eJournals Vox Romanica 62/1

Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2003
621 Kristol De Stefani

Rosario Coluccia, Scripta mane(n)t. Studi sulla grafia dell’italiano, Galatina (Congedo Editore) 2002, 176 p.

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2003
M.  Pfister
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234 Besprechungen - Comptes rendus eindrückliches, kaum überbietbares Exempel! Eine Vielzahl von Tabellen veranschaulicht nicht allein die bibelexegetisch möglichen Korrespondenzen, die sich als Interpretamente anbieten, auch traditionelle kosmische und andere Duodenare bestätigen in ihren Bezugsmöglichkeiten den von Dante mit Absicht angelegten mehrfachen allegorischen Sinn in der «Commedia». Fünf Empfehlungen an die heutige und künftige Danteforschung zur Überprüfung möglicher Verweisungsbezüge in der Commedia schliessen sich dem von O. L. gegebenen Beispiel an (118s.). Selbstverständlich muss das potentiell Mögliche stets daraufhin geprüft werden, ob es historisch gesehen von Dante überhaupt in Bezug gesetzt werden konnte. Ein knapp gehaltener Ausblick zum Schluss führt in die Praxis einer wissenschaftlichphilologisch kompetenten lectura Dantis zurück. Gefordert werden an der vorliegenden Untersuchung orientierte und geschulte Einzeluntersuchungen zur Commedia Dantes, deren Befunde - gleichgültig ob hinsichtlich einer mehrfältigen Allegorese positiv oder negativ ausfallend - den inhaltlichen wie formalen Mikroaufbau erschliessen helfen, um sodann auch für das Verständnis des Makroaufbaus förderlich zu werden. Dem unter dem höchsten Anspruch auf Sorgfalt und Präzision stehenden Buch (eine Anzahl Schreibversehen vermag dem keinerlei Abbruch zu tun; sinnstörend nur p. 87 N150: west-/ ostjordanisch? ) ist ein umfangreicher Anhang beigegeben (A. bis F., 203-56), das Abkürzungsverzeichnis, ein Quellenverzeichnis, die Liste der Dante-Ausgaben und -Kommentare, ein Verzeichnis der Sekundärliteratur und abschliessend ein Index nominum und Index rerum. L. Gnädinger H Rosario Coluccia, Scripta mane(n)t. Studi sulla grafia dell’italiano, Galatina (Congedo Editore) 2002, 176 p. Scripta mane(n)t ist ein Sammelband von 9 Arbeiten (davon zwei veröffentlicht), dessen verbindende Klammer die Graphie darstellt. Im Zentrum steht die tradizione scritta italiana, für die Beiträge 1-7 l’Italia meridionale und hier speziell Apulien. Der thematische Rahmen umfasst nicht nur die Literatursprache (z. B. Libro di Sidrac salentino nr. 3), sondern auch die Urkundensprache (notai pugliesi nr. 5). In jedem Artikel werden auch die kulturgeschichtlichen Zusammenhänge reflektiert, z. B. in 1. La situazione linguistica dell’Italia meridionale al tempo di Federico II (7-26) oder 6. Gli esordi del volgare in Puglia tra integrazione e spinte centrifughe (69-84). Der vorliegende Sammelband gibt für Italien und im speziellen für Süditalien wichtige Hinweise für die Scripta-Forschung, die vor allem für die Galloromania eine 50-jährige Tradition aufweist (seit Remacle 1948) und für jenen Sprachraum sowohl für die literarische wie auch für die administrative Skripta zu gesicherten Ergebnissen geführt hat. 1 Sammelbände bergen die Gefahr einer zu weiten zeitlichen Streuung und der Wiederholung von Argumenten. Alle hier vereinten Beiträge stammen aus den letzten 14 Jahren (1988-2002), ausgenommen Artikel 3, Confluenza di tradizioni scrittorie nel Libro di Sidrac salentino (1974), der aber in Klammerzusätzen bibliographisch aktualisiert wurde; auch Wiederholungen kommen selten vor.Vorbildlich ist die dem neuesten Forschungsstand entsprechende Gesamtbibliographie (127-52), der Wortindex (154-64) und das Namensverzeichnis (165-74). Vielleicht hätte man als letzte Stufe der Perfektion noch einen Sachindex beigeben können, der z. B. enthalten hätte: lingua degli ebrei 17, 29; Bedeutung des Skripto- 1 M. Pfister, «L’area galloromanza», in: P. Boitani/ M. Mancini/ A. Vàrvaro (ed.), Lo spazio letterario del Medioevo. 2: Il Medioevo volgare, vol. II. La circolazione del testo, Roma 2002: 13-96. 235 Besprechungen - Comptes rendus rium S. Nicola di Càsole (bei Otranto) 19, 29. Vor allem wäre eine Zusammenstellung der behandelten Graphien hilfreich, z. B. ch = 24-26, 37, 49, 75-80, 116 ch = c 48, 80 l ˜ 38, 47s., 52s., 64 ñ 39, 48, 63, 65 ll d ˙ d ˙ 91-95, etc. Die hier in vorbildlicher Weise zusammengestellten skriptologischen Mosaiksteine mögen eine Vorstufe darstellen zu einer umfassenden Bestandsaufnahme wie sie Nina Catach 1995 im Dictionnaire historique de l’Orthographe française für die französische Sprache vorgelegt hat.Auch für Mittel- und Süditalien wäre eine derartige Zusammenstellung von grossem Nutzen, vgl. z. B. zum Phonem , das im südit. ¢bu ero ‘macellaio’ (LEI 6,490b) in volkssprachlichen und mittellateinischen Texten folgende Graphien aufweist: -ccit. merid.a. bucciero (1454, MacthesCucurachi), nap.a. buccero (1480, Esopo- VolgGentile), biscegl.a. bucciero (sec. XIV-XVI, StatutiValente), molf.a. ~ (sec. XVI,Mancarella,ACStDialIt 13,415), lat.mediev.bar. buccerius (Nitti,CDBar 1), lat.mediev.pugl. Buccerius (1200, Chart.Conversano 277, HubschmidMat) -chsalern.a. buchere (Torre Orsaia 1502, CapitoliPasanisi,ASalern NS 3,46,35), sic.a. bucheri pl. (1364-76, SenisioCaternuRinaldi), lat. mediev.sic. bucherii (Consuetudines Sciacca sec. XI, Sacco, Scaturro), Gofredus Bocherius (1156 [or.], DocSicilia 77, Maas-ChauveauMs 168), Bucheris (Neso sec. XII, Rohlfs- Cognomi). -cchsic.a. buccheri pl. (1448, Consuetudini, Joseph, Propugnatore 16,57), lat.mediev.pugl. ~ m. (1260, CDBrindisi n. 78,1, Coluccia 26) -znap.a. boziero (1485, DelTuppo, ColucciaMat), biscegl.a. buzero) sec. XIV/ XVI, StatutiValente), buziero ib., lat.mediev.roman. bozerius (Curia roman. 1345, Sella), lat.mediev.abr. buzerius (Benevento 1326, Sella) τ lat.mediev.salent.centr. υτ ρις (Lecce sec. XII, Gentile) -zzcal.a. Buzzeri (1466, MosinoGloss) -cxlat.mediev.abr. bucxerius (Penne 1457, SellaSuppl) -çpugl.a. buçero (Lucera 1452-54, Compagna,MiscBohigas 57) -czpugl.a. buczero (Foggia sec. XVI, Mancarella,ACStDialIt 13,415), biscegl.a. ~ (sec. XIV-XVI, StatutiValente), molf.a. ~ (1507, Statuti Caratù,LSPuglia 3,32), lat.mediev.abr. buczerius (Avezzano sec. XIV, LEA). Dieser instruktive Sammelband ist für all jene unerlässlich, die sich mit der mittelalterlichen Sprachgeschichte Süditaliens beschäftigen, die sich für Probleme der Graphie und der Skriptorien interessieren und lexikalische Forschungen betreiben. M. Pfister H Günter Holtus/ Johannes Kramer (ed.), Ex traditione innovatio. Miscellanea in honorem Max Pfister septuagenarii oblata, Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) 2002, Teilband 2, 434 p. (Beiträge zur Romanistik 17) Metodologia della ricerca lessicale e lessicografica, attenzione ai dati delle designazioni giuridiche medievali per un verso, di quelle botaniche per un altro, spiccata densità di aggiornamento e di riflessione sul ladino, romancio, friulano e sull’onomastica: questi, alcuni de-