Vox Romanica
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0042-899X
2941-0916
Francke Verlag Tübingen
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2011
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Kristol De StefaniChristian Münch, Sprachpolitik und gesellschaftliche Alphabetisierung, Frankfurt/Main (Peter Lang) 2006.
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Sabine Ehrhart
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Manetti a concludere che «è evidente che [l’originale] è stato trascritto più di una volta da copisti forse di zone diverse»: l’esemplare pervenuto fino a noi è, come detto, dovuto a una sola mano, ma il suo esemplare poteva essere il risultato del lavoro di più copisti, forse due, come dimostrerebbe la non omogenea distribuzione di alcuni fenomeni grafico-fonetico e morfologici. La mancata alternanza le/ lo per il caso soggetto e il caso obliquo dell’articolo determinativo maschile, per esempio, è solo nella prima parte del romanzo, come la forma agut del participio passato di aver, invece di avut (probabilmente più rouergate), che è presente nella seconda parte; o ancora: nella seconda parte fanno la loro comparsa grafie per rappresentare la palatale nasale che non vengono mai usate nella prima, ecc. Si tratta di una situazione non facilmente razionalizzabile, «che sembra presupporre il passaggio di mani forse più numerose delle tre (due copisti per il modello e un copista per il codice superstite)» (73). Per evitare la sovrapposizione di ulteriori patine, Roberta Manetti inverte giustamente la tendenza rispetto agli editori precedenti, e rispetta il manoscritto fin dove è possibile: lascia così «tutte le incongruenze formali, anche in rima, salvo dove la alterino pesantemente e non sia immediatamente ricostruibile . . . la rima perfetta» (ibidem). Per fare solo due esempi: al v. 2305 il gleisa del codice diventa gleia nel testo critico per rimare con Eia, mentre ai v. 4185-86 si lascia la rima destrecha: freja, giacché il fonema è lo stesso, ancorché rappresentato da due grafie differenti. La studiosa interviene solo «quando la patologia sia bastantemente acclarata e la soluzione sufficientemente univoca» (ibidem). Le soluzioni meno sicure, come tutte le discussioni, sono giustamente confluite nel commento, che è davvero ricchissimo e dà conto, fin nei minimi dettagli, delle scelte fatte, e di quelle alternative. Paolo Gresti Iberoromania Christian Münch, Sprachpolitik und gesellschaftliche Alphabetisierung, Frankfurt/ Main (Peter Lang) 2006. Das vorliegende Buch basiert auf einer im Jahre 2002 bei W. Oesterreicher in München verteidigten Dissertation. Die Daten dazu wurden größtenteils 1998 in Katalonien unter erwachsenen Teilnehmern an von der Commissió per a la Normalització Lingüística ausgerichteten Katalanischkursen erhoben. Christian Münch liefert gleich zu Beginn (in den Kapiteln 2 und 3) eine umfassende diachronische Darstellung der katalanischen Sprachgeschichte, besonders in Hinsicht auf den Kontakt mit dem Kastilischen. Dabei liegt das Augenmerk des Forschers verstärkt auf dem Schreiben und der Schriftlichkeit - im Gegensatz zur Behauptung des Autors auf p. 31 gibt es sehr wohl nationale Traditionen, in denen diese Bereiche der Soziolinguistik zugeordnet werden, gerade im Kontinuum-Modell von Nancy Hornberger 1 und allgemein in der literacy-Literatur von anderen europäischen und auch außereuropäischen Ländern 2 . Die katalanische «normalització lingüística» nimmt in Europa eine Vorreiterrolle in der Mehrsprachigkeitsplanung ein; dies wird im 2. Kapitel durch das Hinzuziehen von umfangreicher Literatur aus der Katalanistik belegt. Die wichtigsten Schlüsseldaten aus der jüngsten Vergangenheit sind der mit den olympischen Spielen verbundene wirtschaftliche Auf- 379 Besprechungen - Comptes rendus 1 N. H. Hornberger 2 2007: Encyclopedia of Language and Education. 10 vol., Berlin (http: / / www. springer.com/ west/ home/ generic/ search/ results? SGWID=4-40109-22-173482917-0 \t "_blank). 2 Cf. J. A. Fishman/ O. Garcia (ed.) 2011: The Success-Failure Continuum. Handbook of Language and Ethnic Identity, vol. 2, Oxford. schwung und dann die darauf folgende wirtschaftliche Krise, in der Sprachzertifikate vom Stil des «Nivell C» einen wichtigen Stellenwert erhielten. Aus dieser Sicht hätte sich ein Querverweis auf die ökonomisch orientierte Sprachökologie im Sinne von François Grin 3 sinnvoll einfügen können. Im Kapitel 4 wird die Beschreibungsmethode der erweiterten Kreuzklassifikation vorgestellt. Sie ist nicht sofort leicht verständlich, erhält dann aber, wenn man sich länger mit ihr beschäftigt, eine immer größere Aussagekraft. Es wäre hilfreich, den doch etwas komplizierten Schlüssel zur Tabelle bei jedem Beispiel nochmals mitzuliefern; dies würde dem Leser das etwas lästige Blättern nach der Legende ersparen. Das zentrale Thema dieser Arbeit, nämlich «das Schreiben auf Katalanisch» ist von großem Interesse und in dieser Darstellungsweise eine bemerkenswerte Innovation in der aktuellen wissenschaftlichen Literatur. Das 5. Kapitel erläutert kurz, aber ausführlich genug die Methodologie der Fragebogenerstellung. Die Kapitel 6 und 7 stellen den Hauptteil der Arbeit dar: die linguistische Analyse der erhobenen Schriftdaten und die Erläuterung der einzelnen Sprecherbiographien. Die sprachwissenschaftliche Analyse in Kapitel 6 könnte man als eine elegante moderne Art der Fehlerlinguistik ansehen, welche in einem nicht-normativen, konstruktiven Ansatz die Spracherwerbsprozesse in Kontaktsituationen zu verstehen versucht. Hervorzuheben ist hierbei, dass diese Analyse alle Gebiete der sprachlichen Produktion von der Phonologie über die Morphosyntax bis hin zur Semantik abdeckt. Der Text ist brillant geschrieben und bezieht komplexe Faktoren wie die Sprachkontaktproblematik Katalanisch-Kastilisch mit ein (Hyperkorrektionen, Vermeidungsstrategien, Spracherwerbs- und Sprachlernprozesse) mit ein. Kapitel 7 verknüpft die Sprachdaten mit den Sprecherbiographien und versucht dabei, verschiedene Typen von Sprechern herauszuarbeiten. In einem ersten Schritt wird die Haupt-Ausgangssprache der Person als Parameter erfasst (Kastilisch oder Katalanisch), gefolgt von einer zweiten Etappe, der Untersuchung, ob beim Katalanischerwerb alle Register des Sprachgebrauchs abgedeckt werden. Die vom Autor verwendeten Begriffe wie Nähe- und Distanzbereich sind hier ein wenig irreführend: Es handelt sich eher um Umgangssprache und Bildungssprache (wie das z. B. für das Deutsche im von Ingrid Gogolin geleiteten FÖRMIG-Projekt 4 herausgestellt wurde). Im 8. Kapitel stellt Christian Münch einen Ausblick vor, in dem er auf die wichtige Rolle der Schreibkompetenz bei der Integration von Migranten mit einem unterschiedlichen sprachlichen Hintergrund hinweist. Die detaillierte Untersuchung von exemplarischen Sprecherbiographien, so wie sie im Rahmen dieser Arbeit vorgenommen wurden, ist in der Tat ein wertvoller Beitrag zur europäischen Sprachenplanung und Sprachenpolitik im Zeichen der Mobilität. Es wäre interessant, diese Ergebnisse auch von sprachlicher Seite für die Sprechergemeinschaften zugänglich zu machen, in denen sie erforscht wurden; dies ist durch einen Text in deutscher Sprache nur begrenzt möglich. Eine weiterführende Forschung wäre auch in einer komparatistischen Ausrichtung unter stärkerer Einbeziehung von internationaler Literatur zum Spracherwerb in mehrsprachigen Kontexten denkbar. Sabine Ehrhart ★ 380 Besprechungen - Comptes rendus 3 Cf. z. B. F. Grin 2005: «Économie et langue: de quelques équivoques, croisements et convergences», Sociolinguistica 19: 1-12. 4 I. Gogolin 2006: Sprachenvielfalt - Chancengleichheit. Das Modellprogramm FÖRMIG (Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund) leistet Beiträge zur Integration: http: / / www.blk-foermig.uni-hamburg.de/ web/ de/ all/ mat/ ltdb/ index.html (Download am 26. 7. 2011).
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