Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
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1992
511
Kristol De StefaniJÓSZEF HERMAN, Du latin aux langues romanes. Etudes de linguistique historique reunies par SANDOR KISS, avec une préface de JACQUES MONFRIN, Tübingen (Niemeyer) 1990, 392 p.
121
1992
Ricarda Liver
vox5110237
Besprechungen - Comptes rendus 229 Kopula könne nur in syntagmatische Beziehung zu Adjektiven, Nomen und Partizipien treten, etre als Funktionsverb hingegen nur zu Präpositionalsyntagmen des Typs PRÄP + N. Zudem seien beide etre's Referenzform für unterschiedliche Paradigmen (etre Kop . für devenir, rester, rendre, tenir; etre FV für entrer, se mettre, rester, mettre, tenir). Doch ist die Aufzählung derjenigen Einheiten, die diesen Paradigmen angehören sollen, ohne den notwendigen Kommentar eher verwirrend. Was nun die FVG als Ganze betrifft, so geben sie eine dreidimensionale Struktur wieder (1. FVG, 2. Dissoziierung von KSB [N] und ASD [etre], 3. innerhalb von KSB erneut in ASD [durch das Nomen repräsentierte Art der Handlung] und KSB [durch selbiges repräsentierter Sachverhalt]), im Unterschied zu <normalen> Verben, die lediglich eine zweidimensionale Struktur besitzen, da bei ihnen keine formale Dissoziierung von KSB und ASD erfolgt. Mit Hilfe dieses Interpretationsansatzes kann Verf. auch den Unterschied der bezeichnungsidentischen, aber keineswegs synonymen Wendungen etre libre (mit Kopula) und etre en liberte (mit Funktionsverb) plausibel erklären. - P. KocH, Semantische Valenz, Polysemie und Bedeutungswandel bei romanischen Verben (279-306), moniert, daß die Behandlung von Fragen des Bedeutungswandels vor allem in bezug auf die Wortklasse <Verb> bislang nur ungenügend erfolgt sei, da man in der Tradition zu wenig auf die Wortklassenzugehörigkeit der vom Bedeutungswandel betroffenen Einheiten abgehoben habe. Und gerade Verben böten aufgrund ihrer vieldimensionalen Bedeutungsstruktur, die die aller anderen Wortklassen bei weitem übertreffe, ein fruchtbringendes Untersuchungsgebiet. Denn anders als die übrigen Wortklassen verfügen Verben über eine ganz spezifische Bedeutungsdimension, nämlich gie Valenz, durch die die semantische Festlegung der Aktanten als integrativer Bestandteil des Verbs gesteuert wird. Zwei Faktorengruppen, die den Bedeutungswandel bestimmen können, werden herausgearbeitet: Auf der einen Seite sind dies 1. leerstellenunabhängige Merkmale (d. s. sämtliche lexikalische Seme), 2. die semantische Rolle der Aktanten, 3. Selektionsrestriktionen für Aktanten, (z.B. das Merkmal '+/ menschlich'), 4.+/ - Akzeptabilität von Zirkumstanten und 5. Selektionsbeschränkungen für typische Zirkumstanten (cf. hierzu den Beitrag von KoTSCHI im Band). Auf der anderen Seite sind dies die traditionellen Kriterien und Ursachen, die für den Bedeutungswandel verantwortlich gemacht worden sind: 1. Similaritätsbeziehungen (Bedeutungsverstärkung, -abschwächung, -erweiterung, -verengung; Metapher) und 2. Kontiguitätsbeziehungen (Metonymie, Ellipse). Beide Faktorenklassen werden vom Verf. aufeinander projiziert, so daß sich ein um ein Vielfaches ausdifferenziertes Erfassungsraster für Typen von verbalem Bedeutungswandel ergibt. Jedes Merkmal der Faktorengruppe 1 wird zu jedem Merkmal der Faktorengruppe 2 in Beziehung gesetzt und anhand von sprachlichem Beispielmaterial aus verschiedenen romanischen Sprachen auf ihre Relevanz für verbalen Bedeutungswandel hin untersucht. Die Ergebnisse sind in der Tat höchst beachtlich. Der Verf. hat auf wenigen Seiten ein für die Bedeutungswandelsforschung zukunftsweisendes Beschreibungsraster vorgelegt, das bei keiner Materialuntersuchung mehr ignoriert werden darf. Abgeschlossen wird der Beitrag durch eine Abwägung der Konsequenzen, die der Bedeutungswandel für die Informationsstruktur von Sätzen haben kann eine lediglich für die Wortklasse <Verb> typische Konsequenz, da nur Verben auf dieser Ebene eine konstitutive Rolle spielen. Dies bestätigt zudem die These des Verf., daß die Bedeutungsstruktur von Verb�n eine ganz spezifische Rolle für die Vielfalt von Typen von Bedeutungswandel spielt und auch nur für Verben eigene Wandeisaspekte konditioniert. Die letzte Abteilung («Valenz - Diathesen - Informationsstruktur») bedeutet eine erneute Ausweitung der Betrachtungsperspektive, indem es nun vorrangig zu einer Einbettung in einen umfassenderen, den Aktivsatz überschreitenden Rahmen geht, unbenommen der Tatsache, daß diathetische und informationsstrukturelle Aspekte auch in Beiträgen der anderen Sektionen angesprochen worden sind, macht dies doch nur deutlich, daß alle Valenz- und dependenztheoretischen Aspekte interdependent und Ausschnittbehand- 230 Besprechungen - Comptes rendus lungen nur methodisch, nicht aber sachlich bedingt sind. L.MELIS, Les tours pronominaux en franr;ais moderne: diathese recessive ou couplage des marques pronominales? (309-327) unternimmt es, die rezessive Diathese mit Hilfe der klitischen Form se im Rahmen des Interpretationsansatzes der Aktantenreduzierung (betroffen ist der 1. Aktant) typenweise zu klassifizieren und formale, semantische und informationsstrukturelle Nutzungsweisen und -konsequenzen aufzulisten. Auch W. THIELEMANN, Operativität von Prädikatskernen zwischen <proposition> und <enonce>: Diathesen (329-348), analysiert die Rolle der Diathesen im Hinblick auf Veränderungen auf semantischer, grammatischer und pragmatischer Ebene. Diese drei Ebenen würden bei der Linearisierung unterschiedlichen Spezifika unterworfen. Während die semantischen Rollen invariant bleiben, solange der Propositionskern stabil bleibt, erfolge die Linearisierung von Satzgliedern hierarchisch, und zwar in der Abfolge Subjekt, direktes Objekt, indirektes_Objekt, weitere Objekte. Die stärksten Modifikationen seien jedoch bei der Thema/ Rhema-Strukturierung möglich, also im mitteilungstheoretischen Bereich. Die Diathesen (Passiv [virtuell Aktantenreduktion], Faktitiv/ Kausativ [virtuell Aktantenerweiterung]) dienen dabei der Mobilisierung und Flexibilisierung der Argumentenanordnung am Prädikatskern. - Ebenfalls im Zentrum der Betrachtung steht die Informationsstruktur im letzten Beitrag, der von W.OESTERREICHER stammt: Verbvalenz und Informationsstruktur (349-384). Der Verf. geht davon aus, daß die Satzbedeutung ein äußerst komplexes Phänomen sei und mindestens fünf Strukturierungsebenen umfasse: 1. die semantisch-sachverhaltsdarstellende Ebene (betrifft den propositionalen Gehalt von Sätzen und Propositionen), 2. die semantisch-kontextuelle Ebene (dient der kommunikativen Gewichtung: Thema/ Rhema-Strukturierung), 3. die semantisch-pragmatische Ebene (betrifft die Sprechakte und ihre Illokution im weitesten Sinne). Hinzu kommen 4. die Ebene der sekundären Modifikation der Informationsstruktur (<Kontrastierung,) und 5. die Ebene der semantisch-expressiven Werte. Im Mittelpunkt der Ausführungen steht die Frage nach der Kodierung dieser fünf Inhaltstypen, d.h. nach der Zuordnung von Ausdrucksstrukturen, womit der Verf. seine These, Ausdrucksstrukturelles müsse wesentlich entschiedener im Zusammenhang mit Inhaltsstrukturellem gesehen werden, plastisch und plausibel zu illustrieren vermag. Es geht ihm vor allem um Fragen der Aktantenreduzierung (Diathesen), um Holophrasen, Aposiopesen und Segmentierungsphänomene sowie um die zentrale Thematik der Fakultativität von Aktanten. Gerade im Hinblick auf den letzten Aspekt gelingt es dem Verf., interessante Interpretationsanregungen zu geben. Davon ausgehend, daß die Fakultativität von Aktanten die Verbsemantik betrifft (betroffen sind alle Aktanten, die nicht Subjekt sind), wird aus informationsstruktureller Warte herausgearbeitet, daß fakultative Aktanten im Falle ihres Auftretens immer rhematisch sind. Dabei sind gerade diejenigen Aktanten fakultativ, die in bezug auf ein Verb den höchsten Grad an Rhematisierung aufweisen was seinerseits wieder erklärt, weshalb fakultative Aktanten bei ihrer Realisierung immer rhematisch sind ... Insgesamt gesehen liefert der von Koch und Krefeld betreute Sammelband ein repräsentatives Bild vom Diskussionsstand um valenz- und dependenzgrammatische Fragestellungen, die mittlerweile auf hohem Niveau geführt wird. Mit Hilfe diffiziler und ausgefeilter Methoden wagt man sich im angegebenen Rahmen weit in Bereiche vor, die lange Zeit als kaum beschreibbar angesehen worden waren. Vor allem im Hinblick auf die Verb- und Satzsemantik werden gute und gangbare Wege aufgewiesen. Allerdings darf dabei nicht übersehen werden, daß derjenige, der an den Anfang dieser durchaus fruchtbaren Beschäftigung mit der Sprache gestellt worden ist, nämlich Lucien Tesniere, in eine unbestimmte Feme gerückt ist. Das von ihm entwickelte Modell in seiner Gesamtheit ist nirgendwo thematisiert worden, lediglich einzelne seiner Bausteine wurden zum Katalysator für neue Reflexionen, die in Bereiche vorstoßen, an die Tesniere wohl nicht einmal im Traum gedacht hat. Das Modell wird nach allen möglichen Richtungen hin ausspekuliert. Besprechungen - Comptes rendus 231 Bemühen auch wir das mittlerweile beliebte Bild vom Steinbruch: Sind die Elements tatsächlich nur noch als Inspirations,stein> brauchbar? Ich meine nicht. Die Beiträge haben bei aller Divergenz im Detail doch eine sehr große Konvergenz hinsichtlich des künftig zu beschreitenden Wegs gezeigt. Dies läßt hoffen, daß der Schritt hin zur Reintegration aller zunächst noch isolierten Komponenten des Tesniereschen Syntaxmodells in ein einheitliches Sprachbeschreibungsmodell eines Tages wieder möglich sein wird eines Sprachbeschreibungsmodells, das nicht mit der Satzgrenze Schluß machen darf, aber welches auch unterhalb dieser Grenze in sich homogen sein muß - und dazu gehört nicht zuletzt eine konsequente Stellungnahme zu allen seinen Teilbereichen: Konnexion, Translation und Junktion. Und gerade der letzte Bereich harrt noch seiner Entdeckung als eigenständiges und auch als integratives Sujet. Im Sammelband schlägt sich dieses Desiderat ganz augenscheinlich ex negativo nieder: die Junktion ist noch kein Thema in der Tesniere-Rezeption. Edeltraud Werner * GEORG BossoNG, Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie in der Romania. Von den Anfängen bis August Wilhelm Schlegel, Tübingen (Narr) 1990, XIII + 238 p. (TEL 339) Wie dem Vorwort zu entnehmen ist, ist das vorliegende Buch aus einer Reihe von Vorlesungen und Seminaren entstanden, die der Verf. in den letzten zehn Jahren abgehalten hat. Es beinhaltet, um es gleich vorweg zu nehmen, einen beeindruckenden Überblick über die Entwicklung von Sprachreflexion und Sprachdeskription seit dem 12. Jahrhundert in der Romania. Im ersten Kapitel wird das grundlegende und erstaunlich einfache Raster, das der gesamten Entwicklung von Sprachtheorie und Sprachphilosophie zugrunde gelegt wird, bereits im Titel plastisch: «Sprachtheorie zwischen Sprache und Sprachen» (1-16). Der Verf. geht von einer grundlegenden Dualität zwischen Universalismus und Partikularismus in der Sprachbetrachtung aus und illustriert diese angenommene Dialektik von Einheit und Vielfalt des menschlichen Sprachbaus durch Raum und Zeit hindurch. Im wesentlichen werden zwischen dem 13. und 19. Jahrhundert vier große Phasen herausgelöst: 1. Betonung des Universalen in Hoch- und Spätmittelalter, 2. Hinwendung zur Vielfalt der Einzelsprachen im Zeitalter der Renaissance, 3. erneut Hinwendung zur universalistischen Sprachbetrachtung im Zeitalter des Rationalismus und der Aufklärung und 4. erneut Schwerpunktsetzung auf der Einzelsprache im Gefolge der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft seit dem 19. Jahrhundert. Neue Bestrebungen im Dienste eines universalistischen Beschreibungsmodells, so wie sie sich bei F. de Saussure abzeichnen, werden nur noch ausblickweise erwähnt, da sie den abgesteckten Zeitraum überschreiten. Diese Einleitung findet ihren Abschluß mit einer Reihe von Hinweisen zur allgemeinen bibliographischen Orientierung zu theoretischen und methodischen Grundfragen zu übergreifenden Darstellungen der Geschichte der Sprachthematik, zu Sammelwerken und Textsammlungen mit übergreifender Thematik sowie Beiträgen zur Geschichte der Romanistik (15s.). Ab dem zweiten Kapitel wird nun die dualistisch-dialektische Grundthese anhand der in der Geschichte geleisteten Beiträge mit Leben erfüllt. Im zweiten Kapitel «Der erste Universalismus: ,grammatica, als universale Substanz im scholastischen Denken» wird in gut verständlicher und dennoch hochkompetenter und differenzierter Weise eine Einführung in das scholastische Sprachdenken gegeben, sowie auf Entstehung und Entwicklung speziell der modistischen Sprachtheorie und deren Grundbegriffe eingegangen (17-32). Im 232 Besprechungen - Comptes rendus dritten Kapitel erfolgt dann die Darstellung des Übergangs zu einer neuen Epoche der Sprachbetrachtung: «Der erste Partikularismus: <Deffence et illustration> der Muttersprache im Zeichen des Humanismus» (33-169). Ausgehend von mittelalterlichen Vorbildern für die neue Blickrichtung (von der Bedeutung der Sprache der Troubadours als Bildungsgut für Laien und den Anfängen der volkssprachlichen Grammatik bei Jofre de Foixa sowie der Rolle Alfons des Weisen für die Nutzung der Volkssprache als Wissenschaftssprache bis hin zu Dantes Entdeckung der Muttersprache in seinen diversen Werken [Höhepunkt ist das fragmentarische De vulgari eloquentia noch in lateinischer Sprache abgefaßt]), werden die Wurzeln des neuen Denkens aufgezeichnet. Die Emanzipation vom universalistisch privilegierten Latein wird sorgfältig nachgezeichnet: Angesichts der Vorreiterrolle Nebrijas für die volkssprachliche Renaissancegrammatik beginnt die Darstellung mit der Iberoromania (Nebrija, Anonymus von Löwen, Correas, Oliveira, Valdes), um dann überzuschwenken nach Italien zu Bembo, Trissino, Tolomei und Speroni. Und weiter geht es in der Ausbreitung des neuen Sprachdarlegungskonzepts nach Frankreich zu Du Bellay, Tory, Palsgrave, Dubois, Meigret, R. Estienne, Ramus und Bouvelles. Abgeschlossen wird der Reigen durch den Beitrag von Girolamo Araolla aus dem sardischen Sprachraum. Auch das vierte Kapitel «Der zweite Universalismus: von der <Grammaire generale et raisonnee> zur Universalität des Französischen» (170-269) beginnt mit einem Spanier, mit Sanctius und seiner noch lateinisch abgefaßten Minerva (1587), die nicht nur die GGR in starkem Maße geprägt hat. Der Einfluß von Sanctius wird vielmehr bis ins spanische Süditalien (Campanella) und nach Florenz zu Buonmattei verfolgt. Der Schwerpunkt bleibt aber diesmal in Frankreich. Wegweisend ist die dort im Zuge der Aufklärung geführte Debatte um den ordre nature! , d. h. über die natürliche Satzgliedfolge. Fragen der Linearität und der Linearisierung von Sprache werden zum grundlegenden sprachtheoretischen Problem der grammairiens-philosophes (Le Laboureur, Du Marsais, Beauzee). Mit den Sensualisten (Condillac, Batteux, Diderot) kündigt sich trotz noch universalistisch zu klassifizierendem Anspruch ( <natürlich sein> als Ausdruck von Gefühl und Leidenschaft - und damit Relativierung der absoluten Ansprüche der Rationalisten) bereits die nächste Reflexionsphase, erneut eine partikularistisch bestimmte, an, der das fünfte Kapitel gewidmet ist: «Der zweite Partikularismus: die Entstehung des Historismus zwischen Aufklärung und Romantik» (270-305). Der Umschwung geht diesmal chronologisch gesehen von Italien, genauer von Vico aus, führt aber dann erneut nach Frankreich zurück. Sprache wird zunächst zum Ursprung der Nation (cf. auch J.-J. Rousseau) und dann zum Ausdruck der Nation schlechthin (Herder). Und mit der Entdeckung des Sanskrit und der Herausbildung der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft ist dann der Grundstein für die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts prosperierenden Einzelphilologien und deren partikularistisch motivierter Sprachkonzeption gelegt. Für die Romanistik im besonderen erfolgt die Wegbereitung durch August Wilhelm Schlegel, mit dem der rasante Gang durch die Jahrhunderte der Sprachtheorie und -philosophie sein Ende findet. - Es folgen eine Zeittafel der Autoren, d. h. der behandelten Sprachtheoretiker usw. nach dem Geburtsjahr aufsteigend (306-309), Kurzbiographien dieser Autoren (310-328), eine chronologische Bibliographie der Primärtexte (329-348), eine umfassende Bibliographie der Sekundärliteratur (349-382) sowie ein Autorenindex (383-389). Bossong ist mit seinen Ausführungen auf eine Marktlücke gestoßen, die er in absolut souveräner Weise erst einmal zu schließen versucht. Damit soll natürlich nicht gesagt sein, daß das Thema damit abgehakt wäre. Als Diskussionsvorgabe ist das Buch von unschätzbarem Wert. Und sicher kann bei einem so klar ausformulierten Klassifizierungsraster für sprachtheoretische Ansätze - Universalismus hier, Partikularismus dort nicht allen Aspekten der Entwicklung Rechnung getragen werden, geschweige denn, können alle Beurteilungen im einzelnen definitiv sein, insbesondere bei noch kaum durch die Forschung aufgearbeiteten Autoren. Mir persönlich ist ein solches Manko in bezug auf Tris-
