eJournals Vox Romanica 62/1

Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
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2003
621 Kristol De Stefani

Adolf Tobler, Erhard Lommatzsch, Altfranzösisches Wörterbuch. Adolf Toblers nachgelassene Materialien, bearbeitet und herausgegeben von Erhard Lommatzsch, weitergeführt von Hans Helmut Christmann, vollendet von Richard Baum und Willi Hirdt, unter Mitwirkung von Brigitte Frey, 92. Lieferung, Fünfte und letzte Lieferung des XI. Bandes (vonjement – zure),Wiesbaden (Franz Steiner Verlag) 2002, col. 769-938.

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2003
Thomas  Städtler
vox6210278
278 Besprechungen - Comptes rendus Dabei konnte sie sich bei der Erstellung der Edition, da es sich bei der Handschrift um «un manuscrit . . . très soigné» (CLXXIV) handelt, im wesentlichen - aber das ist eine große Leistung! - darauf beschränken, den Text zu transkribieren. Und diese Transkription ist in mustergültiger Weise und vollkommen fehlerfrei durchgeführt worden. Nur an einigen wenigen Stellen hat die Editorin Korrekturen am Manuskript vorgenommenen, diese im textkritischen Apparat angezeigt und begründet. Auch hier ist zu sagen, daß jede durchgeführte Korrektur absolut überzeugend ist. Der Edition geht eine sehr umfangreiche, äußerst informative Einleitung voran, die nur so von Fakten überbrodelt und die profunde Sachinformiertheit der Editorin dokumentiert (I-CLXXXI). Hier wird der Leser umfassend informiert über das Manuskript, den Autor, den Inhalt und die Sprache des Werkes. Und ganz besonders ausführlich - und diesen Abschnitt halte ich für besonders gelungen - wird Wauquelins Prosafassung mit der chanson de geste verglichen («Etude littéraire» XLIX-CII). Dort wird aufgezeigt, daß der Prosadichter zwar kaum Änderungen am Handlungsverlauf seiner Quelle vornimmt, diese aber aus dem «souci de faire bref» (LXVIII) einerseits kürzt, andererseits aber auch aus dem «souci de vérité» (LXXVIII) als «narrateur omniscient» (LXXX) mit Erklärungen und Kommentaren anreichert und daß der zentrale Unterschied zwischen Vers- und Prosaversion darin liegt, daß es Wauquelin darum geht, sein Werk in eine «atmosphère édifiante» einzukleiden und damit allen um ihr Seelenheil bemühten Menschen ein Exempel zu liefern. In diesem Zusammenhang eine Anmerkung: Angesichts verblüffender Parallelen zwischen der Vie de St-Alexis und der Belle Hélène stellt sich die Frage nach einer Benutzung der Heiligenvita für den Text über Helena. Wie die Suche nach Helena umfaßt auch das irdische Leben des hl.Alexius 34 Jahre; wie letzterer nach seiner Rückkehr von Edessa nach Rom unter den Treppenstufen des elterlichen Hauses seine Bleibe findet, lebt Helena in Rom unter den Stufen des päpstlichen Palastes. Der Edition folgen - für die Länge des Textes - recht kurz geratene «Notes» (403-72), in denen sachkundige Kommentare zu sprachlichen Fragen und besonders ausführlich zum historischen und religiösen Hintergrund (z. B. 404-5, 407-8, 419-21, 421-2, 423-4, 452-3, 463 u. a.) geboten werden, ein «Index des noms propres» (473-95), ein mit großer Gründlichkeit erstelltes «Glossaire» (497-616) sowie eine umfassende, nach thematischen Aspekten gegliederte «Bibliographie» (617-59). A. Arens H Adolf Tobler, Erhard Lommatzsch, Altfranzösisches Wörterbuch. Adolf Toblers nachgelassene Materialien, bearbeitet und herausgegeben von Erhard Lommatzsch, weitergeführt von Hans Helmut Christmann, vollendet von Richard Baum und Willi Hirdt, unter Mitwirkung von Brigitte Frey, 92. Lieferung, Fünfte und letzte Lieferung des XI. Bandes (vonjement - zure), Wiesbaden (Franz Steiner Verlag) 2002, col. 769-938. Ein Meilenstein in der Geschichte der historischen Lexikographie des Französischen: das letzte Textfaszikel des Tobler-Lommatzsch 1 ist erschienen! Nach der bewegten Geschichte des Wörterbuches in den letzten Jahren 2 halte ich als dessen täglicher Benutzer und bekennender Liebhaber diese Lieferung ungeachtet der kleinen Verzögerung 3 mit einer gewissen Erleichterung und vor allem mit großer Dankbarkeit den Bearbeitern gegenüber in 1 Eine abschließende Lieferung steht noch aus, die die Gesamtbibliographie zum Wörterbuch, ein Nachwort sowie möglicherweise noch einige Nachträge enthalten wird. 2 Vgl. zuletzt meine Anzeige hier 56: 316-18. 3 Der Verlag hatte das Erscheinen etwas voreilig schon für 1997 angekündigt. 279 Besprechungen - Comptes rendus Händen. Diese Dankbarkeit wächst vor dem Hintergrund, daß sie die Vollendung dieses großen Werkes - ebenso wie schon vor ihnen Hans Helmut Christmann - wohl weniger einer inneren Neigung als Lexikographen folgend, sondern vielmehr aus Verpflichtung dem Ganzen und seinen Vätern gegenüber auf sich genommen haben. Es ist hier nicht der Ort, um das Lied vom harten und trockenen Brot des Lexikographen anzustimmen, vielmehr will ich dem Respekt und der Nachsichtigkeit für die Kollegen das Wort reden, die diese Kärrnerarbeit auf sich genommen haben. In diesem Sinne wollen sich auch die folgenden Ausführungen verstanden wissen, die - obschon mitunter kritisch - nicht beckmesserisch sein wollen und der Konstruktivität verpflichtet sind. Vielleicht läßt sich die eine oder andere kleine Anregung noch in eventuellen Nachträgen unterbringen. Die Ausrichtung an der Gesamtanlage des Wörterbuches ist unverkennbar, betrachtet man etwa einen Artikel wie vuit ‘leer’, der mit fast zehn Spalten schon monographischen Umfang annimmt und durch feinste Differenzierungen - bis hin zu ‘leer (von einem unbeschrifteten Siegel)’ 821,23 (sicher eher enzyklopädisch als sprachwissenschaftlich gerechtfertigt) - gekennzeichnet ist. Die Liebe zum semantischen Detail verrät auch ein Artikel wie ydoine, wo für fünf Belege vier Bedeutungen angesetzt sind, während etwa der DEAF für dasselbe Wort mit einer Bedeutung auszukommen glaubt (ähnlich ymage etc.). Erkennbar sind einmal mehr für die Lexikographie neu erschlossene Materialien, vgl. yeodene aufgrund eines Textexzerptes aus der Romania, zud, zud oest und zudside aus MantouVoc, etc.; sehr willkommen sind auch enzyklopädische Informationen wie etwa zu Saint Vou(t) de Luques (786,34) mit Angaben zur weiterführenden Literatur. Einige Neuerungen sind nicht zu übersehen, deren sympathischste mir der lateinische metalexikographische Kommentar in 818,25 ist, da es der Wissenschaftlichkeit ja in keiner Weise abträglich ist, wenn hie und da einmal hinter den Materialien der Mensch bei der Arbeit erkennbar wird. Neu ist die Idee, verschiedene Wörter in einem Artikel zu behandeln, vgl. voutor, wo im Eingangsparagraphen auf FEW 14,647a (lt. vultur afr. voutre) und ib. 647b (lt. vulturius afr. voutoir) verwiesen wird; ebenso ware ‘Zeug, Kram, Klamotten’ (zu mndl. ware, FEW 17,525a) und ware ‘Garantie’ (zu germ. *warôn, FEW 17,533b). In Zeile 838,21 findet sich unter wange ‘Gartengerät’ ein Verweis «vgl. vëoge ‘Holzmesser, langstielige Hippe’». Hier handelt es sich offensichtlich um einen onomasiologischen Vergleich, denn etymologisch haben beide Wörter nichts miteinander zu tun. 842,46 folgt unter warison nach dem Verweis auf garison der unkonventionelle Kommentar: «Die Form mit werscheint bevorzugt mit der Bedtg. ‘champ garni de sa récolte’». Dabei ist es wohl weniger die Form, die die Bedeutung an sich zieht, als vielmehr warison die dialektale Graphie der Gegenden, in denen diese Bedeutung belegt ist. Der anschließende Absatz, in dem der einzige Beleg gegeben wird, beginnt statt mit der an dieser Stelle üblichen Definition mit dem Hinweis «Beispiel: ». Ähnlich überraschend steht 798,12 unter vuel eingangs des ersten Belegabsatzes statt der Definition der Hinweis: «ältester Beleg». Zur Typographie: Die im TL gepflegte gute Gewohnheit, bei mangelnder Texttoilette einer Ausgabe nachzubessern, wurde teilweise aufgegeben, vgl. etwa 871,34-36: Gyres l. Gyrés, bonte l. bonté, ja l. Ja, mauves l. mauvés, n’eust l. n’eüst, pourpense l. pourpensé, corne l. corné, et le l. Et le, atourne l. atourné. Die Verwendung diakritischer Zeichen wird unterschiedlich gehandhabt, vgl. 813,16 peüst gegenüber 818,43 pëust, wobei es sich um denselben Beleg handelt (Noomen- Fabl n°10,84, Ag.: peüst). Französische Anführungszeichen werden geöffnet, ohne geschlossen zu werden (800,30; 802,16; 817,1; 853,42; et passim), oder werden geschlossen, ohne geöffnet worden zu sein (799,49; 800,29; 801,42; et passim). Hier scheinen es die Bearbeiter mitunter an der letzten Konsequenz mangeln gelassen zu haben. Zur Anschauung des zuletzt Gesagten sei ein Kontext (unter wissier 859,47s.) etwas näher betrachtet: Si manda Bretons et Normans. Çaus d’Orlenois et çaus del Mans. Al vent k’il n’orent pas estroit. Fist sigler à la mue droit Galies et barges et nés, Esnèques et dromons fiérés, Koges et busses et 280 Besprechungen - Comptes rendus wissiers, Et avoec, quan que fu mestiers. Die ersten beiden Verse tragen nicht unbedingt zum Verständnis oder zur Illustrierung des Wortes bei - das nur nebenbei, da Kontexte in der Regel eher zu kurz als zu lang geraten können; wenn man sie denn haben möchte, ist nach Normans statt des Punktes ein Komma zu setzen (ebenso zwei Verse weiter nach estroit). Aus der Ausgabe wurden Akzente übernommen, die für altfranzösische Texte heute unüblich sind und bislang im TL nicht verwendet wurden (fiérés, Esnèques). Schließlich bricht der Kontext mitten im Satz ab, wobei gerade jetzt aufgezählt wird, was alles transportiert wird: Vin, avainne, farine et pain, Et grans bacons ki furent sain, Grans pierieres et mangonniaus, Arbalestres et trebuskiaus. Ein Letztes zur Präsentation: Wenn eine Redewendung definiert wird, könnte man sie vorher anführen, ergänze etwa zu 871,15 ‘zu Lande und zu Wasser’ par yaue et par terre, zu 871,21 ‘(fig.) taktieren, lavieren’, ‘se tenir entre deux partis, en ménageant l’un et l’autre’ nager entre deux yaues, etc., vgl. dagegen besser 871,33 corner l’yaue ‘zu Tisch rufen’. Bei einem Großteil der mit w- und ybeginnenden Wörtern handelt es sich um Nachtragsmaterialien zu Wörtern, die bereits unter g, h, i und j behandelt sind. Es sei am Rande die Frage erlaubt, ob es wörterbuchtechnisch gesehen ein glücklicher Einfall war, nun die Nomenklatur zu verdoppeln, dadurch den Nachtragscharakter zu neutralisieren und die frühere Lemmatisierungspraxis ad absurdum zu führen. Der normale Weg wäre gewesen, es bei den bloßen Verweisen zu belassen und die Nachträge als Addenda zu publizieren. Aber das, wie gesagt, nur am Rande. Bei der nun gewählten Praxis bedurfte es einer gewissen Umsicht, um das Verweissystem möglichst vollständig zu gestalten. Erfreulicherweise wurde hier der DEAF miteinbezogen, jedoch überraschend lückenhaft: den 61 auf den DEAF gegebenen Verweisen stehen 113 gegenüber, die nachzutragen sind. Ich habe dies unten im Rahmen der Anmerkungen getan, um dem Eindruck entgegenzuwirken, zu den betreffenden Wörtern sei im DEAF nichts zu finden. Der Selbstbeschränkung zum Opfer fiel leider auch MöhrenGuai (in: MedRom 24, 2000, 5-81), eine Studie, die just nach Fertigstellung des Buchstaben G im DEAF in Angriff genommen wurde und die Erfahrungen mit den anlautenden g-, gu- und waufbereitet. Eine Besprechung hat nicht die Aufgabe, die Arbeit neu zu machen, vielmehr soll das Geleistete gewürdigt werden. Ich breche daher hier ab mit der Feststellung, daß manche Bedenken und Unzufriedenheiten angesichts der Art und Weise, mit der diese Lieferung erstellt wurde, in keinem Verhältnis stehen zu der Genugtuung, die ich empfinde in Anbetracht des nun vollständigen Gesamtwerkes, von welchem die zuletzt zurückgelegte Strecke des Alphabets ja nur ein gutes Prozent ausmacht. Das Altfranzösische, seine Leser und Bearbeiter verfügen nun neben dem Godefroy über ein weiteres abgeschlossenes Wörterbuch, das dem älteren Pendant in etlichen Punkten überlegen ist. Einige Einzelbemerkungen 4 : 774,44 *vosiier: der Beleg aus AalmaR 13496 ist just der in DC 8,379b als «Gloss. Lat. Gall. Sangerm.» zitierte; - 775,1: l. Godefroy VIII 305c; - 777,16: 26,21 l. 6,21; - 781,41: vesquit l. vesquid; - 782,9: voulencau l. vouleneau; - 782,14: durch den Verweis auf vomisseüre wird man nur auf Gdf 8,304b weiterverwiesen, wo es jedoch keine Formen auf -ture gibt; besser gleich auf Gdf 8,304c vomiture verweisen und den von Gilles Roques in seiner TL-Besprechung RLiR 59, 1995, 576 angeführten Beleg aus OvMorB X 535 ergänzen; - 782,15: *vous mit «? » anstelle einer Definition, mit der 4 Denke niemand, das hier Gesagte sei auch nur annähernd exhaustiv. Einige Anmerkungen hat mir freundlicherweise Takeshi Matsumura mitgeteilt. Sie sind in der Folge durch [T. M.] gekennzeichnet. - Die hier verwendeten Sigel sind die des DEAF. Die aktuelle, frei konsultierbare Version dessen Bibliographie mit Konkordanzen zu TL findet sich unter www.rzuser.uni-heidelberg.de/ ~dx9/ bibl/ bibl.htm im Internet. Auf diesem Weg können nahezu alle TL-Materialien datiert und lokalisiert werden. 281 Besprechungen - Comptes rendus Ergänzung: Tobler vermutet ‘Besatz’, Salverda de Grave ‘couverture voûtée’; einziger Beleg ist EneasS 2 7572, wo im Vorfeld eine ausführliche Beschreibung der Grabstätte Camilles gegeben wird, die von einer mit Ziselierarbeiten geschmückten Mauer umgeben ist, sodann heißt es Desor avoit vols d’un ivoire. Vgl. G. Paris, R 21,290, Besprechung von EneasS 1 , der keinen rechten Sinn in dem Vers erkennen mochte und als gute Lesart die Var. vorschlug: Desor aveit vols un civoire, was jedoch den Beleg der Basishandschrift nicht aufhebt; vols ist hier Plural zu vout im Sinne von ‘Votivbild’, ivoire bedeutet ‘Kunstwerk aus Elfenbein’, vgl. DEAF I ivoire; der Beleg ist Sp. 787 unter vout zu stellen; - 782,51: die Belege unter ‘gewölbt’ sind m. E. zu vout 788,7 zu stellen, da das finale -s jeweils durch den Plural bedingt ist; - 784,3: wie ist der Verweis «vgl. voltu, Godefroy VIII 302b und voltu, eb.» zu verstehen? kein Artikel voltu in TL 11,760; - 784,30: volsor und Var. sind von vousure zu trennen; - 784,39: im Kontext zu ThomKentF 1028 fehlt der entscheidende, das Wort enthaltende Vers De quivere gete[i]z i ot une vousure; - 785,17: l. Godefroy VIII 298a; - 785,41: die Belege aus CommPsia 1 G 2 sind unter 786,28 ‘Antlitz Gottes’ zu stellen; - 786,6: im Kontext zu MirNDChartrK fehlt der entscheidende Vers Dou voult et des cheveus horrible; - 787,34: ‘Abbild aus Wachs . . .’ stimmt als Definition so wohl nicht für alle Belege, vgl. in den Kontexten D’ardille fet volz et de cire, vox de cire, etc.; - 787,51: der Beleg aus BenTroieC 6482 enthält voutiz, ist unter vout zu streichen und nach 792,27 zu voutiz zu stellen [T. M.]; - 790,12: ‘Umdrehung’ bedeutet ‘Rotation um die eigene Achse’, was hier sicher nicht gemeint ist; - 790,16: 300b l. 299c; - 790,17 vouter: in diesem Artikel sind die Belege für das Partizip Perfekt - völlig zu recht - unter ‘wölben’ subsumiert. Warum wurden 782,21 vous als «pc. pf. adj.» und 788,5 vout als «adj.» von voudre (781,36) getrennt? ; - 790,19: der Verweis auf FEW 14,619b volvere ist zu streichen; - 790,44: der Beleg ist leichter zugänglich in AlexVenL 10490; - 790,49: s’eniitat ist zwar paläographisch als Lesart denkbar, doch sehe ich keinen Anhaltspunkt für ein derartiges Wort im Afr.; - 791,3 vouti: ergänze die Belege 2. Vt. 13. Jh. CheviiEspF 1124 archons vautis und MaugisV 1202 Var. Hs. 4. Vt. 13. Jh. selle votie (verwendet sonst nur für Räume, Füße und Schilde); - 791,36: der Beleg voltee aus MahomL ist Sp. 790 unter vouter zu stellen; - 792,26s.: die Differenzierung der Verwendungen ist zu begrüßen, hätte auch den Artikeln vous, vousu und vouter gut zu Gesicht gestanden; - 793,24: der Beleg aus Ren γ F 2 16962 ist zu streichen: er enthält voutez und ist bereits 790,36 zitiert [T. M.]; - 796,7: lies - gegen die Ag. - ramise, vgl. ib. 1691 remise; - ebd.: warum soll das Pferd nach dem Bad schmutzig sein? Das erscheint vom Ablauf des Geschehens nicht sinnvoll und paßt auch nicht in das semantische Spektrum von voutrer; - 796,13s.: falsch unter «refl.» eingeordnet sind die Belege aus IpH, MarieLaustW 2 , YderG und GastPhébChasseT 44,48; - 797,12 wird von voutrillier schlicht auf ventrillier verwiesen, wiewohl ich VRom 51,287 (Besprechung TL) darauf hingewiesen hatte, daß hier Vertreter zweier etymologischer Familien zusammengelegt sind, die nichts miteinander zu tun haben; - 802,19: mauvès [l. mauvés] miel aus Méon 2,202,2; 3; 7 entspricht Pères12L 6441; 6442; 6446; dort liest man bei den ersten beiden Belege statt miel mers ‘marchandise’, beim dritten si. Die Belege sind mit Sicherheit unter vuel zu streichen [T. M.]; - 805,3: widence, für welches kein Beleg gegeben wird (s. z. B. PelVieS 12079 Var.), ist eher zu vuidance (804,17) als zu vuidenge zu stellen; - 806,35: mir ist unklar, warum die Verbform aus HornP 4396 unter vuidëor m. steht; sie findet sich auch 809,31 unter vuidier unter ‘räumen, verlassen’, was wiederum nicht zu der für den Beleg gegebenen Bedeutung ‘leeren, plündern’ paßt; - 807,48-808,7: die drei Belege aus MirNDChartrK sind zu streichen: bei den ersten beiden handelt es sich um ein und denselben, der auch - zu Recht - 818,41 unter vuier steht; dorthin gehört auch der dritte; - 811,30: erstaunlich die grammatikalische Kategorie «adj. pass.» für einen Partizip-Beleg; - 811,41: der Beleg aus RouH III 1576 ist unter «trans. vuidier la sele . . . ‘aus dem Sattel geworfen werden’» zu streichen; die gleiche Stelle steht mit der Variante voier 282 Besprechungen - Comptes rendus 818,51 unter vuier «intr. ‘leer werden’» mit explizitem Kommentar; - 812,25: die Bedeutung ‘vom Pferd werfen, stoßen’ ist zu streichen, der Beleg ist zu 817,47 ‘ins Leere treffen’ zu stellen; - 813,7: entre l. entra [= SegrMoine 2 N 419]; - 813,23: setze Maiz recte; - 814,19- 27: lieber nach CoincyI20K zitieren, dort auch Tremata auf eüst, aït, etc.; - 814,46: der Beleg aus PeanGat ist zu den reflexiven Formen 816,36s. zu stellen; - 816,35: streiche [vuidier de]; - 819,13: der Eintrag vuingnier mit Verweis auf hognier ist zu streichen, cf. DEAF G 1614,28 und H 536,23; das Wort ist Variante zu guignier, richtig in TL 4,774,31; - 819,15: streiche den Verweis von vuiseuzeté auf oisoseté, wo diese Form nicht belegt ist; nur in Gdf 5,587b mit einem Beleg von 1495; - 819,48: der Beleg aus GeoffrParChronD ist zu streichen, er ist bereits 810,18 unter vuidier aufgenommen [T. M.]; - 820,2: der Beleg aus CligesF ist zu streichen, er ist bereits 808,11 unter vuidier aufgenommen [T. M.]; - 822,18: sous l. sons [T. M.]; - 825,41: les enfers l. ses enfers, cf. Vielliard/ Monfrin R 97,563 [T. M.]; - 829,30: vulgaument aus AalmaR 13582 ist 830,3s. zu den Adverbien zu stellen; - 830,3: ergänze als Erstbeleg JBelethOff 1 , chap. 69 f°34v°: Allors troveras coment l’en soloit ancienement lever a matines interpolato, scilicet in conticinio, sub intempestivo, in antelucano, que nos dison vulgaument matines anjornax [T. M.]; - 830,24 vymauve: DEAF G 1634,45, dort weitere Belege mit v- 5 ; - 830,34: es fehlt die Angabe der Textstelle, der Beleg stammt aus RecMédNovCirHi 1374; - 832,24: ca l. ça; - 833,4 wadel: DEAF G 413,14; - 833,24 wäer: DEAF G 1543,31; - 833,26 wafler: man hätte darauf hinweisen können, daß die Hapax-Nebenformen aus Gdf, für die dort ohne Autor und Titel nur auf Handschrift und Folio verwiesen wird, Varianten zu CoincyI39K 36 und 128 sind; - 833,26: waffler (nach dem FEW-Verweis) l. waffel; - 833,27: ergänze die Verweise auf vaflëor (TL 11,75,15) und vaflerie (TL 11,75,22), die zu derselben etymologischen Familie gehören (vgl. FEW 17,642b), und die besser unter wstünden; - 833,40: der Verweis auf vague wäre ausreichend gewesen, denn dort sind die beiden Belege aus Brut bereits aufgeführt; - 834,6 wagëure: DEAF G 31,29, dort weitere Belege mit w-; - der Verbesserungsvorschlag «terienetez (l. eterienetez? )» ist abwegig: es handelt sich um eine Variante zu terrieneté ‘monde terrestre, affection terrestre’ (FEW 13 1 ,244a terra), Belege dazu in Gdf 7,695b; - 834,17 wagne: DEAF G 6,3; dort weitere Belege mit w-; - 834,43 waignart: DEAF G 46,25 mit weiteren Belgen mit w-; - 835,42 waineter: DEAF G 53,3; - 836,1 waisde: DEAF G 1529,31 mit zahlreichen Belegen mit w-; - 836,5: weddere und wedeur sind von wai(s)dier zu trennen, vgl. DEAF G 1532,14 und 44; - 837,7 waiver: DEAF G 42,28; - 837,13: ergänze den Verweis von waler auf galer (TL 4,68), wo die w- Belege abgearbeitet sind; - 837,13 walingre: DEAF G 281,53; - 837,19 walois: DEAF G 98,20; - 837,29 waloper: streiche den Verweis auf galoper, da dort keine Belege mit wstehen; DEAF G 104,18; - 837,33 wambison: DEAF G 108,37; - 838,27 wanïele ist wohl mit Breuer RigomerF 15580 Anm. doch eher waïnele zu lesen und zur Familie von gaïne zu stellen; - 839,8 wäon: DEAF H 147,27; - 839,14: 682 l. 683; - 839,21 waraingle: da es sich offenbar um ein Teil der Kampfausstattung eines Pferdes handelt, sei - unter allen Vorbehalten - an die sele garaine in AlexParA II 1418var. erinnert, wobei garain in DEAF G 1178,47 unter graindain als Variante zu gadrain ‘qui est originaire de Gadres’ behandelt wird; - 840,24 wardable: DEAF G 179,3; - 840,25 wardage: DEAF G 177,48; - 840,26 wardain: DEAF G 180,46, dort auch ein Beleg für die Graphie; - 840,38 wardecors: DEAF G 236,32; - 842,13 waret: DEAF G 132,42; - 842,17 und 21: l. DEAF G 146,10 und 13; - 842,24 waretter: DEAF G 134,25; - 842,31 warge: DEAF G 261,26 mit Korrektur zu der im FEW gegebenen Etymologie und richtiger Beurteilung des in TL 4,1585,2 fälschlich unter jargerie gestellten Beleges; der Ver- 5 In der Folge werden die zu ergänzenden DEAF-Verweise lediglich durch « » kenntlich gemacht. Vollständige Indices für DEAF G und H sind publiziert (1997 und 2000). 283 Besprechungen - Comptes rendus weis auf jargerie ist entsprechend zu modifizieren; - 843,9 warnesture: DEAF G 327,11; - 843,22 wart: die Verweise auf gart und jart sind nicht sehr hilfreich, da dort keine Belege stehen; solche nur in Gdf 4,638a unter jart (dieser Verweis fehlt); - 843,40 wason: DEAF G 349,50; - 843,41 waspail: DEAF G 351,44; - 843,48 wassen: ergänze den Verweis FEW 17,554a weizen; - 844,2: 351 l. 352; - 844,11 und 13: wastel ist alphabetisch vor wastelier zu stellen; - 844,13: DEAF G 362,17; - 844,27 waterganc: ergänze den Verweis FEW 17,548b; - 845,9 wati: ergänze die Verweise FEW 17,548b water und DEAF G 1536,11 guastrer; - 845,17 waucendree: ergänze den Verweis FEW 2 1 ,686b cinis; - 845,41 waucru: DEAF G 348,55; - 845,48: DEAF G 397,49; - 846,13: l. DEAF G 396f.; - 846,16 waudessour: DEAF G 415,33; - 846,36 waumon(n)é: DEAF G 405,19 mit ausführlicher Etymologiediskussion; - 847,12 wé: ergänze den Verweis auf den ausführlichen Artikel gué in DEAF G 1537,35; - 847,43: bei wein ‘Herbst’ hätte es nicht geschadet darauf hinzuweisen, daß es sich um eine Variante von gaïn handelt; - 848,41 welke: ergänze den Verweis FEW 21,262a, dort allerdings im Anschluß an Gdf fälschlich unter tortue; - 849,26: auc l. au; - 849,41 wenelaz: ergänze den Verweis FEW 22 1 ,15b unter raisonnement; - 849,47 werble etc.: DEAF G 1557,41; - 850,39 werpee: DEAF G 1567,34; - 850,41 werpicïon: DEAF G 1567,7; - 851,32 werreglacier etc.: DEAF G 789,26 und 790,13; - 851,35 werrier: DEAF G 1575,30 mit weiteren w-Belegen; - 851,42 wes: DEAF G 1543,10; - 851,49 wesde: DEAF G 1529,31; - 851,50 wesdier: DEAF G 1532,14; - 852,3 wespe: DEAF G 1587,43; - 852,4 wesseil: DEAF G 1589,24; - 852,7 wesseillier: DEAF G 1591,15; - 852,30: ergänze den Verweis auf DEAF G 1594,12, dort ausführliche Diskussion; - 852,46 wibet: DEAF G 1597,24; - 853,30 wïenage: DEAF G 1649,35 mit ausführlichem Kommentar ib. 1647,25; - 854,7 wigre: DEAF G 1678,25; - 854,32s.: verwende statt der Ag. Jeanroy/ Guy [1898] die Ag. Berger [1981], dort auch v.59 S’onne statt S’on ne, das keinen Sinn ergibt; - 856,3: ich bezweifle - nicht nur wegen der Verschiedenartigkeit der Formen -, daß quibous mit wihot identisch ist: Wäre es sinnvoll, - selbst im Ärger - Mohammed als Hahnrei zu beschimpfen? Vgl. in Taille1292G 18b Pierre Quibout, in PachnioTaille erklärt mit ‘welcher kocht, schwillt vor Erregung’, auch nicht wirklich überzeugend; - 856,51 wilecome: was im Grimm auch stehen mag, so ist willkommen doch in erster Linie Adjektiv. Der Passus «prädikativ, einem Adj. ähnlich» - mit dem übrigens eine neue Zeile beginnen müßte - ist an den Anfang zu stellen; bei den anderen Beispielen handelt es sich um elliptische Verwendungen; - 856,17: l. Godefroy VIII 333c; - 856,18s. heißt es unter wihote: «im FEW ab 13. Jahrh. angegeben, bei Godefroy Belege ab 15. Jahrh.», was nach implizierter Kritik an der Datierung des FEW klingt; dort wird jedoch deutlich auf JeuxPartL verwiesen, von TL selbst zitiert und in das 13. Jahrhundert zu datieren; - 856,28: l. FEW XVII 577a widuhoppa; - 857,35 wilekin: dort, wo man die Definition erwartet, steht: «FEW: ‘espèce de moule comestible’; Godefroy setzt ein Fragezeichen, zu einem Beleg»; es folgt das Textzitat, wobei a conte ront in a conteront geändert ist; soll dadurch eine sonst nicht belegte adverbiale Wendung hergestellt werden oder schlichtes Versehen? Die Angabe des Textes fehlt, es handelt sich um L’an des .vii. dames aus dem Jahre 1503; - 857,49 wimple: das Sigel «Alex.» steht in TL gemeinhin für AlexisP, Ende 11. Jh.; bei dem zitierten Text handelt es sich jedoch um Alexism 1 P, einen flandrischen Text - was die Graphie erklärt - aus dem 13. Jh., TL-Sigel: Alex. M; - 858,12 winder: DEAF G 1641,48; - 858,18 winegier steht an der Stelle, an der man Belege erwarten würde in recte-Schriftgrad, der ansonsten den zitierten Kontexten vorbehalten ist: «Ein Beleg bei Morlet», ohne daß man erführe, um welchen es sich handelt. Morlet 136 gibt in der Tat drei Belege: doc. 1253 ChRethelS 1,234,10; doc. 1310 RobertPorc 120,13; doc. 1356 RobertPorc 156,13; - 858,19 wingeron: ergänze den Verweis FEW 14,472 vinea; - 858,38 wingt: streiche den Verweis auf Ewald Kanzleisprache (dort auch nur ein Verweis), vgl. die ausführlichen Angaben unter vint; - 284 Besprechungen - Comptes rendus 858,39 winleke: DEAF G 1643,26; - 858,50 winse: DEAF G 1554,18; - 858,51 wiqeuse: DEAF G 1658,2; dort 1656,35s. ein neuer Vorschlag zur Etymologie; dort 1656,53s. auch ausführliche Begründung, warum für den in TL gegebenen Beleg die Bedeutung ‘bescheiden’ nicht zutreffen kann; - 859,7 wirfain: DEAF G 1390,3; - 859,17: «Keller Voc. Wace liest . . . » suggeriert einen editorischen Eingriff Kellers; dieser benutzte jedoch RouA, und dort steht wirewite; - 859,19: vire ist bereits ein eigener Artikel TL 11,526,17; dort mit Verweis auf Ziltener 37, der jetzt fehlt; - 859,24 wiris: die Lesart wird bestätigt durch ChansOxfS IV 12,3; ich wage jedoch zu bezweifeln, daß das Wort an lat. virilis anzuschließen ist, welches ansonsten erst 200 Jahre später ins Französische entlehnt ist; eine Graphie mit w- [wiris] wäre überraschend. Hauptsächlich aber scheint es mir semantische Schwierigkeiten zu geben. Die Frau spricht ihren Mann an: wenn ihr Freund jetzt da wäre, so versichert sie, würde dieser ihrem Mann vilonie antun, ihn also beleidigen oder ähnliches, da er, der Mann, eben wiris sei, also sicher nicht ‘männlich, mannhaft’; die Rede der Frau richtet sich erst wieder im Refrain an den dous ami; - 859,40 wischous (mit wiqeuse 858,51 zusammenzustellen): DEAF G 1658,2; - 859,45 wisquier: DEAF G 1659,39; - 860,10 witart: DEAF G 1673,5; - 860,28 wite: DEAF G 1669,40 mit ausführlichem Kommentar und etlichen Belegen; - 862,10: V e l. V c ; - 863,4: setze Komma nach lieus; - 863,6: crestïen és l. crestïenés; - 864,6: païs l. pars : espars ; 865,26 y: DEAF I 2,5; - 869,7: ya ‘jetzt’ als Variante zu ja ist fragwürdig und der Artikel zu streichen; vgl. die Anmerkung im DEAF unter ja; - 869,13 ÿa: DEAF I 5,9; - 869,22: der Artikel yacinthe ist wohl zu streichen: Berger 347 hat zwar die Form in seinem Glossar, gibt aber keinen Beleg. Der Beleg in Gdf für yaciet stammt aus dem 17. Jahrhundert; - 869,52: naturels l. naturelx; - 870,1: 7792 l. 7798; - 871,38: worauf bezieht sich «aigue chaude usw.»? ; - 874,23 yaume: DEAF H 320 mit mehreren y-Belegen; - 874,32 yautelle: DEAF I 6,5; - 874,44: der Verweis von yaveté auf aigueté ist zu streichen: einen entsprechenden Artikel gibt es nicht in TL 1,237; - 874,46 yaveux: ergänze die Definition ‘wässrig’; - 875,1 ybernage: der Verweis auf ivernage führt ins Leere, dort kein Beleg für ybernage; die einzigen älteren Belege für diese Form sind doc. 1407 Gdf 4,479a und [Dok. 1226] Inventar 17. Jh. ebd.; - 876,31 ycoine: DEAF I 8,43; - 876, 49 und 50: streiche die Akzente auf den Verweisen, ergänze die Verweise auf DEAF I 10,14 und 10,25; - 877,47 ydee: DEAF I 12,22; - 877,48: ydes: DEAF I 13,46; - 878,5 ydeur: DEAF H 488,41; - 878,6 ydïote: DEAF I 14,49, wo tatsächlich Belege für die Graphie gegeben werden; - 878,14 ydle: DEAF I 17,10; ist es sinnvoll, sechzehn weitgehend nichtssagende Belege aus AalmaR zu zitieren? ; - 880,34 ydoine: DEAF I 22,5; - 880,45: alar l. alai; 881,10 ydoire: DEAF I 18,18; - 881,40 ydolatrer und 41 ydolatrie DEAF I 20,17 und 20,38; - 881,48 ydous: DEAF H 490,25; H 816,45; - 882,3 ydre: DEAF I 23,38; - 882,20: nachdem der Kontext so ausführlich zitiert wird, ist unverständlich, wieso er mitten in dem erklärenden Halbsatz abbricht; - 882,22 ydroforbice: DEAF I 25,49; - 882,32 ydroforbie: DEAF I 25,7; - 882,46 ydroforbique: DEAF I 25,49; das Wort ist nicht von ydroforbie zu trennen; - 883,5 ydromance: DEAF I 26,44; - 883,14 ydromel: DEAF I 27,13; - 883,22 ydrope f.: DEAF I 28,6; - 883,31 ydrope adj.: DEAF I 27,33; - 883,38 ydropien: DEAF I 28,41; - 883,39 ydropique: DEAF I 29,6; - 884,1 ydropisie: DEAF I 31,32; - 884,15 yearn ist ohne Bedeutungsangabe und Beleg mit dem schieren Verweis auf AND etwas enigmatisch (es handelt sich um ‘Garn’ in einem Dok. 1358 in Rough 140). Typographisch bemerkenswert: AND hat das Wort als Zearn mit der Anmerkung: «The M. E. symbol ‹Z› is sometimes used by editors instead of ‹y›», die Ausgabe selbst hat zearn; - 884,17 yeble: DEAF I 33,43; - 884,28 yeke: DEAF I 35,10; - 884,48 yer: DEAF I 38,1; - 885,9 yere: DEAF I 45,1; - 885,39: de ol l. yeule de olive; 887,23: eb. IX 5 l. Bible XIII e siècle Q IX 5; der vorher zitierte Text ist Brun. Lat. Carm.; - 888,18 ygal: von der Bedeutung ‘weit, geräumig’, die semantisch isoliert ist, bin 285 Besprechungen - Comptes rendus ich nicht überzeugt; warum nicht einfach verstehen: ‘auf der anderen Seite lag der ebene Marktplatz’? ; - 891,21 ygnot: DEAF I 53,32; - 894,27 ylem: DEAF I 72,1; - 894,46 yleon: DEAF I 74,53; - 895,4 yles: DEAF I 72,30; - 895,11 und 15: yleuc und yllec sind zusammenzustellen, die angegebenen graphischen Varianten sind weitgehend identisch; DEAF I 81,30; - 895,28 yllier: ‘Seite, Weiche, Flanke’ paßt sicher nicht für den Beleg. Es ist die Rede von den blons ylliers sus les oreilles im Rahmen der Schönheitsbeschreibung einer Frau; man möchte also eine Übertragung auf die Art, wie die Haare gelegt sind, annehmen; - 895,37 ymage: DEAF I 89,27; die versammelten Materialien sind beachtlich, aber sind die eingangs gegebenen knapp 30 Glossar-Belege, davon gut die Hälfte aus AalmaR, wirklich hilfreich? ; - 902,15 ymagele, 16 ymager, 18 ymagerie, 29 ymagete und 36 ymaginaire: DEAF I 92,4, 94,24, 93,17, 92,20 und 96,15; - 902,50 ymaginatif, 903,9 ymagination, 904,33 ymaginative und 904,36 ymaginer: DEAF I 100,27, 99,6, 100,50 und 97,31; - 905,27 ymalve: DEAF G 1634,45; - 905,30 ymne: DEAF I 224,20; - 905,31: streiche den Verweis auf Berger 287, dort nur hymnier; - 905,32 ympotence: DEAF I 138,1; - 905,33 ynde: DEAF I 192,20; - 906,7 ynescochon: man hätte vielleicht erwähnen können, daß die ungewöhnliche Form in einer nicht publizierten Hs. des 16. Jh. steht, vgl. BraultBlazon S. XIX; - 906,43 yngremance: ergänze den Verweis auf nigremance TL 6,660; - 907,10 ynnorance: DEAF I 50,32; - 907,13 ynorer ist wohl zu streichen; ich sehe keinen Beleg mit yn-; - 907,16 ypericon: ergänze zu dem einen Beleg aus HMondB die aus MoamT II 3,2; SecrSecrPr 2 S 0 f°108v°b; 110r°b; GlGuillI 164 und GrantHerbC 241 6 ; - 907,45: hypocrisis: hinpocr, hipocr l. hinpocrisis: hipocrisie; - 907,49: a nule l. avule, cf. G. Roques ZrP 94,161; - 909,33: nachdem ypocrisie und ypocrite aufgenommen sind, hätte man auch noch auf ypocriter in DeschQ 6,129,14 hinweisen können; - 910,20 wird auf epidemie verwiesen; die beiden Belege, die in dieser Form in TL 3,741 gegeben werden, sind zu korrigieren, die Hs. hat jeweils epidimie, der Erstbeleg für die moderne Graphie ist anderswo zu suchen [T. M.]; - 910,46 yraistre: yrascue p. p. f. sg. ist wohl eher der transitiven als der reflexiven Verwendung des Verbs zuzuordnen; - 911,1: kursiviere in kümmert; - 911,3: kursiviere in Tristan de Nanteuil; - 919,1 ysope: Isopus: dédoublé en is, ys, herba et is, gupillon wird als - nicht wirklich verständliches - Zitat aus GlConchR 4659 gegeben. Tatsächlich ist «dédoublé en» eine Erläuterung des Herausgebers, das Glossar hat zwei Einträge: Isopus: ysope, herba und Isopus: gupillon; - 919,47: der Beleg aus ComtePoitM steht mit identischem Kommentar bereits in TL 4,1476,24 [T. M.]; - 920,8 und 9: stelle ysopé vor ysopier; - 921,20; 23; 28 und 32: die «Regieanweisungen» des Hg. in den Klammern sind zu kursivieren; - 921,34: nicht issir sondern issir du sens bedeutet ‘den Verstand verlieren’; - 923,11 yssue: hier zeigt sich einmal mehr die Unzulänglichkeit der Praxis, Belege aus Glossaren (hier aus AalmaR) definitionslos wiederzugeben: keiner der beiden Belege gehört zu einer der drei folgenden Bedeutungen; - 924,17: ersetze FEW 1,45b durch FEW 24,229b; - 928,52: hibernaculum . . . li vel: maison yvernal macht den Text unverständlich; l. hibernaculum, -li vel hibernum, -ni: maison yvernal; - 930,28: novelez l. nouelez, Irrtum bereits in der Ag. [T. M.]; - 930,31 und 35: ivoire mit ‘vollkommen’ bzw. ‘strahlend weiß’ zu definieren (auch und gerade in Vergleichen) ist nachgerade absurd; - 931,21: der Beleg (aus ChaceOisi 2 H) steht bereits in TL 4,1510,23 (aus TilChaceOis) [T. M.]; - 933,14 zantique: Belege in MahArE 150,35, 151,8 und 151,10; - 933,23 zatin: ergänze den Verweis auf satin TL 9,197; - 933,39: ergänze einen Artikel zeume ‘Zeugma’ mit dem Beleg aus AalmaR 13664 (warum nicht aufgenommen, wo doch zodiaque aus AalmaR 13672 in 935,24 da ist? ); - 936,47 zone: es ist von nur zwei alten Belegen die Rede, denen freilich die aus PetPhilT 934 und 935 ( AND 889b, auf das 936,42 verwiesen wird) und aus 6 Für die restlichen Artikel des Faszikels, die Ergänzungen zu i-Artikeln darstellen, s. für zusätzliche Belege DEAF Fasz. I3/ J1 [im Druck]. 286 Besprechungen - Comptes rendus OvMorB I 243 (937,10s. selbst zitiert) hinzuzufügen sind; weitere Belege in IntrAstrD IV 15; 16; 17; V 1; etc.; - 937,43: der Beleg aus YvainF steht bereits in TL 2,829,42 [T. M.]; - 937,50 zote ist zu streichen: ChiproisR 150, woraus Gdf den Beleg hat, entspricht Chron- TemplTyrM 34,6 rote, vgl. dazu den ausführlichen Hinweis im Glossar [T. M.]. Abschließend noch einige Anmerkungen und Ergänzungen zum gesamten elften Band: zu 6,27 uef als Minimalwert zur Verstärkung der Verneinung, ergänze den Letztbeleg oeuf pelé aus 1342 RenContrR 40716; - 9,13 ueil: ergänze die biblische Wendung ueil por ueil, dent por dent 1. H. 13. Jh. SermJos 1 H 14,7; - 21,36 uile: ergänze als Erstbelege 1. Drittel 12. Jh. LapidffS 266; 793; 908 7 ; - 34,17 ulle: greift ohne Rückverweis den Artikel aus 4,1226 auf, ebenfalls mit «? » statt einer Definition; 34,18: IV 331c l. IV 531c; - 38,26 umble: ergänze als Erstbeleg humle LapidffS 279; 43,47 umile: ergänze als Beleg für das Adj. humile aus OvMorB X 2919; - 55,50 unter unir: ergänze zu dem einzigen Beleg für ‘eben, flach’ 1316 MaillartR 5625 la Biausse est large et honnie; - 57,21 université: ergänze zu ‘Allgemeinheit’ den Beleg doc. 1283 BoüardArchAng 2,286,1; ergänze zu ‘Universität’ ca. 1270 PAbernRichR 507; 574; M 820 Oxenfort, l’universeté; 1274 GrChronP 4,81; - 66,6 usure: ergänze als Erstbeleg 2. Vt. 12. Jh. GrantMalS 2 105a; TL 2,863,45 verweist für die Wendung corir a usure auf den Artikel usure, wo sie jedoch nicht erwähnt wird; - 69,26: Thebes l. Thebes; - 75,44 vague: ergänze guage Ende 12. Jh. SOsithB 861; ModwB 2 2395; 2398; - 75,51: L 484 l. 2484; - 77,34 vaiier: ergänze die Belege 1213 FetRomF 1 156,14; 210,30 ‘faire des incursions ou des démonstrations militaires . . . ’, s. FEW 14,120a (irrtümlich auch in FEW 23,137b unter den Materialien unbekannter Herkunft; dort zu streichen); - 79,41 vain: ergänze den Erstbeleg LapidffS 346; - 84,27 vair: ergänze den Erstbeleg LapidffS 746; - 90,4 vais: vgl. DEAF G 1539,8-14 unter gué; - 90,10 vaissel: ergänze die Erstbelege LapidffS 602 und 606 vaisel; 709 vaissel; ergänze im gleichen Artikel 91,24 zu ‘Bienenkorb’ mousche de vaissiel ‘Biene’ GlLilleS 30b mit Verweis auf TL 6,317,10; - 98,3: ergänze einen Artikel valaire ‘Nieswurz’ mit dem Beleg aus GastPhébChasseT 16,50 (zitiert 873,35 unter yaue); - 105,32 valor: ergänze die Erstbelege valur LapidffS 30; 34; 117; etc.; - 117,50: ergänze einen Artikel varice ‘Krampfader’ mit den Belegen aus 1314 HMondB 1348 la malice du sanc des vaines et des varices soit corrigie par medecine et par diete et par potion; 1351 (zwei Belege); etc.; - 120,15 vaslet: ergänze den Erstbeleg LapidffS 698; - 125,48 vaucel: ergänze die noch nicht belegte Graphie vaussel aus Ende 12. Jh. AnsMetznG 4988; - 129,2: chanté l. chante; - 129,43 vece: ergänze garbe de vece RenMontlcM 350,3 und jarbes de veiche doc. 1307 Delisle 724; - 130,47 vëelet: ergänze zu den beiden Belegen noch Jeux- PartL LXXIV 38 uns veelés c. s.; - 131,23 vëement: ergänze den Erstbeleg LapidffS 112; - 137,34: setze den Kontext recte; - 137,35: statt aus FEW 14,554b vrillier (= seit SavBr 1723) lieber die dort ebenfalls verzeichneten afr. vellier etc. zitieren; - 139,18 veine: ergänze den Erstbeleg LapidffS 888; - 142,3: ergänze einen Artikel veinete ‘kleine Ader’ LapidffS 754 [= AND 850a]; - 149,36: Tout ert l. Tout est; - 150,9: ergänze als zweitältesten Beleg venderresse aus doc. 1302 ZrP-Sonderband 1977 337,14; - 154,39 vendredi: ergänze die Belege zur weiterführenden Literatur, vgl. 4,1836,12 juesdi; - 155,28: ergänze zu den Karfreitag-Belegen le vendresdi de la cruiz aüree aus SermJos 5 H 33,6; - 161,11 zu vengier Forré: ergänze den Verweis auf den Beitrag gleichen Titels von Le Gentil in MélLecoy 308-314; - 163,38 venin: ergänze die Erstbelege LapidffS 79; 103; 556 -nim; etc.; - TL 4,593,47 verweist für die Wendung venir a gré auf den Artikel venir, dort jedoch (164,34s.) ist sie nicht wieder aufgenommen; - 172,46: zu s’en venir ergänze als dritten Beleg ca. 1160 EneasS 1 639 Et dites li quë en Cartage S’en viegnë o mei herbergier; - 174,1: zur unpersönlichen Konstruktion mit Infinitif und a ergänze SermJos 1 H 27,12 Mult est tart le repentir quant il vient al murir; - 191,41: la venre l. la vente; - 192,5: ergänze venteler in bildhafter Verwendung: 7 Die Belege aus LapidffS verdanke ich einem Textexzerpt Takeshi Matsumuras. 287 Besprechungen - Comptes rendus un poi de vie lui ventele uncore el cors SermJos 1 H 27,2; - 203,1 ventrail: ergänze den Erstbeleg ventreil LapidffS 536; - 224,34 veoir: ergänze als dritten Beleg für den substantivierten Infinitif LapidffS 199var.; - 253,32 verdor: ergänze die Erstbelege verdur LapidffS 218; 568; 797; 897; - 253,48: ergänze im nämlichen Artikel zu ‘Grün einer Pflanze u. ähnl.’ die Erstbelege aus ca. 1141 PhThSibS 979; 997; - 280,13: ergänze zu savoir de verité den Erstbeleg saveir de verté LapidffS 463; - 291,19: ergänze einen Artikel vermeilel ‘rot’ LapidffS 272var.; - 296,40 vermine: ergänze zur Bedeutung ‘Insekten (coll.)’ den Erstbeleg aus ca. 1141 PhThSibS 639 (die vermine besteht hier aus musches, hanetuns und laüstes); - 300,8: verni ist nicht Adjektiv, sondern Partizip Perfekt zu vernir ‘firnissen’, das im Afr. belegt ist, etwa in doc. 1313 DehDoc 1,196 pour vernir le hughe de le tombe; - 307,18 verrin: ergänze sele verrine aus MaugisV 1202 Hss. ca. 1300 und 2. H. 14. Jh. mit der Bedeutung ‘mit Glaseinlagen versehen’; - zu 308,41 vers ergänze viers CoutStAmandM I 31,10 in der Bedeutung ‘Paragraph (eines Rechtstextes)’; - 317,9 versefiier: ergänze den Erstbeleg ca. 1141 PhThSibS 1103; - 318,15 verseillier: ergänze zur Bedeutung ‘singen, aufsagen (fromme Verse, Psalmen)’ den Beleg Pères69B 400 ses heures dire et orer, Var. et versillier; - 324,50s.: unter vert erscheint die Unterteilung der Materialien in einzelne Paragraphen je nach Verwendung auf die Spitze getrieben: zu ‘grün als Farbe eines (bemalten) Helms, neben anderen Farben’ (327,36) gibt es keine Entsprechung unter vermeil, obwohl dieses im zitierten Kontext vorkommt; - 334 und 335 laufender Titel: vertin l. vertir; - 336,12: ergänze zu vertir v. tr. in übertragenem Sinne den Beleg aus JMeunTresM 1282; - 349,23 vertüosité: ergänze den Erstbeleg virtuosité aus OvMorB X 230; - 353 ergänze zu vespre vespre de vie ‘Lebensabend’ SermJos 1 H 27,15; - 356 ergänze zu vespree vespree del siecle ‘id.’ SermJos 4 H 18,25; - 358,8 vessie: ergänze den Erstbeleg LapidffS 669; - ergänze 358,34 zur Verwendung als Minimalwert den Beleg aus VitS 74; - ergänze 358,38 zu der bildlichen Redensart den Beleg aus VitS 75 mit Anmerkung; - 393,22: ergänze einen Artikel viatique ‘Wegzehrung, Viatikum’ mit dem Beleg 1274 GrChronP 3,350 par ce hault viaticque croy je que mon ame sera garnie et deffendue . . . de la puissance des deables; belegt, laut FEW 14,383a v $ aticum, seit 1664; - 442,25 vif: ergänze den Beleg vif bois aus doc. Rouen 1315 in Delisle 361; - ergänze 442,43 zu vif charbon den Erstbeleg vis chiarbuns c. s. pl. LapidffS 479; - 453,28 vigneté: ergänze den Erstbeleg doc. 1318 aus Mahaut 305 Anm. 1; - 470,18: ergänze das Sprichwort Qui a le vilain si a le buef (Ende 13. Jh. ProvM 1806), das sich auch in SongeVergierS I 57,4 in der Var. . . . si a son buef findet; - 472,10s.: unter vilain als Adjektiv ist man versucht, noch eine Bedeutung ‘nichtswürdig, verachtenswert’ anzusetzen für Belege wie ca. 1220 LancPrK 55,11 si mauveis vaissel et si anuieux com est li ventres, ou ja si riches viandes ne si beles ne seront mises qu’eles n’i devaignent et anuieuses et vilainnes (der Beleg ist zitiert 389,10 unter viande, fehlt aber unter vilain); - 497,18: ergänze als Erstbeleg zu avoir en vilté LapidffS 120; - 499,7: ergänze bei den bibliographischen Angaben zu vin den Hinweis auf HenryŒn; - 504,7: ergänze bei den «speziellen Unterscheidungen» des Weines als zweitältesten Beleg vin roige 3. Vt. 13. Jh. CensHôtProvinsM 494; - 507,3 vinaigre: ergänze die Erstbelege 2. H. 12. Jh. RecMédJuteH 249,1; 249,11; - 525,3: ergänze einen Artikel vione ‘Schneeball (bot.)’ Anf. 13. Jh. BestGervM 462, mit den Ableitungen vionete ib. 465 und vionet Mitte 14. Jh. GlParR 9155, vgl. MöhrenVal 150 Anm. 3; - 526,22: baret l. barat; guile l. guille; - 535,17 virginité: ergänze den Erstbeleg LapidffS 446; - 549,25 vischancelier: ergänze den Beleg aus doc. 1336 Gdf 4,367b unter grossaire; - 584,36: ergänze einen Eintrag vituban mit dem Beleg aus ParsonsCourt p 73 A vostre compaignon vous profrez De vituban, si vous le avez, Pur les dens espelucher, wobei die Bedeutung zu präzisieren ist (das vom Hg. unter Vorbehalt angegebene ‘vitalba clematis? ’ wäre von der Sache her akzeptabel, da deren Blätter und Blüten bakterizid und fungizid wirken, vgl. HoppeDrog 8 1,307a; eine Erklärung steht jedoch aus); - 585,13 vitupere: vgl. guitepire DEAF G 1671 und huitepure DEAF H 710; - 589,33 vivifïable: ergänze den 288 Besprechungen - Comptes rendus Erstbeleg SermJos 5 H 30,36 Var. Hs. Ende 13. Jh., ergänze vivificable ib. Basishandschrift; - 600,38 viz: ergänze den Erstbeleg LapidffS 639; - 640,32 voiete: ergänze vïette 1. H. 14. Jh. PamphGalM 1597 in übertragener Bedeutung, vgl. die Anmerkung ib. S. 165; - 651,34: ergänze zu por voir die Erstbelege pur veir LapidffS 43; por veir 280; pur veir 464; etc.; - 668,51 voirre: ergänze die Erstbelege LapidffS 528 veire; 710 veirre. Th. Städtler H Kurt Baldinger, Etymologisches Wörterbuch zu Rabelais (Gargantua). Beihefte zur Zeitschrift für Romanische Philologie 306, Tübingen (Max Niemeyer) 2001, VI + 451 p. Der Einfluss Rabelais auf den vorklassischen Wortschatz des Französischen ist seit langem bekannt, konnte jedoch trotz diverser Vorarbeiten und Einzelstudien bisher nicht genau quantifiziert werden. Das Etymologische Wörterbuch zu Rabelais (Gargantua) ist bestrebt, hier gezielt Abhilfe zu schaffen und den Beitrag Rabelais zur Entwicklung und Bereicherung des Wortschatzes herauszustellen. François Rabelais, der aus der Touraine stammende Universalgelehrte und Humanist, der sich im Rahmen seines Studiums der Medizin und dem Recht, aber auch den klassischen Sprachen sowie der Astronomie widmete, war wohl eine der schillerndsten Persönlichkeiten des ganzen 16. Jahrhunderts, beherrschte souverän sämtliche sprachlichen Register und bereicherte die französische Sprache mit zahllosen lexikalischen und semantischen Neologismen, zu denen sich auch viele Regionalismen und Lehnwörter aus anderen romanischen Sprachen gesellten, so dass sein Werk eine nicht zu unterschätzende philologische Herausforderung darstellt. In der historischen Lexikographie findet sich Rabelais bereits hauptsächlich in den Arbeiten bzw. Glossaren von Sainéan und Marty-Laveaux, aber auch den Wörterbüchern von Huguet, Littré, La Curne de Sainte-Palaye und Godefroy Niederschlag. Der Gargantua Rabelais ist mittlerweile auch in der Datenbank FRANTEXT in Form der Textausgabe von A. Lefranc (Paris 1912-13) vertreten. Es handelt sich bei diesem etymologischen Wörterbuch wohlgemerkt nicht um eine Darstellung des Gesamtwortschatzes des Gargantua (1534), da hier ein Hauptaugenmerk auf die fast 800 (! ) lexikalischen und semantischen Erstbelege zum FEW gerichtet wurde, aber auch auf die das Textverständnis potentiell beeinträchtigenden semantischen Archaismen, bei denen sich allzu leicht der moderne Wortsinn aufdrängt (Vorwort, V). Das eigentliche Wörterbuch (1-431), das alphabetisch und nicht etwa nach Sachgruppen gegliedert ist, dürfte schätzungsweise 3000 Einträge verzeichnen. Wenn man berücksichtigt, dass die Erstausgabe des Gargantua, wenn man der mittlerweile verfügbaren elektronischen Ausgabe von François Bon Vertrauen schenken darf, ca. 41400 Wörter umfasst, wird klar, dass hier eine Auswahl getroffen wurde, die eher die spektakulären Fälle des Wortschatzes berücksichtigt. Im Sinne einer gesteigerten Benutzerfreundlichkeit wäre es meines Erachtens sinnvoller gewesen, die wichtigsten Resultate der Arbeit thematisch zu gliedern. So wäre es aufschlussreich gewesen, die vermutlich recht hohe Zahl der Lehnwörter aus anderen romanischen Sprachen, vor allem aus dem Italienischen - Rabelais unternahm immerhin drei Italienreisen - in Erfahrung zu bringen, und es bleibt somit dem Leser oft überlassen, sich einen umfassenden Überblick über die etymologische Zusammensetzung des Wortschatzes zu machen. Dies ist beispielsweise der Fall für alarmes pl. (25), artisan m. (60), attaquer (71), balle f. (84), banque f. (84), boussole (121), charesse f. (159), tudesque adj. & m. (471) u. a., die fast alle im 16. Jahrhundert dem Italienischen entlehnt wurden, im Wörterbuch jedoch nicht durchgehend als solche gekennzeichnet wurden. Auch die zahlreichen Regionalismen besonders aus der Touraine, dem Languedoc und dem Provenzalischen bzw. Frankopro-