto di parola, eonsiste (e mi riferiseo in cio ehe segue ai eapitoli da XI a XVIII relativi al volgare illustre) nel dire e non dire, nell'alternare espressioni esplieite eon affermazioni implieite, nell'illustrare asserzioni astratte eon immagini eonerete e nel eombinare diversi eampi metaforiei tra di loro. (Notiamo tra parentesi ehe questo deviare dallo stile trattatistieo usuale, limitando ad un minimo le asserzioni esplicite, ha eontribuito senz'altro alle diseussioni perpetue della eritiea sulla vera intenzione di Dante riguardo al eoneetto di volgare illustre.) Abbiamo gia notato (cf. sopra p. 42) ehe nella prima parte della diseussione intorno al volgare illustre, nei eapitoli da XI a XV, Dante ragiona «e negativo», dieendo quel ehe non eil volgare illustre, mentre ehe i eapitoli da XVI a XVIII lo definiseono positivamente. I eapitoli da XI a XV sono rieehi di partieolari eonereti, i eapitoli da XVI a XVIII inveee privilegiano un ragionamento di stile seolastieo. Si oppone dunque un'affermazione negativa di espressione prevalentemente eonereta ad un'affermazione positiva di espressione prevalentemente astratta. Dieo «prevalentemente» perehe le strategie rilevate non sono esclusive. Ein prima linea il diseorso metaforieo ehe fa da legame stilistieo tra le due parti. Con la maerostruttura «eonereto/ negativo» - «astratto/ positivo» Dante allude al fatto ehe il volgare illustre dev'essere eoneepito eome un ideale. Che questo ideale sia realizzato nella poesia degli Stilnovisti (X/ 2, XVII/ 4) non toglie ehe il eoneetto come tale sia quello di un ideale. II earattere ideale del volgare illustre si desume sia da affermazioni esplieite sia da espressioni in eui la nozione d'ideale e implicita. E ovvio ehe le affermazioni esplieite sono eolloeate nei eapitoli di earattere teorieo deduttivo. Il eapitolo XVI introduee il eoneetto dell'unita base ehe si trova in tutte le eose, I'unum ac simplicissimum ehe ne ela misura e il eomune denominatore. Cosi nelle azioni degli uomini ei sono eerti signa (si potrebbe dire: norme di eomportamento) in base ai quali gli uomini sono giudieati: per l'uomo in assoluto e la virtu, per l'uomo in quanto eittadino ela legge, per l'uomo in quanto italiano sono «quedam simplieissima signa et morum et habituum et loeutionis», tra eui il volgare in questione. II earattere ideale, normativo e di giusto mezzo o eontemperamento d'opposti 15 del volgare illustre risulta anehe dagli epiteti cardinale, aulicum e curiale, eommentati nel eapitolo XVIII. Ma piu ehe le affermazioni (piu o meno) esplicite astratte, sono eerti proeedimenti stilistiei quali Ja metafora, l'antitesi e la formula paradossale ehe fanno risaltare il earattere ideale del volgare illustre. La piu suggestiva delle immagini equella della pantera (XVI/ 1). Piuttosto ehe 14 Cf. ! a discussione su «style» e «non-style» in BoYDE 1971: 23-40. 1s Cf. MENGALDO ad IINII/ 6, N 9. «Rationale signum et sensuale» 47 d'una metafora si tratta di un'allegoria 16• La pantera, nei bestiari medievali ehe si rifanno al Physiologus, sta a signifieare Cristo 17 . Se Dante seeglie quest'emblema eome figura simboleggiante l'eeeellenza del volgare illustre, lo fa perehe puo eontare sulla eomprensione del lettore medievale per eui l'assoeiazione pantera - Cristo e automatiea. L'altissimo valore assegnato al volgare illustre risulta anehe dal eonfronto esplieito tra questa forma ideale di linguaggio e Dio, «simplieissima substantiarum» (XVI/ 5). Dante introduee questo eonfronto eome eommento esplieativo alla formula paradossale «in qualibet redolet eivitate nee eubat in ulla» ehe earatterizza il volgare illustre (XVI/ 4), variazione del preeedente «redolentem ubique et neeubi apparentem» riferito alla pantera (XVI/ 1). Due eose sono da osservare: 1) La formula paradossale e topiea nel linguaggio saerale eristiano in eontesti dove si tenta di deserivere la natura divina non afferrabile dall'intelligenza umana. Dante ne fa largo uso nella preghiera di S. Bernardo alla Vergine in Paradiso XXXIII 1 8• Se earatterizza qui il volgare illustre mediante una formula paradossale, sottolinea eon questo proeedimento stilistieo il earattere ideale e quasi-divino dell'argomento eentrale del trattato. 2) Il verbo redolere, legato nella sua aeeezione primaria eonereta ('far sentire un odore') alla pantera nella tradizione del Physiologus, ha fin dall'antiehita un signifieato traslato in riferimento a fatti linguistici e stilistiei. Lo stesso vale per altri termini appartenenti al eampo metaforieo della eaeeia usati nel De vulgari, eosi venari (VIil, XI/ 1), investigare (XVI/ 1), tenticula (ibid., latino classieo tendicula) 1 9• Il earattere ideale del volgare illustre, oltre ehe dall'allegoria della pantera e dalle formule paradossali eollegate eon essa, viene sottolineato anehe dalla frequenza dell'antitesi nell'argomentazione dantesea. Le antitesi prineipali del primo libro relative al volgare illustre 20 sono tutte imperniate sull'idea dell'unum, di un eentro ideale ehe eostituisee la norma e la misura delle manifestazioni divergenti. Dante insiste sul eoneetto del denominatore eomune nel eapitolo XVI, dove parla 16 Per la delimitazione dell'allegoria dalla similitudine cf. MrcHEL 1987: 544ss. 17 Cf. MENGALDO ad I/ XVI/ 1 e l'articolo «pantera» dello stesso autore nell'Enciclopedia Dantesca. A proposito della connotazione religiosa dell'allegoria della pantera, Mengaldo parla di un «evidente alone religioso di cui Dante avvolge nel trattato la sua nozione di volgare illustre» (MENGALDO 1973: 270). 1s Cf. LrvER 1979: 393 e N 176. 19 MENGALDO ad VI/ 1 e ad XVI/ 1. Nell'articolo «pantera» dell'Enciclopedia Dantesca il MENGALDO fa notare ehe in questi casi Dante «rida attualita e vivezza di metafore concrete a vecchi traslati ormai cristalizzati nell'uso scientifico e privi delle originarie connotazioni» (MEN- GALDO 1973: 270). Non credo tuttavia ehe il significato originario concreto dei lessemi in questione sia scomparso dalla coscienza di chi usa queste voci, dato ehe si continua ad impiegarli anche nell'accezione primaria. 20 Lasciamo da parte l'importante antitesi «naturalis artificialis» e i problemi interpretativi connessi con essa. Cf. a proposito DRAGONETTI 1961: 9ss., CoRTI 1981: 31ss., MENGALDO ad I/ I/ 4.