eJournals ZNT – Zeitschrift für Neues Testament 1/2

ZNT – Zeitschrift für Neues Testament
znt
1435-2249
2941-0924
Francke Verlag Tübingen
121
1998
12 Dronsch Strecker Vogel

Editorial

121
1998
Stefan Alkier
Kurt Erlemann
Roman Heiligenthal
znt120001
Nach dem geglückten Start der ZNT im April dieses Jahres präsentieren wir nun Heft 2 der Zeitschrift. Wie wir zahlreichen Rückmeldungen und Rezensionen entnehmen können, wird die ZNT mit ihren Sparten »NT aktuell«, den Einzelbeiträgen, der »Kontroverse«, der Rubrik »Hermeneutik und Vermittlung« und dem »Buchreport« weithin begrüßt. Heft 2, welches Sie in den Händen halten, ist kein Themenheft, sondern besteht aus Beiträgen zu verschiedenen Themenstellungen. Gleichwohl sind zwei thematische Schwerpunkte erkennbar: Sexualität bzw. Homosexualität im Neuen Testament (Einzelbeitrag von Holger Tiedemann, Kontroverse zwischen Wolfgang Stegemann und Martin Hasitschka) sowie Theologie und Kultur (David Brakke in »Hermeneutik und Vermittlung« und Wolfgang Stegemanns Beitrag in der »Kontroverse«). Die ZNT wagt nicht nur den Brückenschlag zwischen wissenschaftlicher Exegese und kirchlich-schulischer Praxis. Ebenso fördert sie das interkonfessionelle und interkulturelle Gespräch über aktuelle Fragen der Auslegung. So können wir in diesem Heft nicht nur eine ökumenisch angelegte Kontroverse präsentieren, sondern auch Einblick in neue Ansätze anglo-amerikanischer Exegese bieten (David Brakke, Cultural Studies. Ein neues Paradigma us-amerikanischer Exegese und Stefan Alkiers Buchreport über Elisabeth Schüssler-Fiorenza, Jesus - Miriams Kind, Sophias Prophet). Hier tut sich offensichtlich eine ganze Menge, was auch für die »Alte Welt« von Bedeutung ist - oder ihren Widerspruch herausfordert. Daß neutestamentliche Forschung und Lehre in immer größerem Maße zu einem internationalen und interdisziplinären Unternehmen werden, zeigt sich auch an den Beiträgen von Uwe Gleß- ZNT 2 (1998) mer, Mirjam und Ruben Zimmermann sowie Dirk Frickenschmidt. Auch mehr als 50 Jahre nach ihrer Entdeckung haben die sog. Qumran-Rollen noch nichts von ihrer Faszination verloren. Uwe Gleßmer faßt die wichtigsten Ergebnisse der internationalen Forschung pointiert zusammen. Einmal mehr wird deutlich, wie wichtig nicht nur das AT, sondern vor allem die oft vernachlässigte Zeit »zwischen den Testamenten« ist. Manches allzu einfache Modell werden wir wohl auch in der Frage des Entstehungsprozesses des Alten Testaments revidieren müssen. Mirjam und Ruben Zimmermann leisten mit ihrem Beitrag »Metapherntheorie als Hilfe zur Bildexegese« Übersetzungsarbeit in anderem Sinn. Ihr Ausgangspunkt ist die Bildhaftigkeit religiöser Sprache. Anhand von J oh 4 zeigen sie, wie neue Ansätze der Sprachwissenschaft für die Auslegung und Vermittlung biblischer Texte fruchtbar gemacht werden können. Dirk Frickenschmidts Beitrag »Evangelium als antike Biographie« schließlich schlägt die Brücke vom Neuen Testament zur Altphilologie und vergleicht die oft als unableitbar postulierte Gattung »Evangelium« mit antiken Biographien. So wird nicht nur deutlich, welches eigene Profil die neutestamentlichen »Jesus- Biographien « tatsächlich besitzen, sondern auch welche Intention ihre Autoren bei ihren Lesern verfolgten. Es lohnt sich also, Grenzen zu überschreiten, vermeintlich Altbekanntes in neuem Licht zu sehen. Diese Aufgabe haben wir uns mit der ZNT gestellt. Damit uns dies gelingt, sind wir auf Ihre kritische Begleitung angewiesen. Stefan Alkier Kurt Erlemann Roman H eiligenthal 1