eJournals Vox Romanica 60/1

Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
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2001
601 Kristol De Stefani

Max W.Wheeler/alan Yates/Nicolau Dols, Catalan: A Comprehensive Grammar, London/ New York (Routledge) 1999, xvii +638p.

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C. Wittlin
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plexe» (38). L’éditeur résume l’analyse linguistique de Shepard qui «note surtout des traits du languedocien, du toulousain, du gascon» (39); mais il y a aussi des catalanismes dont on ne peut pas se débarrasser facilement. D’après Shepard, «l’auteur original de la pièce ne peut pas être de la Catalogne» (43), mais la langue du récit et les fragments - surtout celui de Mallorca - contredisent la conclusion du savant anglo-saxon. Au contraire, la solution partielle et provisoire à laquelle le nouvel éditeur arrive est que l’auteur de la Passion «avait de forts liens avec la Catalogne» (ib.); S. Asperti, qui d’autre part parle de «Passione guascone» (op. cit.: 92), avait déjà lié très étroitement ce texte à la Catalogne, soit pour l’existence des fragments dont on a parlé, soit pour la présence, dans la pièce, «di non poche forme spiegabili solo come catalanismi» (ib.). Quoi qu’il en soit, le ms. de Paris nous transmet une rédaction linguistiquement hybride. Du point de vue artistique on souligne que la Passion a des scènes que nous ne trouvons pas dans les autres Passions, ou bien des épisodes très communs, mais que l’auteur de cette pièce présente d’une façon originale. Les personnages plus dramatiques de la Passion Didot sont sans doute Marie-Madeleine - qui avait du reste «un très fort potentiel dramatique et artistique» (45) -, et Judas, dont l’histoire de l’inceste avec sa mère est probablement contée ici pour la première fois. Le texte critique est suivi d’un commentaire sobre (249-61), mais qui offre au lecteur les parallèles avec des œuvres analogues, les passages discutés, les interprétations différentes etc. À la fin du volume il y a trois appendices (les sources dans les Evangiles, les passages plus proches de la Passion Didot contenus dans le drame de Pâques de Vic, une note sur la mise en scène de notre Passion), un glossaire sommaire (avec la liste des mots qui ne trouvent pas place dans le Provenzalisches Supplement-Wörterbuch d’E. Levy), et la bibliographie, également sommaire. Pour conclure, un travail utile et intéressant, qui met à notre disposition une œuvre très importante pour l’histoire du théâtre et aussi de la spiritualité du Moyen Âge. P. Gresti ★ Max W. Wheeler/ alan Yates/ Nicolau Dols, Catalan: A Comprehensive Grammar, London/ New York (Routledge) 1999, xvii + 638p. Dies ist eine bewundernswerte Arbeit, um so beeindruckender, weil die drei fleißigen Autoren sich bestimmt bewusst waren, dass ihr Leserkreis bedenklich klein ist. Benutzer dieser Grammatik, die viel mehr bietet, als man von einem «reference guide» (1) erwartet, müssen mit moderner grammatikalischer Terminologie vertraut sein (z. B. «left dislocation of inanimate direct objects», «clitic doubling», «cleft sentences», «copula predicates» usw.), sollten sehr gut Katalanisch können (um Beispielsätze wie «Els calderers atabalen el veïnat amb el seu picar», [406], verstehen zu können) und besser englischer Muttersprache sein, da Fragen wie «Wie übersetzt man become ins Katalanische? » behandelt werden. Nun steht aber theoretischen Linguisten bereits das 1992 in demselben Verlag erschienene Buch von J. Dualde, Catalan: A Descriptive Grammar, zur Verfügung (siehe meine Rezension, VRom. 53 [1994]: 404-06), Studenten ist wohl mit einem pädagogisch orientierten Sprachlehrbuch mehr gedient (siehe Bibliographie p. 621), und Übersetzer, die in diesem Buch viel lernen könnten (z. B. über Passivkonstruktionen in beiden Sprachen, p. 507ss.), werden sich leider kaum die Zeit nehmen, diesen Band durchzuarbeiten. Viele der Qualitäten dieser Grammatik sind der glücklichen Zusammensetzung des Autorenteams zu verdanken. Max Wheeler hat sich mit seinen theoretischen Arbeiten über 364 Besprechungen - Comptes rendus katalanische Phonologie und Morphologie einen Namen gemacht, Alan Yates ist bekannt für sein populäres Taschenbuch Teach yourself Catalan, das seit 1957 elf mal nachgedruckt werden musste (einige Sätze daraus sind in die hier besprochene Grammar gewandert; z. B. «Les vaques eren a l’establa», p. 97 und p. 523), und Nicolau Dols, von der Universität der Balearen, der «native speaker», der die Beispiele kontrollierte und Bemerkungen über diatopische und diastratische Varianten beitrug. In dieser letzterwähnten Hinsicht setzt sich diese Grammatik etwas der Kritik aus. Regionaler Sprachgebrauch ist nicht immer als solcher markiert; so wird nicht erwähnt, dass der Satz «En este corral hi ha dos vaques teues i cinc de meues» (253) drei valenzianische Eigenheiten enthält. Im Kapitel Numerals (150), wird «2» mit «dos/ dues» übersetzt, ohne weiteren Kommentar. Im Kapitel über Konjugation werden die Verbformen in vier Kolonnen präsentiert, betitelt «General» - ein unwissenschaftliches Wort; benutzt um «Standard» zu vermeiden? -, «Nord-Katalanisch», «Balearisch» und «Valenzianisch» (298ss.). In bestimmten Paradigmen bekommt auch «Nord-West Katalanisch» eine Kolonne; aber nirgends wird erwähnt, dass diese Zone die Endung -o der 1. Pers. Sg. Ind. als / o/ ausspricht, während «general» Katalanisch zwar -o schreibt, aber / u/ sagt. In einem Band, der für kleinste Details Zeit findet (z. B. neun Zeilen, um Graphien wie argüïa zu erklären, p. 286), wäre hier ein Hinweis am Platz gewesen auf Pfarrer Alcovers Sammlung von Verbformen aus 149 Dörfern (La flexió verbal, erforscht ab 1906, ed. 1929, vollständige Neuausgabe, auch auf CD-ROM, Barcelona 1999), wo wir z. B. für die 1. Pers. Sg. Ind. Präs. folgende Aussprachen für das Verb cantar finden: / kanti/ kantik/ kantu/ kanto/ kantuk/ kantut/ kante/ kant/ . Der Entscheid, canto als Standard für alle Regionen einzuführen, basierte auf der Annahme, dass jede Region die offizielle Graphie -o gemäß lokaler Gewohnheit aussprechen würde (dass also die Barceloneser nicht so schreiben können, wie sie reden). Dass heute die Varianten von drei Gegenden (posi, pos, pose) als Schibbolets für die roussillonesische, balearische und valenzianische Schriftsprache akzeptiert werden, ist meines Erachtens ein Rückschritt. Dem Lernenden ist wenig gedient, wenn z. B. in den Formen des Imperfekts der 2. Pers. Sg. Subj. zwei Varianten als «literary Valencian» aufgeführt werden (306): Parallel zu «general» posessis und Balearisch posassis finden wir für «NW and literary Val.» posesses und für «Val. (literary)» posasses (und dann auch noch die ebenfalls valenzianischen Formen mit -r-, posares). Die Endung -asses ist in den Dokumenten des Institut d’Estudis Catalans nicht zu finden, der Sprachakademie, die wochenlang diskutierte, ob sie in ihrer geplanten neuen offiziellen Grammatik einige regionale Konjugationsvarianten in separaten Kolonnen, oder in Klammern, oder bloß in Fußnoten, anführen soll. Vorliegende Grammatik, trotz ihrer 630 Seiten, kann - oder will - auf solche Diskussionen nicht eingehen, obwohl sie doch am ehesten von Akademikern konsultiert werden wird, die an der andauernden Geschichte der Wiederbelebung und Fixierung des literarischen Katalanischen interessiert sind. Der Entscheid, auf Fußnoten zu verzichten, führte nicht nur zur Auslassung von Hinweisen auf weiterführende Sekundärliteratur zu bestimmten alten Kernfragen (z. B. per/ per a, qui/ que, llur, lo, usw.), sondern auch zu frustrierenden Anspielungen wie «some grammarians» (z. B. «frown upon the construction»), ohne genauere Angaben. Der Leser bleibt oft im Dunkeln, ob Bemerkungen über Sprachniveaus, Registervarianten und Tendenzen in ihrer Akzeptabilität die Meinung der Autoren widerspiegeln, oder ob diese Fragen schon in höchsten Kreisen zu Diskussionen und Edikten Anlass gegeben haben. Die Autoren sehen sich bloß als «neutrale» Beobachter, aufgeschlossen gegenüber balearisch-valenzianischen Parallel-Standards. Einige ihrer Formulierungen könnten aber vom Leser als verwirrende schulmeisterliche Zitate aus normativen Grammatiken empfunden werden; z. B. betreffend Datierungen (53): «El mes de maig de 1968 . . . A year qualifying a month may also be introduced by del: 31 de març de(l) 1998; the article is never omitted after de when the year has been abbreviated: el juliol del 36. 365 Besprechungen - Comptes rendus Similarly with days: el dia X , el X : El dia 20 de març»; cf. die Klammer auf p. 230: «(Val. and Balearic use dia X without article or preposition: Una nota que es publicà dia 26 de febrer)». Basiert dies auf persönlicher Beobachtung, oder auf in Verlagen, Amtsstellen, Zeitungen usw. zirkulierenden Stilanleitungen? Bemerkungen zu dialektalem Sprachgebrauch wirken oft zufällig (siehe Index unter «Balearic/ North Catalonia/ Valencia»). Angaben wie die, dass «In Balearic dialects it is very common to hear jo after any preposition: Aquest jove ha vingut amb jo. This usage is regarded as acceptable in informal speech» (163), provoziert die Frage, ob es nicht Dutzende von ähnlichen Fällen gibt, in allen Dialekten, die (sozio)linguistisch gesehen ebenso wichtig sind, aber nicht erwähnt werden. Die noch wichtigere Frage aber ist, ob eine Grammatik für Ausländer auf Varianten in «informal speech» überhaupt eintreten soll. Wieviele Grammatiken beispielsweise des Deutschen, sogar solche für Deutschsprechende, gehen auf regionale Varianten ein, zumindest auf solche aus Österreich und der Schweiz? Die Catalan Grammar von Wheeler, Yates und Dols wird für viele Jahre das Standardwerk in Englisch bleiben. Sie könnte der Auftakt sein für zwei weitere Bände: eine vergleichende katalanisch-englische Stilistik, und eine systematische Erfassung regionaler Varianten des Katalanischen, präsentiert mit einer klaren Vorstellung über ihre Wichtigkeit und ihr sprachwissenschaftliches Interesse und von der allgemeinen Problematik der Standardisierung von Schriftsprachen. C. Wittlin ★ Beatrice Schmid/ Yvette Bürki (ed.), El h. ac´ino imag´ inado. Comedia de Molière en versión judeoespañola. Edición del texto aljamiado, estudio y glosario, Basel (Romanisches Seminar) 2000, 257 p. (Acta romanica Basiliensia 11) La edición de un texto judeoespañol, impreso en Sofía (Bulgaria) en 1903 y en escritura aljamiada hebraica, que nos ofrece el Seminario románico de Basilea, es un modelo del género. Fruto del esfuerzo prolongado de la cátedra de lingüística hispánica que dirige la Profesora Beatrice Schmid, es la mejor muestra de lo que puede rendir el trabajo en equipo universitario, contando con una dirección competente y el entusiasmo de algunos estudiantes. Se trata de El h. ac´ino imag´ inado, versión sefardí de Le malade imaginaire de Molière, traducido por un cierto S. Ben-Ataf - de cuya vida poco sabemos, - e impreso en Sofía en 1903. Este texto es representativo, porque el teatro de aficionados constituye un aspecto central de la vida social y cultural de los sefardíes búlgaros en los primeros tiempos de la independencia de aquel país, al descomponerse el imperio otomano. A principios del siglo xx, los judíos eran casi el 10% de la población de Bulgaria y de ellos la inmensa mayoría eran sefardófonos, hablantes de una lengua tradicional, en proceso de modernización, con los aportes inevitables del turco y con una gran influencia de la cultura literaria francesa, como lo demuestra el «aluvión del repertorio dramático francés» - en particular de las obras de Molière - que llenó el mundo sefardí, hasta el punto que Haïm Vidal Sephiha se atrevió a llamar el neojudeoespañol «judeofrañol». Todos esos informes y otros muchos más se contienen en el interesante capítulo Preliminares. Así como del interés que ha despertado entre los filólogos el estudio de esa lengua y su literatura da buena cuenta la bibliografía, prácticamente exhaustiva, que concluye el volumen, en particular los estudios de Georg Bossong, de Jacob M. Hassan, de Vidal Sephiha y sobre todo los de Elena Romero sobre el teatro de los sefardíes orientales. Sin olvidar las últimas jornadas de la Sociedad Suiza de Estudios Hispánicos del año 2000, precisamente en Basilea. 366 Besprechungen - Comptes rendus