eJournals Vox Romanica 62/1

Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2003
621 Kristol De Stefani

José Mondéjar, Dialectología andaluza. Estudios: Historia, fonética y fonología, lexicología, metodología, onomasiología y comentario filológico. Edición de Pilar Carrasco y Manuel Galeote, 2 vol., Málaga (Universidad de Málaga) 2001, 692 (322 + 369) p. (Analecta Malacitana 36, 1-2)

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2003
Joachim  Lengert
vox6210344
344 Besprechungen - Comptes rendus In den Jahren zwischen 1545 und 1550 hat Catherine d’Amboise ähnlich wie Marguerite de Navarre ein «petit ensemble de vers religieux» (V) geschaffen, das insgesamt 662 Verse umfaßt und das hier nun von Y. Giraud ediert wird. Dabei handelt es sich um drei Epistel, einen «chant royal» zu Ehren Mariens und zwei Vierzeiler, von denen der eine an die Jungfrau Maria, der andere an den Schutzengel gerichtet ist. Die drei Epistel sind durch eine «grande cohérence thématique» (XVII) gekennzeichnet: in der ersten gesteht die Dichterin ihre Verfehlungen ein (und zeichnet dabei in groben Zügen die Menschheitsgeschichte nach), in der zweiten bittet sie die Jungfrau Maria um deren Beistand und in der dritten erhält sie schließlich die göttliche Vergebung; die dritte Epistel, von Y. Giraud als «véritable ‹chef-d’œuvre›» (XV) bezeichnet, ist als «épître réponsive» (XVI) angelegt, denn Jesus selbst sendet der Dichterin eine Antwort. Y. Giraud hat die genannten 662 Verse in der Weise zugänglich gemacht, daß er einerseits den Text des Originalmanuskripts (BN Paris, f. fr. 2282) reproduziert (jeweils auf der rechten Druckseite) und diesen außerdem (jeweils auf der linken Druckseite) transkribiert. Der Transkription sind im kritischen Apparat etliche Anmerkungen beigegeben, in denen die am Text der Handschrift vorgenommenen Veränderungen verzeichnet und außerdem mehrere mittelfranzösische Wörter in ihrer neufranzösischen Bedeutung angegeben werden. Die Transkription sowie auch die Erläuterungen sind fehlerfrei. Am Anfang des Bändchens steht eine kurze Einleitung (V-XXVII), in der über die Autorin, das Manuskript, das Werk sowie dessen Gehalt, Sprache und Versmaß informiert wird. Diese Einleitung ist nun aber fürwahr nicht «une introduction historique et littéraire», wie man auf der hinteren Umschlagseite liest. Sie ist eine Minimaleinleitung, die obendrein auch mancherlei Defizite aufweist: Bei bibliographischen Angaben fehlt die Nennung des Erscheinungsortes (so VI N5 und VII N8); es wird Bezug genommen auf die Edition von Abbé Bourassé (VI N4), ohne daß nähere bibliographische Angaben dazu gemacht werden; bei Zitaten aus dem Werk von Catherine d’Amboise fehlt wiederholt die Angabe der Fundstelle (IX, XV, XVI u. a.); und schließlich ist so manches rein spekulativ (IX, XIV u. a.). Insgesamt läßt sich festhalten: Die religiöse Lyrik der Catherine d’Amboise ist, wie Y. Giraud selbst feststellt, in ihrem Inhalt «d’une relative banalité», in ihrer Form «sans grande originalité» (XXII) und dementsprechend dürftig ist auch die Einleitung zu diesem Bändchen, das sich bereits nach einem kurzen Durchblättern in seine Einzelseiten auflöst. Ob sich dafür der nach meinem Urteil prohibitive Preis von immerhin 38.- SFR lohnt, möge jeder selbst entscheiden. A. Arens H José Mondéjar, Dialectología andaluza. Estudios: Historia, fonética y fonología, lexicología, metodología, onomasiología y comentario filológico. Edición de Pilar Carrasco y Manuel Galeote, 2 vol., Málaga (Universidad de Málaga) 2001, 692 (322 + 369) p. (Analecta Malacitana 36, 1-2) Es geschieht nicht alle Tage, daß eine Sammelpublikation, die in Zeitschriften oder andernorts veröffentlichte Arbeiten eines Autors vereint, eine zweite Auflage erfährt; ist dies wie mit vorliegender Publikation dennoch der Fall 1 , so mag man es als Indiz für die Bedeutung der so präsentierten Veröffentlichungen werten. In der Tat tragen die beiden umfangreichen Bände zentrale, zum Teil ausgedehnte Aufsätze eines bekannten Dialektologen zusammen, der sich überwiegend mit dem Andalusischen befaßt hat. Im Verhältnis zur er- 1 Erste Auflage unter nahezu identischem Titel, Granada (Don Quijote) 1991, 725 p. 345 Besprechungen - Comptes rendus sten Auflage ist die vorliegende um drei Beiträge erweitert worden und umfaßt so insgesamt 21 Aufsätze, zugleich ist deren innere Anordnung geändert worden. Die Beiträge sind thematisch gruppiert, wobei die genereller ausgerichteten an den Anfang gestellt worden sind. In vol. 1 befassen sich somit zunächst drei Arbeiten mit der Geschichte der Erforschung des Andalusischen (23-108), wobei den Forschungen von H. Schuchardt besonderes Augenmerk gewidmet wird. Es schließen sich fünf Aufsätze (111- 221) an, die Problemen der synchronen Beschreibung des Andalusischen gewidmet sind, darunter mit El andaluz: visión de conjunto (121-47) die spanische Übersetzung des entsprechenden LRL-Beitrages des Verfassers (1992). Angesprochen werden in diesen Aufsätzen neben sprachimmanenten auch soziolinguistische und sprachpolitische Phänomene. Der nächste Themenblock (225-322) beschließt den ersten Band und ist mit vier Beiträgen der auch im allgemeinen Teil schon gut vertretenen Phonetik/ Phonologie gewidmet. Am weitesten aus holt Diacronía y sincronía de las hablas andaluzas (225-51), wo sowohl diachrone wie synchrone Aspekte des andalusischen Vokalismus und Konsonantismus behandelt werden. In Vol. 2 sind spezifischere Aufsätze zusammengefaßt, darunter zunächst zwei allgemeinere lexikologische (327-68), die sich mit den lexikalischen Andalusismen im literarischen Werk der Brüder Machado bzw. mit methodischen Problemen der Erforschung der spanischen Ichthyonymie befassen. Der so eingeleiteten Thematik sind in der Folge sieben Detailstudien gewidmet (373-539), vertiefte etymologisch-wortgeschichtlich ausgerichtete Analysen vor allem einzelner Ichthyonyme, aber auch von anderen Wortmaterialien. Beschlossen wird dieser Band durch drei textphilologisch orientierte Beiträge (543-96), deren Interesse neben der Edition mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Texte vor allem in dem teils ausführlichen philologischen Kommentar liegt. An das Ende von vol. 2 ist neben der Bibliographie (597-99) dankenswerterweise eine Reihe von Indices (603-89) gestellt worden, darunter vor allem Wortindices, die die in den Aufsätzen verstreuten lexikalischen Materialien zugänglich machen. Der Autor hat seine hier versammelten Beiträge teilweise in renommierten und allgemein verbreiteten Zeitschriften publiziert (Lingüística Española Actual, RFE, VRom. etc.), teilweise aber auch in weniger leicht zugänglichen Festschriften oder Sammelbänden. Insofern wird man schätzen können, sie hier in bequemer und, es sei hinzugefügt, auch recht preiswerter Form vorliegen zu haben. Weiter ausgreifend ist der erste Band, der für den Dialektologen, der sich mit dem Andalusischen befaßt, grundlegende Darstellungen bietet, spezieller ist der zweite, der für historische Lexikologie/ Etymologie interessante Materialien und Detailstudien beinhaltet. J. Lengert H Bernhard Pöll, Spanische Lexikologie. Eine Einführung, Tübingen (Narr) 2002, 169 p. (narr studienbücher) Die von Bernhard Pöll vorgelegte Einführung in die spanische Lexikologie füllt eine sowohl von Studierenden als auch von Lehrenden der universitären Hispanistik häufig beklagte Lücke, lag doch bisher kein deutschsprachiges Handbuch einführenden Charakters in den Themenbereich der Lexikologie der spanischen Sprache vor, und sind die Informationen in den entsprechenden Kapiteln der gängigen Einführungen doch im wesentlichen derart rudimentär, daß ihre Lektüre einem nicht vorgebildeten studentischen Publikum keinen ausreichenden Überblick vermitteln kann. Des weiteren ließ die Konzeption der narr studienbücher erwarten, daß dem Autor hier der notwendige Raum zur Verfügung gestanden hat, um eines der wohl facettenreichsten