Vox Romanica
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Francke Verlag Tübingen
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1996
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Kristol De StefaniMARIA WENCESLADA DE DIEGO LoBEJÓN, El Salterio de Hermann «el Alemán» (Ms. Escurialense I-j-8), Valladolid (Secretariado de Publicaciones de la Universidad) 1993, 176 p. (Literatura 25)
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G. Hilty
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370 Besprechungen - Comptes rendus rias 5 • Cabe preguntarse, pues, si no deberia eliminarse de los diccionarios buena parte de ellas (sobre todo las que combinan desy en-), al igual que se hace generalmente con los diminutivos en -et o los adverbios en -ment, salvo cuando estos han desarrollado algun significado imprevisible a partir del mecanismo basico. En estas condiciones resulta tambien delicado sefialar los limites y las lagunas del (sub-)sistema. M. Grossmann apunta en varias ocasiones verbos que carecen de prefijado egresivo; por ejemplo, cuando clasifica como tales afilerar(-se), agrupar o entorxar (71). Sin embargo, es probable que el hecho de faltar en los diccionarios las respectivas formaciones en desse deba a un simple azar de la lexicografia. En el Pla d'Urgell hemos oido a menudo desafilerar-se («Era un noi molt formal, pero de cop i volta es va desafilerar»). Por fin, una referencia a un problema metalingüistico: al redactar su estudio en italiano, parece que la autora se dio cuenta de la necesidad de explicar hasta cierto punto el significado de! material lexico catalan que comentaba. Lo hizo en algunas paginas de! capitulo I («Considerazioni preliminari»), pero a continuaci6n se limit6 a definir en catalan y en italiano los rasgos semanticos generales de ciertos grupos de derivados, mientras que los distintos lexemas incluso los de escaso uso aparecen siempre sin definici6n. Si ello puede justificarse en el lexico comun, los numerosos terminos tecnicos hubieran requerido algun comentario. R. Eberenz * MARIA WENCESLADA DE DIEGO LoBEJON, El Salterio de Hermann «el Alemdn» (Ms. Escurialense I-j-8), Valladolid (Secretariado de Publicaciones de la Universidad) 1993, 176 p. (Literatura 25) Jeder Hispanist, der einigermaßen vertraut ist mit den Problemen der altspanischen Bibelübersetzungen, wird sich angesichts des hier anzuzeigenden Werks die Frage stellen: Wie ist dies möglich? Da publiziert die Universität Valladolid mit einem enkomiastischen Vorwort ein Werk, das den Anspruch erhebt, die erste vollständige wissenschaftliche Edition der Psalmenübersetzung der Escorial-Handschrift I-j-8 zu enthalten, und dabei ist diese ganze Handschrift 1983 bereits herausgegeben worden, und zwar nicht irgendwo, sondern am Hispanic Seminary of Medieval Studies der Universität Madison 1. Die Nichtkenntnis dieser Ausgabe ist nicht der einzige Vorwurf, den man der Autorin machen muß. Sie kennt auch einen wichtigen Teil der Diskussion um die dialektale Grundlage der Originalsprache der in der genannten Escorial-Handschrift erhaltenen Bibelübersetzung nicht. Es ist unbestritten und unbestreitbar, daß die in einem Manuskript des späten 14. oder des frühen 15.Jahrhunderts erhaltene Fassung deutliche aragonesische Züge aufweist. Dabei handelt es sich aber sicher nicht um die Originalfassung. Diese war auch das ist unbestritten im 13.Jahrhundert entstanden. In welcher Sprachform? M. G. LrTTLEFIELD plädiert für eine riojanische Urform 2 , F. GoNZALEZ OLLE für eine 5 Veanse a este prop6sito los neologismos espafioles desaparcar, desburocratizar, descatalogado, descerebrado, descondicionamiento, desconsagrado, descontextualizar (-ado, -aci6n), etc., en M. ALVAR EzQUERRA (ed.), Diccionario de voces de uso actual, Madrid 1994, s.v. 1 M. G. LITTLEFIELD (ed.), Biblia Romanceada I.I.8. The 13 th -Century Spanish Bible Contained in Escorial MS.I.I.8, Madison (The Hispanic Seminary of Medieval Studies) 1983; die Psalmenübersetzung, p. 295-316. 2 Op. cit. p. m-x; m.; «The Riojan Provenience of Escorial Biblical Manuscript I.J.8», RomPhil. 31 (1977s.): 225-34. Besprechungen - Comptes rendus 371 navarresische 3 , und MARY JoANNA STRAUSSER BROWN stellt im 2.Buch Samuel, Kapitel 10, zwischen den Versen 10 und 11 einen Schreiberwechsel fest, der begleitet ist von einem brüsken Rückgang der dialektalen östlichen Züge 4• Von all dem steht nichts in der vorliegenden Arbeit, und die genannten Studien fehlen in der Bibliographie. Die Autorin nimmt an, daß die Originalfassung der Psalmenübersetzung kastilisch war und daß der aragonesische Charakter des überlieferten Textes vom Kopisten herrührt. Diese Auffassung ist durchaus vertretbar und wahrscheinlich sogar richtig, und die Autorin befindet sich in guter Gesellschaft (A.Castro, Margherita Morreale, R.Lapesa u.a.). Dies rechtfertigt aber die ungenügende Wiedergabe des Forschungsstandes nicht. Im übrigen hält sich Frau de Diego ein allerdings rein hypothetisches - Türchen Richtung Arag6n offen, indem sie schreibt: «... dadas las relaciones literarias y humanas entre Castilla y Arag6n, no podemos negar categ6ricamente que, en alguna ocasi6n, pueda tratarse de terminos incorporados al castellano en el momento de redacci6n del manuscrito (existe la posibilidad de que alguno de los colaboradores de Hermann el Aleman fuera de origen aragones)» (161). An anderer Stelle wird noch konkreter gesagt, es sei nicht auszuschließen «que al redactar el original, Hermann tuviera a su servicio a algun judio procedente de Arag6n» (40). Nicht nur die Unkenntnis von einschlägigen wissenschaftlichen Studien ist zu beanstanden, sondern auch die Art, wie verwendete Forschung zitiert wird. Sowohl in den Fußnoten als auch in der Bibliographie fehlen zum Teil präzise Seitenangaben. Fremdsprachige Titel werden oft fehlerhaft wiedergegeben 5 . Wo aus französischen und englischen Publikationen zitiert wird, wird meist eine spanische Übersetzung geboten, ohne daß man erfährt, wer dafür verantwortlich ist, und ohne daß der Originaltext auch mitgeteilt würde. Man erkennt keinen Grund, warum dann aber auf den Seiten 33 bis 35 plötzlich französische Originalzitate (ohne Übersetzung) erscheinen. Bei lateinischen Zitaten wird man für die spanische Übersetzung dankbar sein. Hier wird der Urtext in den Anmerkungen mitgeteilt, allerdings mit zwei Ausnahmen: bei den Zitaten auf den Seiten 37/ 38 findet man den lateinischen Text nirgends. Warum? Schließlich wird auch aus spanischen Publikationen unsorgfältig und zum Teil unvollständig 6 zitiert, zum Teil auch so, daß der Text in die Nähe eines Plagiats gelangt 7 . Man wird sich fragen, was bei so vielen eindeutigen Mängeln das Buch denn an Positivem enthält. Da ist ganz klar zu sagen, daß in der Einleitung das Kapitel über den Autor (Hermann el Aleman) (25-45) einen guten Überblick über die Forschung, mit interessanten neuen Perspektiven, bietet. Auch der «Estudio lingüistico» (123-65) stellt eine wertvolle Zusammenstellung dar, selbst wenn diese nicht immer fehlerfrei und vollständig ist. Und wie steht es mit dem zentralen Teil des Buches, der Textausgabe (61-122)? Die Autorin bemüht sich, einen lesbaren Text zu bieten, dabei aber keine Kompromisse in bezug auf die philologische Exaktheit der Edition zu machen. Dies gelingt ihr weitgehend. Ich bin allerdings nach wie vor der Überzeugung, daß altspanische Texte dann wirklich 3 F. GoN ZALEZ ÜLLE, «El romance navarro», RFE 53 (1970 ): 45-93, besonders 88s.; m. (ed.), Textos lingüfsticos navarros, Pamplona 1970: 75s. 4 MARY JoANNA STRAUSSER BROWN, The Books of SamuelAccording to Escorial Manuscript I.I.8: Text, Vocabulary and Phonology, Dissertation Tulane University 1982; cf. vor allem die «Conelusion», 310 -17. 5 Cf. zum Beispiel den folgenden Titel eines Werks von M.Steinschneider: «Die europäischen Uebersetzungen aus dem Arabischem bis mitte des 17 Jahrhunddents» (172). 6 Das Zitat aus A.Castro auf Seite 53 wird dadurch irreführend, daß anstelle von «los tres ultimos libros del Pentateuco» nur steht «los tres ultimos libros». 7 Die sieben letzten Zeilen von Seite 138, zum Beispiel, sind ohne Quellenangabe sozusagen wörtlich (mitsamt den Verweisen auf Alvar und Indurain ) übernommen aus einer Studie von MARGHERITA MoRREALE; cf.Archivo de FilologfaAragonesa 12-13 (1961s.): 15. 372 Besprechungen - Comptes rendus lesbar werden, wenn man die Editionsgrundsätze anwendet, die ich in meiner Ausgabe des Libro conplido vorgeschlagen habe 8 • Danach würde die Form quel der Handschrift nicht wie in der vorliegenden Edition unterschiedslos als que'l erscheinen, sondern, je nach Bedeutung, entweder als qu'el (= que el) oder als que·l (= que le). Ein tornarsa des Manuskripts würde als tornar-s'a, ein oyr la als oyr-l'a geschrieben, währenddem wir in der vorliegenden Ausgabe tornars'a und oyrl'a lesen. Was die Korrektheit der Transkription betrifft, ist sie natürlich ohne Einsichtnahme in die Handschrift nicht wirklich zu überprüfen. Aufgrund der Reproduktion der ersten Seite der Psalmenübersetzung (49) habe ich die ersten vier Psalmen kontrolliert und dabei immerhin die folgenden vier Fehler gefunden: Ausgabe con vergas de fierro (Psalm 2) de su santo mont (Psalm 3) e dormi (Psalm 3) sacrifficio de justicia (Psalm 4) Handschrift con verga de fierro del su santo mont Yo dormi sacrifficio de justia 9 Bei der Lektüre der Psalmenausgabe bin ich im übrigen auf verschiedene Stellen gestoßen, bei denen ich auch ohne Konsultation der Handschrift überzeugt bin, daß entweder ein Kopistenfehler (der korrigiert werden müßte) oder ein Transkriptionsfehler vorliegt. Hier einige Fälle (die erste Kolonne enthält den Text der Ausgabe, die zweite meine Korrektur): Psalm 9 (69) Psalm 14 (72) Psalm 17 (76) Psalm 18 (77) Psalm 21 (79) Psalm 34 (89) tu ferist el mio juyzio Don estuerr,;en los pensamientos la palaura de Dios es como priuada en fuego De somo del cielo es el fallimiento d'eill (de! sol) acomedesteme ffastas fezist dones tuerr,;en 10 prouada 11 sallimiento acomendeste-me ffascas 12 8 Cf. G. HrLTY (ed.), Aly Aben Rage/ , Ei libro conplido en los iudizios de las estrellas. Traducci6n hecha en la corte de Alfonso el Sabio, Madrid (Real Academia Espafiola) 1954: Lvn- LX. Diese Grundsätze kennt die Autorin nicht. Sie erwähnt meine Ausgabe allerdings einmal, aber nur aus zweiter Hand und ohne meinen Namen zu nennen (164 N12). 9 Vielleicht handelt es sich hier um ein Versehen des Kopisten, und wir müssen tatsächlich justia (bei dem ich keine Spur einer Abreviatur sehe) injusticia emendieren. Ganz sicher ist dies aber nicht. Es wäre ja nicht ausgeschlossen, daß zu justo ein nomen qualitatis auf -ia gebildet wurde. Auf jeden Fall müßte die Korrektur von justia zu justicia vermerkt werden. 10 Offensichtlich ist im Manuskript nach Don ein Zwischenraum und wird es mit tuerr,;en verbunden (auch LITTLEFIELD, p. 298, transkribiert so). Aber wenn die Herausgeberin schon in einer Fußnote feststellt «observese la falta de concordancia» und estuerr,;en mit tuercen erklärt (118), hätte sie auf die richtige Transkription stoßen sollen. Estuerr,;en würde auch semantisch schwerlich passen. 11 Hier wurde offensichtlich die Abkürzung des Präfixes falsch aufgelöst, genau gleich wie zum Teil im Prolog des Libro conplido; cf. G. HrLTY, «EI prol6go des Libro conplido y su interpretaci6n»; in: R. BAUM et al. (ed.), Lingua et Traditio, Festschrift für Hans Helmut Christmann zum 65. Geburtstag, Tübingen (Narr) 1994: 3-14, besonders p.8s. 12 Eigenartigerweise tritt dieses Adverb im Abschnitt über die Graphie dann in der Form ffascas auf (125). Hat die Autorin den Fehler bemerkt? Dann hätte sie auch die mehr als fragwürdige Anmerkung 100 (119) streichen sollen: «Ffastas o fastas: ,acaso, quiza, tal vez,. Psalm 48 (99) Psalm 67 (112) Psalm 68 (115) Besprechungen - Comptes rendus binrti fastas derrudiamiento 373 biurti fascas derrundiamiento Die Textausgabe wird von 219 erklärenden Fußnoten begleitet. Diese stellen zum Teil eine willkommene Verständnishilfe dar, zum Teil halte ich sie für überflüssig, und zum Teil sind sie fragwürdig oder eindeutig falsch, wie zum Beispiel die folgenden: enrridamiento bedeutet nicht <soplo> (N38); implist ist nicht «perfecto simple» von implar (N52); tenebregoso enthält nicht eine «epentesis de -g-» (cf. lat. tenebricosus) (N54); sueluen bedeutet nicht ,sorben, in der Wendung «sueluen la lengua» (schon Ovid sagte dinguam solvere») (N61); von toda via <por siempre, kann man nicht sagen «conserva el valor de toda la vida» (Nl77). Trotz eindeutig positiven Aspekten hinterläßt so das besprochene Werk einen zwiespältigen Eindruck 13 . G. Hilty * BERNARDO DE GoRDONIO, Lilio de Medicina. Estudio y edici6n de BRIAN DuTTON y Maria NrnvEs SANCHEZ, 2 vol., Madrid (Arco Libros) 1993, 1587 p. (Fuentes de la Medicina Espaiiola) La colecci6n Fuentes de la Medicina Espaiiola esta poniendo a disposici6n del investigador y del curioso una serie de textos que clasificariamos dentro de lo que se considera literatura pragmatica o instrumental. La tradici6n habfa reservado los lujos de una edici6n cuidada a los textos «literarios», y aunque de todos era reconocido el interes que tenian los tratados no literarios para una mejor comprensi6n de la literatura, fueron los lingüistas los primeros en dar un paso hacia un mejor conocimiento de los textos medicos, jurfdicos, de cetrerfa, etc., textos que servfan una muestra jugosfsima de facetas del lenguaje que podfan escapar de! registro literario y que, al mismo tiempo, resolvfan infinitas dudas textuales que la tradici6n literaria era incapaz por si misma de solventar. Una iniciativa de interes en ese sentido fueron las transcripciones de textos medievales que se llevaron a cabo en Madison, en el seno del Hispanic Seminary of Medieval Studies, destinadas a proporcionar materiales para el Dictionary of Old Spanish Language. Estas transcripciones se publicaron en microfichas acompafiadas de las correspondientes concordancias y algunas de ellas recibieron el honor de aparecer tambien en formato libro. Entre 1992 y 1994 se incluyeron en los dos CD-ROM Admyte O (1994) y Admyte l (1992) publicados por Micronet, la Fundaci6n v Centenario y Ja Biblioteca Nacional (Madrid), alcanzando el poco despreciable numero de 124 textos transcritos y total o parcialmente digitalizados, procedentes todos ellos de la loable iniciativa de Madison. El Lilio de medicina que nos ocupa ha seguido toda esta tradici6n. Apareci6 como microficha en 1989 una transcripci6n con concordancias firmada por Jmm T. CuLL y CYNTHIA WASICK. En 1991 BRIAN DuTTON, con T. CuLL public6 una edici6n Palabra de origen confuso, quiza procedente del lat. forsitam o fortassen ,acaso, o de! cruce de las dos». 13 Die Abfassung dieser Rezension wurde mir erleichtert durch die Tatsache, daß meine Schülerin Barbara Stammler noch ohne Kenntnis des hier besprochenen Werks eine Lizentiatsarbeit über «La traducci6n de la Biblia de! manuscrito escurialense I.j .8» geschrieben hat. Frau Stammler hat mir auch eine Stellungnahme zum Buch von Frau de Diego zukommen lassen. Ich danke ihr für ihre Hinweise.
