eJournals ZNT – Zeitschrift für Neues Testament 1/2

ZNT – Zeitschrift für Neues Testament
znt
1435-2249
2941-0924
Francke Verlag Tübingen
121
1998
12 Dronsch Strecker Vogel

Homosexualität - ein modernes Konzept

121
1998
Wolfgang Stegemann
znt120061
Wolfgang Stegemann Homosexualität ein modernes Konzept Zu dem Beitrag von Herrn Hasitschka möchte ich mich in meinem eigenen Beitrag nicht in Einzelheiten äußern. Wir stimmen in der Exegese der einschlägigen neutestamentlichen Texte weithin überein und mir scheint, daß mein Beitrag insofern noch einmal eine andere Sicht auf das Problem eröffnet, da ich nach den antiken kulturellen Werten und Diskursen frage, in denen das Phänomen zur Sprache kommt, das wir Homosexualität nenwird in kirchlich-theologischen Diskursen die Bibel gelesen und gefolgert: In ihr werde Homosexualität als „Greuel« (Lev 18,22; 20,13) und »Sünde« (Röm 1,26f; IKor 6,9; vgl. ITim 1,10) verdammt. Aus den einschlägigen biblischen Texten wird immer noch ein christliches Verbot zumindest der homosexuellen Praxis gefolgert, homoerotische Orientierung ohne entsprechende Praxis allenfalls toleriert. Doch darf gefragt werden: nen. Ich meine sogar, daß K mein Beitrag sinnvoll an den von Hasitschka an- ~ TROV „Verstehest du auch, was du liesest? « (Apg 8,30). Meinen die erwähnten Verschließt, da die Schlußbemerkung seines Aufsatzes, in der es um die Frage geht, daß die neutestamentlichen Aussagen in der konkreten gesellschaftlichen Situation ihrer Verfasser und Adressaten verstanden werden muß, der Ausgangspunkt meiner eigenen Überlegungen ist. Wir scheinen zu wissen, was Homosexualität ist: die sexuelle Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern. Und Menschen, die eine entsprechende sexuelle Praxis haben, sind Homosexuelle, seien es Männer, an die wir wohl zunächst denken, oder Frauen. In jedem Fall ob negativ konnotiert oder in bester Absicht neutral gemeint ist für uns Homosexualität eine >deviante< Form von Sexualität, Abweichung von der ,normalen< Form, der Heterosexualität. Homosexualität wird also einerseits als eine von der heterosexuellen Praxis der Mehrheit ,abweichende, Sexualpraktik verstanden, andererseits werden Menschen, die diese Praxis zu haben scheinen, mit ihr identifiziert: Sie sind Homosexuelle. Damit verbinden sich immer noch bestimmte oder unbestimmte Verdächtigungen ihres Menschseins überhaupt, die sie zu Typen machen, Stereotype, die in der Alltagskommunikation sich etwa in Witzen oder in Filmchargen niederschlagen. Manche meinen sogar, sie seien in der Lage, Homosexuelle aufgrund ihrer Kleidung oder ihres angeblich spezifischen Verhaltens von Heterosexuellen unterscheiden zu können. Bewaffnet mit diesem (modernen) Vorwissen ZNT 2 (1998) se aus dem Heiligkeitsgesetz bzw. den Paulusbriefen das Phänomen, das wir meinen, wenn wir von Homosexualität sprechen? 1. Homosexualität als modernes westliches kulturelles Konstrukt Unser Begriff und Verständnis von Homosexualität (und natürlich auch Heterosexualität) setzen ein Konzept von Sexualität voraus, also die Vorstellung von einem eigenen Bereich personaler menschlicher Identität, der durch sexuelle Begierden, Lusterfahrungen und Akte definiert ist. Und von hierher wird es möglich, jeden einzelnen Menschen mit einer individuellen sexuellen ,Orientierung< zu behaften, die ihn oder sie zu homosexuellen oder heterosexuellen oder bisexuellen Typen macht. Die Konzeptualisierung von Sexualität ist freilich ein Kennzeichen der Moderne. Zu denken gibt schon, daß es die Begriffe homosexuell (und in der Folge davon) heterosexuell erst seit ca. 100 Jahren gibt. 1 Die Begriffe homosexuell bzw. Homosexualität sind erstmals nachweisbar in zwei in Leipzig anonym publizierten Pamphleten aus dem Jahre 1869 und wohl durch ihre Aufnahme in der zweiten Auflage des Buches von Krafft-Ebbing (Psychopathia sexualis, 1887) bekannter geworden. Homosexualität ist also ein Kunstwort, eine Mischung aus einem griechischen und einem latei- 61 nischen Wort. Und die Begriffsprägung setzt ihrerseits die Invention der Sexualität als eines abtrennbaren Bereichs menschlicher Identität voraus, der z.B. auch Gegenstand physiologischer und psychologischer Analysen bzw. Therapien sein kann. Diese Fähigkeit, Sexualität als einen autonomen Bereich menschlicher Existenz zu verstehen, zeigt sich auch daran, daß wir sexuelle Identität von Geschlechtszugehörigkeit unterscheiden, Arten sexueller Vorlieben von Graden von Männlichkeit oder Weiblichkeit abkoppeln. 2 Die Konzeptualisierung von Sexualität als abgrenzbarer Sphäre individueller (privater) Existenz könnten wir mithin als ein kulturelles Konstrukt moderner westlicher Gesellschaften bezeichnen. Und daß wir darüber reden können, ist allein schon bemerkenswert. Denn zwar sind unsere Diskurse über Sexualität auch mit anderen Diskursen verbunden bzw. beziehen sie mit ein, doch daß wir überhaupt über Sexualität qua Sexualität einen Diskurs führen und Homosexualität von Heterosexualität unterscheiden können, ist nicht selbstverständlich. Der Apostel Paulus jedenfalls hätte keinen der Begriffe in seine Sprache übersetzen können. Für ihn und seine Zeitgenossen war das, was wir Sexualität nennen, nicht abtrennbar von Institutionen und Diskursen, die wir als politisch, ökonomisch oder sozial bezeichnen würden. Und die Wahl eines gleichgeschlechtlichen Sexualpartners hätte er nicht wie wir als Homosexualität auf den Begriff bringen können, nicht nur, weil er das Wort nicht kannte, sondern auch, weil für ihn in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung die durch die Schöpfung (als ,natürlich,) gesetzten geschlechtsspezifischen Rollen von Männern und Frauen berührt waren. Paulus argumentierte in einem anderen System kultureller Werte, als wir es besitzen. 2. Sozialer Status und sexuelle Praxis Eine der Erkenntnisse, die M. Foucault in seinem dreibändigen Werk über Sexualität und Wahrheit (Frankfurt 1977ff.) auf den Begriff gebracht hat, besteht darin, daß es in den antiken Gesellschaften keinen autonomen, abgrenzbaren Bereich von ,Sexualität< gegeben hat. Sexuelle Begierde und Lust waren untrennbar verbunden mit den Macht- und Herrschaftsbeziehungen, die die damaligen Gesellschaften prägten. D. h. die Grenzen zwischen 62 erlaubten und unerlaubten Formen sexueller Betätigung hingen vom sozialen Status und insofern auch von der Geschlechtszugehörigkeit der Partner ab. Die Wahl des Liebesobjekts unterlag Regulationen, weil in ihr der Status des Sexualpartners von Bedeutung war. Das Geschlecht spielte eine Rolle, weil mit ihm ein bestimmter sozialer Status verbunden war. Im klassischen Athen war sexuelle Praxis, wie Halperin zusammenfassend formuliert, »eine zutiefst polarisierende Erfahrung, konstruiert am Modell der Penetration, das ,Penetration< als einen wesentlich eine Richtung nehmenden Akt interpretiert; Sexualität teilt den beteiligten Partnern asymmetrische und letztlich hierarchische Positionen zu, indem sie den einen Partner als ,aktiv, und ,dominant<, den anderen Partner als >passiv, und ,untergeordnet< definiert. Mehr noch, sexuelle Rollen sind isomorph mit Status- und Geschlechtsrollen; ,Männlichkeit, verbindet die kongruenten Funktionen von Penetration, Aktivität, Dominanz und sozialen Vorrang, während ,Weiblichkeit, bedeutet, penetriert zu werden, Passivität, Unterwerfung und soziale Unterordnung«. 3 Die Wahl des Sexualpartners war also durch dessen sozialen Status eingeschränkt und gerade durch die soziale Ungleichheit des aktiven und passiven Sexualpartners bestimmt. Freie Männer standen als aktive Sexualpartner auf der einen Seite, Frauen, Sklavinnen und Knaben als passive auf der anderen. Normierend für die Sexualpraxis war nicht das Problem von Heterobzw. Homosexualität. Der freie griechische Mann konnte Frauen, Sklaven (männlich und weiblich) und Knaben penetrieren, nicht aber einen anderen freien griechischen Mann. Diese Partnerwahl war verpönt, weil der andere Mann die passive, untergeordnete, weibliche Rolle hätte übernehmen müssen. 4 3. Voraussetzungen in der Hebräischen Bibel (Lev 18,22; 20, 13) Die neuesten Analysen zeigen, daß die Hebräische Bibel einen bestimmten sexuellen Akt zwischen Männern verbietet, nicht aber Homosexualität überhaupt. 5 Lev 18,22 Du sollst nicht mit einem Mann wie mit einer Frau liegen; das ist Greuel. ZNT 2 (1998) Lev 20,13 Liegt einer mit einem Mann wie man mit einer Frau liegt, dann haben sie ein Greuel begangen; beide werden mit dem Tod bestraft. In diesen Versen geht es nicht um homoerotische Beziehungen zwischen Männern überhaupt. Olyan stellt die Frage: »Haben die Israeliten (jegliche sexuelle) Beziehung zwischen Männern verabscheut, wie generell angenommen wird, bis heute? Die Beweiskraft der Hebräischen Bibel zur Unterstützung dieser Sicht ist zweifellos unzureichend. Eine solche Generalisierung kann viel leichter für Ehebruch, Inzest und die (sexuelle) Beziehung zwischen Menschen und Tieren verteidigt werden; sie alle werden in Gesetzestexten außerhalb des Heiligkeitsgesetzes verboten. Obwohl der Ursprung des Verbotes (Lev 18,22) dunkel ist, so kann es in seiner endgültigen Form im Heiligkeitsgesetz (Lev 20,13) nicht von anderen Reinheitsvorschriften getrennt werden. Leviticus 18,22 und 20, 13 verbieten offensichtlich ausschließlich Geschlechtsverkehr (Penetration), während sie andere mögliche sexuelle Akte zwischen Männern ignorieren. «6 Verboten wird eine bestimmte Sexualpraxis, nämlich die anale Penetration eines Mannes. Der Vorgang wird in seiner kulturellen Einschätzung klarer, wenn beachtet wird, daß das Zusammenliegen eines Mannes mit einem Mann wie ein Zusammenliegen mit einer Frau umschrieben wird. D. Boyarin schreibt in seiner Auslegung dieser Verse: »The issue is gender and not ,homosexuality<, and gender is conceived around penetration and being penetrated.« 7 Anale Penetration eines Mannes bedeutet dessen »Feminisierung« und verletzt damit also die Unterschiede zwischen Mann und Frau. Von hierher ist im übrigen auch erklärbar, daß dieses Verbot in der Tora nur für Männer nicht für Frauen gilt. Die in diesem Zusammenhang gern bemühte Erklärung, das Verbot ergehe im Interesse der Abgrenzung von kanaanäischen Kultpraktiken, läßt sich nicht begründen. 8 Das Problem ist also, daß ein Mann einen anderen Mann als Frau »gebraucht« und damit die Grenzen zwischen den Geschlechtern überschreitet, nämlich die in der Schöpfung gesetzten Unterschiede zwischen Mann und Frau (Gen 1,27). ZNT 2 (1998) Wolfgang Stegemann Wolfgang Stcgemann, Jahrgang 1945. Nach Promotion 1975 und Habilitation 1983 seit 1984 ordentlicher Professor für Neues Testament an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Sozialgeschichte des Urchristentums und zum christlich-jüdischen Dialog. 4. Das Problem ist die Geschlechtszugehörigkeit bzw. deren Vertauschung Das Verbot analen Verkehrs zwischen Männern im Heiligkeitsgesetz nimmt Paulus in I Kor 6, 9f auf. Ich biete zunächst meine Übersetzung: IKor 6,9f Wißt ihr nicht, daß Unrechttäter Gottes Königreich nicht erben werden? Irrt euch nicht: Weder männliche Prostituierte (pornoi) noch Götzendiener noch Ehebrecher noch weibliche Männer (malakoi) noch Männer penetrierende Männer (arsenokoitai) ... werden das Königreich Gottes erben. Der sog. »Lasterkatalog« dieser Verse enthält einige Begriffe, die nicht leicht zu übersetzen sind. Am einfachsten noch sind die Unrechttaten zu identifizieren, die mit den Begriffen eidololatrai und moichoi bezeichnet werden: Götzendiener und Ehebrecher. Doch welches konkrete Fehlverhalten bringt das Wort pornoi (Unzüchtige) auf den Begriff? Wer sind die malakoi (Weichlinge), wer die arsenokoitai (Männerbeischläfer)? Deutlich ist zunächst, daß der zuletzt genannte Begriff die griechische Übersetzung von Lev 18,22; 22,13 aufnimmt; gemeint sind Männer, die den mit Frauen üblichen Beischlaf (Penetration) mit Männern ausüben. So merkwürdig es ist, daß in der Reihe von 63 U nrechttaten I Kor 6, 9f auch Götzendiener genannt werden, scheint mir doch damit nicht nur ein Topos (dazu gleich), sondern zugleich auch ein Hinweis auf die sie verbindende »Logik« gegeben zu sein. So wie Götzendiener die Wahrheit mit Lüge vertauschen und anstelle des Schöpfers Geschöpfe göttlich verehren (vgl. Röm 1,25), so handelt es sich bei den U nrechttätern von I Kor 6, 9 ebenfalls um » Vertauscher«. Das bedeutet: arsenokoitai sind Männer, die Männer penetrieren statt Frauen; malakoi sind Männer, die sich wie Frauen kleiden und/ oder geben bzw. sexuell behandeln lassen; pornoi sind männliche Prostituierte, die als passive Sexualpartner dienen. Es sollte bezüglich der Reihung von I Kor 6, 9 besser nicht von »Sexuallastern« oder »sexuellen« Verfehlungen gesprochen werden. Der sexuelle Aspekt der inkriminierten Verhaltensweisen ist das Problem, weil im übergreifenden kulturellen System, in dessen Kontext Paulus die aufgeführten Verhaltensweisen deutet, die durch die Schöpfungsordnung gezogenen Grenzen zwischen Männern und Frauen verletzt werden. In Aufnahme und Abwandlung des oben zitierten Diktums von D. Boyarin: Das Problem ist die Vertauschung der mit der Geschlechtszugehörigkeit verbundenen Zuschreibungen in einem bestimmten sexuellen Akt. Männer, die Männer penetrieren, gebrauchen diese wie Frauen; Männer, die sich von Männern penetrieren lassen, verhalten sich wie Frauen; Männer in Frauenkleidung überschreiten die Geschlechtergrenzen (s. auch das dezidierte Verbot des Tragens von Kleidung des jeweils anderen Geschlechts in Dtn 22,5; dies wird ebenfalls »Greuel« genannt). 5. Idolatrie und falscher Lebensstil Von hierher können wir jetzt auch den schwierigeren Text Röm 1,26f betrachten. Aus dem näheren Kontext (Röm 1,18ff) dieser Verse muß geschlossen werden, daß Paulus die hier geschilderten falschen Verhaltensweisen als Folge der verkehrten Gottesverehrung (griechisch: asebeia, d. h. die Anbetung von Geschöpfen statt des Schöpfers) versteht. Implizit sind offenkundig Nichtjuden gemeint, zumal Griechen (vgl. nur Röm 1,17). Grundsätzlich argumentiert Paulus also aus jüdischer Perspektive. Vergleichbare Aussagen finden 64 sich bei anderen griechischsprechenden Juden (s. nur EpArist 152; Philo, Abr 135-137; SpecLeg 3, 37-42) und den Rabbinen, die nichtjüdische Völker gerade auch hinsichtlich ihrer sexuellen Praxis kritisch beurteilt haben. 9 Wie Paulus verstehen sie bestimmte Sexualpraktiken nichtjüdischer Völker als Ausdruck von Idolatrie bzw. als etwas, was zur Idolatrie führt. Die Kritik gegen bestimmte Sexualpraktiken in Verbindung mit Idolatrie ist offensichtlich ein Topos des jüdischen Diskurses. An eine bestimmte sexuell konnotierte nichtjüdische Kultpraxis (etwa »Tempelprostitution«) ist m.E. nicht gedacht. Im übrigen ist aus dem Sprachgebrauch des Paulus auch zu erkennen, daß er Vorstellungen der griechisch-römischen Kultur in seine Argumentation mit einbezieht. Ich biete zunächst wieder meine Übersetzung von Röm 1,26f: Röm 1,26f Darum hat Gott sie entehrenden Leidenschaften ausgeliefert; denn ihre Frauen vertauschten den natürlichen Gebrauch in den widernatürlichen; ebenso gaben die Männer den natürlichen Gebrauch der Frau auf und entbrannten in ihrer Begierde gegeneinander, Männer in/ mit Männern die Schande verübend empfingen den Lohn, den sie wegen ihrer Verirrung (empfangen) mußten, an sich selbst. Da ich eine pauschale Kennzeichnung der hier beschriebenen Praktiken mit dem modernen Begriff der Homosexualität für unangebracht halte, will ich versuchen, durch Analyse einzelner Aussagen dem auf die Spur zu kommen, was Paulus selbst meint. a) Entehrende Leidenschaften: Paulus spricht zu Beginn von Leidenschaften der Unehre (pathe atimias), entehrenden Leidenschaften. Zum besseren Verständnis dieses Syntagmas verweise ich nur auf I Thess 4,3-5, wo Paulus die Glaubenden in Thessalonike auffordert, sich von der Unzucht (porneia) fernzuhalten, statt dessen Sexualität in Heiligung und Ehre zu praktizieren, nicht wie die Heidenvölker ( ethne) in leidenschaftlicher Begierde. Paulus kennzeichnet in Röm 1,27 auch das Verhalten der Männer u. a. dadurch, daß sie in ihrer Begierde gegeneinander entbrannten. Daß Paulus auch im Römerbrief zunächst an die nichtjüdischen Völker, zumal Griechen, denkt, ist einerseits aus dem näheren Kontext des Verse im Römerbrief selbst, andererseits aus dem genannten Text I Thess 4,3-5 und schließlich auch daraus zu entnehmen, ZNT 2 (1998) daß die erotische Begierde der Männer (! ) nach konventioneller athenischer Einschätzung als eine Art Appetit (Hunger und Durst) verstanden wird. 10 Dagegen wird die erotische Begierde der Frauen als der physiologischen Ökonomie des weiblichen Körpers und seiner generativen Funktion entsprechend gesehen. Erotische Begierde allein ist für Paulus offenkundig ein Kennzeichen nichtjüdischer Lebensweise und eine entehrende Leidenschaft. 11 b) ihre Frauen: Gemeint sind die Frauen jener Menschen, die durch Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit geprägt die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten (Röm 1,18). Gemeint sind die Frauen der »Götzendiener«, wenn es erlaubt ist, diesen verkürzenden Begriff hier der Einfachheit halber zu verwenden (Röm 1,21-23). Sie werden mit dem Gattungsbegriff thelaiai (weibliche Menschen) bezeichnet. Dieses Wort erinnert (im Kontext mit arsenes für Männer in Röm 1,27) an die Schöpfung (Gen 1,27), absichtlich wohl, um die mit der Schöpfung von Mann und Frau festgelegten Geschlechtsrollen und -unterschiede aufzurufen. c) natürlicher Gebrauch: Mit der Erschaffung von Mann und Frau ist für Paulus aber auch ein »natürlicher Gebrauch« (physike chresis) festgelegt. Den haben »ihre« Frauen mit einem »widernatürlichen« (para physin) Gebrauch vertauscht. Der Begriff chresis meint grundsätzlich Beziehung, Funktion, besonders auch im Blick auf Geschlechtsverkehr.12 Paulus verbindet offensichtlich das (jüdische) Argument der schöpfungsmäßigen Festlegung und Unterscheidung der Geschlechter mit dem griechisch-stoischen Konzept von der »Natur«. Leben in Übereinstimmung mit der natürlichen Ordnung ist ein stoisches Ideal. Hier wird es auf die Geschlechterrollen im Sexualverkehr bezogen. d) vertauschen, widernatürlicher Gebrauch: »Ihre« Frauen haben den natürlichen mit dem unnatürlichen Gebrauch vertauscht. Was ist gemeint? Im folgenden Vers 27 wird vom »natürlichen Gebrauch der Frau« (durch den Mann) physike chresis tes theleias gesprochen. Eine entsprechende Genetivergänzung (des Mannes) fehlt wohl nicht zufällig in der Aussage über den ZNT 2 (1998) »natürlichen Gebrauch« in Bezug auf Frauen. Frauen können im Sinne der antiken Mentalität, die auch Paulus teilt, Männer nicht »gebrauchen«. Klar ist zunächst nur, daß es um den Geschlechtsakt, seine Lüste und Begierden geht (s. Anmerkung 12). Möglich - und meistens favorisiert ist die Deutung: Sexualverkehr zwischen Frauen. Dafür wird zumal das Adverb homoios (ebenso) zu Beginn von Vers 27 angeführt. 13 Doch ist ebenso möglich, daß Paulus hier ein in seinem Sinne »unnatürliches« Sexualverhalten von Frauen im Geschlechtsverkehr mit Männern (! ) meint. Mit unseren Worten: Paulus spräche in diesem Falle nicht von lesbischer Liebe, sondern von einer in seinem Wertesystem »unnatürlichen« Form heterosexuellen Geschlechstverkehrs. In Frage käme entsprechend der mediterranen Mentalität, die Frauen gerade auch im Sexualverkehr eine passive Rolle zuschreibt etwa schon jede Form aktiven Verhaltens von Frauen im Sexualverkehr mit einem Mann, gerade dem Ehemann. Auszuschließen ist aber auch keineswegs jene Interpretation, die hier eine empfängnisverhütende Sexualpraktik von Frauen als »unnatürlich« kritisiert sieht. 14 Nach Josephus kennt das Mosegesetz nur den natürlichen Sexualverkehr mit der Ehefrau (ten kata physin ten pros gynaika) zum Zwecke der Zeugung von Kindern (Contra Apionem II 199). Wegen der einleitenden Bemerkung über die entehrenden Leidenschaften liegt es freilich näher, daß entweder eine im Sinne des Paulus »unnatürliche« Sexualpraxis von Frauen im von uns so genannten heterosexuellen Geschlechtsverkehr, oder eine von uns so bezeichnete homosexuelle Beziehung zwischen Frauen gemeint ist. Wenn die meistens favorisierte Deutung auf »lesbische Liebe« zutrifft, wäre immerhin auffallend, daß der Apostel anders als etwa die Rabbinen urteilt. 15 Unverständlich wäre auch, daß er die dann inkriminierte Praxis von Männern ungleich ausführlicher und »empörter« beschreibt. Schließlich ist auch zu bedenken, daß auch die Tora nur vom Akt der analen Penetration unter Männern spricht und diesen verbietet. Da es im folgenden Vers um diesen Sexualakt geht, wie ich noch darlegen werde, scheint mir in Röm 1,26 eher eine konventionell den Männern vorbehaltene aktive Sexualpraxis der Frauen gemeint zu sein. »Ihre« Frauen haben also den natürlichen Gebrauch, der ihnen eine passive Rolle zuschreibt, in einen unnatürlichen Gebrauch 65 verkehrt, indem sie in der (heterosexuellen) Beziehung eine aktive Rolle übernehmen. e) Männer in/ mit Männern: Aus Röm 1,27 geht hervor, daß Männer den »natürlichen Gebrauch der Frau« verlassen haben und in ihrem erotischen Appetit gegeneinander entbrannten. Folgen wir der Logik von Lev 18 und 20, dann ist der »natürliche Gebrauch der Frau« die (vaginale) Penetration (für Paulus vermutlich zum Zwecke der Prokreation). Wenn nach Röm 1,27 Männer den natürlichen Gebrauch der Frau verlassen haben und in/ mit Männern Schande ausüben, dann legt sich wiederum nahe, daß es um (anale) Penetration von Männern geht. Die Grundbedeutung der Präpositionen ist lokal (in); en kann aber auch instrumental (mit) gedeutet werden. Wie auch immer: Die Formulierung Männer in/ mit Männern (arsenes en arsesin) umschreibt anale Penetration eines Mannes durch einen Mann. f) die Schande verübend: In Lev 18 finden wir dezidierte Verbote, die das Enthüllen (apokalyptesthai) der Scham (he aschemosyne) betreffen. So ist es verboten, die Scham der Mutter oder der Schwester oder der Schwägerin usw. zu entblößen. Lev 20 beschreibt die dafür geltenden Strafen, macht aber auch darauf aufmerksam, daß (z.B.) ein Mann, der mit der Frau seines Vaters schläft, die Scham seines Vaters entblößt hat (Lev 20,11). Enthüllen der Scham kann also den genitalen Akt meinen. Entsprechend ist m.E. die Formulierung ten aschemosynen katergazomenoi in Röm 1,27 eine Umschreibung für den genitalen Akt. g) Verirrung: Daß Männer, die Männer penetrieren, den verdienten Lohn für ihre Verirrung (plane) an sich selbst empfangen, heißt wohl, daß ihre Abirrung von Gott (im Götzendienst) sich an ihnen selbst, ihren Körpern (vgl. Röm 1,24) auswirkt, eben in der Entehrung ihres Körpers durch diesen »unnatürlichen« Akt. Ich fasse die Analysen von Röm 1,26f zusammen: Paulus schildert Verhaltensweisen von »Götzendienern«, die als zwangsläufige Folge ihres Abfalls von Gott (der Vertauschung des Schöpfers mit dem Geschöpf als Objekt der Gottesverehrung) gedeutet werden. Dem falschen Gottesdienst folgt der 66 falsche, »vertauschende« Lebensstil auf den Fuß; er ist für Paulus eine somatische Manifestation des Zornes Gottes. Es geht nicht um Paränese! Eher handelt es sich um eine Art Ätiologie, d.h. um eine Erklärung für den (falschen) Lebensstil von »Götzendienern«, zu denen aus der (jüdischen) Sicht des Paulus etwa die Griechen gehören (sie sind z.B. auch in Röm 1,17 das Gegenüber zu den Juden; gegen eine mögliche Selbstüberhebung argumentiert der Apostel freilich dann sofort in Röm 2). Plakativ formuliert: Paulus deutet bestimmte Aspekte des griechischen Lebensstils als Folge ihrer falschen Gottesverehrung. So wie sie in der Gottesverehrung den Schöpfer mit dem Geschöpf vertauscht haben, so verkehren sie auch die in der Schöpfung (bzw. qua Natur) festgelegten Rollen von Männern und Frauen. »Ihre« Frauen übernehmen im Sexualverkehr »aktive«, »natürlicherweise« nur Männern zugeschriebene Rollen. Männer »gebrauchen« sexuell Männer, wie sie »natürlicherweise« nur Frauen gebrauchen dürfen. Es geht nicht um Sexualität überhaupt, sondern um bestimmte sexuelle Akte. Sie sind problematisch wegen der dabei verletzten Grenzen der Geschlechtszugehörigkeit (gender), wegen der Vertauschung der den jeweiligen Geschlechtern zugeschriebenen und erlaubten Sexualpraktiken. Das übergeordnete Deutungssystem ist also auch hier nicht die Differenzierung in Homo- oder Heterosexualität, sondern die Dichotomie der Geschlechter. 6. Einige Folgerungen in Thesen 6.1 »Homosexualität« als solche wird in der Bibel weder verboten noch verdammt Ich habe versucht, deutlich zu machen, daß eine Lektüre der genannten biblischen Texte am hermeneutischen Leitfaden dessen, was wir unter » Homosexualität« verstehen, anachronistisch ist. Sie liest in diese antiken Texte ein modernes Konzept von Sexualität hinein, das deren Autoren noch gar nicht kannten. Die oft zu hörende Behauptung, daß »Homosexualität« in der Bibel verboten bzw. verdammt wird, ist also in dieser Form viel zu pauschal gedacht und nicht nur unpräzise, sondern auch unbegründet. Verboten wird in Lev 18,22 allerdings eine bestimmte Sexualpraktik, die anale Penetration von Männern; Männer, die diese Praktik aktiv oder passiv ausüben, werden Lev 20,13 ZNT 2 (1998) mit dem Tode bedroht. Paulus spricht in diesem Zusammenhang kein explizites Verbot aus. Für ihn ist die in Leviticus verbotene Sexualpraktik ein Kennzeichen des verkehrten Lebensstils von »Götzendienern« (Röm 1,27). Er geht aber davon aus, daß solche Menschen den Tod verdient (Röm 1,32) bzw. keine eschatologische Rettung zu erwarten haben (I Kor 6,9f). In einem gewissen Sinne »verdammt« Paulus also Menschen, die diese Sexualpraktik haben. Aber auch der Apostel »verdammt« nicht grundsätzlich »Homosexualität«. 6.2 Die biblischen Texte reflektieren ein vormodernes Wertsystem Doch es ist nicht genug, nur die Unangemessenheit unseres modernen Konzeptes von Homosexualität in Bezug auf biblische bzw. andere antike Texte über gleichgeschlechtliche sexuelle Beziehungen festzustellen. Ein Rekurs auf die einschlägigen biblischen Texte im Kontext moderner Sexualethik muß auch und gerade deren Einbettung in ein kulturelles und soziales System berücksichtigen, durch das sich antike mediterrane Mentalität gravierend von der Mentalität moderner westlicher Gesellschaften unterscheidet. Juden wie Griechen waren sich in einem einig, nämlich in der polaren Entgegensetzung von männlicher und weiblicher Sexualpraxis: Männer penetrieren, sind aktiv und dominant, Frauen werden penetriert, sind passiv und untergeordnet. Allein schon die sich darin ausdrückende Hierarchisierung der Geschlechter und deren phallokratische Perspektive sind unserem modernen Empfinden zutiefst anstößig. Und wir übernehmen ja auch aus guten Gründen diese an Herrschaft und Männlichkeit ausgerichteten antiken Werte in unserer modernen Sexualethik nicht. Im Gegenteil: Macht, Gewalt und Abhängigkeit sind zentrale Negativkategorien des modernen Diskurses über Sexualität, sie kennzeichnen deren Mißbrauch. Ethisch positiv beurteilen wir verantwortliche, selbstbestimmte, partnerschaftliche und freiwillige Sexualität. Es gibt vermutlich nur wenige antike Texte der mediterranen Welt, die diesen modernen sexualethischen Diskurs unterstützen können. Doch niemand würde behaupten, daß wir darum falsche Werte haben. Eher wird uns dadurch der beträchtliche kulturelle Unterschied zwischen den modernen und den antiken Gesellschaften bewußt. ZNT 2 (1998) 6.3 Wird »Homosexualität« noch heute wegen eines überholten Männlichkeitsbzw. Weiblichkeitsideals kritisiert? Umgekehrt stellt sich die Frage, ob sich die Aussagen der diskutierten biblischen Verse auf den gegenwärtigen Diskurs über Sexualethik speziell den Diskurs über Homosexualität ohne das sie begründende Wertesystem übertragen lassen? Bedeutet nicht die Übernahme dieses Verbotes zugleich auch die Übernahme seiner systemimmanenten Ablehnungsgründe: also die Überschreitung der (schöpfungsmäßigen bzw. »natürlichen«) Grenzen zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit bzw. die damit verbundene Statusdegradierung eines Mannes? Wir müssen uns also mit dem Problem auseinandersetzen, ob sich in der modernen Ablehnung oder Verwerfung von »Homosexualität« (unerkannt) ein antikes Männlichkeitsbzw. Weiblichkeitsideal bewahrt, ein vormodernes, vordemokratisches und unemanzipiertes Bewußtsein von penetrierenden, zeugenden und dominierenden Männern und deren weiblichem Gegenstück. Es lohnt sich, so meine ich, in Auseinandersetzung mit den biblischen Texten und dem sie begründenden kulturellen Wertesystem danach zu fragen, welche Gründe in unserer Gegenwart gerade auch in kirchlichen und theologischen Diskursen gegenüber Homosexualität geltend gemacht werden, und zwar jenseits der bloßen Schlagwörter - »widernatürlich«, »in der Bibel verboten«, »Sünde« usw. Auch homosexuelle Beziehungen sollten nicht von den Kriterien der für alle Menschengeltenden verantwortlichen Sexualethik ausgenommen werden, etwa von der Freiwilligkeit, Gleichberechtigung und Unabhängigkeit der Partner. Aber: Kann eine moderne Sexualethik von homosexuellen Partnern anderes verlangen als von heterosexuellen, ohne in den Verdacht zu geraten, unerkannt ein überholtes Männlichkeitsideal bzw. Weiblichkeitsideal einzufordern? Anmerkungen 1 Ich verweise zur weiteren Information auf D.M. Halperin, One Hundred Years of Homosexuality, New York / London 1990, lSff. 2 Halperin, 25. 67 3 Halperin, 130. 4 Vgl. P. Veyne, Homosexualität im antiken Rom, in: Aries, Bejin, Foucault u.a., Die Masken des Begehrens und Metamorphosen der Sinnlichkeit, Frankfurt 1989, 40ff: 40.42. S. auch Halperin, 31; K.J. Dover, Greek Homosexuality, Cambridge 2 1989, 103f. 5 Dazu D. Boyarin, Are There Any Jews in ,The History of Sexuality,? , in: Journal of the History of Sexuality 5 (1995) 333ff.; S.M. Olyan, ,And with a Male You Shall Not Lie the Lying Down of a Woman<: On the Meaning and Significance of Leviticus 18: 22 and 20: 13, in: Journal of the History of Sexuality 4 (1994) 179ff. 6 Olyan, 205f.; Übersetzung und verdeutlichende Klammern von mir. 7 Boyarin, 344. 8 S. dazu nur Olyan, 198f. 9 Dazu M. I. Sadow, ,They Abused Hirn Like a Woman.< Homoeroticism, Gender Blurring, and the Rabbis in Late Antiquity, Journal of the History of Sexuality 5 (1994) lff: 21, und P. Billerbeck, Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch, Bd. III, München 3 1961, 64ff. 10 S. Halperin, 137. TANZ - Texte und Arbeiten zum Neutestamentlichen Zeitalter Dirk Frickenschmidt Evangelium als Biogr..aP.hie Die vier Evangelien im Rahmen antiker Erzählkunst Dirk Frickenschmidt Evangelium als Biographie Die vier Evangelien im Rahmen antiker Erzählkunst TANZ 22, 1997, XVI, 549 S., DM 158,-/ ÖS 1153,-/ SFr 142,- ISBN 3-7720-1873-4 Dirk Frickenschmidt hat erstmals einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Themen und Erzählformen antiker Biographien erarbeitet und so einen überraschend neuen Blick auf Form und Funktion der Evangelien eröffnet. Entgegen verbreiteter Ansicht sind in den Evangelien nicht bloß einzelne urchristliche Überlieferungen lose miteinander verbunden worden oder lediglich Glaubensinhalte durch Geschichten anschaulich gemacht worden. Die neutestamentlichen Jesus-Erzählungen sind von vornherein als Biographien konzipiert. Das Evangelium als Biographie stellt seinen Lesern nicht einzelne Taten und Worte, sondern ein prägnantes Gesamtbild Jesu vor Augen. A. Francke Verlag Tübingen · Basel 68 11 »Der epikuräische Gedanke, daß man dem Trieb nachgeben soll wie der Bauch dem Hunger, wird zurückgewiesen«, Philippe Arics, Paulus und das Fleisch, in: Aries, Bejin, Foucault u. a., Die Masken des Begehrens und Metamorphosen der Sinnlichkeit, Frankfurt 1989, 51-54: 54. 12 Halperin, 67: chresis aphrodision: »the management of venereal acts, pleasures and desires«. 13 Ich selbst habe diese Deutung in einem Aufsatz vorgetragen: W. Stegemann, Keine ewige Wahrheit. Die Beurteilung der Homosexualität bei Paulus, in: B. Kittelberger u.a. (hg.), Was auf dem Spiel steht, München 1993, 262ff. 14 J.C. Ford/ G. Kelly, Contemporary Moral Theology, 2 Bände, Westminster 1958-64, II 272. 15 Dazu etwa Boyarin (s. Anm. 5) und Sadow (s. Anm. 9). 16 Selbst wenn sexuelle Beziehungen zwischen Frauen gemeint sind, geht es im Vorwurf des »Vertauschens« um die Übernahme einer aktiven, männlichen Rolle durch eine Frau: so auch B. Brooten, Die weibliche Homoerotik bei Paulus, in: M. Barz / H. Leistner / U. Wild, Hättest du gedacht, daß wir so viele sind? Lesbische Frauen in der Kirche, Stuttgart 1987, 113ff: 115. Vorschau auf das nächste Heft Folgende Beiträge sind bisher geplant: Neues Testament aktuell Kurt Erlemann Wohin steuert die Gleichnisforschung? Einzelbeiträge Eckart Reinmuth Lazarus und seine Schwestern - Was wollte Johannes erzählen? Wolfgang Kraus Der Tod Jesu als Sühnetod bei Paulus. Überlegungen zur neueren Diskussion Kontroverse Die Kontroverse führen Klaus Hoch und Folker Siegert zum Thema: War Jesus Apokalyptiker? Erscheint im März 1999 ZNT 2 (1998)