eJournals Vox Romanica 63/1

Vox Romanica
vox
0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
Es handelt sich um einen Open-Access-Artikel, der unter den Bedingungen der Lizenz CC by 4.0 veröffentlicht wurde.http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/121
2004
631 Kristol De Stefani

Tobler-Lommatzsch, Altfranzösisches Wörterbuch. Elektronische Ausgabe redaktionell bearbeitet von Peter Blumenthal und Achim Stein, Stuttgart (Franz Steiner Verlag) 2002, 1 DVD mit Booklet (16 p.) [Preis: 370 €]1.

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2004
Thomas  Städtler
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vera une biographie de Pierre Gringore, la liste complète de ses œuvres et une étude sur la langue des textes polémiques avec leurs «vestiges des formes anciennes au milieu des formes plutôt modernes» (34). La riche bibliographie des Ouvrages historiques et critiques (344-49) dépasse largement les seuls travaux sur Gringore; elle comprend notamment un bon nombre d’études sur le théâtre de l’époque. Aux trois entrées réservées à Jean-Claude Aubailly, il faudrait pourtant, me semble-t-il, ajouter son article: «Carnaval et théâtre populaire à la fin du Moyen Âge», paru dans Carnaval, la fête et la communication, Nice 1985 (311-22). On y trouve des remarques suggestives sur la «subversion de la fête» dans le Jeu du Prince des Sotz. Voilà qui confirme l’intérêt de lire ou de relire Pierre Gringore et incite à nous plonger dans la belle édition que nous offre C. J. Brown . . . en attendant la parution des autres volumes! J.-C. Mühlethaler ★ Tobler-Lommatzsch, Altfranzösisches Wörterbuch. Elektronische Ausgabe redaktionell bearbeitet von Peter Blumenthal und Achim Stein, Stuttgart (Franz Steiner Verlag) 2002, 1 DVD mit Booklet (16 p.) [Preis: 370 € ] 1 . Systemvoraussetzungen (Booklet 10): «Eine Browser-Software, wie Sie [sic] auch für das ‹World Wide Web› benötigt wird, muss installiert sein. Diese muss Frames und Cascading Style Sheets (CSS) umsetzen können; bei den aktuellen Versionen dieser Programme ist dies der Fall. In der Praxis haben sich auf Windows-Rechnern der Microsoft Internet Explorer ab Version 5 sowie der Netscape Navigator ab Version 4.7 bewährt. In ihrem [sic] Computer muss ein DVD-Laufwerk vorhanden sein. Die Bildschirmauflösung sollte mindestens 800 600 Bildpunkte betragen; empfohlen wird jedoch eine Auflösung von 1024 768 oder mehr Bildpunkten. Damit wird eine gute Darstellung der Seiten gewährleistet.» Nun haben wir also auch den Tobler-Lommatzsch in einer elektronischen Version zur Verfügung. Zumindest weitgehend. Denn so schwer verständlich, ja sagen wir doch lieber: unfassbar das für den Außenstehenden sein mag: Es fehlt aus autorenrechtlichen Gründen, wie uns das Vorwort unterrichtet, die letzte Lieferung des 11. Bandes, für deren entsprechenden Abschnitt des Alphabets die einschlägigen Seiten aus Gdf wiedergegeben werden. So finden sich also 51 Seiten aus Gdf neben 8613 Seiten Original-T-L. Diese Zahlen nennt ebenfalls das Vorwort, wobei die letztere minimal zu korrigieren ist, da in der elektronischen Reproduktion die Seite mit den Spalten 393 und 394 des sechsten Bandes fehlt. Nicht gegönnt werden dem Benutzer die Seiten, die Lommatzsch einigen Bänden vorangestellt hatte, etwa zu Beginn des fünften Bandes eine Photographie Toblers mit Widmung für seinen Schüler, auf dem nächsten Blatt einen Auszug aus der Vorrede Jakob Grimms zum ersten Band des «Deutschen Wörterbuches», zu Beginn des sechsten Bandes ein Faksimile aus dem Zettelapparat Adolf Toblers, usw. Das ist schade, denn wenn sie auch nicht zum eigentlichen Wörterbuch gehören, spiegeln sie doch ein wenig Lommatzschs emotionale Beziehung zu seinem Lebenswerk, genauso wie die Sinnsprüche, mit denen die Bände mit Ausnahme des ersten (und elften) abgeschlossen werden. Unter der Rubrik «Préface de l’édition imprimée» findet man Lommatzschs Vorwort zum ersten Band sowie seine Ausführungen «Zur Einführung», nicht jedoch die Vorworte zum zweiten und dritten Band, obwohl sie für das Verständnis der Entwicklungsgeschichte des Werkes durchaus wertvoll sind. Nicht aufgenommen wurde auch Christmanns nach wie 336 Besprechungen - Comptes rendus 1 Auch als CD-Rom-Fassung zum gleichen Preis erhältlich. vor sehr lesenswerter Artikel «Erhard Lommatzsch und sein altfranzösisches Wörterbuch» der nebst einer Photographie Lommatzschs dem zehnten Band vorangestellt ist. Bei der vorliegenden Version, der die redaktionellen Bearbeiter einen provisorischen Charakter attestieren, handelt es sich um reine Image-Dateien, was impliziert, dass zwar keine Eingabefehler zu befürchten sind (cf. hierzu meine Anzeige des GdfEl), eine Volltextsuche aber natürlich ausgeschlossen ist. Die Benutzung des Wörterbuches ist vergleichsweise kommod und im Booklet recht ausführlich beschrieben. Nach Auswahl des Bereiches «Dictionnaire» klickt man zunächst den gewünschten Buchstaben an, sodann den eingrenzenden Alphabetabschnitt (etwa alp-amf), und erhält daraufhin eine Liste mit den darin erhaltenen Artikeln, den Verweisen von Graphien auf Artikel, die an anderer Stelle abgehandelt sind, sowie - und das ist eine der großen Leistungen der Bearbeiter - den Verweisen auf die Nachträge und Berichtigungen, die es zu den ersten Bänden gibt. Durch erneutes Anklicken erscheint die entsprechende Seite der Druckversion, von der aus man weiterblättern kann. Sehr wertvoll ist die Bibliographie, die die über alle Bände (mit Ausnahme des elften) verstreuten Literaturverzeichnisse, wie in der gedruckten Version nach Texten und Abhandlungen getrennt, zusammenfasst 2 und darüberhinaus neuere Literatur mit einarbeitet. Vergleicht man nun die Literaturverzeichnisse, findet man eine erhebliche Zahl bislang nicht erfasster Arbeiten und Editionen. Neu aufgenommen sind etwa bei den Texten unter dem Buchstaben L die folgenden Ausgaben: Lai du Cor E, Lais anonymes T, Lais Tristan F, Lament SMontfort S, Lancelot pros. C, Lancelot pros. K, Lancelot pros. M, Lapid Ph. Z, LBourges Poeme épique KPF, Lefevre Respit H-E, Lettre Prêtre Jean G, Liber Fortunae G, Lirica cortese T, Liriche francesi B, Literarästhetik, Livre de l’Espérance, Livre Gentil L, LMan. L, Lyrics G, das heißt von insgesamt 61 Titeln unter L sind 19 neu. Oder neu aufgenommen unter T: Terrier l’Evêque H, Terrier SVigorM, Testi A, Testi piccardovalloni A, Textes confession gloses frç. C, Textes choisis B, Textes médicaux, Théâtre comique C, Thebes R, Thémon Juif Oeuvre astronomique H-R, Thib. Blaison Poésies N, ThKent Alexander F, Tombel Chartr. J, Tombel Chartr. K, Tombel Chartr. S, Tombel Chartr. Sauvain S, Tourn. Ant. B, Traîtres S, Treize miracles K, Tristan et Yseut P, Tristan et Yseut LW, Tristan Lais F, Tristan pr. B, Tristan pr. C, Tristan pr. FSt, Tristan pr. M, Trist. Bér. E, Trist. Bér. G, Trist. Bér. M, Trist. Bér. MD, Trist. Bér. V, Trist. Thom. B, Trist. Thom. L, Trist. Thom. W, Trobadors trouveres R, Troie pr. V, Troie R, Trouveres lorrains K, Trouveres R, Trubert R, Turpin Chron. anglo-norm. S, Turpin W, Two miracles W, das heißt von 100 Titeln sind 43 neu. Das ist ein beachtlicher Zuwachs, wobei ich einräumen muss, dass ich mich bei einer ganzen Reihe dieser neu hinzugekommenen Editionen nicht entsinnen kann, sie jemals im Wörterbuch zitiert gesehen zu haben. Und bei Lais Tristan F und Tristan Lais F handelt es sich natürlich um ein und dieselbe Ausgabe. Datierungen bietet die Bibliographie nach wie vor nicht, doch sind diese in der elektronischen Bibliographie des DEAF 3 über das Feld «Concordances bibliographiques/ T-L» der Suchmaschine problemlos zu erfahren. Fazit: Wer die gedruckten Bände des T-L nicht greifbar hat, findet in der vorliegenden DVD-Version eine bequeme Zugriffsmöglichkeit auf dieses hervorragende Wörterbuch. Der Preis dafür liegt zwar sicher unter dem, welchen man für ein antiquarisches Druckexemplar bezahlen müsste, erscheint aber angesichts dessen, dass der Gdf im Internet als Image-Datei-Version kostenlos zu benutzen ist, doch etwas hoch. Wünschen wir, dass die Bearbeiter sich bald dazu entscheiden mögen, dieser provisorischen eine definitive Fassung 337 Besprechungen - Comptes rendus 2 Die entsprechende Liste wurde dem damaligen Bearbeiter des T-L, Hans-Helmut Christmann, vor etwa zwanzig Jahren von der DEAF-Redaktion zur Verfügung gestellt. 3 Im Internet kostenlos einzusehen unter www.deaf-page.de. folgen zu lassen, der neben der technischen auch eine wissenschaftliche Konzeption zu Grunde liegt, die deutlich über die des Godefroy électronique aus dem Hause Champion hinausgeht. Th. Städtler ★ Günter Holtus/ Anja Overbeck/ Harald Völker, Luxemburgische Skriptastudien. Edition und Untersuchung der altfranzösischen Urkunden Gräfin Ermesindes (1226-47) und Graf Heinrichs V. (1247-81) von Luxemburg, Tübingen (Niemeyer) 2003, xii + 699 p. (Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie 316) Bei der Untersuchung mittelalterlicher Urkunden stellt sich mitunter das Problem, dass die vorliegenden Editionen sprachwissenschaftlichen Anforderungen nicht genügen. Mit der hier zu besprechenden Arbeit beabsichtigen die Vf., diesem Mangel entgegenzutreten: Vorgelegt wird eine Ausgabe aller französischsprachigen Urkunden, die vom Luxemburger Grafenhaus zwischen 1237 und 1281 ausgestellt oder empfangen wurden, soweit diese im Original verfügbar sind. Es ergibt sich ein Untersuchungskorpus von 180 Stücken. Mit der Edition von Wampach 1 liegt bereits ein hervorragendes Referenzwerk vor, das aber allein für geschichtswissenschaftliche Zwecke erstellt wurde. Daher soll nun durch Anwendung strenger gefasster Editionsprinzipien ein neuer Text geboten werden, der auch eine anschließende Analyse der Skripta gestattet. Der Raum Luxemburg bietet sich hierfür einerseits an, weil dort schon relativ früh vulgärsprachliche Urkunden vorliegen, und andererseits, weil deren Sprache bisher noch nicht untersucht worden ist (vgl. für andere Teile Ostfrankreichs Gossen und Remacle). In der Einleitung (1-44) werden nach Erläuterung der historischen Rahmenbedingungen 2 und des Umfangs der Untersuchung die Transkriptionsrichtlinien erläutert (1.4). Im Sinne der oben erwähnten Zielsetzung haben die Vf. sich für einen fast als diplomatisch zu bezeichnenden Abdruck entschieden. So werden u und v, i und j, s und ˜ originalgetreu wiedergegeben, ebenso Majuskeln und Minuskeln sowie die Zusammen- und Getrenntschreibung. Offensichtliche Fehler werden nicht gebessert, sondern erscheinen im kritischen Apparat. Nur die Abkürzungen werden aufgelöst. Im folgenden Unterkapitel 1.5 wird der methodische Ansatz explizit formuliert (15): a) Wiedergabe vieler Details, b) Erweiterung der Perspektive auf über die Diatopie hinausreichende Variationskategorien, c) Erfassung der Korrelation zwischen innersprachlichen und außersprachlichen Faktoren. Die beiden letzteren Punkte beinhalten eine stärkere Berücksichtigung der diastratischen und ideolektalen Variation, d. h. die Frage nach den an den Vorgängen beteiligten Personen und ihrem sozialen Status (de facto gehören diese jedoch zumeist dem hohen Adel an), der kommunikativen Reichweite der Schriftstücke und die Frage nach der Schreiberhand. Die Vf. hoffen also, durch Projektion der Varietätenlinguistik auf einen vergangenen Sprachzustand zu einer umfassenderen Interpretation der Skripta zu gelangen, deren Erforschung sonst stets auf die Diatopie ausgerichtet ist. Der Einleitungsteil schließt mit einer Aufstellung der innerhalb des Korpus begegnenden Schreiberhände und deren paläographischer Eigenheiten (1.6). So lassen sich 24 Schreiber unterscheiden. Positiv hervorzuheben ist schließlich die beigegebene Zusammenfassung des gesamten Einleitungsteils (43s.). 338 Besprechungen - Comptes rendus 1 C. Wampach, Urkunden- und Quellenbuch zur Geschichte der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit, 10 vol., Luxemburg 1935-55. - Diese Ausgabe scheint auch bei der Entscheidung über Original und Kopie ausschlaggebend gewesen zu sein.