Vox Romanica
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Francke Verlag Tübingen
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Kristol De StefaniPaul Videsott, Rätoromanische Bibliographie. Bibliografia retoromanza 1720-2010, Bozen- Bolzano (University Press) 2011, 520 p. (Scripta Ladina Brixinensia 2)
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Ricarda Liver
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Besprechungen - Comptes rendus 317 1 Auch wer sich nicht zu den Vertretern der ascolianischen These einer «unità ladina» zählt, wird es schätzen, in einer einzigen Bibliographie die Arbeiten zum Bündnerromanischen, zum Dolomitenladinischen und zum Friaulischen vereinigt zu finden. Die Untersuchungen, die dieses Gebiet in seiner Gesamtheit betreffen, machen zwar nur einen kleinen Teil des Ganzen aus. Der grösste Teil der Arbeiten betrifft kleinere Einheiten. 2 Oberbegriff für das Nonsbergische und Sulzbergische nach C. Kollmann. Italienisch: ladino anaunico. 3 Für die Idiome des Agordino, des Comelico und des Cadore. tradizioni normative hanno provocato asimmetrie importanti, come nel caso del punto italiano che corrisponde in certi usi al trattino tedesco. Il volume si chiude con «Der Fehler als Distraktor. Multiple-choice Verfahren und metalinguistische Überlegungen im DaF-Unterricht» (189-207), un contributo di C. Marello e E. Corino sull’utilità dell’analisi di errori e dei test a scelta multipla nell’acquisizione guidata del tedesco come lingua straniera, in particolare nel campo della consapevolezza e riflessione metalinguistica. Considerando la grande diversità di prospettive e di riflessioni contenute in questo volume, risulta evidente che il libro costituisce nell’insieme un contributo prezioso al campo di studio. Uno degli aspetti che mi sembrano più significativi è che tutti gli studi si basano su dati empirici riccamente illustrati. Rileviamo tuttavia due elementi di critica: visto il titolo bilingue, sarebbero stati auspicabili dei contributi in lingua italiana; inoltre, osserviamo un certo squilibrio a favore della lingua scritta, a fronte di un solo studio sulla lingua parlata. Tuttavia, queste osservazioni sono marginali rispetto ad un volume che riesce a catturare l’interesse per l’affascinante ambito della linguistica contrastiva. Machteld Meulleman H Paul Videsott, Rätoromanische Bibliographie. Bibliografia retoromanza 1720-2010, Bozen- Bolzano (University Press) 2011, 520 p. (Scripta Ladina Brixinensia 2) Bibliographien sind für alle, die wissenschaftlich arbeiten, ein unverzichtbares Arbeitsinstrument. Deshalb verdient grossen Dank, wer sich der mühsamen und wenig dankbaren Arbeit unterzieht, eine Bibliographie zu verfassen. Paul Videsott hat mit seiner neuen Bibliographie zum Rätoromanischen eine riesige Leistung erbracht. Wer sich linguistisch mit den unter dem Oberbegriff «Rätoromanisch» zusammengefassten Sprachen beschäftigt, wird die Neuerscheinung dankbar begrüssen 1 . Die neue Bibliographie baut auf den Vorgängerbibliographien von 1980 (Maria Iliescu), 1985 (Maria Iliescu/ Heidi Siller-Runggaldier) und 1998 (Heidi Siller-Runggaldier/ Paul Videsott) auf. Diese werden in der neuen Ausgabe ergänzt und aktualisiert. Paul Videsott hat sich zudem für eine Änderung in der Gesamtkonzeption entschieden. Während die bisherigen Bibliographien als übergeordnete Gliederungsebene die Diatopie gewählt hatten (Gesamträtoromanisch - Bündnerromanisch - Zentralrätoromanisch - Friaulisch), geht Videsott primär von inhaltlich/ sachlichen Gliederungskriterien aus. Die diatopische Gliederung, gegenüber den früheren Bibliographien vermehrt durch die Sektionen «Noceroromanisch» 2 und «Ladino bellunese» 3 , die neben dem Dolomitenladinischen aus dem Zentralrätoromanischen herausgelöst werden, kommt erst auf der zweiten Ebene zum Zuge. Auf dritter Ebene ersetzt eine chronologische Anordnung der Titel die früher übliche alphabetische. Besprechungen - Comptes rendus 318 4 Wer die an der Universität Bern angesiedelte Jaberg-Bibliothek kennt, weiss, wovon ich spreche. 5 Wie für eine Gesamtbewertung ist es auch für eine Liste der Fehler noch zu früh. Ich erwähne nur einige Versehen, die mir bisher aufgefallen sind. Im Autorenregister p. 495 sind die beiden Chasper Pult, Grossvater und Enkel, zwar getrennt aufgeführt (Chasper Pult der Ältere mit dem Zusatz [Gaspard]), aber die Zuweisung einer Reihe von Titeln ist falsch. So gehören die Nummern 1164 und 3380 zu Pult dem Älteren, 936, 4081, 4085 zum Jüngeren. Fehlerhafte Schreibungen: Nr. 1661 und 1666 tudaisch (statt tudais-ch), 1697 Tudesch (statt tudestg), 3451 danter (statt denter). Der letzte Fehler findet sich schon in der Bibliographie 1998. Es scheint mir fraglich, ob diese Änderungen aus der Sicht des Benutzers wirklich einen Gewinn darstellen. Feinere Differenzierungen im inhaltlichen Raster ziehen mehr Entscheide nach sich, wo eine Arbeit eingereiht werden soll. Und ein solcher Entscheid ist oft kaum möglich, weil die meisten Studien sich nicht auf einen einzigen Aspekt beschränken. Ein fundiertes Urteil über die Benutzerfreundlichkeit der Bibliographie könnte sich freilich nur erlauben, wer über längere Zeit mit diesem Instrument gearbeitet hat. Da dies zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gegeben ist, habe ich die Praxis der Zuordnung einmal an meinen eigenen Publikationen nachgeprüft. Nicht immer war der Entscheid für mich nachvollziehbar. Ich nenne nur ein Beispiel: Der Artikel «Extravagante Neologismen im Bündnerromanischen» (2001) figuriert unter 9-II «Lexik, Etymologie, Terminologie», nicht unter 8 «Wortbildung, Neologismen», obschon «Neologismen» explizit im Titel vorkommt und auch dem Inhalt des Beitrags entspricht. Natürlich kann man in vielen Fällen beckmessern, was hier nicht geschehen soll. Es sei jedoch festgehalten, dass raffiniertere Unterscheidungen nicht unbedingt zu grösserer Benutzerfreundlichkeit führen 4 . Die chronologische Anordnung der Titel innerhalb der einzelnen Abschnitte begründet der Herausgeber mit dem Bestreben, die historische Entwicklung und die Aktualität linguistischer Fragestellungen sichtbar zu machen. Auch in diesem Fall wird man sich fragen, ob die traditionelle alphabetische Anordnung nicht übersichtlicher wäre. Ungeachtet der hier formulierten Fragen, zu denen es zweifellos unterschiedliche Antworten gibt, sei festgehalten, dass die Bibliographie von Paul Videsott eine höchst willkommene Bereicherung der Arbeitsinstrumente für Rätoromanisten darstellt. Zu den Vorzügen des Werkes gehören auch die gelegentlichen Hinweise auf den Inhalt und vor allem die Übersichten über die Rezensionen zu einer Arbeit. Mehrere Indizes erleichtern die Konsultation der Bibliographie: Autoren, Herausgeber und Rezensenten, Ortsnamen, Personennamen, Index der Arbeiten nach behandeltem Idiom 5 . Ricarda Liver H Rut Bernardi/ Paul Videsott, Geschichte der ladinischen Literatur, Bozen-Bolzano (University Press) 2013, 3 vol., 1502 p. (Scripta Ladina Brixinensia III) Rut Bernardi, bekannt als produktive und innovative Autorin der dolomitenladinischen Gegenwartsliteratur, und Paul Videsott, Autor linguistischer Arbeiten über das Dolomitenladinische (und weitere romanistische Themen), legen mit diesem opus magnum den Grundstein zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Literatur einer Minderheitssprache, die für die Fachwelt bisher eher durch linguistische als durch literaturwissenschaftliche Studien erschlossen war. Band I enthält die Einleitung zum Gesamtwerk (1., 21-132) und den ersten Teil der Geschichte der ladinischen Literatur, der den Zeitraum von den Anfängen bis zum 2.Welt-