Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2004
631
Kristol De StefaniKontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung
121
2004
Regina Hänchen
vox6310019
Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung En este artículo trato de reconstruir la larga historia del concepto de metonimia, ya presente en la retórica clásica y que llega hasta la pragmática cognitiva actual. Mi objetivo es no sólo ofrecer una visión de conjunto de las teorías más destacadas sobre la metonimia, sino también indicar las continuidades y rupturas que se han producido en la investigación de este concepto. Varias teorías semánticas formuladas en los ultimos tiempos, como el estructuralismo, la semántica formal o la semántica cognitiva, han influido en el desarrollo del concepto de la metonimia a lo largo de su historia. Estas teorías contemplan el fenómeno desde sus propios puntos de vista y, por consiguiente, establecen diferentes definiciones que tienen rasgos comunes pero también contradictorios. Partiendo de una comparación cronólogica y crítica de los distintos modelos, me propongo igualmente detectar y presentar los problemas que todavía persisten en la investigación de la metonimia y que tenemos que resolver en futuros proyectos. 1. Zielsetzung Die Metonymieforschung hat sich in den letzten Jahren gegenüber der traditionell ausgeprägteren Metaphernforschung stärker etabliert. Die Metonymie ist somit ihrer «Schwester» mit Abstand gefolgt und stellt heute ein zentrales Interessengebiet dar, von dessen Erforschung man sich tiefere Einsichten in das Verhältnis von Sprache und Denken erhofft. Aber die lange Begriffsgeschichte der Metonymie ist ähnlich wie die der Metapher nicht sehr gradlinig, sondern gekennzeichnet durch das Kommen und Gehen der Semantiktheorien. Fast alle davon haben eigene Erklärungsansätze hervorgebracht, die - von der jeweils eigenen Terminologie einmal abgesehen - teilweise übereinstimmen, sich teilweise aber auch widersprechen oder ergänzen. Um ein wenig Ordnung in dieses «Entwicklungschaos» zu bringen, habe ich mir in dem vorliegenden Artikel zum Ziel gesetzt, einen Überblick über die Entwicklung der Metonymie seit ihren Anfängen in der Rhetorik bis hin zur heute so aktuellen kognitiven Semantik und Pragmatik zu geben. Aus dem Beitrag sollte außerdem hervorgehen, dass bis heute noch immer einige wesentliche und regelmäßig aufgeworfene Fragen offen geblieben sind 1 , die nicht in Vergessenheit geraten, sondern auf deren Beantwortung vielmehr auch ein Schwerpunkt in der weiteren Forschung gelegt werden sollte. 1 Z. B.: Modellierung der metonymischen Relation, Synekdoche vs. Metonymie, Erklärung von Metonymien als Resultat eines Übertragungsprozesses (Prädikattransfer vs. Referenzwechsel), Identifizierung metonymischer Muster . . . 2. Abriss des Metonymiebegriffs 2.1 Die Metonymie aus Sicht der Rhetorik Die Rhetorik hat den Metonymiebegriff bekanntlich hervorgebracht. Für sie handelt es sich um eine von vielen Stilfiguren, die es voneinander abzugrenzen und zu systematisieren gilt. In diesem System der Tropen wird die Metonymie als Umbenennung oder Wortersetzung angesehen, bei der eine Sache oder ein Wort durch den Namen einer anderen Sache bezeichnet bzw. ersetzt wird, welche in topischem Zusammenhang dazu steht (Weinrich 1987). Zur weiteren Darstellung wird in den rhetorischen Abhandlungen meist eine nach Topoi geordnete Liste von Metonymien angegeben. Fontanier zählt beispielsweise neun verschiedene Grundtypen auf: Die Metonymie der Ursache (z. B. Autor für Werk), des Instruments (z. B. Instrument für Bediener), der Wirkung (z. B.Wirkung für Person), des Inhalts (z. B. Inhalt für Gefäß und umgekehrt), des Ortes (z. B. Herstellungsort für Sache), des Symbols (z. B. Symbol für symbolisierten Sachverhalt), des Besitzers/ Vorgesetzten (z. B. Besitzer für Besitz) und der Sache (z. B. Sache für Person, die sie auszeichnet) (cf. Fontanier 1977: 79-86). Bereits an dieser kurzen Auflistung sollte deutlich werden, dass diese rhetorischen Typologien aus heutiger Sicht weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Systematizität erheben können. 2.2 Die Metonymie aus diachroner Sicht Als nächstes wendet sich im 19. Jahrhundert die im Entstehen begriffene historisch orientierte Sprachwissenschaft der Metonymie zu. Autoren wie Darmesteter, deren vorrangiges Ziel es ist, allgemeine Mechanismen bei der Veränderung von Wortbedeutungen festzustellen, bemerken eine deutliche Ähnlichkeit der Stilfigur mit bestimmten Formen der Bedeutungsveränderung (Darmesteter 1886). Sie erkennen, dass viele Wörter auch in der Gemeinsprache auf diese Weise dauerhaft eine neue Bedeutung angenommen haben und definieren die Metonymie als ein Verfahren des Bedeutungswandels. Im 20. Jahrhundert, unter dem Einfluss des Saussure’schen Cours de linguistique générale und dem darin eingeführten dualistischen Zeichenmodell, wird zwischen Bedeutungswandel auf Grund der Inhalts- und der Ausdrucksseite unterschieden und die Metonymie als eine Veränderung der inhaltlichen oder begrifflichen Seite angesehen. Außerdem führt Roudet den eigentlich aus der Psychologie stammenden Begriff der Kontiguität ein und gibt der innerhalb dieser Forschungsrichtung bisher nur sehr unzureichend beschriebenen Beziehung der beteiligten Begriffe damit einen Namen (Roudet 1921). In den nächsten Jahrzehnten erfährt dieser Metonymiebegriff innerhalb der diachronen lexikalischen Semantik keine nennenswerte Veränderung. In der lange Zeit als Standardwerk der Teildisziplin geltenden Arbeit von Ullmann wird die 20 Regina Hänchen Metonymie nach wie vor als ein Verfahren des Bedeutungswandels angesehen, welches auf der Kontiguität von Begriffen basiert, wobei unter Kontiguität per Ausschlussprinzip sehr allgemein alle Beziehungen zwischen Begriffen gefasst werden, die keine Similaritätsbeziehungen sind (Ullmann 1964). Erst Jahre später fließen durch Blanks romanistische Habilitationsschrift neuere Erkenntnisse der Semiotik, der kognitiven Semantik und der synchron orientierten Metonymieforschung in die Theorie des Bedeutungswandels ein (Blank 1997). Blanks Theorie baut im Gegensatz zu Ullmann, der noch von einem dualistischen Zeichenmodell ausgegangen war, auf ein komplexes semiotisches Modell auf. Außerdem definiert er Bedeutung als auf verschiedene semiotische Ebenen verteiltes Wissen eines Individuums über die Verwendung eines Wortes. Innerhalb dieses Drei-Ebenen-Modells ist die Metonymie auf eine Veränderung auf der Ebene des «einzelsprachlich-sememischen» Wissens zurückzuführen, bei der ein Designat anstelle eines kontigen Designats ausgewählt wird. Zur genaueren Erklärung der kontigen Beziehung zieht er die Frame-Theorie heran und beschreibt sie als das Verhältnis zwischen «distinkten» Designaten innerhalb eines Frames (Blank 1997: 237). Ein deutlicher Fortschritt gegenüber der bisherigen diachronen Metonymieforschung besteht darüber hinaus darin, dass Blank eine systematischere Typologisierung von Metonymien vornimmt, bei der alle Metonymien einem von zwei Typen, nämlich Sukzession und Kopräsenz 2 , zuordenbar sind (Blank 1997: 253). Um ein Beispiel einer sukzessiven Metonymie handelt es sich für Blank beispielsweise bei fr. addition ‘Akt des Zusammenzählens’ ‘Rechnung’, da die Handlung des Zusammenzählens dem Präsentieren der Rechnung innerhalb des Frames LEISTUNGSVERGÜTUNG vorausgeht. Mit einer kopräsenten Metonymie haben wir es dagegen bei fr. bureau ‘Arbeitstisch’ ‘Arbeitszimmer’ zu tun, da Arbeitstisch und Arbeitszimmer innerhalb eines Frames ARBEITSRAUM gleichzeitig vorhanden sind (Blank 1997: 252). 2.3 Die Metonymie aus synchroner Sicht Mitte des 20. Jahrhunderts hat auch die synchron orientierte Linguistik die Metonymie für sich entdeckt. Innerhalb dieses Bereichs der linguistischen Forschung lässt sich die Entwicklung des Begriffs aber nicht so gradlinig darstellen. Die Metonymietheorien stehen unter dem Einfluss zahlreicher theoretischer Standpunkte in der lexikologischen und semantischen Forschung, teilweise sind sie diesen nicht einmal eindeutig zuordenbar, was eine allgemeine, systematische Beschreibung weiter erschwert. Die meisten Metonymie-Theorien stimmen lediglich in zwei sehr abstrakten Aspekten überein. Zum einen darin, dass es sich um einen Prozess handelt, in dem die Relation zwischen zwei Einheiten eine ausschlaggebende Rolle spielt, und zum anderen darin, dass sich dieser Vorgang sprachlich 21 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung 2 Diese Unterteilung geht auf Bonhomme 1987 zurück. niederschlagen kann, indem ein sprachlicher Ausdruck anders als im Regelfall verwendet wird. Unterschiedliche Auffassungen ergeben sich daraus, dass die Einheiten auf verschiedenen ontologischen Ebenen angesiedelt und dass auch das Verhältnis der Einheiten zueinander sowie der metonymische Prozess unterschiedlich oder auch gar nicht näher beschrieben werden. Auf welchen Ebenen Autoren die Metonymie angeordnet und wie sie Relation und Prozess aufgefasst haben, soll in den folgenden Punkten 2.3.1 bis 2.3.7 weitgehend chronologisch aber auch soweit wie möglich thematisch strukturiert zusammengefasst werden. 2.3.1 Der Impulsgeber Einer der ersten Autoren, die sich mit der Metonymie beschäftigt haben, war Roman Jakobson. Sein Artikel «Zwei Seiten der Sprache und zwei Typen aphatischer Störungen» ist insofern von großer Bedeutung für die Metonymieforschung, als er der synchron orientierten Sprachwissenschaft wahrscheinlich den entscheidenden Impuls für eine intensivere Beschäftigung mit diesem Begriff gegeben hat. Metonymie und Metapher sind für Jakobson sprachliche Manifestationen zweier Grundtypen aphatischer Störungen. Da er davon ausgeht, dass von Aphasien auf allgemeine Sprachverarbeitungsprozesse geschlossen werden kann, weil diese im Störungsfall besonders zutage treten, kommt er zu dem Schluss, dass es sich bei Metonymie und Metapher um sprachliche Zeugnisse fundamentaler Sprachverarbeitungsprozesse handeln muss, wobei die Metonymie auf syntagmatischen Relationen (= Kontiguität) und die Metapher auf paradigmatischen Relationen (= Similarität) sprachlicher Zeichen basiert. Bei der Metonymie handelt es sich für ihn folglich um einen Substitutionsprozess, bei dem ein sprachlicher Ausdruck durch einen anderen ersetzt wird, welcher in syntagmatischer/ kontextueller Beziehung zu ersterem steht. Jakobson nimmt hier mit der Gleichsetzung von Syntagmatik, Kontiguität und Kontextzugehörigkeit eine sehr extreme Haltung ein, die viel diskutiert wurde und heute sowohl aus Sicht der Aphasieforschung als auch aus der der Metonymieforschung übereinstimmend als inoperabel und so nicht haltbar erachtet wird: Mit allem Respekt vor Roman Jakobson muß doch gesagt werden, daß zwei Begriffe, mit denen man die ganze Welt der Bedeutungen in eine metaphorische und eine metonymische Hälfte einteilen kann, kaum operabel sind. (Weinrich 1987: 106) 2.3.2 Strukturalismus Ein strukturalistisch geprägter Entwicklungsstrang setzt mit der Arbeit von Dubois et. al. 1970, auch bekannt als Groupe μ 3 oder Groupe de Liège, ein. Aus- 22 Regina Hänchen 3 «Groupe μ » leitet sich vom Anfangsbuchstaben der rhetorischen Figur der Metabole ab, welche durch die Wiederholung eines Wortes in veränderter Flexion eine Intensivierung bzw. gedankliche Zuspitzung erzielen soll. Mit dieser Namensgebung verliehen die Autoren ihrer Zielsetzung Ausdruck, die Rhetorik unter aktuellen sprachwissenschaftlichen Gesichtspunkten, d. h. aus dem Blickwinkel der strukturalistischen Semantik, neu zu überdenken. gangspunkt ihrer Überlegungen ist die strukturalistische Annahme der Dekompositionalisierbarkeit von Sprache in vier Ebenen, auf denen sich aufeinander aufbauende Einheiten des Ausdrucks und des Inhalts gegenüber stehen (Dubois et al. 1970: 31). Je nachdem, welche Ebenen (Wortebene (einschließlich darunter liegender Einheiten) bzw. Satzebene (einschließlich darüber liegender Einheiten) und ob eher die Form- oder eher die Inhaltsseite berührt werden, ist eine rhetorische Figur einer von vier übergeordneten Kategorien zuzuordnen (Dubois et al. 1970: 33). Die Metonymie gehört der Gruppe der Metasememe oder rhetorischen Tropen an, die die Wortebene einschließlich darunter liegender Einheiten und die Inhaltsseite eines Ausdrucks berühren. Ein Metasemem ist für Dubois et al. «une figure qui remplace un sémème par un autre, c’est-à-dire qui modifie les groupements de sèmes du degré zéro» (Dubois et al. 1970: 33). Dabei werden dem sogenannten «degré zéro» (Nullebene) diejenigen Sememe zugeordnet, die nur die für das Verständnis bzw. die Abgrenzung der Wörter wesentlichen Seme beinhalten (Dubois et al. 1970: 33, 94). Außerdem weisen die Autoren explizit darauf hin, dass bei Metasememen nicht - wie Arbeiten der klassischen Rhetorik es zum Teil darstellen - einfach nur ein Wort durch ein anderes ersetzt wird, sondern dass eine Modifikation der Inhaltsseite eines Wortes erfolgt. Diese Veränderung kann wegen der angenommenen Nicht-Linearität der semantischen Struktur nicht durch Umstrukturierung der Seme, sondern nur durch Anhängen oder Unterdrücken von Semen erreicht werden. Ferner betonen Dubois et al. aber auch, dass ein Metasemem nur im Kontext verstanden werden kann. Durch den sprachlichen oder außersprachlichen Kontext wird eine Art Spannung oder Inkompatibilität der Sememe der sprachlichen Äußerung erzeugt, welche die Modifizierung der Sememstruktur notwendig macht (Dubois et al. 1970: 95). Eine Grundvoraussetzung für die Wahrnehmung dieser Inkompatibilität ist die Kompatibilität bzw. Redundanz von Semen semantischer Einheiten einer sprachlichen Äußerung im Normalfall. Metasememe stellen also Abweichungen von der Normalität dar, welche, wie bereits gesagt wurde, durch Hinzufügen oder Unterdrücken von Semen erst wieder hergestellt werden muss (cf. Dubois et al. 1970: 97). Bei Metonymie und Metapher handelt es sich für die Autoren um doppelte Vorgänge, bei denen es sowohl zum Unterdrücken als auch zum Hinzufügen von Semen kommt. Exemplarisch möchte ich das folgende metonymische Beispiel eines von einem Lehrer an seine Schüler gerichteten Satzes «Prenez votre César» erläutern. Der metonymische Prozess besteht laut Dubois et al. hier darin, dass aus dem Semem, welches verschiedene Teile des Lebens von Julius Cäsar umfasst, das Sem ‘Person Julius Cäsar’ entfernt und das Sem ‘De Bello Gallico’ hinzugefügt wird (Dubois et al. 1970: 49). An dieser Stelle kann ich den Autoren leider nicht ganz folgen, denn wenn die Zielbedeutung (‘De Bello Gallico’) bereits Teil des übergeordneten Semems ist, dann kann sie zu diesem nicht mehr hinzugefügt, sondern allenfalls hervorgehoben, betont oder aktiviert wer- 23 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung den 4 . Abgesehen von dieser logischen Schwäche besteht das Problem dieses und anderer strukturalistischen Ansätze in der Grundannahme einer eigenen semantischen Komponente oder Nullebene, die lediglich die für den Bedeutungsinhalt relevanten semantischen Informationen enthält und vom enzyklopädischen Wissen zu trennen ist. Das Buch des Groupe de Liège hat seinerzeit viele kritische Stimmen in Bezug auf diese Unterscheidung hervorgerufen. Besonders treffend erscheint mir die in diesem Zusammenhang geäußerte Kritik in Ruwet 1975, auf die ich daher in dem folgenden Exkurs etwas genauer eingehen werde. Ruwet 1975 zweifelt grundsätzlich an der Sinnhaftigkeit des Unternehmens der Groupe μ und beanstandet, dass ihre Klassifikation der rhetorischen Figuren nicht explikativ sei, d. h. zu keinen Vorhersagen führt. Die Theorie gäbe keine Antwort auf die in diesem Zusammenhang einzig relevante Frage, wann, d. h. unter welchen Bedingungen, welche sprachlichen Ausdrücke eine figurative Bedeutung haben können und wann nicht (Ruwet 1975: 371). Die Basis für die Beantwortung dieser zentralen Fragestellung sollte nicht eine rein semantische, sondern eine umfassende Theorie zur Interpretation sprachlicher Äußerungen bilden, die alle Ebenen von der lexikalisch-semantischen bis hin zur enzyklopädischen umfasst. Die bis auf den Hinweis der kontextbedingten Interpretation rein semantischen Erklärungsversuche von Dubois et al. erachtet Ruwet als überholt, nicht ausreichend und großteils unkorrekt. Dies zeige sich zum Beispiel daran, dass bei der Beschreibung von Beispielen immer wieder enzyklopädisches Wissen als semantisches Wissen ausgegeben würde (Ruwet 1975: 372). So bei dem als Metapher angeführten Beispiel, in dem das Wort bouleau für jeune fille verwendet wird (bouleau (‘flexible’) ‘jeune fille’) und bei dem es sich bei der Eigenschaft ‘flexible’ wahrscheinlich eher weniger um ein gemeinsames Sem handle. Sie sei vielmehr dem enzyklopädischen Wissen zuzuordnen. Auf Grund dieser durchaus nachvollziehbaren Gegenargumente muss somit gesagt werden, dass sich dieser rein semantische Ansatz auf Grund eines zu starren, rein semantischen Komponentensystems tatsächlich nicht besonders zur Erklärung des Phänomens geeignet hat. Es bildete sich vor diesem Hintergrund zunehmend die Meinung heraus, dass eine adäquate Definition von Metonymien nur möglich ist, wenn geklärt ist, wie Kontiguität aus sprachwissenschaftlicher Sicht überhaupt gesehen werden muss, und so beschäftigen sich in der Folge viele Arbeiten aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit diesem Thema. 24 Regina Hänchen 4 Diesen recht gravierenden Denkfehler hat Henry in seiner Theorie ausgebessert (Henry 1971). In diesem Modell wird Kontiguität ähnlich wie bei der Groupe μ als das gemeinsame Auftreten von Semen innerhalb einer übergeordneten semantischen Einheit («champ sémique») beschrieben, der metonymische Prozess jedoch nicht mehr als ein Hinzufügen und Unterdrücken von Semen, sondern als eine Hervorhebung des entsprechenden Sems dargestellt. 2.3.3 Kontiguität Schifko und Bredin beschreiben Kontiguität nicht mehr als eine rein semantische Relation zwischen Semen, sondern als eine außersprachliche Relation (Schifko 1979, Bredin 1984). Sie legen sich jedoch nicht weiter explizit fest, ob es sich dabei um eine Beziehung zwischen Konzepten oder realen Objekten handelt. Beide gehen von der Annahme aus, dass konzeptuelle und reale Wirklichkeit in weiten Teilen korrespondieren und sehen daher keine Notwendigkeit für eine deutlichere Abgrenzung. Um die Kontiguität näher zu charakterisieren, wählen sie eine grundsätzlich andere Vorgehensweise. Während Schifko, ähnlich wie spätere framebasierte Theorien, Kontiguität als das Verhältnis zwischen «Teilfaktoren eines Sachverhaltsganzen», beschreibt, die kausal, funktional, lokal oder temporal aufeinander bezogen sind, versucht Bredin sie mit Hilfe von distinktiven Merkmalen gegenüber anderen Relationstypen wie Similarität oder pars pro toto definitorisch abzugrenzen. Im Unterschied zu Schifko, der die Teil-Ganzes-Relation als lokale Form von Kontiguität ansieht und ihr auch durch die Formulierung «Teilfaktoren eines Sachverhaltsganzen» einen zentralen Platz einräumt, behält Bredin die traditionelle Unterscheidung von Kontiguität und Teil-Ganzes-Relation bei und definiert Kontiguität als extrinsische und unabhängige Beziehung zweier Einheiten.Abgesehen von diesen Unterschieden sollte erwähnt werden, dass Schifkos Metonymie-Auffassung viel weitreichender ist als die Bredins (oder auch die von Dubois et al.), da sie nicht rein lexikalisch ist, sondern sich über alle Sprachebenen erstreckt. Formalsemantische Vorschläge zur Beschreibung der metonymischen Relation stammen von Martin und Kubczak (Martin 1985, Kubczak 1986). Diese Autoren sehen die Metonymie als rein lexikalisches Phänomen an und beschreiben sie in Form einer zweistelligen Funktion. Die in Kontiguität stehenden außersprachlichen Objekte/ Konzepte der zuvor behandelten Theorien entsprechen in diesen prädikatenlogischen Ausdrücken den Argumenten. Kontiguität wird also durch ein Prädikat oder wie bei Kubczak durch eine Umdeutungsfunktion ausgedrückt. Für Martin handelt es sich bei einer Metonymie (dargestellt durch Σ 2 x) um eine Relation (R) zweiter Ordnung, wobei die erste Argumentstelle durch die metonymisch bezeichnete Sache (dargestellt durch S 2 x) und die zweite durch das Wort in seiner eigentlichen Bedeutung (dargestellt durch Σ 1 y) besetzt ist. Die Relation R zwischen den beiden Argumenten kann lokaler oder kausaler Natur sein. Zum Beispiel handelt es sich bei garance in seiner wörtlichen Bedeutung um eine Pflanze, metonymisch bezeichnet es aber auch eine Farbsubstanz, die aus dieser Pflanze gewonnen wird (‘Krapprot’). Diese beiden Bedeutungen lassen sich laut Martin durch die kausale Relation «extraire qqch. de qqch.» in Beziehung setzen: garance: extraire (= R) (‘matière colorante’ (= S 2 x), ‘plante’ (= Σ 1 y)). (Martin 1985: 299) Auch für Kubczak sind die der Metonymie zugrunde liegenden Relationen zweistellig. Die beiden Glieder nennt er «Vorbereichsargument» bzw. «A-Position» 25 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung und «Nachbereichsargument» bzw. «B-Position». Bei einer Metonymie wird das Nachbereichsargument nicht prädikativ ausformuliert, sondern isoliert zur Spezifizierung des Vorbereichsarguments eingesetzt. Dies führt zu semantischer Inkompatibilität, bei welcher mit Hilfe einer metonymischen Umdeutungsfunktion das komplexe Prädikat aus Relation und Nachbereichsargument (wieder-) hergestellt wird. Diesen Prozess veranschaulicht Kubczak anhand des metonymischen Ausdrucks «Nachbar» in dem Satz «Er zeigte auf ein Haus und sagte, daß sein Nachbar kürzlich abgebrannt sei». Das komplexe Prädikat des Nachbereichsarguments ‘Nachbar’ drückt hier ein Besitzverhältnis aus (‘Nachbar’ ist Besitzer von ‘Haus’), sodass der Satz in umgedeuteter expliziter Form folgendermaßen lauten könnte: «Er zeigte auf ein Haus, das seinem Nachbar gehörte, und sagte, es sei kürzlich abgebrannt» (Kubczak 1986: 97). Kubczak zählt dann exemplarisch die seiner Meinung nach wichtigsten metonymischen Umdeutungsfunktionen auf: . . . ist bewirkt von . . . . . . ist Bewirker von . . . . . . ist Inhalt von . . . . . . ist Besitz von . . . . . . ist Besitzer von . . . . . . ist bestehend aus . . . . . . ist zeitlich existierend in . . . . . . ist räumlich existierend in / kommend aus . . . . . . ist ausgestattet mit . . . . . . ist als Teil gehörend zu . . . (Kubczak 1986: 97) Ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen Ansätzen besteht wiederum darin, dass Martin die Teil-Ganzes-Relation als Kontiguitätsbeziehung ausschließt, Kubczak dagegen nicht. Am bis zu diesem Zeitpunkt umfassendsten hat wohl Bonhomme die metonymische Relation und den metonymischen Prozess dargestellt (Bonhomme 1987). Der Schüler von Le Guern entwirft eine ausgefeilte und dem damaligen Forschungsstand entsprechende Beschreibung der Metonymie, die noch immer strukturalistisch geprägt, aber im Wesentlichen semiotisch ausgerichtet ist und gleichzeitig bereits Elemente der später aufkommenden kognitiv orientierten Theorien enthält. Neben einer genaueren Darstellung des Kontiguitätsverhältnisses zeichnet sich Bonhommes Arbeit vor allem dadurch aus, dass er den metonymischen Prozess von den Produktionsbis hin zu den Rezeptionsbedingungen beschreibt, was bisher meines Wissens nie getan wurde und auch bis heute nicht wieder so umfassend geschehen ist. Zunächst einmal sind Metonymien für ihn weder rein semantisch noch rein referentiell zu interpretieren. Es handelt sich vielmehr um ein semiotisches Phänomen, welches nur unter Berücksichtigung des gesamten Kommunikationsprozesses erklärt werden kann (cf. Ruwet 1975). Des Weiteren beruhen Tropen auf einer Bezeichnungsanomalie, bei der Denotat und Referent, in semantischem Wider- 26 Regina Hänchen spruch zueinander stehen, d. h. die Bedeutung des Denotats enthält im Normalfall keine Komponente, die mit dem Referenten übereinstimmt (Bonhomme 1987: 39). Als Beispiel führt er Äußerungen an, in denen der Papst mit «Rom» oder dem «Heiligen Stuhl» gleichgesetzt wird. Die auf Grund der semantischen Inkompatibilität im Kommunikationsprozess durch Assoziationen stattfindende Referenzverschiebung (‘Rom’ ‘Papst’ bzw. ‘Heiliger Stuhl’ ‘Papst’) wirkt sich auf die aktuelle Bedeutung des metonymisch verwendeten Wortes aus (Bonhomme 1987: 40). Zur genaueren Beschreibung des Vorgangs führt er das Modell der Kotopie ein. Hierbei handelt es sich um logisch-semantische Blöcke oder Schemata, in die Sprache eingeteilt ist. Das Zentrum eines solchen Blockes bildet ein referentieller Angelpunkt bzw. ein Thema (z. B. ‘Papst’), um das herum sich Einheiten gruppieren, die in unterschiedlicher Beziehung dazu stehen können (z. B. ‘à Rome’, ‘sur le Saint-Siège’, ‘diriger l’Église’, ‘faire des bulles’, ‘être un prêtre’, ‘être un évêque’, ‘être un homme’ . . .). Diejenigen Einheiten, die zum Angelpunkt in einer Hyponymie-Beziehung stehen, wie z. B. ‘prêtre’, ‘évêque’ oder ‘homme’, bilden für Bonhomme eine semantische Kotopie und scheiden für die Bildung von Metonymien aus. Dagegen sind diejenigen Einheiten, deren Verbindungen untereinander und zum Referenzmittelpunkt auf außersprachlichen Beziehungen (Kontiguität) beruhen von großer Relevanz (z. B. ‘Rome’, ‘Saint-Siège’, ‘Église’, ‘bulles’). Sie bilden zusammen mit dem Thema oder Referenzmittelpunkt eine semiotische Kotopie, d. h. ein netzwerkartiges Gebilde, das sowohl eine logisch-semantische Tiefenstruktur als auch die zahlreichen dieser Struktur entsprechenden, sprachlichen Aktualisierungsmöglichkeiten in Kommunikationssituationen abbildet. Nur im Rahmen einer solchen komplexen, sprachebenenübergreifenden Struktur kann laut Bonhomme der metonymische Prozess von der Produktion zur Rezeption und von der Rezeption zur Produktion angemessen beschrieben werden 5 . Die Produktion einer Metonymie beginnt mit der Wahl einer Tiefenstruktur, bei der die Konzepte N1 und N2 in Kontiguität zueinander stehen (z. B. ‘Ulcalegon’ (N1) possède ‘maison’ (N2)). In einem weiteren Schritt findet auf einer mittleren Ebene der Sprachverarbeitung zwischen Tiefen- und Oberflächenstruktur eine Übertragung von N1 auf N2 statt (z. B. N1 (‘Ulcalegon’) N2 (‘maison’)). Dieser Übertragungsprozess manifestiert sich schließlich sprachlich in Form eines metonymischen Ausdrucks, bei dem das Denotat von N1 für den Referenten von N2 verwendet wird, wie in dem klassischen Beispiel «Déjà Ucalegon brûle» (cf. Kubczak 1986). Der metonymische Prozess wird im Rahmen dieser Theorie durchaus plausibel beschrieben. Jedoch ist m. E. das dargestellte Modell der Kotopie teilweise in Frage zu stellen. Die Annahme einer netzwerkartigen kognitiven Struktur entspricht zwar durchaus weitgehend dem Kenntnisstand, Bonhomme unterteilt diese Struktur jedoch in eine «semantische Kotopie», die Hyponymie-Beziehungen 27 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung 5 Leider wird diese Struktur nicht weiter expliziert. bzw. semantische Merkmale enthält, und eine «semiotische Kotopie», welche außersprachliche Relationen beinhaltet. Diese Unterscheidung erscheint mir aus heutiger Sicht untragbar, denn meiner Ansicht nach haben Hyponymie-Beziehungen (z. B. ‘pape’ - ‘prêtre’; ‘Baum’ - ‘Birke’) und Kontiguitätsbeziehungen (z. B. ‘pape’ - ‘Église’; ‘Glas’ - ‘Wasser’) den gleichen kognitiven Status. Es leuchtet nicht ein, warum Einheiten, die in einer Hyponymie-Beziehung stehen, eher Bedeutungsbestandteile einer Einheit, also eher semantischer Natur sein sollten, als Einheiten, die in Kontiguität zu dieser Einheit stehen. Es ist also abschließend festzustellen, dass in Bezug auf die Modellierung der kognitiven Rahmenstruktur noch Präzisierungsbedarf bestanden hat. Mit dieser Struktur haben sich dann auch die kognitionsorientierten Ansätze näher beschäftigt, welche ich im Folgenden beschreiben werde. 2.3.4 Die konzeptuelle Metonymie In den Arbeiten von Lakoff/ Johnson 1980 und Lakoff 1987 wird nicht von einem separaten Sprachmodul und einer autonomen Grammatik ausgegangen. Diese und andere holistisch orientierte Autoren der kognitiven Linguistik wie zum Beispiel Langacker oder Taylor sind vielmehr der Ansicht, dass Sprache in die kognitive Struktur integriert und davon prinzipiell nicht isolierbar ist (Langacker 1987, Taylor 1989). Sie glauben außerdem, dass sprachliche Strukturen das Ergebnis grundlegender mentaler Prozeduren sind und somit unsere kognitiven Fähigkeiten widerspiegeln. Im Rahmen dieses Ansatzes werden der Metapher und der Metonymie ganz zentrale Plätze eingeräumt, indem sie als kognitive Grundprozesse bei der Schaffung neuer Strukturen angesehen werden. Die Metonymie gilt somit nicht mehr als sprachlicher, sondern als allgemeiner kognitiver Prozess, der sich durch Sprache manifestieren kann. Er findet innerhalb einer kognitiven Struktur statt, welche von den verschiedenen Autoren ähnlich konzipiert, aber jeweils anders benannt wird. So beschreiben Lakoff 1987, Gibbs 1994 und Radden/ Kövecses 1999 den metonymischen Prozess im Rahmen des Idealisierten Kognitiven Modells, einer prototypisch strukturierten konzeptuellen Einheit aus miteinander verknüpften Domänen. In Taylor 1989 und anderen Arbeiten wie beispielsweise Nerlich/ Clark 1988, Burkhardt 1996 oder Blank 1997 wird dagegen der «Frame» als Ort für den metonymischen Prozess gewählt. Dabei handelt es sich um eine aus üblichem schematischem Wissen über einen (prototypischen) Gegenstand oder Sachverhalt bestehende kognitive Einheit (Burkhardt 1996: 183). Weitere Termini für die Beschreibung der kognitiven Rahmenstruktur, die Croft 1993 bzw. Langacker 1993 gebrauchen, sind Domänenmatrix und «active zone». Beide werden als bei der Verwendung oder Rezeption einer sprachlichen Einheit aktivierte Konzeptstrukturen beschrieben. Allen diesen Theorien gemeinsam ist die Beschreibung des metonymischen Prozesses als eine Selektion eines kognitiven Zielkonzepts, das als «target» oder «target domain» bezeichnet wird, auf Grund seiner Verbindung zu einem Aus- 28 Regina Hänchen gangskonzept, das «vehicle» oder «source» genannt wird. Metonymien gelten also als Fokusverschiebungen innerhalb eines Idealisierten Kognitiven Modells, eines Frames, einer Domänenstruktur oder einer «active zone», wobei der Fokussierungsprozess von einer Ausgangsdomäne, die laut Langacker 1993 als Referenzpunkt fungiert, auf eine Zieldomäne gerichtet ist. Diese sehr weite Auffassung der Metonymie betrifft neben vielen nicht-sprachlichen Phänomenen 6 eine ganze Bandbreite sprachlicher Ausdrücke, die über alle Sprachebenen reicht. 2.3.5 Die metonymische Polysemie Die im Folgenden zusammengefassten Beschreibungsansätze versuchen den metonymischen Prozess weniger auf Basis der kognitiven Struktur, als vielmehr auf der eines Sprachstrukturmodells zu beschreiben. Es geht hier vor allem um die Beantwortung der Fragen, auf welchen Ebenen des Sprachsystems sich metonymische Prozesse widerspiegeln und wie man sie sich vorzustellen hat. Im Rahmen eines computerlinguistischen Projekts stellt Stallard 1993 zunächst fest, dass es nicht nur eine Art von Prozess gibt, die zu metonymischen Äußerungen führt, sondern eigentlich zwei. Dabei handelt es sich einerseits um den Referenzwechsel und andererseits um eine Veränderung der Argumentstruktur des Prädikats des betreffenden Satzes. Metonymien, die auf einem Referenzwechsel beruhen, bezeichnet er infolgedessen als referentielle Metonymien. Metonymien, denen eine Veränderung des Prädikats zugrunde liegt, nennt er dagegen prädikative Metonymien. Als Beleg dieser Klassifizierung führt Stallard Anapherntests durch. Daraus geht hervor, dass sich eine nachfolgende Anapher in Beispielen wie «The ham sandwich is waiting for his check», die er der referentiellen Metonymie zurechnet, tatsächlich auf einen anderen als den bezeichneten Referenten bezieht. Dieses Phänomen wird auch als divergente Anapher bezeichnet. In Beispielen prädikativer Metonymien wie «Nixon bombed Hanoi» dagegen greift eine nachfolgende Anapher den bezeichneten Referenten wieder auf, woraus Stallard folgert, dass die Bedeutungsveränderung hier auf das Prädikat zurückzuführen ist und keine Referenzverschiebung stattfindet 7 . Ein Aufsatz, der in eine ähnliche Richtung weist, aber innerhalb der Polysemieforschung sehr viel mehr Aufsehen erregt hat, ist Nunberg 1995. Nunberg vertritt hier wie in seinem Beitrag von 1979 eine extreme Gegenposition zur kuranten Meinung, indem er die These aufstellt, dass Metonymien auf Prädikattransfer basieren. Dies verdeutlicht er anhand des Satzes «I’m parked out back». Hier wird seiner Ansicht nach mit dem Personalpronomen «I» nicht auf das Auto, sondern 29 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung 6 Eine Metonymie liegt für sie zum Beispiel beim Einsatz von bestimmten Requisiten vor, auf Grund derer beim Theaterbesucher bestimmte Assoziationen bezüglich des Handlungshintergrunds entstehen (cf. Gibbs 1994). 7 Beispiele: «The ham sandwich is waiting for his check. He is getting a little impatient.» «Nixon bombed Hanoi. He wanted to force the Communists to negotiate.» tatsächlich auf den Sprecher referiert, was er anhand von Kontrollsätzen belegt 8 . Er folgert daraus, dass ein Übertragungsprozess auf der Ebene des Prädikats stattfinden muss, bei dem das Prädikat ‘to be parked out back’ modifiziert wird und eine neue Bedeutung erhält. Es wird dem neuen Prädikat P’ eine andere Eigenschaft zugeschrieben, wobei Nunberg allerdings nicht sehr deutlich sagt, um welche Eigenschaft es sich dabei handelt. In dem angeführten Beispiel ist es wahrscheinlich die üblicherweise dem Auto zugeschriebene Eigenschaft des Parkens, welche auf den Fahrer bzw. Sprecher übertragen wird. Das übertragene Prädikat bezieht sich somit nicht mehr auf das Auto, sondern den Fahrer dieses Wagens. Der Prozess des Prädikattransfers liegt für Nunberg nicht nur metonymischen Verbalausdrücken, sondern auch Nominalphrasen (oder auch Adjektiven) zugrunde, wie zum Beispiel dem Ausdruck «ham sandwich» in dem in einem Restaurantbetrieb geäußerten Satz «The ham sandwich is at table 7». An diesem Punkt setzt Kleibers Kritik an, der dies wiederum in Zweifel zieht (Kleiber 1995). Für ihn erfolgt bei Metonymien wie dem ham sandwich-Beispiel ein Referenzwechsel. Von dieser, der rhetorischen Figur entsprechenden Art von Metonymie, unterscheidet er aber die «integrierte Metonymie», welche in Beispielen wie «Les Américains ont débarqué sur la lune» oder «Le pantalon est sale» vorliege und auf einer Teil-Ganzes-Beziehung beruhe. Bemerkenswert ist, dass er zur integrierten Metonymie auch den von Nunberg 1995 als Beispiel für Prädikattransfer angeführten Ausdruck «I am parked out back» zählt und dies unter Anwendung des von ihm in Ergänzung zum Prinzip der integrierten Metonymie konzipierten «principe d’intégration méronomique» damit begründet, dass hier der Fahrer als Teil des Wagens interpretierbar sei (Kleiber 1995: 126). Als Fazit aus diesen komplexen Überlegungen und Diskussionen kann bisher nur gesagt werden, dass innerhalb der Polysemieforschung nach wie vor keine Einigkeit darüber besteht, ob und wann metonymische Polysemien auf der Anwendung einer lexikalischen Regel bzw. Referenzwechsel, oder auf einer Veränderung der grammatischen Tiefenstruktur bzw. Prädikattransfer basieren. Beide Interpretationsarten wären, wie Jackendoff richtig bemerkt, im Prinzip denkbar (Jackendoff 2002: 389s.) 2.3.6 Die divergente Anapher aus Sicht der kognitiven Forschungsrichtung Die divergenten Anaphern, die bei den Diskussionen der Polysemieforschung eine so große Rolle spielen, wurden von der kognitiven Forschung bisher kaum berücksichtigt. Erst die kognitiv-pragmatische Theorie von Ruiz de Mendoza Ibáñez versucht dieses Phänomen durch das von ihm postulierte «Domain Availability Principle» zu erklären (Ruiz de Mendoza Ibáñez 2000). Aufbauend auf die An- 30 Regina Hänchen 8 Dieser Satz kann zum Beispiel bei mehreren Personen durchaus auch im Plural stehen. (Es ginge also auch: «We are parked out back»). Oder es ist möglich zu sagen «I am parked out back and have been waiting for 15 minutes». Wenn der Referent des Subjekts dieser Sätze das Auto wäre, so wären diese Sätze nicht kohärent. nahme, dass am metonymischen Prozess jeweils eine Domänenmatrix und eine Domäne beteiligt sind, wobei entweder die eine oder die andere sprachlich ausgedrückt wird 9 , besagt dieses Prinzip, dass als Antezedens für eine Anapher aus Effizienzgründen nur die übergeordnete Domäne fungiert, und dies kann sowohl die Ausgangsals auch die Zieldomäne sein. Dies zeigt er an den berühmten und vieldiskutierten Beispielen «The ham sandwich is waiting for his check and he is getting upset» und «Nixon bombed Hanoi and he killed countless civilians». Im ham sandwich-Beispiel stellt die Zieldomäne ‘Kunde’ die Domänenmatrix dar und folglich bezieht sich darauf auch die Anapher. Im Nixon-Beispiel dagegen ist die Ausgangsdomäne ‘Nixon’ eine Domänenmatrix und somit referiert die nachfolgende Anapher auch auf diese (Ruiz de Mendoza/ Pérez 2003: 36). Letztendlich erweist sich somit für Ruiz de Mendoza die in der Polysemieforschung vieldiskutierte Frage, ob ein Referenzwechsel vorliegt oder nicht, aus kognitiver Sicht tatsächlich als irrelevant. Die Entscheidung, auf welche Bedeutungseinheit eine Anapher referiert, richtet sich scheinbar lediglich nach der (im jeweiligen Kontext (siehe Punkt 2.3.7)) mehr oder weniger leichten kognitiven Zugänglichkeit bzw. Komplexität einer Konzepteinheit. 2.3.7 Von der sprachökonomischen Funktion zum metonymischen Inferenzprozess Ein in diesem Theorieüberblick noch nicht angesprochenes Thema, mit dem sich die Metonymieforschung aber seit jeher zumindest sporadisch befasst hat, ist die pragmatische Funktion der Metonymie. Bally 1909 interessierte sich wahrscheinlich als einer der Ersten für diesen Aspekt, indem er auf den sprachökonomischen Charakter aufmerksam machte und die Metonymie auf die Trägheit des menschlichen Geistes und der Ausdrucksfähigkeit zurückführte (cf. Bally 1909: 188s.). Diese «paresse de pensée» oder «paresse d’expression» wirke sich laut Bally in der Weise aus, dass anstelle einer genau ausformulierten Beschreibung des Gemeinten lediglich eine mit dem Gemeinten verbundene Sache benannt würde (z. B. «un verre de vin» anstelle von «le vin contenu dans un verre»). Ähnlich sieht auch Le Guern 1973 die Metonymie, für den es sich dabei um eine Ellipse handelt, bei der aus sprachökonomischen Gründen ein Teil der eigentlich gemeinten Äußerung fehlt. Nunberg 1979 wendet sich im Rahmen der aufkommenden Pragmatik dem sprachökonomischen Aspekt etwas genauer zu. Nachdem die strukturalistische Beschreibung der Metonymie sich als sehr problematisch erwiesen hatte, schlägt 31 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung 9 Es gibt für ihn nur zwei Arten von Konstellationen: Die einer «target-in-source»-Metonymie und die einer «source-in-target»-Metonymie. Um eine «target-in-source»-Metonymie handelt es sich beispielsweise in «Napoleon lost at Waterloo», wo die Zieldomäne (‘Armee’) eine Teildomäne der Ausgangsdomäne (‘Napoleon’) darstellt. Eine «source-in-target»-Metonymie liegt dagegen in «You know, Superman fell off his horse and broke his back» vor, wo die Ausgangsdomäne (‘Superman’) eine Teildomäne der Zieldomäne (‘Christopher Reeves’) ist (Ruiz de Mendoza/ Pérez 2003: 34). er eine rein pragmatische Theorie der Metonymie vor, wonach diese ausschließlich auf konversationellen Implikaturen, d. h. auf den Grice’schen Konversationsmaximen beruht 10 . Innerhalb der kognitiven Semantik geht Langacker 1993 als einer der ersten explizit auf die pragmatische Funktion der Metonymie ein. Dabei stützt er sich auf die auf Grice aufbauende Kommunikationstheorie von Sperber/ Wilson 1986 und beschreibt die Metonymie als Inferenzprozess, durch den von einer im jeweiligen Kontext relevanten Einheit (Referenzpunkt) effizient auf die gemeinte Bedeutung hingewiesen bzw. zurückgeschlossen wird. Gesteuert wird dieser Prozess sowohl durch kognitiv verankerte als auch durch kommunikative Prinzipien, nach denen entschieden wird, welche Domänen in der Regel die relevanteren darstellen. Neben den unmarkierten Metonymien, die diesen Prinzipien entsprechen, gibt es auch markierte Fälle von Metonymien, bei denen gegen die kommunikativen Klarheits- und Relevanzpostulate oder kognitiven Prinzipien verstoßen wird und dadurch bestimmte rhetorische und sozial motivierte Effekte erzielt werden (z. B. metonymische Euphemismen). Mittlerweile hat sich dieser Ansatz innerhalb der kognitiv-pragmatischen Forschungsrichtung weitgehend durchgesetzt und wird weiter ausgearbeitet. Autoren wie Ruiz de Mendoza, Panther und Thornburg gehen davon aus, dass Metonymien auf natürlichen Inferenzschemata bzw. «Explikaturen» basieren, d. h. auf leicht aktivierbaren Assoziationsverbindungen zwischen Konzepten, die auf Grund des jeweiligen Kontexts relevant gesetzt werden (cf. Ruiz de Mendoza/ Pérez 2003; Panther/ Thornburg 2003). 3. Synthese und Ausblick Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Entwicklung der Metonymieforschung durch Kontinuitäten und Brüche gekennzeichnet ist. Innerhalb der historischen Sprachwissenschaft wurde die rhetorische Figur in den Rang eines grundlegenden Bedeutungswandelverfahrens erhoben und hat innerhalb dieses Forschungsbereichs - wenn auch mit Pausen - eine relativ kontinuierliche Weiterentwicklung erfahren (cf. 2.2). Für die synchrone Linguistik erweist es sich dagegen als äußerst schwierig, kontinuierliche Entwicklungslinien festzustellen. Die verschiedenen Erklärungsansätze, wie zum Beispiel der strukturalistische, formalsemantische oder semiotische, waren geprägt von den jeweils zugrunde liegenden Semantiktheorien (cf. 2.3.2, 2.3.3). Darüber hinaus entstand mit der «kognitiven Wende» parallel und in der Regel unabhängig von den Arbeiten zur Polysemie ein mittlerweile zumin- 32 Regina Hänchen 10 Diese rein auf den Kontext abgestellte Interpretation der Metonymie verwirft er jedoch später selbst mit der Begründung, dass sehr wohl eine Verbindung zu anderen Sprachebenen bestehen muss, da sonst das Phänomen der divergenten Anaphern im Zusammenhang mit metonymischen Ausdrücken nicht auftreten würde (cf. 2.3.6). dest mengenmäßig dominierender Entwicklungsstrang (cf. 2.3.4, 2.3.5). Erst in jüngster Zeit, so meine ich feststellen zu können, beginnt sich allmählich ein hoffentlich fruchtbarer Dialog zwischen Polysemieforschung und kognitiver Semantik und Pragmatik zu etablieren (cf. 2.3.6, 2.3.7). Dieser könnte auch dazu beitragen, dass etwas mehr Kohärenz in die Metonymieforschung gebracht und die vorhandenen Brüche bzw. Lücken etwas geschlossen werden. Heute kann wohl insgesamt angenommen werden, dass die meisten Autoren, die sich mit der Metonymie beschäftigen, der Auffassung zustimmen können, dass es sich um einen Inferenzprozess handelt, der zu einem Teil situativ bedingt ist und zum anderen bestimmte, intersubjektiv vorhandene, kognitive Strukturzusammenhänge nutzt, und dass sich dieser Prozess im gesamten menschlichen Verhalten mannigfaltig manifestieren kann. Die vielfältigen sprachlichen Ausdrucksformen werden ebenso als Metonymien bezeichnet, sodass festzustellen ist, dass der Metonymiebegriff insgesamt selbst metonymisch verwendet wird, nämlich einerseits als Bezeichnung für einen kognitiven Prozess und andererseits für ein Resultat oder Produkt dieses Prozesses. Was die weitere Erforschung der Metonymie im erstgenannten Sinne angeht, so ist leider festzustellen, dass nach wie vor und entgegen mancher Forderungen ein umfassendes Beschreibungsmodell vonnöten ist, das neuere Erkenntnisse der neurologischen Kognitionswissenschaft und Kommunikationsforschung berücksichtigt, und durch das die vielfältigen metonymischen Ausdrücke (die sprachlichen Metonymien im zweitgenannten Sinne) zumindest nachvollzogen werden könnten 11 . Zum Ersten würde ein schlüssiges Modell die Grundannahme bekräftigen, dass ein Zusammenhang zwischen dem kognitiven Prozess und den sprachlichen Daten tatsächlich besteht. Und zum Zweiten könnten wir der Lösung der schwierigen Frage, wie der Übergang vom feuernden Neuronennetzwerk zum Sprachprodukt im Rahmen eines Sprachstrukturbzw. Sprachverarbeitungsmodells abgebildet werden sollte (z. B. lexikalische Regel oder Prädikattransfer), etwas näherkommen. Das weitere Ziel einer Identifizierung metonymischer Muster, d. h. metonymisch relevanter Kontiguitätsrelationen oder, wieder anders ausgedrückt, weitgehend konventionalisierter Regeln, nach denen in bestimmten Kontexten der metonymische Gebrauch sprachlicher Ausdrücke vorhergesagt werden kann, wurde letztendlich auch noch immer nicht zur Zufriedenheit erfüllt. Um sich diesem, vielleicht auch etwas utopischen Ziel, anzunähern, sind meines Erachtens noch eine ganze Reihe empirischer Untersuchungen an Korpora aus Metonymien (im zweiten Sinne) notwendig, die von Linguisten geleistet werden können und sollten. Zum Beispiel wäre es erforderlich, die sprachlichen Erscheinungsformen, welche nach heutiger Meinung alle Sprachstrukturebenen betreffen, einmal vollständig zu erfassen, um einen Überblick über die vorhandenen sprachlichen Aus- 33 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung 11 Bonhommes Arbeit, in der ein derartiger Versuch unternommen wurde, liegt bereits mehr als 16 Jahre zurück (cf. 2.2.3). drucksformen zu erhalten. In diesem Zusammenhang müsste auch einmal entschieden werden, ob Synekdochen, die auf eine Teil-Ganzes-Relation der beteiligten Konzepte zurückgeführt werden, eine Form von Metonymie oder eine eigene Kategorie darstellen (cf. 2.3.3). Aufbauend auf die Erfassung der sprachlichen Erscheinungsformen kann damit begonnen werden, für jede der gewonnenen Klassen (z. B. Substantive, Verben, Adjektive . . .) umfassende Korpora verschiedener Sprachen zu erstellen, um aus diesen in möglichst genau eingegrenzten sprachlichen und außersprachlichen Kontexten regelmäßig auftretende metonymische Muster herauszuarbeiten und diese im Hinblick auf Einzelsprachlichkeit zu untersuchen. Derartige oder auch nur ähnlich gesinnte empirische Studien gibt es in der aktuellen, linguistischen Forschung nur wenige, und zudem wurden diese in der Regel anhand des Englischen und nicht anhand romanischer Sprachen durchgeführt. Letzteres ist auch nicht weiter verwunderlich, liegt doch der Forschungsschwerpunkt zur Zeit hauptsächlich im englischsprachigen Raum, während die romanistische Forschung nach einer intensiven Beschäftigung mit Metonymien im Rahmen des Strukturalismus in den siebziger und achtziger Jahren auf diesem Gebiet heute eher unterrepräsentiert ist. Wien Regina Hänchen Bibliographie Arens,A. (ed.) 1987: Text-Etymologie. Untersuchungen zu Textkörper und Textinhalt. Festschrift für Heinrich Lausberg zum 75. Geburtstag, Wiesbaden Bally, Ch. 1909: Traité de stylistique française, Heidelberg Barcelona, A. (ed.) 2000: Metaphor and Metonymy at the Crossroads. A Cognitive Perspective, Berlin Blank, A. 1997: Prinzipien des lexikalischen Bedeutungswandels am Beispiel der romanischen Sprachen, Tübingen Bonhomme, M. 1987: Linguistique de la métonymie, Frankfurt a. M. Bredi, H. 1984: «Metonymy», Poetics Today 5: 45-58 Burkhardt, A. 1996: «Zwischen Poesie und Ökonomie. Die Metonymie als semantisches Prinzip», Zeitschrift für germanistische Linguistik 24: 175-94 Croft, W. 1993: «The role of domains in the interpretation of metaphors and metonymies», Cognitive Linguistics 4/ 4: 335-70 Cole, P./ Morgan, J. L. 1975: Syntax and Semantics, vol. 3, New York Darmesteter, A. 1886: La vie des mots, Paris Dubois, J. et al.1970: Rhétorique Générale, Bruxelles Fontanier, P. 2 1977: Les figures du discours, Paris Henry, A. 1971: Métonymie et Métaphore, Paris Gibbs, R. W. 1994: The poetics of mind. Figurative thought, language, and understanding, Cambridge Grice, H. P. 1975: «Logic and Conversation», in: P. Cole/ J. L. Morgan: 41-58 Jackendoff, R. 2002: Foundations of Language. Brain, Meaning, Grammar, Evolution, Oxford Jakobson, R. 1974: «Zwei Seiten der Sprache und zwei Typen aphatischer Störungen», in: Raible: 117-41 Kleiber, G. 1995: «Polysémie, transferts de sens et métonymie», Folia Linguistica 29/ 1-2: 105-32 34 Regina Hänchen Kubczak, H. 1986: «Metaphern und Metonymien als sprachwissenschaftliche Untersuchungsgegenstände», ZfdPh. 105: 83-99 Lakoff, G. 1987: Women, Fire and Dangerous Things: What Categories Reveal about the Mind, Chicago Lakoff, G./ Johnson, M. 1980: Metaphors We Live By, Chicago Langacker, R. 1987: Foundations of cognitive grammar, vol. 1, Stanford Langacker, R. W. 1993: «Reference-point constructions», Cognitive Linguistics 4/ 1: 1-38 Le Guern, M. 1973: Sémantique de la métaphore et de la métonymie, Paris Martin, R. 1985: «Notes sur la logique de la métonymie», in: Mélanges de langue et de littérature française offerts à Pierre Larthomas, Paris: 295-307 Nerlich, B./ Clark, D. D. 1988: «A dynamic model of semantic change», Journal of Literary Semantics 17: 73-90 Nunberg, G. 1979: «The Non-Uniqueness of Semantic Solutions: Polysemy», Linguistics and Philosophy 3: 143-84 Nunberg, G. 1995: «Transfers of meaning», Journal of Semantics 12/ 2: 109-32 Panther, K.-U./ Radden, G. (ed.) 1999: Metonymy in Language and Thought, Amsterdam/ Philadelphia Panther, K.-U./ Thornburg, L. L. (ed.) 2003: Metonymy and Pragmatic Inferencing, Amsterdam/ Philadelphia Radden, G./ Kövecses, Z. 1999: «Towards a Theory of Metonymy», in: Panther/ Radden 1999: 17-59 Raible, W. (ed.) 1974: Aufsätze zur Linguistik und Poetik, München Roudet, L. 1921: «Sur la classification psychologique des changements sémantiques», Journal de Psychologie 18: 676-92 Ruiz de Mendoza Ibáñez, F. J./ Pérez Hernández, L. 2003: «Cognitive operations and pragmatic implication», in: Panther/ Thornburg: 23-49 Ruiz de Mendoza Ibáñez, F. J. 2000: «The role of mappings and domains in understanding metonymy», in: Barcelona: 109-32 Ruwet, N. 1975: «Synecdoques et métonymies», Poétique 33: 371-88 Schifko, P. 1979: «Die Metonymie als universales sprachliches Strukturprinzip», Grazer Linguistische Schriften 10: 240-64 Sperber, D./ Wilson, D. 1986: Relevance: Communication and Cognition, Oxford Taylor, J. 1989: Linguistic categorization. Prototypes in Linguistic Theory, Oxford Ullmann, S. 1964: Semantics. An Introduction to the Science of Meaning, Oxford Weinrich, H. 1987: «Zur Definition der Metonymie und zu ihrer Stellung in der rhetorischen Kunst», in: Arens 1987: 105-10 35 Kontinuitäten und Brüche in der Metonymieforschung
