ZNT – Zeitschrift für Neues Testament
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1435-2249
2941-0924
Francke Verlag Tübingen
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1998
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Dronsch Strecker VogelJesus als Wundertäter: Konturen, Perspektiven, Deutungen
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1998
Annette Merz
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Annette Merz Jesus als Wundertäter: Konturen, Perspektiven, Deutungen Wunder, wie sie von Jesus berichtet werden, sind in unserer naturwissenschaftlich definierten Welt (offiziell) nicht mehr vorgesehen. Die ersten Christlnnen jedoch erzählten von den Wundertaten Jesu in einer Welt, in der solche Geschichten nicht konkurrenzlos waren und dem gängigen Weltbild nicht widersprachen. Ob es überhaupt Wunder gibt und was als Wunder zu gelten hat, ist also eine Frage der Wahrnehmung und Bewertung im Rahmen sich wandelnder und oft auch konkurrierender Deutungssysteme. Darum sollen die Wunder Jesu 1 im folgenden unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, zuerst aus der religionsgeschichtlichen Vogelperspektive. Die religions- und sozialgeschichtliche Makroperspektive: antikes Welt- und Wunderverständnis, Jesus und andere Wundertäter Die religionswissenschaftliche Sicht auf die Wunder stellt das Unbehagen moderner Menschen an den Wundern Jesu in einen größeren Rahmen, denn sie kann einerseits zeigen, wo sie an verbreiteten Vorstellungen partizipieren, und bereitet andererseits den Boden, sie in ihrer Besonderheit wahrnehmen zu können. Aus dem unüberschaubaren Feld antiker Wundergläubigkeit können allerdings nur ganz wenige Aspekte herausgegriffen werden. 1. Wunder und antikes Weltbild: Wunder gehören zum gesamtantiken Wirklichkeitsverständnis, man rechnete mit Wundern, d. h. mit Ereignissen, die gegen normale Erwartungen eintrafen und die man einem göttlichen Urheber zuschrieb. Dabei ist nicht das moderne alltagssprachliche Verständnis einzutragen, Wunder seien eine Durchbrechung der Naturgesetze, denn weder ging man von der durchgängigen Determiniertheit der Welt durch das Kausalitätsprinzip aus, noch galten nur widernatürliche und unerklärliche Phänomene als Wunder. Entscheidend war vielmehr das Bewußt- 40 sein, göttlicher Macht begegnet zu sein, die sich in herausragenden Naturphänomenen genauso zeigen konnte wie in Heilungen, die u. U. sogar durch Medikamente stimuliert wurden. Trotz dieser allgemein vorauszusetzenden Wundergläubigkeit ist der Stellenwert des Wunderglaubens zeit- und sozialgeschichtlich zu differenzieren. 2 So stehen die urchristlichen Wundergeschichten einerseits am Beginn einer neuen Ära massiven Wunderglaubens, sind also keineswegs als Erzeugnisse des »wildwuchernden Dschungels antiker Mirakelfrömmigkeit«3 zu erklären. Andererseits scheint der Wunderglaube besonders in den unteren Schichten verbreitet gewesen zu sein, das heißt bei Menschen, die wenig Möglichkeiten rationaler Daseinsbewältigung durch Medizin und Wissenschaft hatten. Wundertäter oder Heilkulte suchte auf, wer keinen Arzt bezahlen konnte (oder nach vielen vergeblichen Versuchen keinen anderen Ausweg mehr sah: Mk 5,26). Unter den Gebildeten finden sich Rationalisten und Zweifler, die angesichts von Wundern nach natürlichen Erklärungen suchten oder Scharlatanerie und Betrug am Werk sahen. 2. Wunder im Judentum: Das Judentum partizipiert am mythischen Weltbild der Antike, das wunderbare göttliche Eingriffe vorsieht, allerdings mit dem entscheidenden Unterschied, daß Jahwe, der Gott Israels allein als Schöpfer und Herr der Wirklichkeit galt. Er erweist seine Macht in »Zeichen und Wundern«, z.B. beim Auszug aus Ägypten und im Krieg (Ex 7-17; Jos 3-11 u.ö.). Auch seine Propheten (wie Mose, Elia, Elisa u. v. a.) konnten durch ihn ermächtigt, »mit seinem Finger« (Ex 8,15), Naturwunder vollbringen, Krankheiten verhängen oder heilen (IKön 13.17ff.; II Kön 1 ff. u. ö). Für die Endzeit, die nach Ansicht vieler Gruppen im Judentum zur Zeit Jesu unmittelbar bevorstand, erwartete man, daß Gott selbst sein Volk von allen Gebrechen heilen würde (4Q 521 Fr. 2 II,11-13) und daß Propheten die beim Exodus geschehenen Wunder noch überbieten würden. Mehrere solcher Zeichenpropheten sind ZNT 1 (1998) bekannt, alle scheiterten am Eingriff der Römer. 4 Doch auch unabhängig von Endzeitspekulationen gab es in Palästina Exorzisten (Mt 12,27) und Wundercharismatiker wie Honi, den Kreiszieher oder Hanina ben Dosa, die durch ihr Gebet Kranke heilten oder durch magische Riten Gott dazu bewegten, den überfälligen Regen zu senden.5 3. Nicht nur die Wahrnehmung eines Vorgangs als Wunder, auch die ihm oft zugrundeliegenden vermeintlich »natürlichen« Vorgänge von Krankheit und Heilung sind gesellschaftlich konstruiert und determiniert. Am deutlichsten wird das bei dem z.Z. Jesu weitverbreiteten Phänomen der Besessenheit. Man glaubte, daß Dämonen, zwischen Himmel und Erde angesiedelte unreine Geister, in Menschen Wohnung nahmen und sie sich unterwarfen, so daß nicht der Mensch selbst, sondern ein fremdes, dämonisches Ich in ihm sprach und handelte. Diese Krankheitsätiologie bestimmte die Therapie: Heilung geschah durch Vertreibung des Dämons, sei es durch rituelle Beschwörungen und Einsatz geheimer Mittel, sei es dadurch, daß ein charismatischer Wundertäter den Dämon kraft seines überlegenen Geistes in einem verbalen Gefecht überwand und aus dem Kranken »herauswarf«. Der jüdische Historiker Flavius Josephus (1. Jh. n. Chr.) hat als Augenzeuge über einen Exorzismus der ersten Variante berichtet, bei dem der in salomonischer Heiltradition stehende Wundertäter Eleazar den Dämon mit Hilfe einer von einem Ring gehaltenen heilkräftigen Wurzel aus der Nase des Kranken herauszog, durch Beschwörungen am Zurückkehren hinderte und ihn zur Demonstration seines Ausfahrens ein Wasserbekken umstoßen ließ (Ant 8,46-48). Die Exorzismen Jesu von Nazareth, aber auch die des neopythagoreischen Wanderphilosophen Apollonius von Tyana 6 gehören zur zweiten Variante, als Charismatiker verfügten sie über eine unmittelbare Vollmacht.7 Wo der Dämonenglaube schwindet, drükken sich psychische Probleme in anderen Krankheitsbildern aus, die andere Formen der Therapie erfordern. 4. Weil die per definitionem überwältigende Wundererfahrung die Menschen zur Mitteilung des eigentlich Unsagbaren drängt, ist eine Tendenz zur Vergrößerung von Wundern in vielen antiken ZNT 1 (1998) Annette M erz Annette Merz, Jahrgang 1965, derzeit wissenschaftliche Angestellte an der Theologischen Fakultät Heidelberg. Sie promoviert über das Thema » lntertextueller und historischer Ort der Pastoralbriefe«. Überlieferungen erkennbar (u. a. bei Apollonius, auch die Inschriften von Epidaurus nennen unspektakuläre Heilungen und märchenhaft anmutende Wunder nebeneinander). Nirgendwo begegnet sie jedoch so massiv wie bei den Wundern Jesu. Wenn im folgenden der historische Wundercharismatiker Jesus abgehoben wird von seiner überdimensionalen Darstellung in den Evangelien, ist dies natürlich eine neuzeitliche Perspektive. 8 Die Perspektive der Quellen und die Frage der Historizität der Wunder Jesu Angesichts zahlreicher Analogien und der Tatsache, daß von keinem antiken Wundertäter so viele Wunder berichtet werden wie von ihm, ist die historische Wundertätigkeit J esu unstrittig. Wunder J esu sind inner- und außerchristlich (J osephus, Talmud) bezeugt, begegnen in voneinander unabhängigen Traditionsschichten (Mk, Q, Sondergut Mt und Lk) und in ihnen wiederum in verschiedenen literarischen Gattungen. Die Quellen lassen unterschiedliche Einstellungen zu den Wundern erkennen. All dies bietet eine gute Ausgangslage, um durch Vergleich und kritische Interpretation die Konturen des Wundertäters Jesus zu erheben. Andererseits gilt den Evangelisten eine Fieberheilung und eine wunderbare Brotvermeh- 41 rung gleichermaßen als von Augenzeugen verbürgtes Geschehen; der Osterglaube hat gerade in diesem Bereich die Erinnerung an tatsächlich geschehene Taten angereichert und um der Verkündigung der Macht des Auferstandenen willen über alles historisch Wahrscheinliche hinaus überzeichnet. Auch gattungsspezifische Aspekte sind zu berücksichtigen: Wundergeschichten variieren eine begrenzte Zahl von Erzählmotiven. Das ist nicht per se ein Hinweis auf Nicht-Historizität, kann sich doch in typischen Motiven ein typisches Geschehen spiegeln. Doch es erleichterte zweifellos das Entstehen von Wundererzählungen ohne historische Grundlage. Angesichts dieser Quellenlage ist es meist unmöglich, die Historizität eines bestimmten Wunders zu erweisen. Wohl aber können die »Eckdaten« von Jesu Wundertätigkeit erhoben werden und ihre Deutung durch ihn selbst und seine Zeitgenossen. Man kann die in der Erzählüberlieferung Jesus zugeschriebenen Wunder einteilen in Exorzismen (s.o.), Therapien (Krankenheilungen durch die Heilkraft des Wundertäters, manchmal durch Berührung oder heilende Mittel; Totenerweckungen sind aufs Äußerste gesteigerte Therapien; Heilungen am Sabbat nennen manche Normenwunder, weil sie die Gültigkeit von Normen thematisieren), ferner Rettungswunder (Sturmstillung und Seewandel), Geschenkwunder (Brotvermehrungen, wunderbarer Fischzug, Weinwunder) und Epiphanien (Ostererscheinungen und die Verklärung Jesu). Die historische Auswertung der Quellen ergibt, daß nur Exorzismen und Therapien (inklusive solcher am Sabbat) einen Anhalt beim historischen Jesus haben, die Berichte über Rettungs- und Geschenkwunder und Epiphanien entstanden erst aufgrund des Osterglaubens. Die wichtigsten Argumente dafür sind folgende: - Mehrfachbezeugung: Exorzismen und vor allem Therapien sind die am häufigsten erwähnten Wunder (ca. 19 Einzelgeschichten). 9 Auch wenn darunter Dubletten und Erzählungen ohne historisches Fundament sein werden, gilt: gattungsbildend wurde, was man als charakteristisch empfand. - Gattungsinvarianz: Nur Exorzismen und Therapien sind auch in anderen Gattungen als den Wundergeschichten i. e. S. bezeugt, in Apophthegmen und Logien, 10 sowie Wundersum- 42 marien (Mk 1,32-34; 3,7-12; 6,53-56 u.ö.). Die noch genauer auszuwertenden Apophthegmen und Logien zeigen einerseits, wie umstritten die Wunder Jesu waren, und verbinden sie andererseits mit zentralen Themen seiner Verkündigung wie der Reich-Gottes- und Umkehr- Predigt, seinem Glaubensverständnis u. a. Durch sie gewinnt man ein anderes Bild von Jesu Wundertätigkeit als durch die volkstümlich ausgestalteten Erzählungen von Exorzismen und Heilungen, die wenige für Jesus typische Züge aufbewahrt haben. - Überlieferungsmilieu: Das abweichende Wunderverständnis der Erzähl- und Wortüberlieferung hat G. Theißen soziologisch durch verschiedene Überlieferungsmilieus erklären können: Die Wundererzählungen kursierten im ganzen Volk, dabei wurden individuelle Züge abgeschliffen, Jesus wurde an andere Wundertäter angeglichen, erscheint in »volkstümlicher Verschiebung«. 11 Apophthegmen und Logien wurden dagegen nur in der Jesusbewegung weitergegeben und bewahrten typische Züge eher. Im Gegensatz zu den Exorzismen und Heilungen liegen Rettungs- und Geschenkwunder, sowie vorösterliche Epiphanien nur in wenigen Einzelerzählungen vor, die mit österlichen Motiven durchtränkt sind. Der wunderbare Fischzug von Lk 5 begegnet z.B. in Joh 21 in zweifellos ursprünglicher Form als Ostererzählung. Die Verklärung ist eine ins Leben Jesu zurückdatierte Osterepiphanie, der Mk-Evangelist deutet noch an, sie werde erst nach Ostern bekannt werden (Mk 9,9). Wir konzentrieren uns im folgenden auf die Wunder, die dem historischen Jesus nach kritischer Betrachtung der Quellen zugeschrieben werden können. Da die »Wunder an sich« nie greifbar werden, nehmen wir verschiedene Perspektiven ein, die auch in den Quellen begegnen. Außenperspektiven: die Wunder in der Sicht von Zuschauern und Zeitgenossen Die Evangelien berichten öfter, daß die Kunde von Jesu Wundertaten sich schnell im ganzen Volk verbreitete, auch über die Landesgrenzen Galiläas hinaus (Mk 1,28.45; 3,7f. u.ö.). Die Reaktionen ZNT 1 (1998) reichen von gläubigem Staunen über technische Vereinnahmung bis zu Ablehnung und Unglauben. Der typische »Chorschluß« der synoptischen Wundergeschichten beschreibt in geronnener Form die positive Reaktion der Zeugen eines Wunders als »Admiration« und/ oder »Akklamation«, d.h. als Ergriffenwerden von Staunen, Sich- Entsetzen und Fürchten einerseits und als artikulierte Stellungnahme in Form von Dank, Lob, Bekenntnis u.ä. andererseits. Wer so reagierte, hatte das Wunder als eine Manifestation Gottes erlebt, die zugleich Freude und Schrecken hervorruft. Dabei herrschte (trotz in der Umwelt vorhandener Analogien) das Bewußtsein, Einmaliges, noch nie Dagewesenes erlebt zu haben. Zweifellos haben nicht wenige Zeitgenossen so auf die Wunder J esu reagiert, auch ohne zu N achfolgerlnnen i. e. S. zu werden. Der schon erwähnte jüdische Historiker Josephus beschrieb Jesus als »Vollbringer wunderhafter Werke« (Ant 18,63) 12 und verwendete denselben Ausdruck für die Wunder des Propheten Elisa (Ant 9,182). Im Volk suchte man nach Erklärungen für die Wundermacht (Mk 6,14f.): war Jesus der von den Toten auferstandene Johannes der Täufer? oder Elia? oder ein Prophet? Als Exorzist war Jesus wohl schon zu Lebzeiten so bekannt, daß andere Exorzisten unter Zuhilfename seines Namens Dämonen austrieben, sehr zum Ärger der Jünger; die darin eine unzulässige Vereinnahmung sahen (Mk 9,38f.; Apg 19,13ff.). Auch Ablehnung und Unglauben sind bezeugt, so gab es Zeitgenossen, denen die (nicht bestrittene) Macht J esu über die Dämonen suspekt war und die ihm vorwarfen, selbst besessen zu sein, die Dämonen durch ihren Obersten auszutreiben (Mk 3,22ff.). Andere erhoben den Vorwurf der Zauberei (bSanh 43a; Origenes, contra Celsum I,28) und des Betrugs (Mt 27,63f.). Wieder andere forderten »ein Zeichen vom Himmel«, eine eindeutige Beglaubigung durch ein kosmisches Zeichen (Mk 8,11 ff.). In Nazareth, wo Jesus aufgewachsen war und man ihn zu kennen meinte, weigerte man sich, die Wunder zu glauben, und zwar »mit Erfolg«: dort konnte er bei einem Besuch kein Wunder tun (Mk 6,Sa), eine Aussage, so unerhört, daß sie schon früh abgeschwächt wurde (Mk 6,56; Mt 13,58), und daher sicher historisch. Von außen betrachtet, waren also die Wunder Jesu vieldeutig: schon damals konnte man Gott oder den Teufel am Werk sehen oder auch bestrei- ZNT 1 (1998) ten, daß überhaupt ein Wunder stattgefunden hatte. Die nächsten Abschnitte untersuchen die Binnenperspektiven der in das Wundergeschehen direkt involvierten Personen. Wunder als ganzheitliches Beziehungsgeschehen: die Perspektive der Geheilten Wundercharisma wirkt im Rahmen einer dynamischen Begegnung zwischen dem Wunderheiler und den Kranken oder deren Stellvertretern, oft im Beisein weiterer Personen oder einer großen Menge und natürlich: coram deo. Der oder die Kranke steht in einem Beziehungsfeld, das durch die Heilung gänzlich neu strukturiert wird. 1. Verändert wird die Beziehung der Kranken zu sich selbst, wobei ein ganzheitliches Verständnis der Person als körperlich-geistig-seelischer Einheit vorausgesetzt ist. Im Falle dämonischer Besessenheit wird ein mit sich selbst identisches Subjekt überhaupt erst (wieder) hergestellt. Bedauernswerte Kreaturen, die sich als Kampfplatz zerstörerischer Mächte darstellten und erlebten, die nicht mehr für sich selbst sprechen konnten, sind als Geheilte körperlich intakte, vernünftige Menschen. Im Falle von Therapien werden Leid und elementare Not überwunden, die Menschen sich selbst entfremden und ihnen alle Kraft zur Selbstentfaltung rauben. Wunder heißt hier ein neues von Schmerzen unbeeinträchtigtes Selbst- Bewußtsein, neue Wahrnehmungsmöglichkeiten (bei Blinden-/ Taubenheilungen) und die Wiederherstellung der Arbeitskraft, kurz: das Aufhalten von Verelendung, die mit Krankheit in den armen Bevölkerungsschichten untrennbar verbunden war. 2. Das führt zur zweiten Beziehungskategorie, zur Wiedereingliederung der Kranken in ihr soziales Umfeld: Kranke stehen am Rande der Gesellschaft, von menschlichem Kontakt fast völlig ausgeschlossen wie Aussätzige und gewalttätige Besessene, wie Blinde oder Lahme als Bettler geduldet, von Angehörigen in Nischen verborgen und versorgt. Als Geheilte besteht für sie die Chance auf Reintegration, so daß sie als vollwertige Mitglieder ihrer Bezugsgruppe leben können. 43 3. Die Beziehung zum Wundertäter: Bewirkt wird die neue Beziehungsfähigkeit durch das Wundercharisma Jesu, das jedoch nicht automatisch wirkt, sondern »herausgefordert« wird, sei es durch eine aggressive, abwehrende Reaktion der Dämonen, die die Kraft des Wundertäters »wittern«, sei es durch den Glauben der Kranken oder der stellvertretend für sie Bittenden. Mehrere Wundergeschichten heben die Anstrengungen hervor, die die Kranken (oder ihre Stellvertreter) auf sich nehmen, um zu Jesus zu gelangen, und betonen Widerstände, die sie überwinden. 13 »Glaube« meint in diesem Zusammenhang unbedingtes Zutrauen in die Fähigkeiten des Wundertäters, Vertrauen darauf, daß in ihm Gottes Macht verfügbar wird. Im Unterschied zu Wunderüberlieferungen der Umwelt, in denen der Glaube stets dem Wunder folgt, ist es charakteristisch für Jesus, daß er die eigentliche Wunderkraft im Glauben der Bittenden sah, wie die Zusage »Dein Glaube hat dich gerettet« zum Ausdruck bringt, 14 im Logion vom bergeversetzenden Glauben (Mk 11,23) bestätigt wird und am radikalsten in dem Wort »alles ist möglich dem, der glaubt« (Mk 9,23) ausgedrückt ist, das den Glaubenden Anteil an göttlicher Allmacht zusagt. Die Rolle Jesu ist dabei die eines Katalysators, er ermächtigt durch sein Charisma Menschen dazu, ihre menschlichen Möglichkeiten radikal zu überschreiten. 4. Nicht nur Besessenheit, die als Verfallensein an die Engel Satans galt, auch Krankheit konnte als Fesselung durch Satan verstanden werden (Lk 13,11.16) und wurde jedenfalls als Gottesferne erlebt, manchmal auch als Strafe Gottes für Sünden gedeutet. Ein Wunder dagegen war Beweis der heilsamen Nähe Gottes, konstituierte daher immer auch ein neues Verhältnis der Geheilten zu Gott. Direkt thematisiert wird das in den Erzählungen, die Sündenvergebung und Wundertat aneinanderbinden: alles, was den Menschen von Gott trennt, wird beseitigt (Mk 2,5-10; Joh 5,14). Vielleicht wählte Jesus auch deshalb den Sabbat als Zeitpunkt vieler Heilungen, weil dies der Tag der Gottesnähe und des Gotteslobes war (vgl. Lk 13,13). Äußeres Zeichen des geheilten Gottesverhältnisses ist die wiederhergestellte Kultfähigkeit der Geheilten, denn nicht nur Aussätzige (Mk 1,44), auch Blinde, Lahme, Taube und andere Versehrte galten z.Z. Jesu als nicht kultfähig (CD XV,16; 1Q28 II,5-6). 44 Für die Geheilten lag der Sinn der Wunder im Wunder selbst, es war ein Eingriff zu ihrem persönlichen Heil, ihre ganze Lebenswelt, d. h. ihr Selbstverhältnis, ihre soziale Situation, ihr Verhältnis zu Gott wurde drastisch verändert, sie selbst in ein neues Leben entlassen (das nur selten in der Nachfolge bestand: Mk 10,52; Lk 8,2f.). Doch wie schätzte Jesus selbst die Wunder ein? Die Wunder als Anfang der Herrschaft Gottes: die eschatologische Perspektive Jesu »Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken« (Mk 2,17) mit diesem Bildwort rechtfertigte der Wanderprediger Jesus seine Tischgemeinschaft mit Zöllnern und Sündern, die greifbarster und angreifbarster Ausdruck seiner Zuwendung zu den Randständigen war, zu Menschen, die durch Armut, Leid und Krankheit marginalisiert oder wie Prostituierte und Zöllner religiös und sozial stigmatisiert waren. Die Wunder waren nur ein Teil seines Wirkens an den »Kranken« seiner Zeit. Sie hatten ohne Zweifel legitimatorische Funktion, sollten erweisen, daß Jesus in Vollmacht handelt, und gaben seiner Verkündigung Gewicht (Mk 1,27; Mt ll,2ff.). Die Gerichtsworte gegen Chorazin, Bethsaida und Kapernaum zeigen: angesichts dieser Machttaten darf man nicht unbeeindruckt von Jesu Umkehrforderung bleiben (Mt 11,20-24 / Lk 10,13-15). Doch die Wunder gehen nicht auf in der Funktion, einen abweichenden Lebensstil und eine nicht durch Tradition abgesicherte Botschaft zu legitimieren, sie sind Teil derselben. »Wenn ich mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon bei euch angekommen« (Lk 11,20). Nichts weniger als die von vielen Juden sehnsüchtig erwartete endzeitliche Aufrichtung der Gottesherrschaft vollzog sich darin, daß Jesus mit Gottes Kraft die Dämonen, d.h. die Satan unterstellten Mächte des Bösen verjagte. Er hatte in einer Vision Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sehen (Lk 10,18). Der Böse war gebunden, nun konnte sein Haus ausgeplündert werden (Mk 3,27). Nicht den Krieg gegen die römische Besatzungsmacht, die menschlichen Feinde Gottes, sah Jesus (wie die Zeloten) als seine Aufgabe an, sondern den Krieg gegen die mythischen Feinde Gottes, die sich der Menschen bemächtigt hatten (Lk ZNT 1 (1998) 11,21 f.). Doch ist beides nicht unabhängig voneinander zu denken. Einer der herausgeworfenen Dämonen heißt »Legion« und treibt bei seinem Ausfahren eine ganze Herde von nach jüdischem Verständnis unreinen Schweinen in den Tod (Mk 5,9ff.). Mit den Dämonen verjagt Jesus symbolisch das ganze heidnische Unwesen. Wenn seine Gegner ihm vorwerfen, von Baal Zebul besessen zu sein einem Dämon, der den Namen einer syrischen Gottheit trägt könnte auch das ein Reflex davon sein (Mk 3,22). Die Exorzismen sind also für Jesus mehr als Hilfeleistungen für schwer gequälte Menschen, sie sind symbolische Handlungen mit einer religiösen Botschaft voller politischer Untertöne: Gott ist dabei, seine Herrschaft aufzurichten. Mit jeder und jedem Geheilten, der oder die mit sich selbst identisch, in die Gemeinschaft integriert und mit Gott im Reinen ist, gewinnt sein Reich an Boden. Diese Verbindung von gegenwärtigem Wunderheil und apokalyptischer Erwartung einer kosmischen Wende ist religionsgeschichtlich singulär. »Nirgendwo sonst finden wir Wundertaten eines irdischen Wundercharismatikers, die Ende der alten Welt und Anfang einer neuen Welt sein sollen.« 15 Wohl erwarteten die Zeitgenossen, daß Gott in der Endzeit Wunder tun würde. Als Johannes der Täufer bei Jesus anfragen läßt, ob er der Erwartete sei, weist dieser mit Worten des Propheten Jesaja auf die in seiner Gegenwart geschehenden Wunder hin, wobei die Verkündigung der heilvollen Botschaft an die Armen nicht weniger wunderbar ist als die Heilung von Blinden, Lahmen, Aussätzigen, Tauben und gar die Erweckung von Toten. Mt 11,2 spricht (gg. Lk) in diesem Zusammenhang von den »Werken des Messias (= Christus)«. Doch ist zweifelhaft, ob Jesus sich selbst als Messias, den Gesalbten, den König Israels verstanden hat. Er gab seine Vollmacht, die Nähe des Reiches Gottes zu predigen und dies durch Wundertaten zu demonstrieren, an seine Jüngerinnen und Jünger weiter (Mk 6,7.13; Lk 10,9.17ff.; Mt 10,7f.; ThEv 14) und sah für die Zwölf im Reich Gottes eine herrscherliche Funktion vor (Mt 19,28). Er teilte also mit ihnen die in den Dämonenaustreibungen vollzogene messianische Reinigung des Landes von Fremdherrschaft und Götzendienst und übertrug ihnen Herrscherfunktionen des Messias (PsSal 17, bes. V. 21 f.26.29f.45). Traditionelle königliche Attribute wurden durch Jesus »demokra- ZNT 1 (1998) t1S1ert«, die Messiasvorstellung zugunsten eines »messianischen Kollektivs« umgeformt. 16 Aber Jesus konnte wohl nicht verhindern, daß das Volk in ihm den Messias, den König der Heilszeit sah, ausgewiesen durch Wunder, die größer waren als alles, was man von hellenistischen Königen sagen konnte. Diese Erwartung wurde ihm zum Verhängnis: er starb als »König der Juden« am Kreuz. Osterperspektiven Der Osterglaube führte zu einer enormen Steigerung des Wunderglaubens, die jedoch nur kurz angerissen werden kann: Dem, dessen Wunderkräfte gelegentlich auch versagten, traute man nun selbst die Auferweckung eines bereits verwesenden Leichnams zu. Dem, der mit Jüngerlnnen, Zöllnern und Sündernlnnen Tischgemeinschaft pflegte und Feste feierte, die ein Vorschein des endzeitlichen Freudenmahles waren, traute man nun auch zu, Brot die Fülle für Tausende zu beschaffen und so das Brotwunder des Elia noch weit zu überbieten. Dem, der über Dämonen Macht bewiesen hatte, traute man nun auch zu, über Naturgewalten wie Wind und Wellen zu gebieten und über das Wasser zu schreiten, wie es nur Gott kann. Dem Propheten, der verkündet hatte, daß auf Erden das Reich Gottes im Anbruch ist, und der seine Auslegung des Gesetzes souverän gegen andere Schriftgelehrte vorgetragen hatte, traute man nun auch zu, den Himmel auf die Erde zu holen, sich mit dem Gesetzgeber Mose und dem Propheten Elia höchstpersönlich zu beraten. Der Sinn all dieser gesteigerten Wunder erschließt sich nicht im Für-Wahr-Halten des Berichteten als positiver Geschichtswahrheiten, sie sind mythisch-poetischer Ausdruck der Gewißheit, daß mit Jesus Christus die endgültige Überwindung des Todes begonnen hat. Die Wunder Jesu aus heutiger Sicht Der Wundercharismatiker Jesus von Nazeareth bleibt unserer Zeit fremd. Er wurde mit Krankheitsbildern und Deutungen ihrer Entstehung konfrontiert, die man historisch erhellen und verstehen kann, die wiederzugewinnen aber weder möglich noch erstrebenswert ist. Es besteht kein 45 Zweifel daran, daß Jesus durch sein Wundercharisma viele Kranke heilte. Doch diese paranormale Begabung, die er mit anderen Wundercharismatikern teilt und deren Existenz trotz ihrer Sprödigkeit im Kontext mechanistischer Weltdeutungen nicht geleugnet werden kann, ist Menschen, die im europäischen Kulturraum sozialisiert wurden, meist auch nur als historisches oder ethnologisches Phänomen zugänglich oder begegnet in Kontexten, denen der Geruch des Abergläubischen oder Fundamentalistischen anhaftet. Es ist daher verständlich, daß man in der jüngeren Auslegungsgeschichte häufig die Pointe der Wundergeschichten nicht im Wunder sehen wollte, sondern sie kerygmatisch, gleichsam »von oben«, interpretierte, als zeitbedingten Ausdruck der Zuwendung Gottes zum Menschen in Jesus Christus, als konkrete Darstellung des »eigentlichen Wunders« der Sündenvergebung, als Ruf zum Glauben etc. Solche Interpretation kann sich berufen auf Ansätze zur symbolischen Deutung der Wunder in den Evangelien, auf christologische oder ekklesiologische Akzentuierungen durch die Evangelisten und auch darauf, daß Jesus selbst den Wundern eine symbolische Deutung gab, in ihnen das Reich Gottes angekommen sah. Doch haftet dieser symbolische Mehrwert eindeutig am konkreten, leiblichen Geschehen. Darum gehört die Deutung »von unten« notwendig zur sachgemäßen Auslegung der Wunder J esu, die da anknüpft, wo die ntl. Wundergeschichten trotz aller Fremdheit auch heute Menschen ganz unmittelbar ansprechen, weil sie Erfahrungen menschlicher Ausweglosigkeit thematisieren, angesichts unheilbarer Krankheiten, unüberwindbarer Not oder Bedrohung. Die mit den Augen des Glaubens betrachteten historischen Wunder Jesu zeigen genau wie die nachösterlich entstandenen: Gott selbst legitimiert den Protest derjenigen, die die Überwindung konkreter physischer, psychischer oder materieller Not einfordern, auch gegen alle menschliche Erfahrung, sei sie medizinischer, politischer oder ökonomischer Art. In mythisch-poetischer Erzählung ist jedes Wunder möglich, in Zeit und Raum vollziehen sich Wunder damals wie heute nicht gegen die Naturgesetze, sondern in, mit und unter ihnen (die allerdings sicher komplexer sind als der Alltagsverstand annimmt). Ob es Wunder gibt und was als Wunder zu gelten hat, ist mehr denn je eine Frage der Perspektive, wie folgendes Gedan- 46 kenexperiment zeigt. Nehmen wir an, es gelänge eines Tages, allen Menschen auf Erden genug zu essen und eine medizinische Grundversorgung zu geben. Wäre das ein nur durch göttliches Mitwirken zu erklärendes Wunder, das Umkehr voraussetzte und einen alles übersteigenden Glauben, der die Berge politischer und ökonomischer Sachzwänge versetzt? Oder ein extrem unwahrscheinlicher, aber vorstellbarer natürlicher Vorgang? Wer geneigt ist, die erste Frage zu bejahen, wird auch im alltäglichen Leben Wunder erleben und von J esu Wundern heute erzählen können. Denn das bedeutet m.E., gegen dominante Wahrnehmungs- und Bewertungskategorien unserer Kultur die unbedingte Nicht-Einwilligung angesichts menschlichen Leidens wachzuhalten, zum Handeln dagegen zu motivieren und um den Glauben zu bitten, der kaum mehr Vorstellbares möglich macht. Anmerkungen 1 Thema dieses Beitrags sind die von Jesus gewirkten Wunder, nicht an ihm gewirkte wie die Auferstehung, die trotz der verwandten Problematik einer eigenen Behandlung bedürften. 2 Vgl. G. Theißen, Urchristliche Wundergeschichten, 6 1990, 229 ff. 3 So die Tendenz u.a. bei G. Klein, Wunderglaube und Neues Testament, in: Ärgernisse, 1970, 13-57. 4 Josephus, Ant 18,85-87; 20,97-99.167f.168-172 (vgl. Apg 21,38). Nach Apg 5,36 hat man Jesus mit diesen Zeichenpropheten verglichen, die sachliche Parallele liegt jedoch nicht in den Heilungswundern, sondern in seiner Verheißung eines neuen Tempels (Mk 14,57f.; 15,29). 5 Vgl. G. Vermes,Jesus der Jude, 1993, 45-68. 6 Jesus: Mk 1,23-27; 5,1-20; 7,24-30; 9,14-27; Mt 9,32f./ Lk 11,14; Lk 8,2; Philostratus, bes. Vita Apollonii 4,20. 7 Zum Nebeneinander ritueller und charismatischer Wundertäter vgl. D. Trunk, Der messianische Heiler (HBS 3) 1994, 357-362.426ff. 8 Vgl. die ausführlichere Behandlung in G. Theißen/ A. Merz, Der historische Jesus, Göttingen 1996, 256-284. Einen anderen Zugang wählt K. Berger, Darf man an Wunder glauben? , Stuttgart 1996, der versucht, von heutigen mythischen Erfahrungen aus eine Brücke zu den Wundererzählungen zu schlagen und historische Fragen dabei fast ganz ausklammert. ZNT 1 (1998) 9 Exorzismen (s.o. Anm. 6) sind in der Wortüberlieferung und im MkEv wichtig, treten aber in der späteren Erzählüberlieferung zurück, wohl weil ihr krasser Dämonenglaube als anstößig empfunden wurde. Therapien berichten Heilung von Fieber, Aussatz, Lähmungen, Blutfluß, Taubstummheit, Blindheit, Verkrümmung, Wassersucht, sowie Totenerweckungen. Sie sind in allen wichtigen Traditionsschichten überliefert. Mk: 1,30f.; 1,40ff.; 2,1 ff.; 3,1 ff.; 5,22ff.; 7,31ff.; 8,22ff.; 10,46ff.; Q: Mt 8,5/ Lk 7,lff.; LkS: 7,1 ff.; 13,l0ff.; 14,2ff.; 17,11 ff.; Mts: 9,27ff.; Joh: 4,46ff.; 5,2ff.; 9,1 ff.; 11,1 ff. 10 Mk: 3,22ff.; 6,1ff.14ff.; 9,38ff.; 11,23; Q: Mt 12,22ff./ Lk 11,14ff.; Mt ll,2ff./ Lk 7,18ff.; Mt 11,20-24/ Lk 10,13-15; Mt 12,43-45 / Lk 11,24-26; LkS: 13,31 ff. 11 Vgl. G. Theißen, Lokalkolorit und Zeitgeschichte in den Evangelien (NTOA 8), 1989, 102-119. 12 Zwar steht die Aussage über Jesu »wunderhafte Werke« im »Testimonium Flavianum«, einem christlich überarbeiteten Bericht über Jesus, sie dürfte jedoch aus inhaltlichen und stilistischen Gründen auf Josephus selbst zurückgehen, vgl. G. Theißen / A. Merz, Der historische Jesus, Göttingen 2 1996, 74-82. 13 Z.B. Mk 2,3 ff.; 7,25 ff.; 10,48 u. ö. 14 Z.B. Mk 5,34; 10,52; vgl. Mt 8,10.13. 15 G. Theißen, Urchristliche Wundergeschichten, 275. 16 Vgl. G. Theißen, Gruppenmessianismus, JBTh 7 (1992) 101-123. Zum Weiterlesen Pierre Cimaz Jeremias Gotthelf (1797-1854) Der Romancier und seine Zeit Aus dem Französischen von Hanns Peter Holl 1998, 572 Seiten, geb. DM 68,-/ ÖS 496,-/ SFr 65,- ISBN 3-7720-2185-9 Pierre Cimaz' umfassende Studie zu Jeremias Gotthelf und seinem Werk bietet eine detailgenaue Analyse der zwölf Romane des Dichters sowie des Romanfragments Der Herr Esau. Die Untersuchung bezieht aber auch die rund 50 Erzählungen und Gotthelfs zahlreiche andere Schriften ein und verankert diese im historischen Kontext. Dem Autor gelingt es auf überzeugende Weise literaturwissenschaftliche, theologische, volkskundliche und politische Fragestellungen zu verbinden und das Gesamtwerk des großen Schweizers wieder lebendig werden zu lassen. A. Francke Verlag Tübingen · Basel ZNT 1 (1998) Statt eines verblühenden Blumenstraußes eine Anthologie mit Bestand. »Eine reichhaltige, vorzüglich ausgewählte Anthologie gegen das Verdrängen. Eine Entdeckungsreise ist angesagt, und selbst literaturkundige Leser werden auf kaum bekannte Zeugnisse stoßen. Vom Gilgamesch-Epos über die Sappho und die Bibel bis hin zu Sarah Kirsch und Thomas Bernhard.« Beatrice Eichmann-Leutenegger klöpfe meyer ve rl a g tzA~~4f! ! ! il~f~t~fm~ 47
