ZNT – Zeitschrift für Neues Testament
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1435-2249
2941-0924
Francke Verlag Tübingen
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1998
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Dronsch Strecker VogelHomosexualität im Neuen Testament. Ein kulturelles oder ein theologisches Problem?
121
1998
Rainer Stuhlmann
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Homosexualität im Neuen Testament. Ein kulturelles oder ein theologisches Problem? Eine Einführung zur Kontroverse Wolfgang Stegemann versus Martin Hasitschka Die Diskussion hat in der Rheinischen und Nordelbischen Kirche in den letzten Jahren Schlagzeilen gemacht, darüber hinaus aber längst die meisten Kirchen Europas und Nordamerikas erfaßt und wird auch auf der Tagung des Weltkirchenrates im Dezember diesen Jahres nicht zu verhindern sein. »Die Bibel verbietet jede Form von Homosexualität«, das wird im gegenwärtigen Streit um die ethische Bewertung von Homosexualität, um die Akzeptanz von Schwulen und Lesben in Kirche und Gesellschaft und um die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare oft behauptet. Was für die einen Fundamentalargument ist, ist für die anderen Anlaß, die Bibel in diesen Fragen schlicht für irrelevant und »überholt« zu erklären. Beiden ist zu raten, die Bibel genauer zu lesen und sorgfältiger zu fragen, was die Texte wirklich sagen. Welche (ungenannten) Voraussetzungen, z.B. welches Frauen- und welches Männerbild und welche Sicht und Wertung von Sexualität überhaupt, liegen der biblischen Bewertung homosexuellen Verhaltens zugrunde? Mit welchem Recht teilen wir diese? Dabei lautet die entscheidende Frage: Was meint in diesem Zusammenhang »Natur«? Die einen verstehen das (wie im folgenden M. Hasitschka) im Sinne des Naturrechts als »Schöpfungsordnung«, die auch für uns heute verbindlich ist. Die anderen verstehen »Natur« bei Paulus (wie im folgenden W. Stegemann) als Ausdruck einer sich (schon innerhalb der Bibel) wandelnden» Kulturanthropologie«, die zu fragen anleitet, was jeweils »Ehre« und »Schande« für einen Menschen ist und darum in concreto zu anderen Urteilen als Paulus kommen kann. Rainer Stuhlmann Tübinger Studien zur Theologie und Philosophie Herausgegeben von Max Seckler, Gerfried W. Hunold, Peter Hünermann und Georg Wieland Raul Gutierrez Wille und Subjekt bei Juan de la Cruz Tübinger Studien zur Theologie und Philosophie 15, 1998, 154 Seiten, DM 68,-/ ÖS 496,-/ SFr 65,- ISBN 3-7720-2583-8 Im Unterschied zu anderen Untersuchungen zu dem spanischen Mystiker Juan de la Cruz (1542-1591) versucht die vorliegende Studie, die Konsistenz und Kohärenz seines Denkens im Zusammenhang mit der neuplatonisch inspirierten und das Subjekt thematisierenden Entwicklung von Meister Eckhart über Tauler zu Nikolaus von Kues zu zeigen. Leitfaden ist dabei die zentrale Rolle des Willens im dialektisch verstandenen Prozeß der Selbstwerdung der Seele. Anton van Harskamp Theologie: Text im Kontext Auf der Suche nach der Methode ideologiekritischer Analyse der Theologie, illustriert an Werken von Drey, Mähler und Staudenmaier Aus dem Niederländischen von Hedwig Meyer-Wilmes Band 13, 1998, ca. 550 S., ca. DM 140,-/ ÖS 1022,-/ SFr 126,- ISBN 3-7720-2581-1 Theologie kann ideologisch sein: Manchmal dient sie nur beschränkten Gruppeninteressen. Aber wie kann man den ideologischen Aspekten auf die Spur kommen? Mittels einer Analyse der Verhältnisse zwischen (Kirchen)Politik und Theologie bei einigen Theologen im Umfeld der sogenannten katholischen 'Tübinger Schule' beantwortet der Autor diese Frage; zugleich eine überraschende Neuinterpretation dieser Schule aus dem neunzehnten Jahrhundert. - A. Francke Verlag Tübingen und Basel · Postfach 2560 · D-72015 Tübingen ZNT 2 (1998) 53
