Vox Romanica
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0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
1992
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Kristol De StefaniAUGUST DAUSES, Theorien des Sprachwandels. Eine kritische Übersicht, Stuttgart (Steiner) 1990, 93 p.
121
1992
R. de Dardel
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226 Besprechungen Comptes rendus Französischen möglich sind. Der Beitrag ist somit kein prinzipieller zu Tesnieres Translationstheorie, sondern vielmehr ein empirischer zu einem bestimmten Typ von Konnexionsebenenwechsel, der mit der Translation gleichgesetzt wird. Interessante Frequenzaussagen zu dieser Art von Ebenenwechsel sowie der morphologischen Markierungselemente sind also zu erwarten und werden auch in aller Sorgfalt geliefert. Betrachtet man jedoch das Beispielmaterial für die verschiedenen Arten von Ebenenwechsel (0 > Kl: Berger du Nord: laine-moi; X> K2: je/ tulillon casse la casse; du pareil; du qui porte; X> K3: ! es garr;ons etaient tres filles; une robe trompe l'ceil; X> K4: un garr;on coiffe derniere mode), läßt sich allerdings nur schwer der Konnex zur eingangs gegebenen Translationsdefinition herstellen, vgl. «Den Begriff der ,Translation> reservieren wir ...für den besonderen Fall, daß ein Wort trotz Wechsels der Ebene sein ursprüngliches Konnexionspotential behält (Typ: un voyage fatigant les enfants)» (83), da in allen aufgeführten Fällen das Konnexionspotential gerade nicht beibehalten wird. Hinzu kommt, daß im Analyseteil der Begriff der Translation kaum mehr fällt. Und last but not least wird das, was Tesniere Translativ genannt hat, konsequent zum «Wechselmarken> (z.B. auch in den Synopsen, 98-103 ). So wertvolle Einblicke der Beitrag von Krefeld für die Nutzbarkeit lexikalischer Einheiten auf den diversen Konnexionsebenen auch bietet, so groß sind die Probleme, die die Rezensentin hat, diese Ausführungen dem Oberkapitel «Translation» einzubeschreiben. Aber die Diskussion um den Translationsbegriff kann und soll nicht im Rahmen einer Rezension geführt werden. Der dritte Hauptteil nähert sich dem zentralen Rezeptionsbereich des Tesniereschen Ansatzes und ist der Diskussion um Aktanten und Zirkumstanten gewidmet. GERD W0T- J AK, Einige Ergänzungen, Modifikationen und Angaben zu ,Ergänzungen> und ,Angaben> (109-128), legt seinen Ausführungen, die vornehmlich methodologischen und virtuell übereinzelsprachlichen Aspekten gelten, einen rein quantitativen Valenzbegriff zugrunde, einen Valenzbegriff, der rein syntaktisch definiert wird. Die Valenz wird als sememabhängig gesehen.Bei der Überführung in den discours kann es zu diversen Reduktionsschritten kommen bis hin zur Realisierung einer textuellen Minimalvalenz, wobei es für jedes Verb eine usualisierte Grundvalenz gibt, die zwischen den beiden Polen (diese potentiell einschließend) anzusiedeln ist. Die Aktantifizierung, d.h. die Auswahl aus den möglichen sememgegebenen Valenzstellen ist variabel und abhängig von Ko- und Kontext. Auf obligatorische Nichtaktantifizierung von Argumenten bei bestimmten Verben wird ebenfalls eingegangen (z.B. er gibt [*Karten]). Modifikatoren hingegen im discours aktuell als ,Angaben> gehören zwar nicht zur Valenz, können jedoch genau wie die Valenz sememindiziert sein, unbenommen der Tatsache, daß ihre Realisierung obligatorisch (z.B. riechen: gut/ schlecht, essen: Brot/ gern usw.) oder auch nur fakultativ sein kann. Damit bewegt sich Wotjak einen großen Schritt weg von der landläufigen Auffassung, Modifikatoren/ Zirkumstanten/ Angaben seien syntaktisch gesehen prinzipiell fakultativer Natur. Allerdings läßt der Beitrag eine Scheidung zwischen Satzmodifikator und Verbmodifikator bzw. eine allgemeine Stellungnahme hierzu vermissen.- Diese Scheidung hingegen bildet den Ausgangspunkt für den höchst anregenden Beitrag von THOMAS KoTscm, Zirkumstanten und komplexe Prädikate (129-37), wenn ihn die Propositionsmodifikatoren im folgenden auch nicht weiter interessieren.Im Zentrum der Ausführungen stehen vielmehr die verbmodifizierenden Zirkumstanten (er sagt K[ern]-Zirkumstanten, da sie den Nukleus ,Verb> betreffen). Solche K-Zirkumstanten stehen in Relation zu einer sog. unvollständigen Prädikation und bilden mit dem Verb gemeinsam eine semantische Einheit, das nun vollständige Prädikat. Als Illustrationsbeispiel dienen il dispersa la foule ,avec brutalite>, La police surveillait ,etroitement> la maison usw.Dabei nimmt der Verf.im allgemeinen Rahmen eines dynamischen Satzbildungskonzepts eine nicht näher definierte (chronologische? ) Vorrangigkeit der komplexen Prädikatenbildung vor der Einführung des 1. Aktanten an, also 1. disperser la foule avec brutalite, 2. il dispersa la foule avec Besprechungen - Comptes rendus 227 brutalite, bzw. 1. surveiller etroitement la maison, 2. la police surveillait etroitement la maison. Zusätzlich komme es zu einer Selektion weiterer Aktanten durch das komplexe Prädikat, z.B. j'emploie <Ce verbe, transitivement, aber *j'emploie da clef, transitivement. Daß tatsächlich von einem selektionsrelevanten komplexen Prädikat auszugehen sei, zeige auch der Nominalisierungstest: allein l'emploi transitif de ce verbe ist möglich; auch hier bilden verbe und transitif eine Einheit. Damit konnte der Verf. zeigen, daß nicht nur zwischen Prädikat und Aktant, sondern auch zwischen Prädikat und (K-)Zirkumstant eine enge Verbindung besteht, und es sei nun die Aufgabe weiterer Untersuchungen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser beiden Verbindungstypen herauszuarbeiten. Der vierte Hauptteil ist Problemen der semantischen Typisierung von Aktanten gewidmet. JAKOB WüEST, Die Valenz sprechaktbezeichnender Verben im Französischen (141-156), analysiert im Rahmen des von Searle dargelegten pragmatischen Paradigmas einen Ausschnitt aus dem im Titel angeführten Verbtyp, und zwar insbesondere Verben des Sagens ohne spezifischen illokutiven Zweck (Leitverb dire), assertive Verben (z.B. affirmer, annoncer) und direktive Verben (z.B. demander, commander, conseiller) im Hinblick auf eine mögliche Relation, die zwischen der Bedeutung dieser Verben und ihrer Konstruktionsweise besteht. Der Verf. stellt dabei fest, daß die Konstruktionsmöglichkeiten derjenigen Verben, die einer der Untergruppen sprechaktbezeichnender Verben angehören, weitgehend identisch sind (etwa sind Verben des Typs dire wie dieses alternativ mit que-Sätzen, mit Nominalsyntagmen, Infinitivsätzen und indirekten Fragesätzen konstruierbar). Die Gemeinsamkeiten sind auffällig, aber eine 1: 1-Relation zwischen Bedeutung und Konstruktionsweise des Verbs lasse sich nicht feststellen, höchstens Regelmäßigkeiten, die ausgelöst seien durch die semantische Verwandtschaft solcher Verben. Hinsichtlich der didaktischen Rolle der Valenz zieht es der Verf. aufgrund seiner detaillierten Untersuchungen und Ergebnisse vor, den Valenzaspekt wie auch heute schon vielfach üblich semantischen und pragmatischen Kategorien unterzuordnen. - DANIEL JACOB, Dativ im Französischen? Zur Funktionsweise und Semantik der Ergänzungsklasse <a + NP, (157-186), und MARIA SELIG, Inhaltskonturen des <Dativs>. Zur Ablösung des lateinischen Dativs durch ad und zur differentiellen Objektmarkierung (187-211), widmen sich der Kategorie des ,Dativs> in ausgewählten romanischen Sprachen. Jacob geht dem Problem der unterschiedlichen Pronominalisierungsobligatorik in Fällen wie je parle a Pierre/ je lui parle und je pense a Pierre/ je pense a lui nach. Zwar handle es sich hierbei quantitativ gesehen um eine Marginalerscheinung (insgesamt 30 Verben, zu denen noch 5 Typen von locutions verbales kommen, von denen allen lediglich penser eine größere Frequenz besitzt), aber angesichts der zentralen Rolle, die die Pronominalisierung für die Aktantenidentifizierung spiele, um ein durchaus relevantes Phänomen. Der Verf. legt zu Recht dar, daß der Begriff ,Dativ> als Kasusbenennung für das Französische ein inadäquater ist, allerdings sei er für die Benennung einer bestimmten semantischen Funktion im Sinne der Kasusgrammatik durchaus operabel: Kasusmarke und Präposition, so wie sie für das Französische maßgebend ist, verbänden eine gemeinsame Aufgabe, nämlich die Kennzeichnung bestimmter Relationen. In diesem Sinne versucht der Verf. einen «semantischen Zugang» zum <Dativ>, der zugegebenermaßen nicht ganz frei sei von einer «introspektiven Spekulativität» (171). Im Rahmen der kasustheoretischen Terminologie wird dem ,Dativ> der Ausdruck einer Finalfunktion zugeordnet, und nur in diesem Falle sei eine klitische Pronominalisierung wie bei je parle a Pierre möglich. Allerdings gebe es auch hier Ausnahmen, die in diesem Rahmen nicht erklärbar seien. Offensichtlich ist der gewählte Erklärungsrahmen doch nicht hinreichend, aber Jacobs Versuch, das Phänomen über die semantische Rolle von 0 3 zu fassen, ist dennoch beachtlich, v. a. auch angesichts des zweiten Beitrags zu diesem Themenbereich von M. Selig. M. Selig versucht über die Inhaltskonturen des ,Dativs, den diachronischen Prozeß der Herausbildung von a-Objekten in den romanischen Sprachen, speziell im Spanischen, Sardischen und Engadinischen 228 Besprechungen - Comptes rendus zu erklären, d. h. den Ersatz der Allokonstruktionen Dativ und AD + Akk. durch die Konstruktion a + Nomen. Auf dem Umweg über das differentielle Akkusativobjekt in den genannten Sprachen, welches in Verbindung mit Nominallexemen mit dem Merkmal <+ menschlich> obligatorisch als Präpositionalobjekt mit der Präposition a realisiert wird (cf. sp. veo la casa vs. veo a Juan), wird die Herausbildung des dativischen a-Objekts plausibel gemacht und zwar über das Kriterium der Agensfähigkeit. Sowohl'+ menschlich' gekennzeichnetes direktes Objekt als auch das Dativobjekt als Interaktionspartner bei den ausgewählten Verbklassen (des Gebens/ Nehmens/ Sagens) sind prinzipiell agensfähig und erklären den gleichen Modus der Präpositionalisierung vom Lateinischen hin zu den betrachteten Sprachen. Ob dies auch für diejenigen romanischen Sprachen und Dialekte gilt, die das präpositional indizierte direkte Objekt '+ menschlich' nicht kennen, wird nicht thematisiert. - Im Beitrag von C. Hernandez Sacristan, Reflexiones sobre la valencia estativa. Con especial atenci6n al espaiiol y el cataldn (213-234) steht u. a. die für die Iberoromania typische Scheidung zwischen ser und estar im Mittelpunkt. Sorgfältig werden Unterschiede in der Argumentenkonfiguration der beiden Verben im Spanischen und Katalanischen herausgearbeitet, die deutlich machen, daß auf den ersten Blick analoge Distributionsunterschiede auf ganz unterschiedlichen Argumentenstrukturen beruhen, die die aktuelle Kombinatorik steuern. So wird für das Katalanische nachgewiesen, daß ser biargumental ist, d. h. Argumentstellen für ein Subjekt (Thema) und ein lokalisierendes direktes Objekt enthält, estar hingegen triargumental, da zusätzlich noch eine Argumentstelle für einen temporalen Zirkumstanten obligatorisch sei. Im Spanischen hingegen sei die Argumentstelle für eine zirkumstantielle Ergänzung verlorengegangen, ser sei virtuell biargumental, estar hingegen virtuell monoargumental. Die differierende Zahl der im Verballexem vorgegebenen Argumentenstellen steuert dementsprechend die unterschiedliche Vertextung der Verben in den beiden betrachteten Sprachen. Im fünften Hauptteil geht es um Aspekte der Verbvalenz im Spannungsfeld von Syntagmatik, Phraseologie und Bedeutungswandel ein weites Spektrum an Fragestellungen, die hier vorgeführt werden. E. GÄRTNER, Probleme der valenztheoretischen Beschreibung propositionaler Argumente und ihrer syntaktischen Ausdrucksmöglichkeiten im Portugiesischen (237-252), liefert einen onomasiologisch motivierten Beitrag zu propositionalsemantischen Inhaltsstrukturen, um dann in einem weiteren Schritt überzugehen in eine Darstellung formalgrammatischer Ausdrucksstrukturen. Im wesentlichen geht es um inhaltlich motivierte Selektionsbeschränkungen zwischen Hauptsatz und der vom Verb abhängiger Propositionen konditionierten Argumentenselektion. - U. DETGES, Französische Funktionsverbfügungen vom Typ <etre Präp. N., Zum Verhältnis von lexikalischer Kategorie und propositionaler Funktion (253-277) widmet sich sog. Funktionsverbgruppen (FVG) des Typs etre en negociation (für negocier). Es handelt sich hierbei um Syntagmen, in denen das Nomen nicht Argument des Verbs, sondern Teil des Prädikats ist. In Anlehnung an KocH 1981 4 zeigt der Verf., daß in solchen Gruppen das Nomen die konstitutiven Sachverhaltsbedingungen (KSB), also die lexikalisch motivierte Referenz, festlegt, wohingegen das Funktionsverb die Art der Sachverhaltsdarstellung (ASD) (Zustand, Vorgang, Zustandsänderung) bestimmt. Damit sind in den FVG zwei Werte dissoziiert, die bei <normale11> Verben kumuliert sind. Funktionsverben sind somit eindimensional (Festlegung nur hinsichtlich ASD), ,normale> Verben zweidimensional (Festlegung sowohl hinsichtlich KSB als auch hinsichtlich ASD). Im folgenden unternimmt der Verf. dann den Versuch, etre als Funktionsverb gegenüber etre als Kopula abzugrenzen und gelangt zu dem Ergebnis, die beiden etre-Typen verfügten über eine unterschiedliche Distribution: etre als 4 Cf. P. KocH, Verb - Valenz - Verfügung. Zur Satzsemantik und Valenz französischer Verben am Beispiel der Verfügungsverben, Heidelberg 1981. Besprechungen - Comptes rendus 229 Kopula könne nur in syntagmatische Beziehung zu Adjektiven, Nomen und Partizipien treten, etre als Funktionsverb hingegen nur zu Präpositionalsyntagmen des Typs PRÄP + N. Zudem seien beide etre's Referenzform für unterschiedliche Paradigmen (etre Kop . für devenir, rester, rendre, tenir; etre FV für entrer, se mettre, rester, mettre, tenir). Doch ist die Aufzählung derjenigen Einheiten, die diesen Paradigmen angehören sollen, ohne den notwendigen Kommentar eher verwirrend. Was nun die FVG als Ganze betrifft, so geben sie eine dreidimensionale Struktur wieder (1. FVG, 2. Dissoziierung von KSB [N] und ASD [etre], 3. innerhalb von KSB erneut in ASD [durch das Nomen repräsentierte Art der Handlung] und KSB [durch selbiges repräsentierter Sachverhalt]), im Unterschied zu <normalen> Verben, die lediglich eine zweidimensionale Struktur besitzen, da bei ihnen keine formale Dissoziierung von KSB und ASD erfolgt. Mit Hilfe dieses Interpretationsansatzes kann Verf. auch den Unterschied der bezeichnungsidentischen, aber keineswegs synonymen Wendungen etre libre (mit Kopula) und etre en liberte (mit Funktionsverb) plausibel erklären. - P. KocH, Semantische Valenz, Polysemie und Bedeutungswandel bei romanischen Verben (279-306), moniert, daß die Behandlung von Fragen des Bedeutungswandels vor allem in bezug auf die Wortklasse <Verb> bislang nur ungenügend erfolgt sei, da man in der Tradition zu wenig auf die Wortklassenzugehörigkeit der vom Bedeutungswandel betroffenen Einheiten abgehoben habe. Und gerade Verben böten aufgrund ihrer vieldimensionalen Bedeutungsstruktur, die die aller anderen Wortklassen bei weitem übertreffe, ein fruchtbringendes Untersuchungsgebiet. Denn anders als die übrigen Wortklassen verfügen Verben über eine ganz spezifische Bedeutungsdimension, nämlich gie Valenz, durch die die semantische Festlegung der Aktanten als integrativer Bestandteil des Verbs gesteuert wird. Zwei Faktorengruppen, die den Bedeutungswandel bestimmen können, werden herausgearbeitet: Auf der einen Seite sind dies 1. leerstellenunabhängige Merkmale (d. s. sämtliche lexikalische Seme), 2. die semantische Rolle der Aktanten, 3. Selektionsrestriktionen für Aktanten, (z.B. das Merkmal '+/ menschlich'), 4.+/ - Akzeptabilität von Zirkumstanten und 5. Selektionsbeschränkungen für typische Zirkumstanten (cf. hierzu den Beitrag von KoTSCHI im Band). Auf der anderen Seite sind dies die traditionellen Kriterien und Ursachen, die für den Bedeutungswandel verantwortlich gemacht worden sind: 1. Similaritätsbeziehungen (Bedeutungsverstärkung, -abschwächung, -erweiterung, -verengung; Metapher) und 2. Kontiguitätsbeziehungen (Metonymie, Ellipse). Beide Faktorenklassen werden vom Verf. aufeinander projiziert, so daß sich ein um ein Vielfaches ausdifferenziertes Erfassungsraster für Typen von verbalem Bedeutungswandel ergibt. Jedes Merkmal der Faktorengruppe 1 wird zu jedem Merkmal der Faktorengruppe 2 in Beziehung gesetzt und anhand von sprachlichem Beispielmaterial aus verschiedenen romanischen Sprachen auf ihre Relevanz für verbalen Bedeutungswandel hin untersucht. Die Ergebnisse sind in der Tat höchst beachtlich. Der Verf. hat auf wenigen Seiten ein für die Bedeutungswandelsforschung zukunftsweisendes Beschreibungsraster vorgelegt, das bei keiner Materialuntersuchung mehr ignoriert werden darf. Abgeschlossen wird der Beitrag durch eine Abwägung der Konsequenzen, die der Bedeutungswandel für die Informationsstruktur von Sätzen haben kann eine lediglich für die Wortklasse <Verb> typische Konsequenz, da nur Verben auf dieser Ebene eine konstitutive Rolle spielen. Dies bestätigt zudem die These des Verf., daß die Bedeutungsstruktur von Verb�n eine ganz spezifische Rolle für die Vielfalt von Typen von Bedeutungswandel spielt und auch nur für Verben eigene Wandeisaspekte konditioniert. Die letzte Abteilung («Valenz - Diathesen - Informationsstruktur») bedeutet eine erneute Ausweitung der Betrachtungsperspektive, indem es nun vorrangig zu einer Einbettung in einen umfassenderen, den Aktivsatz überschreitenden Rahmen geht, unbenommen der Tatsache, daß diathetische und informationsstrukturelle Aspekte auch in Beiträgen der anderen Sektionen angesprochen worden sind, macht dies doch nur deutlich, daß alle Valenz- und dependenztheoretischen Aspekte interdependent und Ausschnittbehand-