ZNT – Zeitschrift für Neues Testament
znt
1435-2249
2941-0924
Francke Verlag Tübingen
61
2000
35
Dronsch Strecker VogelFordert das Neue Testament die Absolutheit des Christentums?
61
2000
Stefan Alkier
znt350036
Stefan Alkier Fordert das Neue Testament die Absolutheit des Christentums? Einleitung zur Kontroverse Die Frage nach der Absolutheit des Christentums verweist auf ein Problem: Das Christentum ist nicht die einzige Religion mit einem Wahrheitsanspruch. Wie aber kann man angesichts der anderen Religionen den eigenen Anspruch aufrechterhalten? Da wäre zum einen der vielbeschrittene Weg der Ignoranz. Je weniger ich den anderen kenne, desto einfacher kann ich mich über ihn erheben. Einen anderen Weg ging Georg Friedrich Wilhelm Hegel, der die Rede von der »Absolutheit des Christentums« prägte. Er befaßte sich mit der Geschichte der Religionen im Zusammenhang der »Geistesgeschichte« und stellt auch nicht-christlichen Religionen ihren Beitrag dazu nicht in Abrede. Das Christentum aber sei die absolute Religion, der Höhepunkt der gesamten religiösen »Entwicklung, weil in ihr durch die Menschwerdung das absolute Wesen der Wirklichkeit in der Entäußerung offenbar geworden ist. Weil sie als offenbare Religion das Wesen aller Religionen erfüllt, ist sie die absolute Religion.« 1 Wie verhält es sich aber mit den Schriften des Neuen Testaments selbst? Fordern diese die Absolutheit des Christentums, sei diese nun als exklusiver oder inklusiver Überlegenheitsanspruch verstanden. Die nachfolgende Kontroverse zwischen Jörg Frey und Peter von der Osten-Sacken zeigt, wie schwierig diese Frage zu beantworten ist, gerade weil beide Stellungnahmen ihr jeweiliges Anliegen eindringlich und mit bedenkenswerten Argumenten zur Sprache bringen. Man wird nicht umhin können, über diese Frage und ihre Vielschichtigkeit weiter nachzudenken und sich klar darüber werden müssen, welche Position man vertritt, denn diese Entscheidung wird maßgeblichen Einfluß auf die Haltung im Dialog mit anderen Religionen, mit Menschen anderer Glaubensrichtungen haben. Die Entscheidung darüber kann niemandem abgenommen werden, aber ein Weg sollte unter Christen und Christinnen aller Couleur als nicht länger gangbar gelten: der Holzweg der Ignoranz ... Stefan Alkier Anmerkung 1 Absolutheitsanspruch des Christentums (H.M. Vroom), RGG 4 Bd. 1, Sp. 83. Kontakte - Beiträge zum religiösen Zeitgespräch 36 Michael Fischer/ Max Himmel (Hrsg.) Herausforderung Gemeindeentwicklung Erfahrungen - Aspekte - Perspektiven Kontakte 8, 2000, 200 Seiten, DM 39,80/ ÖS 291,-/ SFr 39,80 ISBN 3-7720-2527-7 Im Zusammenhang mit der Frage nach der Zukunftsfähigkeit von Christentum und Kirche findet derzeit das Thema Gemeindeentwicklung besondere Beachtung. Dabei geht es um Prozesse, die eigendynamischen Charakter haben. Zunehmend finden solche im Rahmen der pastoralen Planungen und Konzepte der Diözesen und Landeskirchen Beachtung. Vor dem Hintergrund der Bildung sog. Pastoraler Räume (Seelsorgeeinheiten) wird das Entwicklungsthema für die Gemeinden selbst zur Herausforderung. Daß es dabei nicht nur um organisatorisch-funktionale Konzepte gehen kann, sondern um theologisch und spirituell Grundlegendes, signalisiert das Stichwort "Evangelisierung" als Leitbild für die Seelsorge. In diesem Buch berichten verschiedene Autoren über Erfahrungen mit der Entwicklung von Gemeinden, auch aus anderen Ländern und Kirchen. Dabei werden zentrale Aspekte beleuchtet und Grunderfordernisse thematisiert. A. Francke Verlag· Tübingen und Basel· Postfach 2560 · D-72015 Tübingen· Fax (07071) 75288 ZNT 5 (3. Jg. 2000)
