ZNT – Zeitschrift für Neues Testament
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1435-2249
2941-0924
Francke Verlag Tübingen
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2007
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Dronsch Strecker VogelAuferstehung in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft
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2007
Richard B. Hays
J.R. Daniel Kirk
Die Auferstehung ist seit langem ein strittiger Punkt in der kritischen Erforschung des Neuen Testaments. Nach wie vor findet sie lebhaftes Interesse in der neueren amerikanischen Exegese. Manche der einschlägigen Veröffentlichungen setzen Debatten fort, die europäischen Exegeten längst bekannt sind, aber andere eröffnen ungewohnte Perspektiven auf alte Fragen. Für die Zwecke des vorliegenden Forschungsüberblicks teilen wir die Studien der letzten Zeit in drei Kategorien auf: (1) Arbeiten, die die historische Faktizität der Auferstehung Jesu diskutieren; (2) historische Studien zum Konzept der Auferstehung in der antiken Welt allgemein, besonders im Judentum und Christentum; (3) Arbeiten, die theologische Reflexionen auf die Auferstehung im Neuen Testament bieten. Obwohl diese Einteilung des Gegenstands etwas künstlich ist (manche der zu behandelnden Werke gehören zu mehr als nur einer Kategorie), bietet sie doch einen Rahmen, in dem sich die Bandbreite neuerer Beiträge zu diesem Forschungsfeld überblicken lässt.
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24 ZNT 19 (10. Jg. 2007) Die Auferstehung ist seit langem ein strittiger Punkt in der kritischen Erforschung des Neuen Testaments. Nach wie vor findet sie lebhaftes Interesse in der neueren amerikanischen Exegese. Manche der einschlägigen Veröffentlichungen setzen Debatten fort, die europäischen Exegeten längst bekannt sind, aber andere eröffnen ungewohnte Perspektiven auf alte Fragen. Für die Zwecke des vorliegenden Forschungsüberblicks teilen wir die Studien der letzten Zeit in drei Kategorien auf: (1) Arbeiten, die die historische Faktizität der Auferstehung Jesu diskutieren; (2) historische Studien zum Konzept der Auferstehung in der antiken Welt allgemein, besonders im Judentum und Christentum; (3) Arbeiten, die theologische Reflexionen auf die Auferstehung im Neuen Testament bieten. Obwohl diese Einteilung des Gegenstands etwas künstlich ist (manche der zu behandelnden Werke gehören zu mehr als nur einer Kategorie), bietet sie doch einen Rahmen, in dem sich die Bandbreite neuerer Beiträge zu diesem Forschungsfeld überblicken lässt. 1. Die Diskussion der historischen Belege für die Auferstehung Jesu Wer sich einen Überblick über die Auferstehung Jesu in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft verschaffen will, beginnt am besten mit einem Buch, das kürzlich von R OBERT B. S TEWART herausgegeben wurde: The Resurrection of Jesus: John Dominic Crossan and N.T. Wright in Dialogue. 2 Außerhalb der akademischen Welt in Nordamerika ist N.T. W RIGHT einer der meistgelesenen Neutestamentler. Obwohl Wright ein britischer Exeget ist (er ist der anglikanische Bischof von Durham), wird seine neue epochale Studie zur Auferstehung, The Resurrection of the Son of God, voraussichtlich in Amerika die einflussreichste Einzelstudie zur Auferstehung für viele Jahre sein. Dieses 800 Seiten starke Werk bietet eine ausführliche Zusammenfassung der Ansichten zum Leben nach dem Tod in der antiken griechisch-römischen Welt, im Alten Testament und im nachbiblischen Judentum. Anschließend gibt Wright einen detaillierten Überblick zum Umgang mit der Auferstehung in allen neutestamentlichen Schriften und in außerkanonischen christlichen Quellen bis zum 3. Jh.n.Chr. Wright kommt zu einem zweiteiligen Ergebnis bezüglich der Auferstehung: (1) »Auferstehung« bezog sich in der Antike nicht auf leiblose Unsterblichkeit, sondern bedeutete »Leben nach dem Leben nach dem Tod« in einem verwandelten Leib; (2) eine solche leibliche Auferstehung Jesu ist die notwendige und hinreichende Erklärung für die Verkündigung der frühen Kirche. Insofern ist Wright ein Verteidiger des klassischen orthodoxen Verständnisses der Auferstehung Jesu. Wright und J OHN D OMINIC C ROSSAN sind regelmäßig zusammen in der Öffentlichkeit aufgetreten, um darüber zu diskutieren, was mit dem Körper Jesu geschehen ist, nachdem er am Kreuz gestorben war. Crossan, der früher katholischer Priester war, ist emeritierter Professor of Religious Studies an der DePaul Universität in Chicago. Er war früher einer der Leiter des »Jesus- Seminars«, einer Gruppe von Exegeten, die einen Konsens in der Frage erreichen wollten, welche Jesusworte und welche der ihm zugeschriebenen Ereignisse historisch authentisch sind. Gegenüber Wrights christlicher Orthodoxie stellt das Jesus- Seminar eine konkurrierende Art von Jesusforschung in Nordamerika dar: Sie pflegt die gegen alles Übernatürliche eingestellte Tradition, die ihre Wurzeln auf die liberale Bibelkritik des 19. Jahrhunderts zurückführt, und sucht einen »historischen Jesus«, der nach-aufklärerischer Sensibilität zugänglich ist. Crossan stimmt mit Wright darin überein, dass Jesus nach dem Tod von den Jüngern gesehen wurde (»Erscheinungen«), aber er ist überhaupt nicht damit einverstanden, wenn Wright darauf besteht, dass diese Erscheinungen irgendetwas über das Schicksal des Leichnams Jesu aussagen. Crossan vertritt die Auffassung, dass der Leichnam Jesu, eines gekreuzigten Verbrechers, wahr- Zum Thema Richard B. Hays / J.R. Daniel Kirk Auferstehung in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft 1 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 36 Uhr Seite 24 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% ZNT 19 (10. Jg. 2007) 25 Richard B. Hays / J.R. Daniel Kirk Auferstehung in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft scheinlich nicht regulär bestattet, sondern wilden Hunden zum Fraß vorgeworfen wurde. Für Crossan ist der entscheidende Faktor in der weitergehenden Mission der Kirche die Verkündigung Jesu, die Verwirklichung des bereits angekommenen Gottesreichs während seines irdischen Wirkens. Weil Jesus schon begonnen hatte, die Herrschaft Gottes durch seine offene Tischgemeinschaft mit Sündern in Kraft zu setzen, genügten den Jüngern die Erscheinungen, um sie darin zu ermutigen, das weiterzuführen, was Jesus begonnen hatte. Crossan glaubt sogar, dass eine leibliche Auferstehung des einen Menschen Jesus ohne eine allgemeinere Auferstehung für die frühjüdische Auferstehungserwartung einen solchen Bruch bedeutet hätte, dass die Jünger nicht gewusst hätten, wie sie diese Auferstehung interpretieren oder darauf reagieren sollten. Wright seinerseits besteht immer wieder darauf, dass ein solcher einzigartiger Bruch nötig ist, um erklären zu können, warum gerade diese messianische Bewegung im Unterschied zu anderen messianischen Bewegungen wie der Bar Kochbas nach dem Tod ihres Messias weiterging. Trotz ihrer Unterschiede in der Frage der leiblichen Auferstehung sind Crossan und Wright weitgehend einig in ihren Deutungen, worin die politische Bedeutung der Auferstehung liegt. Beide glauben, dass die Auferstehungsbotschaft der Kirche ein Aufruf ist, sich auf die Seite Gottes zu stellen in seinem Plan, »Gottes Welt den Schlägertypen wieder wegzunehmen«, wie Crossan es ausdrückt. Das bedeutet: Christen sollten gegen die Kräfte der Ungerechtigkeit, Armut und Gewalt arbeiten, die die Welt verderben, die Gott gut geschaffen hat. The Resurrection of Jesus kommt von der Debatte zwischen Crossan und Wright zu Stellungnahmen, die zu einem großen Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen und Sichtweisen gehören. Zu diesen Stellungnahmen gehören eine Analyse der Hermeneutik, die hinter Crossans und Wrights biblischen Untersuchungen stehen, Richard B. Hays Richard B. Hays, Jahrgang 1948, Professor für Neues Testament an der Duke University in Durham, North Carolina, USA. Vorher Associate Professor für Neues Testament an der Yale Divinity School. Sein Forschungsansatz ist interdisziplinär, Hays Augenmerk liegt auf der Erarbeitung biblisch-theologischer Fragen mittels literaturwissenschaftlicher Methoden. Sein Hauptforschungsgebiet sind die paulinischen Briefe sowie neutestamentliche Ethik. Diverse Veröffentlichungen zu denen »The Faith of Jesus Christ«, »Echoes of Scripture in the Letters of Paul«, »The Moral Vision of the New Testament«, »First Corinthians (IC)« und »The Letter to the Galatians (NIB)« zählen. Zur Zeit arbeitet Richard B. Hays an einem Forschungsprojekt zur Identität Jesu sowie an einem Buchprojekt über die vier Evangelisten als Interpreten der Schriften Israels. J.R. Daniel Kirk Daniel Kirk ist Assistant Professor für Neues Testament beim Biblical Seminary in Hatfield (PA). Er wurde 2004 an der Duke University mit einer Arbeit zur Auferstehungsproblematik im Römerbrief promoviert. Weitere Veröffentlichungen: Appointed Son(s): An Exegetical Note on Romans 1: 4 and 8: 29 in: Bulletin for Biblical Research 14 (2004); The Sufficiency of the Cross, Parts 1 & 2, in: Scottish Bulletin of Evangelical Theology 24 (2006); Reconsidering Dikaioma in Romans 5: 16, in: Journal of Biblical Literature (im Druck); Conceptualizing Fulfillment in Matthew, in: Tyndale Bulletins (im Druck). 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 25 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% 26 ZNT 19 (10. Jg. 2007) Zum Thema von Robert Stewart, eine Sichtung der eigentlichen Argumente durch den Philosophen W IL - LIAM L ANE C RAIG (der sowohl Crossans wie G ERD L ÜDEMANN s Deutungen der Auferstehung Jesu diskutiert hat) und eine exegetische Überprüfung des neutestamentlichen Befunds durch den jüdischen Wissenschaftler A LAN F. S EGAL . Das Buch enthält auch ein Kapitel von G ARY H ABER - MAS , das neuere Trends in der wissenschaftlichen Erforschung der Auferstehung skizziert, indem es einen Überblick zu Arbeiten gibt, die in den letzten dreißig Jahren auf Deutsch, Englisch und Französisch geschrieben wurden. (Er teilt die Theorien zur Auferstehung ein in natürliche und übernatürliche, innere und äußere. Das heißt, die Auferstehung werde am besten erklärt entweder als natürliches Phänomen oder als übernatürliche Handlung, mit Auswirkungen entweder im Kopf der Jünger oder in der äußeren Welt). The Resurrection of Jesus bietet also nicht nur eine gute Zusammenfassung der niveauvollen öffentlichen Debatte zwischen Wright und Crossan, sondern auch einen Überblick zu anderen Perspektiven auf diese Frage. In den letzten Jahren hat es auch eine Reihe anderer erwähnenswerter Studien gegeben, die sich mit der Frage nach der historischen Faktizität der Auferstehung befassen. Habermas selbst hat sich ausführlich zu diesem Punkt geäußert, unter anderem in einer neuen Apologie, die er zusammen mit M ICHAEL R. L ICONA verfasst hat, The Case for the Resurrection of Jesus. 3 In diesem Werk plädiert Habermas, ein Philosophie- und Theologieprofessor an der Liberty Universität, einer konservativen evangelikalen Einrichtung, für die Auferstehung Jesu mit Verweis auf »fünf Fakten«: Jesus starb am Kreuz, die Jünger glaubten, dass er auferweckt wurde, Paulus wurde verwandelt, der Skeptiker Jakobus wurde bekehrt und das Grab war leer. Der Ertrag liegt für Habermas und Licona im Bereich evangelikaler Verkündigung: Ihr Buch ist darauf ausgerichtet, Leute in die Lage zu versetzen, ihren Glauben an Jesus weiter zu geben und Argumenten zu begegnen, die gegen die Wahrheit der christlichen Erzählung vorgebracht werden. Einen ganz anderen Standpunkt in dieser Debatte vertreten die Neutestamentler R OBERT F UNK und J AMES M. R OBINSON : Beide haben Bücher veröffentlicht, die den historischen Befund in den Blick nehmen und für eine sich entwickelnde Traditionsgeschichte votieren, die die Faktizität einer leiblichen Auferstehung ablehnt 4 . Funk, der zusammen mit Crossan das Jesus-Seminar geleitet hat, will mit seiner Einschätzung der Auferstehung eine wissenschaftliche Alternative zu den Überzeugungen der Volksfrömmigkeit bieten, die auf einer Verbindung zwischen dem frühkirchlichen Glauben an die Auferstehung und einer Auferweckung des Leichnams Jesu besteht. Seine Position ist für die Mehrheit des Jesus-Seminars eher repräsentativ als der Zugang von Crossan. Funk wertet die verschiedenen biblischen und außerbiblischen Berichte von Jesu Auferstehung aus und vertritt eine Entwicklung der Tradition, die von früheren Berichten unkörperlicher, lichtartiger Erscheinungen (vertreten durch Paulus und manche Geschichten bei Lukas) zu späteren legendenartigen Erzählungen von einem leeren Grab und einer stärker greifbaren, körperlichen Gegenwart Jesu (vertreten durch Geschichten bei Lukas und Johannes, in denen Jesus isst und seine Wundmale zeigt) verlief. Funks Analyse stimmt also weitgehend mit der bekannten Position von Gerd Lüdemann überein. Funks Ergebnis ist: Die leibliche Auferstehung Jesu wurde für die Kirche erst dann wichtig, als innerkirchliche Gruppen ihre Autorität stabilisieren mussten, um Leitung und orthodoxe Lehre auszuüben. Die Beauftragung der Jünger Jesu durch körperliche Erscheinungen ermöglichte es Bewegungen in der frühen Kirche, gegenüber dem Gnostizismus und anderen rivalisierenden Sekten Autorität zu beanspruchen. In klarem Gegensatz zu Crossans Sicht der Auferstehung besteht Funk darauf, dass die Auferstehung Jesu Botschaft einer offenen Tischgemeinschaft aufhebt, indem sie Hierarchie und Autorität etabliert und so gegen das eigentliche Anliegen der Lehre Jesu verstößt. Funk schließt seine Diskussion der Auferstehung mit einer kurzen Geschichte der Entwicklung der Idee im frühen Judentum ab: Der Glaube an die Auferstehung des Leibes (! ) war ursprünglich eine Antwort auf die Dissonanz zwischen der verheißenen Gerechtigkeit Gottes auf der einen Seite und der Ungerechtigkeit, die man in der Welt wahrnahm, auf der anderen. Er hebt dann hervor, dass die Auferstehung eine Idee war, die eine Bewegung ansprechen musste, deren Führer 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 26 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% ZNT 19 (10. Jg. 2007) 27 Richard B. Hays / J.R. Daniel Kirk Auferstehung in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft nicht so behandelt worden war, wie ein Messias hätte behandelt werden müssen: Gott hat ihren Anführer ins Recht gesetzt. Funk legt anschließend nahe, dass eine solche Rehabilitation der »in-group« mit Jesu eigener Lehre in keiner Weise übereinstimmt. Die Frage, mit der sich Funk nie beschäftigt, ist das Argument, das Wright in The Resurrection of the Son of God verwendet: Wenn der frühjüdische Glauben ein Glauben an die leibliche Auferstehung war und wenn es genau diese Lehre war, die »für die frühe Kirche ansprechend war«, wie ist es dann kulturell und sprachlich möglich, dass die frühesten Christen den Terminus Auferstehung dazu benutzten, eine unkörperliche Existenz Jesu nach dem Tod zu bezeichnen, in der er ohne einen Leib erschien? Robinson definiert in The Gospel of Jesus die »Osterwirklichkeit« in einer Weise, die deutlich an R UDOLF B ULTMANN erinnert. Robinson vertritt die Auffassung, dass es gerade die Erfahrung der Wirklichkeit der Botschaft Jesu und der Beauftragung, diese Botschaft weiterzutragen, war, die Geschichten von Auferstehungserscheinungen und von einem leeren Grab entstehen ließ. Osterglaube (in dieser Definition) bringt also Auferstehungserzählungen hervor. Robinsons Werk enthält wenig Neues oder Originelles. Diese Position war nicht nur vor langer Zeit von Bultmann vertreten worden (»Jesus Auferstehung in das Kerygma hinein«), sondern sie ist in den Vereinigten Staaten weiten Kreisen auch schon durch den revisionistischen episkopalen Bischof J OHN S HELBY S PONG 5 nahe gebracht worden. Der Harper-Verlag in San Francisco hat entdeckt, dass es für derartige Bücher einen großen Markt in Läden gibt, die die breite Masse mit Büchern versorgen und normalerweise keine wissenschaftlichen Werke zum Neuen Testament führen. Leider zeigt die Popularität solcher Werke kaum, dass die amerikanische Öffentlichkeit begierig auf ernste historische Wissenschaft ist; sie zeigt vielmehr ganz einfach, dass Skandal und Sensationsdarstellung durch eine sorgfältige Verpackung erfolgreich vermarktet werden können. Man sollte aber festhalten, dass - im Gegensatz zu den Werken von Lüdemann und Funk - die Werke von Spong und Robinson apologetischer Natur sind: Sie versuchen, den Glauben an die »Auferstehung« (in neuer Definition) zu bestärken, nicht zu entzaubern. Wir kommen nun zu einem letzten wichtigen Beitrag zur neueren Diskussion über die Historizität des leeren Grabs und der leiblichen Auferstehung Jesu. Der Essay, von dem D ALE C. A LLI - SON s Buch Resurrecting Jesus seinen Titel hat, ist eine sorgfältige wissenschaftliche Studie, die zeigt, wie eindrucksvoll der Verfasser die neutestamentliche Wissenschaft, die christliche Theologie und die wissenschaftliche Literatur zum Phänomen der Erscheinungen Verstorbener in der modernen Welt beherrscht. 6 Nach einer kurzen Skizze der wichtigsten Optionen, die als mögliche Erklärungen der Auferstehung Jesu gelten, formuliert Allison, Professor für Neues Testament am Pittsburgh Theological Seminary, die Vorgaben, die er in die Untersuchung mit einbringt: Er ist ein Christ, der an die Überwindung des Todes und an einen Gott, der einen solchen Sieg verleiht, glauben will, aber er sieht auch, dass eine wörtlich verstandene Auferstehung und eine leibliche Kontinuität zwischen Diesseits und Jenseits mehrere hartnäckige Schwierigkeiten bieten. Von den frühchristlichen Belegen untersucht Allison zunächst biblische Formeln und Bekenntnisse, bevor er die Erscheinungen des Auferstandenen im NT und der außerkanonischen Literatur in den Blick nimmt. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die unterschiedliche Art der Erzählungen historisch sichere Resultate verhindert. Aber zugleich gelingt es ihm, aus der bekenntnishaften Aussage des Paulus in 1Kor 15 zwei wichtige historische Elemente herauszuarbeiten: (1) Mehrere Leute berichteten von Christophanien, und (2) mehr als einmal ereigneten sich diese Erscheinungen vor mehr als einer Person. Die Aufgabe besteht also darin, die beste Erklärung für diese beiden Fakten zu finden. Allison zieht die reiche wissenschaftliche Literatur zu heutigen Erscheinungen Verstorbener als wichtigen heu- »Aufs Ganze gesehen hat die Bibelwissenschaft in Nordamerika bei ihrer Untersuchung der frühen Kirchengeschichte einen Konsens erreicht, dass nämlich der Auferstehungsglaube notwendig mit der fortdauernden Existenz einer Gruppe von Jesusnachfolgern nach der Kreuzigung verknüpft ist.« 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 27 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% 28 ZNT 19 (10. Jg. 2007) Zum Thema ristischen Vergleichspunkt heran, der hilft, die Aussagen der frühen Kirche einzuordnen. Als Korrektur übereifriger Behauptungen, die Auferstehungserscheinungen seien einzigartig, führt er Fälle aus der Gegenwart an, in denen eine tote Person zu verschiedenen Zeiten lebenden Personen erschienen sein soll, mehr als einer Person gleichzeitig erschien, wirklich und stofflich zu sein schien - alles Facetten der biblischen Auferstehungserscheinungen, von denen manche behaupten, sie seien im Falle Jesu einzigartig. Allison interpretiert diese Gegebenheiten vorsichtig; er vermutet, dass ihre ernüchternde Auswirkung auf den apologetischen Eifer mancher traditioneller Leser nicht absolut ist. Die Möglichkeit von Massenhalluzinationen zum Beispiel wird nur für diejenigen einen gewissen Beweis dafür liefern, dass Jesus den Jüngern nicht leiblich erschienen ist, die von vorneherein überzeugt sind, dass die Welt ein geschlossenes System von Ursache und Wirkung ist und dass leibliche Auferstehung a priori unmöglich ist. Allison bespricht die Argumente für und gegen das leere Grab und kommt zu dem Ergebnis, dass der Befund nicht zwingend, aber doch deutlich für ein leeres Grab spricht. Dabei misst er der Existenz von Josef von Arimathäa und einem tatsächlichen Begräbnis und Grab mehr Glaubwürdigkeit zu, als es viele Neutestamentler heute tun. Bei der Abwägung der Argumente geht Allison auf die wichtige Frage ein, warum die Jünger Jesu Visionen mit Auferstehungsbegrifflichkeit interpretierten. Er ist der Auffassung, dass ein früher Glaube an das leere Grab eine historische Notwendigkeit ist; anderenfalls hätten die frühesten Traditionen eher die Sprache der Rechtfertigung oder der Aufnahme in den Himmel benutzt, als von Auferstehung zu sprechen. Allison besteht (in gewisser Übereinstimmung mit Wright) darauf, dass erklärt werden muss, warum die frühen Christen davon zu reden begannen, dass das eschatologische Ereignis der Auferstehung mit einem Individuum begonnen habe. Eine solche Behauptung stellt eine massive Veränderung der Vorgaben in der frühjüdischen Welt, zu der sie gehörten, dar, und der Schmerz über den Tod ihres Herrn scheint für eine solche Veränderung keine ausreichende Erklärung. Allison zufolge war es die Lehre des irdischen Jesus über den eschatologischen Charakter seines Todes und seiner Auferstehung, die die Jünger in diese Richtung führte. Aufs Ganze gesehen hat die Bibelwissenschaft in Nordamerika bei ihrer Untersuchung der frühen Kirchengeschichte einen Konsens erreicht, dass nämlich der Auferstehungsglaube notwendig mit der fortdauernden Existenz einer Gruppe von Jesusnachfolgern nach der Kreuzigung verknüpft ist. Letzten Endes heißt das aber nicht sehr viel, denn die Exegeten sind weiterhin gegensätzlicher Ansicht bezüglich des Charakters der Auferstehung (war sie leiblich? geistlich? existentiell? ) und in der Frage, ob ihre Rolle bei der Kirchengründung etwas ist, was man feiern und fortführen oder kritisieren und abstreifen sollte. 2. Studien der Auferstehung in ihrem antiken historischen Kontext Die neutestamentliche Wissenschaft in Nordamerika hat sich der Auferstehung auch mit anderen Fragen genähert als der, ob Jesus mit einem verwandelten physischen Leib auferweckt wurde. Die Schriften, die wir als nächste durchgehen, bemühen sich alle darum, die Auferstehung, wie sie im NT begegnet, historisch zu kontextualisieren. Resurrection: The Origin and Future of a Biblical Doctrine ist eine Sammlung von Aufsätzen von fünf Wissenschaftlern, herausgegeben von J AMES H. C HARLESWORTH vom Princeton Theological Seminary. 7 In einem seiner beiden Beiträge zu dem Band unter dem Titel Resurrection of the Dead: Exploring Our Earliest Evidence Today skizziert C.D. E LLEDGE den Befund frühjüdischer Auferstehungshoffnung, bevor er dann 1Kor 15 vor diesem historischen Hintergrund auslegt. Seine Ergebnisse sind: Daniel stellt den frühesten biblischen Beleg für die Hoffnung auf ein Auferstehungsleben dar (eine nur gering entwickelte Hoffnung, die sich auf die besonders Guten und die besonders Schlechten bezieht); 2Makk entwickelt eine Auferstehungshoffnung, die Gottes Macht als Schöpfer unterstreicht und auferweckte Leiber als Antwort auf Theodizeeprobleme sieht, die durch das Martyrium entstanden sind; und die Qumrantexte Messianische Apokalypse (4Q521) und Pseudo-Ezechiel a-e (4Q385-388, 391) zeigen eine Auferstehungshoff- 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 28 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% ZNT 19 (10. Jg. 2007) 29 Richard B. Hays / J.R. Daniel Kirk Auferstehung in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft nung, die an eschatologische Vergeltung, göttliche Gerechtigkeit und Trost für die Geplagten geknüpft ist. Nach einem kurzen Abstecher zu Josephus, der klären soll, wie weit verbreitet die antike Auferstehungshoffnung war, wendet sich Elledge Paulus zu. Elledge sieht zwei Spuren der pharisäischen Vergangenheit des Paulus in seiner Auferstehungstheologie. Das eine dieser beiden Elemente ist die hartnäckige Weigerung des Paulus, ein auferstehungsfreies Evangelium zuzulassen; das andere ist, dass Paulus wahrscheinlich nur eine Auferstehung der Gerechten (d.h. derer, die in Christus sind) annahm. Über diese Beobachtungen hinaus findet man zwei weitere wichtige Vergleichspunkte. Erstens: Für Paulus ist Auferstehung ein wesentlicher Teil der Antwort auf die Theodizeefrage; wenn es keine Auferstehung des Leibes gibt, dann trägt letztlich der Tod den Sieg davon, indem er die Glaubenden von Gott trennt. Zweitens: Paulus stimmt offenbar mit dem von Elledge herausgearbeiteten früheren Traditionsstrom überein, indem er (wie Daniel) für eine verwandelte physische Existenz argumentiert und nicht (wie 2Makk) für die simplifizierende Erwartung einer Auferstehung des Leibes. Charleworths eigener Aufsatz in diesem Band stellt die Auferstehungstheologie im frühen Judentum und im NT vor und befasst sich auch mit einigen gegenwärtigen Fragen christlicher Theologie. Seine Auslegung der neutestamnetlichen Stellen ist meistens unabhängig von seiner Diskussion des Judentums, aber sie ist eine nützliche Auswahl aus der Breite des Auferstehungsglaubens, wie man ihn im NT findet. Unter anderem stellt er heraus, dass Jesus vom Schöpfergott auferweckt wurde und dass das eine echte Auferweckung (keine Wiederbelebung) war. Er hebt hervor, dass die Erscheinungen des Auferstandenen im NT von Träumen oder Visionen verschieden sind, dass sie zu Menschen kommen, die ihre Hoffnung verloren haben und sie nicht erwarten, und dass sie relativ zurückhaltend ausgestaltet sind, wenn man sie mit den Spekulationen späterer Texte vergleicht. Bei seiner Auseinandersetzung mit einigen Fragen christlicher Theologie kritisiert Charlesworth existentialistische Deutungen der Auferstehung wie die von Spong. Die Vorstellung, dass die Erfahrung der Jünger eine Erfahrung »lebensspendender Kraft in ihnen selbst« war, ist nach Charlesworth einfach eine schlechte Lektüre des NT, wie schön man die dahinter stehende Empfindung auch finden mag. In einer Festschrift für J. L AMBRECHT , Resurrection in the New Testament, hat D ANIEL J. H ARRINGTON verschiedene neutestamentliche Erwartungen des Lebens nach dem Tod mit Pseudo- Philos AntBib, 4Esr und 2Bar verglichen. 8 Harrington geht auf eine ganze Reihe von Punkten ein, unter anderem den Zustand nach dem Tod, die Beschaffenheit der Auferstehungsleiber und das Endgericht. Er weist Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Texten nach, wobei er jeden Abschnitt mit einschlägigen Verweisen auf das NT abschließt. Diese kurze Studie bietet einen hilfreichen ersten Zugang und eine gute Voraussetzung für eine Vertiefung. Andersartige Fragen stellt die jüdische Neutestamentlerin C LAUDIA S ETZER in Resurrection of the Body in Early Judaism and Early Christianity: Doctrine, Community, and Self-Definition. 9 Wie ihr Untertitel zeigt, interessiert sich Setzer nicht so sehr für die Entstehung des Auferstehungsglaubens, als vielmehr für die soziale Funktion dieses »boundary-marking concept« beim Aufbau einer gemeinsamen Identität unter Gemeinschaften, die in der antiken Mittelmeerwelt in der Minderheit waren. Sie vertritt die Auffassung, dass Auferstehung »als ein Kürzel für ein Gewebe von Werten, als ein verdichtetes Symbol, das beim Aufbau von Gemeinschaft hilft, funktioniert«. Sie stellt - in auffälliger Übereinstimmung mit Wright und Crossan - auch fest, dass für Juden wie Christen gleichermaßen »[d]ie Predigt der Auferstehung oft Hand in Hand geht mit einem politischen Programm, das den übermächtigen Kräften in der römischen Welt Widerstand leistet«. Sie zeigt auch, wie der Glaube an die Auferstehung ein Netzwerk anderer Überzeugungen mit sich brachte: »die Macht Gottes, die zusammengesetzte Beschaffenheit eines Menschen als Einheit von Körper und Seele, die Forderung letztgültiger Gerechtigkeit, … und die Legitimität derer, die die Auferstehung predigen«. Setzers Werk repräsentiert also die Richtung der nordamerikanischen Bibelwissenschaft, die sich hauptsächlich mit Sozialgeschichte und mit der sozialen Funktion der Rhetorik antiker Texte befasst. In diesem Überblick sollte eine neuere Studie eines jüdischen Wissenschaftlers erwähnt werden, 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 29 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% 30 ZNT 19 (10. Jg. 2007) Zum Thema obwohl sie das NT nur indirekt betrifft. J ON L EVENSON , ein bekannter Professor für die hebräische Bibel an der Harvard Universität, hat eine größere neue Studie veröffentlicht, Resurrection and the Restoration of Israel, in der er sich im Gegensatz zur wissenschaftlichen communis opinio dafür ausspricht, dass die hebräische Bibel an vielen Stellen den Glauben an die Auferstehung der Toten erkennen lässt. Levenson versucht, diese Behauptung durch eine Auslegung der Ansichten antiker Rabbinen und der biblischen Texte selbst zu belegen. 10 Wie diese Studien zeigen, hat sich eine bedeutende Richtung der Auferstehungsforschung jüngst der Aufgabe gewidmet, den frühjüdischen und neutestamentlichen Befund unter Berücksichtigung der historischen, sozialen und religiösen Umstände, unter denen sich die frühe Kirche entwickelte, einfach nur angemessen zu erklären. Solche Untersuchungen können natürlich Bedeutung für die theologische Reflexion haben, aber das ist nicht das Hauptziel der Arbeiten, die hier erwähnt wurden. Wir wenden uns schließlich einer Reihe neuer Studien zu, die sich unmittelbarer mit theologischen Fragen befassen. 3. Theologische Projekte: Verschiedene Fragestellungen Eine bedeutende Entwicklung in der neueren Erforschung des NT in Nordamerika ist - neben der Beliebtheit sozialwissenschaftlicher Zugänge - der Versuch mancher Wissenschaftler, wieder eine stärker theologische Hermeneutik zu finden, die die historisch-kritische Erforschung der Bibel mit den antiken Auslegungstraditionen der Kirche verbindet. Eine wichtige Umsetzung dieses Programms ist eine Aufsatzsammlung mit dem Titel The Art of Reading Scripture. Sie geht auf eine Gruppe von Wissenschaftlern zurück, die sich vier Jahre lang regelmäßig im Center of Theological Inquiry in Princeton, New Jersey trafen. In einem Aufsatz dieses Bandes mit dem Titel Reading Scripture in Light of the Resurrection kommt R ICHARD B. H AYS aus der exegetischen Beschäftigung mit dem NT zu einer Reihe von hermeneutischen und theologischen Folgerungen. Seine These lautet in knapper Form: »Wir legen die Schrift nur dann richtig aus, wenn wir sie im Licht der Auferstehung lesen, und wir beginnen erst dann, die Auferstehung zu verstehen, wenn wir sie als den Höhepunkt der in der Schrift enthaltenen Geschichte der gnädigen Befreiung Israels durch Gott sehen«. 11 Hays beteiligt sich daran, die skeptische Haltung in Frage zu stellen, die man in den Arbeiten von Wissenschaftlern wie Robert Funk und anderen Erben von Bultmanns nach-kantianischem Projekt findet. Er untersucht die hermeneutische Funktion der Auferstehung in drei Erzählungen der Evangelien und schlägt vor, zeitgenössische Leser sollten die Lesestrategie, die von diesen Erzählungen veranschaulicht wird, übernehmen. Als erstes scheint der Erzähler der Tempelreinigung in Joh 2,13-22 anzudeuten, dass Schriften wie Ps 69, richtig (d.h. mit einer Auferstehungshermeneutik) gelesen, Jesus vorabbilden und erst nach der Auferstehung im vollen Sinn verstanden werden können. Jesu Streit mit den Sadduzäern über die Auferstehungsfrage in Mk 12,18-27 enthält eine Ergänzung: Wahre Schriftkenntnis erfordert eine Auferstehungshermeneutik, die das Zeugnis der Schrift für Gott als einen, der Leben geben kann, wahrnimmt. Im Anschluss an das Werk von J. G ERALD J ANZEN vertritt Hays, dass Jesu Bezugnahme auf Ex 3 die Auferstehung auf zwei besondere Weisen untermauert. (1) Gottes Bundestreue zu den Erzvätern zeigt, dass Gott ihren Nachkommen treu sein wird. (2) Die Erzvätererzählungen selbst untergraben das Rätsel der Sadduzäer von der dauerhaft kinderlosen Frau. Der Gott, der den Kinderlosen Kinder gibt, wie Jahwe es in den Erzvätererzählungen tut, ist der Gott, der die Leugnung des Auferstehungslebens durch die Sadduzäer in Frage stellt. Schließlich zeigt Lk 24, wie Jesus die Schriften Israels auslegt, um seinen Jüngern deutlich zu machen, dass der »Eine bedeutende Entwicklung in der neueren Erforschung des NT in Nordamerika ist [...] der Versuch mancher Wissenschaftler, wieder eine stärker theologische Hermeneutik zu finden, die die historisch-kritische Erforschung der Bibel mit den antiken Auslegungstraditionen der Kirche verbindet.« 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 30 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% ZNT 19 (10. Jg. 2007) 31 Richard B. Hays / J.R. Daniel Kirk Auferstehung in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft Tod und die Auferstehung Jesu den erzählerischen Höhepunkt der Geschichte Israels darstellen. Die Jünger erkennen Jesus nicht durch die Schriftdeutung allein, sondern im Kontext der Gemeinschaft, die beim Brotbrechen entsteht. Der hermeneutische Anspruch, Jesus in Gemeinschaft zu erkennen, bildet einen scharfen Gegensatz zur neutestamentlichen Hermeneutik der aufklärerischen Projekte, die den Glauben und die Glaubensgemeinschaft einklammern, bevor sie die historisch-kritische Methode dazu verwenden, die Auferstehung Jesu abzulehnen. Manche Folgerungen, die Hays aus diesen Auslegungen zieht, machen es nötig, Gott als das Subjekt der Schrift und Gottes Werk als lebensspendende Handlung zu sehen. Die Auferstehungshermeneutik fordert auch, dass Ausleger die ganze Schrift als christliche Schrift lesen; dies verlangt im Gegenzug nach stärker bildlich ausgerichteten Lesarten der Texte und einer Auslegungspraxis, die die eschatologische Hoffnung wahrnimmt und zu dieser aufruft. Die abschließenden Stellungnahmen sind die kühnsten. Hays nimmt an, dass die Auferstehungshermeneutik mit einer Auferstehungsepistemologie einhergeht, die anders einschätzen lässt, was »wirklich« ist. 12 Eine solche Veränderung transformiert, wie Hays betont, die übliche kritische Schriftinterpretation insofern, als diese darauf besteht, den Glauben zugunsten »objektiver« Deutungen einzuklammern, die faktisch die lebensspendende Macht Gottes leugnen. Zu der oben erwähnten Lambrecht-Festschrift haben mehrere amerikanische Wissenschaftler Aufsätze beigetragen, die theologische Interpretationen von Auferstehungsthemen bei Paulus bieten. V ERONICA K OPERSKI s Aufsatz über Resurrection Terminology in Paul 13 entwickelt die These, die Mitte der paulinischen Theologie liege in »christozentrischer Soteriologie«. Wegen dieser Ausrichtung analysiert sie nicht nur Auferstehungsterminologie, sondern auch Evangeliumsterminologie in den Briefen des Paulus. Das erste Argument von Koperski ist, dass für Paulus der Tod und die Auferstehung Jesu die Mitte seines Evangeliums und damit auch seiner Theologie sind. Ihre zweite Feststellung ist zugleich traditionell aus kirchlicher und mutig aus akademischer Perspektive: Koperski vertritt den Standpunkt, dass das paulinische Evangelium, das sich ja auf die Ereignisse des Todes und der Auferstehung Jesu konzentriert, eine »einzigartige Beziehung“« zwischen Jesus und Gott enthüllt. Sie schlägt vor, Hinweise auf eine »subordinatianische Christologie« nicht als ein Zögern des Paulus, die Gottheit Jesu auszusagen, sondern als den Ausdruck einer Gottheit zu lesen, deren wahres Wesen sich in der Selbsterniedrigung, die wir in Phil 2,5-11 sehen, zu erkennen gibt. Ihre Lesart der paulinischen Christologie und des Neuen Testaments im Allgemeinen bringt sie zu der Auffassung, dass dort »Glaube an die Gottheit Jesu früh und allgemeiner zum Ausdruck kommt, als manchmal zugegeben wird«. Im selben Band greift F RANK M ATERA von der Catholic University of America in Washington, D.C., die paulinische Verwendung von Auferstehungssprache bei der Verteidigung seines apostolischen Dienstes in 2Kor auf. 14 Matera untersucht drei Texteinheiten innerhalb von 2Kor 4,7-5,10. Die Verteidigung seines Dienstes durch Paulus in 4,7-15 enthält zwei Perspektiven auf die Bedeutung der Auferstehung Jesu. Zunächst findet man dieselbe Hoffnung, die in 1Kor 15 ausgedrückt ist, nämlich, dass es ein zukünftiges Auferstehungsleben für Glaubende geben wird. Aber es gibt auch einen bereits gegenwärtigen Aspekt der Auferstehung. Nach 2Kor 4,16-18 verraten auftretende Bedrängnisse, von außen gesehen, nicht, worauf sie wirklich hinauslaufen: Sie bewirken ewige, alles übertreffende Herrlichkeit. Auferstehungsherrlichkeit wird jetzt in Bedrängnis erfahren. Matera interpretiert dann 2Kor 5,1-10 als Teil der paulinischen Hoffnung mitten im apostolischen Leiden, eine Hoffnung, die sich auf Gott gründet, der den Toten Leben gibt. Deshalb schließt Matera, dass sich die Auferstehungstheologie des Paulus zwischen 1 und 2Kor nicht verändert hat, sondern dass Paulus seine Gedanken zu seiner eigenen Erfahrung der Auferstehung entlang den Linien von sowohl zukünftiger Hoffnung wie gegenwärtiger Erfahrung weiterentwickelt hat. Ein drittes Beispiel eines nordamerikanischen Wissenschaftlers, der in der Lambrecht-Festschrift eine exegetische und theologische Deutung der Auferstehung Jesu gibt, ist J OHN R EUMANN mit seinem Beitrag Resurrection in Philippi and Paul’s Letter(s) to the Philippians. 15 Auf der Basis verschiedener historischer Rekonstruktionsschrit- 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 31 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% 32 ZNT 19 (10. Jg. 2007) Zum Thema te, zu denen auch die Entstehung des Briefs selbst gehört, vertritt Reumann die Ansicht, Paulus bringe die Auferstehung dazu ins Spiel, um den Arten von »Feinden«, auf die er sich in Phil 3 bezieht, zu begegnen: Feinde, deren Lehre eine eigentümliche Mischung von Festhalten an jüdischen Bräuchen und ausschweifendem Lebenswandel, der oft mit überrealisierter Eschatologie in Verbindung gebracht wird, gewesen zu sein scheint. Als Reaktion darauf erzählt Paulus seine eigene Geschichte als die eines beschnittenen Juden, der dennoch den Tod und die Auferstehung Jesu nötig hatte, und eines Mannes, der immer noch auf die Vollendung zustrebt, die er noch nicht erlangt hat. Auferstehung wird damit zu einer Absicherung gegen eine Lehre, der seine Gemeinde ungeschützt ausgesetzt wäre, wenn ihre Evangeliumsbotschaft nicht mehr als das Preislied in Phil 2 wäre. Schließlich zur feministischen Exegese, die, weil alle Auferstehungsberichte in den kanonischen Evangelien die Rolle von Frauen als den ersten Zeugen der Auferstehung hervorheben, ein besonderes Interesse an historischen und theologischen Auslegungen dieser Erzählungen gezeigt hat. 16 Die Untersuchungen der Auferstehung Jesu, denen wir uns jetzt zuwenden, nähern sich alle dem neutestamentlichen Text mit einem ausgeprägt theologischen Programm: Sie verbinden die Auferstehung Jesu mit feministischer Hermeneutik. Es ist angemessen, dass wir mit E LISABETH S CHÜSSLER F IORENZA beginnen, Krister Stendahl Professor of Divinity an der Harvard Divinity School, die seit fast 25 Jahren im Bereich feministisch-theologischer Projekte in den U.S.A. Pionierarbeit leistet. In ihrer christologischen Studie mit dem Titel Jesus: Miriam’s Child, Sophia’s Prophet führt eine Diskussion der Kreuzigung Jesu zu feministischen Auslegungen des neutestamentlichen Auferstehungszeugnisses. 17 Schüssler Fiorenza beginnt mit den Gemeinsamkeiten zwischen feministischen Deutungen des Todes Jesu und frühchristlichen Versuchen, ihm Bedeutung zu geben: Beide beginnen beim »Faktum« ungerechter Unterdrückung und dem Tod einer entmenschlichten Person. Sie stellt dann fest, dass beide Interpretationsströme die Sprache verwenden, die ihnen verfügbar ist, Sprache, die Bedeutung schafft. Analysen von Unterdrückung, die im Gespräch über das Kreuz und die Auferstehung bewusst angewendet werden, geben diesen Ereignissen befreiende Bedeutung. Zur Auferstehung selbst stellt sie fest, dass sowohl traditionelle wie feministische Bezugnahmen auf die Auferstehung von Rechtfertigung sprechen, Rechtfertigung des Kampfes für eine Welt, die von Missbrauch, Hunger und Ungerechtigkeit frei ist - das Bedürfnis einer Veränderung der Welt, wie wir sie kennen. Die feministische Deutung der Auferstehung beginnt jedoch, von den traditionellen christlichen Glaubensaussagen abzuweichen, wenn wir sehen, dass in den erzählerischen Berichten Frauen, nicht Männer, die ersten sind, die den auferstandenen Christus sehen (bzw. bei Markus nur Frauen die Ankündigung der Auferstehungsbotschaft erhalten). Die unterdrückerische Situation des Todes Jesu durch Kreuzigung und Grablegung wird durch die Eröffnung verwandelt: »Er ist nicht hier! « Schließlich ist die Osterverkündigung eher eine Botschaft, die nach Handeln verlangt, als ein Glaubensbekenntnis, das nach Glauben verlangt. Schüssler Fiorenza legt der Verheißung, dass Jesus nach Galiläa vorausgeht, große Bedeutung bei. Der Lebende wird nur gefunden, wenn man weiß, dass er vorausgeht und dabei die Zukunft eröffnet. Das ist die Botschaft, die Frauen anvertraut wird. Dass Jesus vorausgeht, ist die Grundlage der Idee, dass Jesu Auferstehung einen »offenen Raum« schafft, in dem seine Auferstehung Auswirkungen auf eine Welt der Unterdrückung hat, einen Ort, wo Gekreuzigte zu Lebenden werden können. Schüssler Fiorenza benutzt diese Deutung, um traditionelle Deutungen des Leidens zu kritisieren, die von einem Jesus abhängig sind, der weggegangen, nicht vorausgegangen ist. Ihrer Meinung nach findet man bei Paulus und im 1Petr ein Leiden, das durch Hoffnungen auf ein besseres Leben geadelt ist, auf Auferstehungsleben, nachdem das gegenwärtige Leben vorbei ist. In der feministischen Neufassung geht der Auferstandene voraus und gibt so Hoffnung auf die Verwandlung des Leidens, Hungers und der Unterdrückung (auch, aber nicht nur von Frauen), die hier und jetzt existieren. A NTOINETTE C LARK W IRE arbeitet deutlich auf der von Schüssler Fiorenza geschaffenen Grundlage weiter und versucht, hinter den Seiten des NT das Auferstehungszeugnis von Menschen 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 32 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% ZNT 19 (10. Jg. 2007) 33 Richard B. Hays / J.R. Daniel Kirk Auferstehung in der neueren amerikanischen Bibelwissenschaft wahrzunehmen, die nicht geschrieben haben, sondern die dieses erzählt haben. 18 Wire beginnt mit der Geschichte, wie Jesus die Tochter des Jairus auferweckte, und weist auf eine Spannung im Text hin: Jesus befiehlt den Eltern Stillschweigen über die Geschichte, aber dennoch erzählt der Verfasser sie. Die Geschichte existiert, weil Menschen, die nicht geschrieben haben, sie erzählten: Die Eltern priesen Gott für das Leben, das ihrer Tochter gegeben wurde. Wenn wir uns als nächstes den Auferstehungserzählungen von Jesus zuwenden, sehen wir, wie erwartet, Menschen, die nicht geschrieben haben, am Grab: Frauen vollzogen die Begräbnis- und Klagebräuche. Dann vertraut Jesus, vielleicht unerwartet, den Frauen eine Botschaft an, wie sie ihn finden können: Er geht ihnen voraus. Wire legt Wert darauf, dass der Ort (Galiläa bei Markus, Jerusalem bei Lukas) nichts zur Sache tut: Das Erzählen führt zur Gegenwart von Jesus, wohin auch immer Jesus führt oder wohin auch immer der Geist kommt. Wires stärkste Neudeutung des neutestamentlichen Texts ist ihre Auseinandersetzung mit 1Kor. Hinter dem Brief sieht sie Frauen, die ihre Gaben prophetischer Leitung ausübten, ihre ehelichen Pflichten hintan stellten und dabei eine Auferstehung von der niedrigen Stellung der Ungebildeten, der Schwachen, der niedrig Geborenen erfuhren (vgl. 1Kor 1,26). Wire schlägt vor, in 1Kor 4,8 (ihr seid schon reich, ihr seid Könige geworden) eine missbilligenden Antwort des Paulus an Frauen zu sehen, die die wahre Befreiung des Auferstehungslebens Jesu erfahren haben. So sieht das Auferstehungszeugnis von Menschen, die nicht geschrieben haben, im NT aus. Ein letzter feministischer Zugang zur Auferstehung im NT knüpft an die Erzählungen der Evangelien von Jesu Tod, Begräbnis und Auferstehung an. Re-Reading Resurrection von M ARY R OSE D’A NGELO bietet einige Denkwege an, wie man die Frage »Ist die Auferstehung eine frohe Botschaft für Frauen? « beantworten kann. 19 Bei ihrer Untersuchung der Erzählungen vom leeren Grab vertritt D’Angelo die Meinung, dass der Begräbnisort Jesu unbekannt war. Diese Möglichkeit verbindet die weinende Maria (Joh 20,11-13) mit Leuten, die heute trauern, weil ihre Familienangehörigen einem Massenmord zum Opfer gefallen sind. D’Angelo sieht in dem ungewöhnlichen Begräbnisritus der Salbung Jesu in Mk 14 die Verbindung zwischen Jesus und Märtyrern der Befreiung und den Armen. D’Angelo ist der Meinung, dass in der Sprache der frühen Kirche die Gegenwart von Maria von Magdala am Grab bei Mk und das folgende abrupte Ende des Evangeliums nahe legen, dass die Frauen am leeren Grab die Erzählerinnen (wenn auch nicht die Verfasserinnen) des gesamten Evangeliums sein könnten. Von den Erzählungen vom leeren Grab kommt D’Angelo dann zu den Erzählungen von Jesu Erscheinung. Hier distanziert sie sich von der Position, dass es solchen Erscheinungen wesentlich um den Autoritätsanspruch frühchristlicher Führungsgestalten gehe. Auf der Grundlage von Vergleichen mit anderen Visionsberichten im NT spricht sie sich dafür aus, dass diese Erscheinungen ein Zeugnis für den Geist ablegen, der prophetische Erfahrungen und damit einen Zugang zu Jesus vermittelt, nicht für Autoritätspositionen, die ihn hermetisch verschlossen in der Vergangenheit halten. Und selbst wenn diese Erscheinungen zur Grundlage von Autoritätsansprüchen gemacht werden, kann man immer noch auf Maria von Magdala verweisen (Joh 20,14-17), die dieselben Qualifikationen hatte, die der Apostel Paulus für sich reklamiert. Ausgehend von ihrer Analyse vertritt D’Angelo eine Kombination von prophetischer und Geistchristologie: Der Prophet handelt durch den Geist im prophetischen Akt für Jesus und seine Gefährten. Auf diese Weise macht D’Angelos Deutung der Auferstehung im NT es ihr möglich, Verbindungslinien zwischen Jesu Tod und Auferstehung einerseits und Widerstandsbewegungen gegen Unterdrücker andererseits wahrzunehmen. Sie ermöglicht es ihr auch, sich für eine Verteilung von Autorität in der Kirche auszusprechen. Solche Denkwege erlauben es dem auferweckten Jesus als Befreier von Marginalisierten und Unterdrückten zu fungieren und damit als einer, der Frauen eine frohe Botschaft bringt. 4. Auswertung Die Auferstehung Jesu stellt Fragen an die neutestamentliche Wissenschaft, die in Nordamerika sehr lebendig sind. Diese Fragen reichen von den ganz fundamentalen »historischen« Fragen, ob Jesus auferweckt wurde und wenn ja, was das 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 33 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100% 34 ZNT 19 (10. Jg. 2007) Zum Thema bedeutet, bis zu höchst entwickelten »theologischen« Fragen nach den hermeneutischen und sozialen Implikationen. Besonders zwei Punkte darf man bei diesen Diskussionen nicht übersehen. (1) Der besondere Auferstehungsglaube der frühen Kirche verlangt nach einer Erklärung. Historische Untersuchungen der frühen Kirche müssen sich besonders mit der Frage beschäftigen, warum die ersten Nachfolger Jesu die eschatologische Sprache von »Auferstehung« mit ihrer Konnotation kosmischer Transformation wählten, um sein weitergehendes Leben und seinen weitergehenden Einfluss zu formulieren. (2) Auch historische Untersuchungen der Auferstehung Jesu sind genauso theologische Unternehmungen (und verdanken sich meistens ebenso theologischen Prämissen) wie die explizit theologischen Projekte der feministischen Hermeneutik oder der Auferstehungshermeneutik. Gerade weil die Rede von der Auferstehung fest an die Vorstellung gebunden ist, dass Gott weiterhin in der Welt handelt, so werden bei der Interpretation der neutestamentlichen Auferstehungsberichte unvermeidlich immer die Vorstellungen von uns Bibelwissenschaftlern einfließen, wie sich dieses Handeln Gottes konkretisiert und unsere zerbrochene Welt zurechtgebracht wird. l Anmerkungen 1 Die Verfasser danken Herrn Prof. Dr. Thomas Schmeller für die sorgfältige Übersetzung des vorliegenden Beitrages. 2 R.B. Stewart (Hg.), The Resurrection of Jesus: John Dominic Crossan and N. T. Wright in Dialogue, Minneapolis 2006. Wright bezieht sich auf seine Überlegungen in seinem Buch: The Resurrection of the Son of God, Minneapolis 2003; Crossans Überlegungen bauen auf eine Reihe früherer Studien auf einschließlich seines Werkes: The Historical Jesus: The Life of a Mediterranean Jewish Peasant, San Francisco 1991 (auf deutsch unter dem Titel Der Historische Jesus, 2. Aufl., München 1995 erschienen). 3 G.R. Habermas / M.R. Licona, The Case for the Resurrection of Jesus, Grand Rapids 2004. 4 R.W. Funk, Honest to Jesus, San Francisco 1996; J.M. Robinson, The Gospel of Jesus: In Search of the Original Good News, San Francisco 2005. 5 J.S. Spong, Resurrection: Myth or Reality? A Bishop’s Search for the Origins of Christianity, San Francisco 1994, 238. 6 D.C. Allison, Jr., Resurrecting Jesus: The Earliest Christian Tradition and Its Interpreters, New York 2005. 7 J.H. Charlesworth (Hg.), Resurrection: The Origin and Future of a Biblical Doctrine, New York 2006. Die übrigen Autoren dieses Bandes sind C.D. Elledge, J.L. Crenshaw, H. Boers und W.W. Willis, Jr. Das Werk enthält außerdem eine umfassende kommentierte Bibliographie zur eigenen Weiterarbeit hinsichtlich der Frage nach der Auferstehung im antiken Judentum und im frühen Christentum. 8 R. Bieringer / V. Koperski / B. Lataire (Hgg.), Resurrection in the New Testament (BEThL 165), Leuven 2002, 21-34. 9 C. Setzer, Resurrection of the Body in Early Judaism and Early Christianity: Doctrine, Community, and Self-Definition, Boston and Leiden 2004. 10 J.D. Levenson, Resurrection and the Restoration of Israel: The Ultimate Victory of the God of Life, New Haven 2006. 11 R.B. Hays, Reading Scripture in Light of the Resurrection, in: E.F. Davis / R.B. Hays (Hgg.), The Art of Reading Scripture, Grand Rapids 2003, 216-38; Kursive entstammen dem Original. Für das Argument, dass Paulus eine eben solche Hermeneutik bei seiner Interpretation der Schriften Israels zugrunde legt vgl. J.R.D. Kirk, Resurrection in Romans: Reinterpreting the Stories of Israel in Light of the Christ Event. Ph.D. dissertation, Duke University, 2004. 12 Vgl. auch St. Alkier, Die Realität der Auferstehung, in: G. Linde u.a. (Hg.), Theologie zwischen Pragmatismus und Existenzdenken, FS Hermann Deuser (MThS 90), Marburg 2006, 339-359. 13 Resurrection Terminology in Paul, in: Bieringer u.a. (Hgg.), Resurrection, 265-81. 14 Apostolic Suffering and Resurrection Faith: Distinguishing Between Appearance and Reality (2 Cor 4,7- 5,10), in: Bieringer u.a. (Hgg.), Resurrection, 387-405. 15 In: Bieringer u.a. (Hgg.), Resurrection, 407-22. 16 Vgl. z.B. P. Perkins, ›I Have Seen the Lord‹: Women Witnesses to the Resurrection, Interpretation 46 (1992), 31-41. 17 E. Schüssler Fiorenza, Jesus: Miriam’s Child, Sophia’s Prophet: Critical Issues in Feminist Theology, New York 1995. 18 A.C. Wire, Rising Voices: The Resurrection Witness of New Testament Non-Writers, in: J. Schaberg u.a. (Hgg.), On the Cutting Edge: The Study of Women in Biblical Worlds, New York 2004, 221-29. 19 M. Rose D’Angelo, Re-Reading Resurrection, TJT 16 (2000), 109-29. »Auch historische Untersuchungen der Auferstehung Jesu sind genauso theologische Unternehmungen ....« 006207 ZNT 19 19.03.2007 8: 37 Uhr Seite 34 User: Steffen Hack Lpi: 175 Scale: 100%