Vox Romanica
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Francke Verlag Tübingen
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Kristol De StefaniRaúl Ávila/José Antonio Samper/Hiroto Ueda et al., Pautas y pistas en el análisis del léxico hispano(americano), coordinador Gerd Wotjak, Madrid/Frankfurt a. M. (Iberoamericana/ Vervuert) 2003, 278 p. (Lingüística Iberoamericana 19)
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Yvonne Stork
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(so der Titel des Standardwerkes von Paul M. Lloyd, Philadelphia 1987) begeben zu haben, dies in flagrantem Gegensatz zur Lage im Französischen, wo an den meisten Universitäten Altfranzösischkurse mit starker Betonung der historischen Laut- und Formenlehre immer noch zum festen Studienprogramm gehören. Der Grund für dieses geringe Interesse an der historischen Grammatik des Spanischen liegt auf der Hand: Die Studierenden beginnen Spanisch erst an der Universität zu lernen, haben aber oft am Gymnasium auch kein Latein gehabt, so dass sich so etwas wie eine Gleichung mit zwei Unbekannten ergibt. Wenn man nun einem Lesepublikum mit einem solchen Hintergrund, few Spanish, less Latin, das Werk von Ralph Penny in die Hand gibt, dann wird man sicher wenig Begeisterung erwecken.Anders gesagt, ohne intensive Hilfestellung werden unsere Durchschnitts-Hispanistinnen und -Hispanisten mit der vorliegenden Darstellung nicht zurechtkommen, und bestenfalls das erste und das letzte Kapitel sind heimischer Lektüre zugänglich. Was kann man also in unseren Breiten mit dem Werk von Ralph Penny anfangen, der ja bei dessen Abfassung «the needs of undergraduates and postgraduate students of Spanish and other Romance languages» (XV) im Sinne hatte? Man wird es fortgeschritteneren Studierenden als Nachschlagewerk empfehlen können, das sich durch vorbildliche Wort- und Sachindizes (341-98) leicht erschließt, und man wird das Buch als Referenzwerk in Lehrveranstaltungen zur historischen Grammatik - falls man so etwas anzubieten wagt - einsetzen können. Und vielleicht ist diese History of the Spanish Language ein Anreiz dafür, einmal darüber nachzudenken, ob nicht auch bei uns die harten Tatsachen der historischen Grammatik eine prominentere Stellung im Studium verdienen würden, als sie sie derzeit innehaben. Johannes Kramer ★ Raúl Ávila/ José Antonio Samper/ Hiroto Ueda et al., Pautas y pistas en el análisis del léxico hispano(americano), coordinador Gerd Wotjak, Madrid/ Frankfurt a. M. (Iberoamericana/ Vervuert) 2003, 278 p. (Lingüística Iberoamericana 19) Der vorliegende Sammelband besteht aus drei Untersuchungen zum hispanischen bzw. hispanoamerikanischen Wortschatz. Es handelt sich um eine kurze Studie und zwei umfangreiche Darstellungen zweier Mammutprojekte. Themen, die in allen drei Arbeiten angesprochen werden, sind die Unterschiede im hispanischen Lexikon verschiedener Staaten Hispanoamerikas (auch in Abgrenzung zum Spanischen der Iberischen Halbinsel), die Besonderheiten des urbanen gegenüber dem ländlichen Wortschatz (ersterer zeigt eine ausgeprägtere Tendenz zu Konvergenzen) und die Kontroversen «eine hispanische Norm versus viele hispanische Normen» sowie «hispanische versus kastilische Norm». Den Verf. der Studien ist gemein, dass sie Spanisch als plurizentrische Sprache wahrnehmen. Sie sind sich zudem einig, dass es nicht darum gehen kann, das Spanische in Spanien gegenüber den hispanoamerikanischen Varietäten zu bevorzugen. Raúl Ávila widmet sich in «La lengua española y sus variantes en los medios de comunicación masiva» (11-25) dem Einfluss der Massenmedien auf die Sprachentwicklung. Wie das älteste Massenmedium, der Buchdruck, wirken auch die Medien Radio, Fernsehen und Internet auf die Sprache ein. Das Radio übernimmt für die gesprochene Sprache dieselbe Funktion wie einst der Buchdruck für die geschriebene Sprache, nämlich die der Fixierung und Standardisierung - natürlich ohne dass die Zuhörerschaft alphabetisiert sein müßte. Dadurch, dass die in spanischer Sprache sendenden Radiostationen bestrebt sind, möglichst viele Zuhörer zu erreichen und zu binden, sorgen sie, was die Sprachentwicklung betrifft, für eine neue Etappe der Konvergenz, wobei es natürlich, v. a. in den Bereichen Phonetik 370 Besprechungen - Comptes rendus und Lexikon, weiterhin Varianten gibt. Fernsehsender peilen im Vergleich zu Radiostationen einen noch wesentlich größeren Radius an und verstärken somit ebenfalls die Tendenz zur Konvergenz. Ávila leitet daraus - eine bereits im 19. Jh. in Hispanoamerika anzutreffende Position aufgreifend - ein Plädoyer ab für eine lengua general aller spanischsprachigen Regionen und Länder, ein internationales Spanisch gewissermaßen, das sich nicht, wie bei eurozentrischen Positionen zu beobachten, auf das castellano als modelo único, sondern auf comparaciones interdialectales, eine «norma hispánica general» stützen solle (24s.). Im zweiten Aufsatz, «El proyecto de estudio de la disponibilidad léxica en español» (27- 139), beschäftigen sich José Antonio Samper Padilla, Juan José Bellón Fernández und Marta Samper Hernández mit einem äußerst umfassenden lexikostatistischen Projekt. Unter der Leitung von Humberto López Morales analysiert eine Forschergruppe die lexikalische Disponibilität im Spanischen und bezieht neben den verschiedenen Regionen Spaniens auch eine ganze Reihe von mittel- und südamerikanischen Ländern in die Untersuchung ein. Sie stützt sich dabei auf die Arbeiten von Gougenheim, Michéa und Sauvageot, die in den fünfziger Jahren des 20. Jh. für das Französische zum Thema verfügbarer Wortschatz gearbeitet haben. Ihre Absicht war es bekanntlich, ein wissenschaftlich fundiertes «français fondamental» zu schaffen. Dieses sollte für den Unterricht von Französisch als Fremdsprache herangezogen und sowohl in den verschiedenen frankophonen Staaten als auch bei in Frankreich lebenden ausländischen Arbeitskräften eingesetzt werden. Kriterium für die Zugehörigkeit zum «français fondamental» war zunächst ausschließlich die Frequenz. Doch die Equipe um Gougenheim erkannte bald, dass es wenig sinnvoll war, die Frequenz als alleinigen Parameter anzusetzen und bezog zusätzlich das Kriterium der Verfügbarkeit ein. Ein disponibles Wort zeichnet sich dadurch aus, dass es dem Sprecher, wenn es um ein bestimmtes Thema geht, schnell in den Sinn kommt. Es muss nicht unbedingt ein sehr häufig gebrauchtes Wort sein. Gewonnen wird der disponible Wortschatz anhand von gezielten assoziativen Tests. Eine zentrale Rolle kommt dabei den ausgewählten Themengebieten zu. Die Forschergruppe um López Morales übernimmt die Themenbereiche von der Equipe um Gougenheim. Sie sind relativ breit angesetzt und sollen bei den Befragten die disponiblen Wörter hervorrufen. Es handelt sich um insgesamt sechzehn Gebiete, die für alle Sprecher, unabhängig von ihrer sozialen Schicht, relevant sind, darüber hinaus eine gewisse interne Kohärenz aufweisen, aber nicht alle in gleichem Maß produktiv sind: Partes del cuerpo, La ropa, Partes de la casa (sin los muebles), Los muebles de la casa, Alimentos y bebidas, Objetos colocados en la mesa para la comida, La cocina y sus utensilios, La escuela: muebles y materiales, Iluminación, calefacción y medios de airear un recinto, La ciudad, El campo, Medios de transporte, Trabajos del campo y del jardín, Los animales, Juegos y distracciones, Profesiones y oficios (47). Was die Größenordnung des Projektes betrifft, so werden für jedes Untersuchungsgebiet 400 Personen befragt. Dabei sind verschiedene außersprachliche Faktoren zu berücksichtigen. In Rechnung zu stellen ist z. B. das Geschlecht der Befragten. So hat man etwa in Chile festgestellt, dass Mädchen in mehreren Sektoren, z. B. «Kleidung» oder «Küche», über einen größeren Wortschatz verfügen als Jungen; die Jungen haben demgegenüber nur in einem der analysierten Bereiche - «Werkzeug» - ein größeres Vokabular. Leider besteht hinsichtlich des Geschlechts der Befragten bei dem Projekt von López Morales eine gewisse Unausgewogenheit, da v. a. in Hispanoamerika die in den centros de enseñanza befragten Gruppen mehr Frauen als Männer umfassen. Bedeutender als das Geschlecht ist für die Studien zur lexikalischen Disponibilität allerdings das soziokulturelle Niveau. Manche Forscher legen diesbezüglich die Komponenten Bildungsniveau und Beruf der Eltern zugrunde, andere beziehen zusätzlich die Höhe des Familieneinkommens mit ein. Den Zusammenhang von lexikalischer Disponibilität und soziokultureller Verortung herausgestellt zu haben, ist ein großes Verdienst der Forschergruppe um López Morales. Wichtig ist des 371 Besprechungen - Comptes rendus Weiteren die Unterscheidung von städtischen und ländlichen Gebieten. Schon Gougenheim stellte fest, dass der Wortschatz auf dem Land traditioneller ist als in der Stadt, und dass der Wortschatz der Städter - aufgrund umfangreicherer Lektüren und häufig längeren Schulunterrichts - mehr Neologismen aufweist. Zu demselben Ergebnis kommt eine von den Verf. präsentierte Untersuchung für Asturien. Der vierte Faktor - er wurde bei ähnlichen Untersuchungen in Kanada und Schottland sowie bei Gougenheim nicht einbezogen - ist die Unterscheidung von privaten und öffentlichen Schulen. Es erweist sich, dass Schüler an Privatschulen über einen größeren Wortschatz verfügen als Schüler an öffentlichen Schulen. Die Verf. stellen heraus, dass diese Variable in früheren Untersuchungen zur lexikalischen Disponibilität nicht erwähnt wurde, weder von Gougenheim noch bei Forschungen im französischsprachigen Kanada oder in Schottland. Allerdings muss man sich m. E. hüten, die Ergebnisse in diesem Punkt auf andere Länder zu übertragen. Denn dazu sind die Schulsysteme in den einzelnen Ländern einfach zu ungleich, fällt das Verhältnis zwischen staatlichen und privaten Schulen dort zu unterschiedlich aus. Einen der bedeutendsten Beiträge des hispanischen Projekts sehen die Verf. in den Vorschlägen zur Berechnung eines Disponibilitätsindexes. Diesen Vorschlägen liegt die Überlegung zugrunde, dass man die Frequenz, mit der ein Wort bei den assoziativen Tests genannt wird und die Position, an der es dort auftaucht, beachten muss. Laut López Chávez und Strassburger müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden, um den Disponibilitätsindex eines Wortes herauszufinden: seine absolute Häufigkeit, seine Häufigkeit in Abhängigkeit von der Position, an der es genannt wird, die Anzahl der Teilnehmer an der Befragung, die Anzahl der Positionen, die in der Umfrage in dem jeweiligen Themengebiet erreicht wurden sowie die Positionen, an denen das Wort genannt wurde (cf. 104). Die Ergebnisse der lexikostatistischen Analysen zur Disponibilität können neben der bereits erwähnten angewandten Fremdsprachenlinguistik auch andere Disziplinen, wie die Soziolinguistik, die Psycholinguistik oder die Ethnolinguistik, befruchten. Im dritten Aufsatz stellen Hiroto Ueda und Antonio Ruiz Tinoco ein wahres Mammutprojekt vor: «Varilex, Variación léxica del español en el mundo. Proyecto internacional de investigación léxica» (141-278). Seinen Ursprung hat es in einer sehr schmal angelegten Untersuchung zur Variation des Wortschatzes in spanischsprachigen Städten aus dem Jahr 1992. Hierbei wurden drei Muttersprachler aus Madrid, Ciudad de México und Santiago de Chile befragt. Es zeigten sich viele Divergenzen, bspw. ergaben sich zwischen dem Madrider Wortschatz und dem in Ciudad de México nur 40 % Übereinstimmung. Dieses Ergebnis veranlasste die Forscher, sich in der Folgezeit in großem Stil und unter Anwendung neuer Analysemethoden mit der Erforschung der Sprache der urbanen Zonen zu beschäftigen. 1993 stellen sie ihr Projekt mit einem Aufruf zur Bildung eines internationalen Forschernetzes auf eine wesentlich breitere Basis. Sie sind sich bewusst, dass das urbane Vokabular insofern ein recht sperriger Untersuchungsgegenstand ist, als es weniger traditionell - d. h. bspw. offener für Entlehnungen - ist als das ländliche Vokabular und insgesamt schnellerem Wandel unterliegt. Es klingt verzagt, ja fast schon verzweifelt, wenn sie feststellen: «A veces se muestran tan efímeros que dudamos si podemos proceder a elaborar materiales válidos por un período de unas décadas. Todo cambia y se nos escapa como arena entre los dedos» (207). In der Universität Tokio wird eine zentrale Datenbank eingerichtet. Die Daten sollen allen interessierten Benutzern, nicht nur den unmittelbar am Projekt beteiligten Forschern, zur Verfügung stehen. Ein Mitarbeiter kann - so die Verf. geradezu euphorisch 1 - 372 Besprechungen - Comptes rendus 1 «Se formará un nuevo equipo de investigadores en un ambiente de amistad y compañerismo, ya que todos nos movemos con el mismo interés: el deseo de saber más. La red recorre todos los países sin tener en cuenta fronteras ni distinciones de ninguna índole, de modo que está abierta a gleichermaßen fungieren als «informante, observador, investigador, revisor de los datos y planificador de futuros estudios» (161). Bis jetzt sind sieben große Umfragen in 61 spanischsprachigen Städten durchgeführt worden. Sie widmen sich 749 Konzepten. Eine achte Umfrage, die sich auf die morphosyntaktische Variation konzentriert, hat begonnen. Als nächstes beabsichtigen die Mitarbeiter von varilex, in den Ländern, die bisher nur mit einer Stadt in dem Projekt vertreten sind, mindestens eine weitere Stadt einzubeziehen. Zudem wollen sie die Zahl der untersuchten Konzepte erhöhen. Ihre Daten gewinnen die Forscher in einem ersten Schritt durch die Beobachtung verschiedenster realer Kommunikationssituationen. Sie verzichten absichtlich darauf, Fragen zu stellen. Dieser Methode haftet natürlich - darüber sind sich die Mitarbeiter im klaren - etwas Sporadisches an. Ergänzt wird das Korpus durch bereits vorhandene Literatur. Wenn die Forscher auf einen lexikalischen Unterschied zwischen zwei Städten bzw. Ländern stoßen, weiten sie die Untersuchung in diesem Punkt auf möglichst viele Städte aus. Sie formulieren einen ersten Fragebogen mit dem Ziel, zu dem zur Debatte stehenden Konzept (z. B. piscina) so viele Varianten wie möglich zusammenzustellen. Die gesammelten Alternativen bilden dann die Grundlage des definitiven Fragebogens. Die varilex-Mitarbeiter weichen damit bewusst vom klassischen Verfahren der Dialektologen ab. Sie wollen dem Probanden die Liste der möglichen Lexien präsentieren, damit der Befragte vor diesem Hintergrund die von ihm benutzte Form wählt - und ihm eventuell noch mehr mögliche Formen einfallen. Ein zentrales Ergebnis der bisherigen Untersuchungen ist, dass man im Prinzip keinen Fall feststellen kann, für den gälte, dass ein Iberismus genau einem Amerikanismus entspricht. Häufig ist es hingegen so, dass ein Iberismus mehreren Amerikanismen gegenübersteht. Ein extremes Beispiel hierfür ist chándal ‘Jogginganzug’, dem buzo, hot-pants, jogging, mono etc. entsprechen. Oder aber ein bestimmtes Wort wird in Spanien und einigen amerikanischen Ländern gebraucht, während in anderen amerikanischen Ländern dagegen ein anderes Wort bzw. mehrere andere Wörter verwendet werden. Zur Klassifikation der Daten rekurrieren die Forscher von varilex auf die Dialektometrie. Die «auf geolinguistische Daten angewendete numerisch-klassifikatorische Methode» - so die Definition von Goebl 2 , einem der Pioniere auf dem Gebiet der Dialektometrie - liefert ihrer Ansicht nach die geeignete Grundlage für die Aufteilung der verschiedenen Gebiete in Zonen. Besonders erfolgversprechend für die Klassifikation scheint den Verf. die cluster-Analyse, auch deshalb, weil sie die Visualisierung in Form von Dendrogrammen erlaubt. Die varilex-Forscher analysieren das Korpus mithilfe der «farest neighborhood method» und der «average linkage method» 3 und synthetisieren die Ergebnisse in Form von Dendrogrammen. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass sich die spanische Sprache in bezug auf den urbanen Wortschatz in sechs Zonen aufteilen lasse, wobei man innerhalb der einzelnen Zonen, u. a. aufgrund verkehrstechnischer Aspekte, eine Tendenz zur sprachlichen Homogenisierung erkennen könne. Die erste Zone umfasst Spanien und Afrika, die zweite die Karibik, die dritte Mexiko, die vierte Zone Mittelamerika, Kolumbien und Venezuela, die fünfte die Andenregion und die sechste Zone den «Cono Sur» (Arica, Santia- 373 Besprechungen - Comptes rendus todos los interesados. Este hecho contribuirá a cambiar en gran medida la visión del mundo académico que se abrirá cada vez más sin prejuicios ni secretismos. Internet es de todos, por todos y para todos nosotros» (165). 2 H. Goebl, «Probleme und Methoden der Dialektometrie: Geolinguistik in globaler Perspektive», in: W. Viereck (ed.), Verhandlungen des Internationalen Dialectologenkongresses, Stuttgart 1993: 37-81 (38). 3 Sie stützen sich dabei auf die Arbeiten von M. R. Anderberg, Cluster analysis for applications, New York 1973 und H. Ch. Rosemberg, Cluster analysis for researchers, Florida 1989. go de Chile, Concepción, Temuco, Asunción, Montevideo, Salta, Tucumán und Buenos Aires). Die fünf Zonen 2-6 entsprechen im Prinzip den in fünf aufeinanderfolgenden Etappen kolonisierten Gebieten. Auffällig ist zudem die geographische Kohärenz innerhalb der einzelnen Gruppen: in keiner der erwähnten Zonen tauchen Städte auf, die geographisch nicht benachbart sind. Städte, die zu demselben Land gehören, neigen dazu, eine konvergente Gruppe innerhalb jeder Region zu bilden - die Schlussfolgerung «lo que nos asegura la eficacia de esta clasificación» (226) scheint mir allerdings eher ein Zirkelschluss. Dass die sprachlichen Grenzen in Hispanoamerika auf der lexikalischen Ebene ebenso wenig wie auf der phonetisch-phonologischen und auf der morphosyntaktischen Ebene mit den Staatsgrenzen übereinstimmen, ist seit langem bekannt. Man kann «por lo menos seis tipos diatópicos de elementos léxicos» unterscheiden: panhispanische, d. h. in ganz Süd- und Mittelamerika sowie in Spanien verbreitete Elemente, Elemente mit nationaler Reichweite, solche mit supranationaler, aber nicht pan-hispanischer Reichweite, Elemente, die auf ein bestimmtes Gebiet innerhalb eines Staates beschränkt sind, solche, die in zwei Regionen zweier Staaten vorkommen sowie Mischformen (z. B. Elemente, die in einem Land überall, in einem anderen Land aber nur in bestimmten Regionen gebraucht werden) 4 . Einige lexikalische Einheiten kommen in mehreren Zonen vor, aber mit denotativen oder konnotativen Unterschieden. Es ist das große Verdienst der vorgestellten, mit immensem Aufwand betriebenen Projekte, nicht nur einen enorm wichtigen Beitrag zur detaillierteren Erforschung des lateinamerikanischen Wortschatzes zu leisten, sondern darüber hinaus auch in theoretisch-methodologischer Hinsicht neue Akzente zu setzen. Yvonne Stork ★ Günther Haensch/ Carlos Omeñaca, Los diccionarios del español en el siglo XXI, 2ª edición, Salamanca (Ediciones Universidad) 2004, 398 p. Temos perante nós a segunda edición dun libro que viu a luz por primeira vez en febreiro de 1997, gozando de grande aceptación entre os lectores interesados no tema da lexicografía. É unha obra destinada a un público variado. Dunha banda, aos estudantes e aos profanos, a quen lles serve de orientación para adquirir e saber manexar un dicionario con tino e acerto. Doutra banda, aos profesores e especialistas, a quen lles é moi valioso para abordaren e coñeceren os aspectos descritivos e prescritivos do léxico así como a adecuada confección de dicionarios. O bo coñecemento do léxico procedente do español de América, do que G. Haensch é recoñecido especialista, outorga a esta obra un mérito engadido que contribúe a cualificala de imprescindible. O libro estrutúrase formalmente en sete grandes capítulos. O primeiro capítulo son os prólogos ás dúas edicións publicadas. O segundo móstranos unha interesante e amena introdución á lexicografía, dende os puntos de vista histórico, teórico e práctico. O terceiro aborda os distintos tipos de obras lexicográficas: a súa clasificación, os diferentes modelos de dicionarios, as finalidades que teñen, os variados repertorios lexicográficos, os dicionarios do español de América, etc. O capítulo cuarto trata a crítica de dicionarios: avaliación 374 Besprechungen - Comptes rendus 4 Cf. K. Zimmermann, «El fin de los diccionarios de americanismos. La situación de la lexicografía del español de América después de la publicación de los Diccionarios contrastivos del español de América», Revista Internacional de lingüística iberoamericana 1 (2003): 71-83 (81).
